Copyright © 1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012 The FreeBSD German Documentation Project
Willkommen bei FreeBSD! Dieses Handbuch beschreibt die Installation und den täglichen Umgang mit FreeBSD 8.3-RELEASE und FreeBSD 9.1-RELEASE. Das Handbuch ist jederzeit unter Bearbeitung und das Ergebnis der Arbeit vieler Einzelpersonen. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Bereiche nicht mehr aktuell sind und auf den neuesten Stand gebracht werden müssen. Bei Unklarheiten empfiehlt es sich daher stets, die englische Originalversion des Handbuchs zu lesen.
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Microsoft, MS-DOS, Outlook, Windows, Windows Media und Windows NT sind entweder eingetragene Warenzeichen oder Warenzeichen der Microsoft Corporation in den Vereinigten Staaten und/oder in anderen Ländern.
Netscape und Netscape Navigator sind eingetragene Warenzeichen der Netscape Communications Corporation in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern.
GateD und NextHop sind eingetragene Warenzeichen und Warenzeichen von NextHop in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern.
Motif, OSF/1 und UNIX sind eingetragene Warenzeichen und IT DialTone und The Open Group sind Warenzeichen der The Open Group in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern.
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RealNetworks, RealPlayer und RealAudio sind eingetragene Warenzeichen von RealNetworks, Inc.
Red Hat, RPM, sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen von Red Hat, Inc. in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern.
SAP, R/3 und mySAP sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der SAP AG in Deutschland und in anderen Ländern der Welt.
Sun, Sun Microsystems, Java, Java Virtual Machine, JavaServer Pages, JDK, JSP, JVM, Netra, Solaris, StarOffice, Sun Blade, Sun Enterprise, Sun Fire, SunOS und Ultra sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen von Sun Microsystems, Inc. in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern.
Symantec und Ghost sind eingetragene Warenzeichen der Symantec Corporation in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern.
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Waterloo Maple und Maple sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen von Waterloo Maple Inc.
Mathematica ist ein eingetragenes Warenzeichen von Wolfram Research, Inc.
XFree86 ist ein Warenzeichen von The XFree86 Project, Inc.
Ogg Vorbis und Xiph.Org sind Warenzeichen von Xiph.Org.
Viele Produktbezeichnungen von Herstellern und Verkäufern sind Warenzeichen. Soweit dem FreeBSD Project das Warenzeichen bekannt ist, werden die in diesem Dokument vorkommenden Bezeichnungen mit dem Symbol “™” oder dem Symbol “®” gekennzeichnet.
Der erste Teil dieses Buchs führt FreeBSD-Einsteiger durch den Installationsprozess und stellt leicht verständlich Konzepte und Konventionen vor, die UNIX® zu Grunde liegen. Sie müssen nur neugierig sein und bereitwillig neue Konzepte aufnehmen, wenn diese vorgestellt werden, um diesen Teil durchzuarbeiten.
Wenn Sie den ersten Teil bewältigt haben, bietet der umfangreichere zweite Teil eine verständliche Darstellung vieler Themen, die für FreeBSD-Administratoren relevant sind. Wenn Kapitel auf anderen Kapiteln aufbauen, wird das in der Übersicht am Anfang eines Kapitels erläutert.
Weitere Informationsquellen entnehmen Sie bitte Anhang B.
Die aktuelle Auflage des Handbuchs ist das Ergebnis der engagierten Arbeit Hunderter Mitarbeiter des FreeBSD Documentation Projects in den vergangenen 10 Jahren. Die wichtigsten Änderungen dieser Auflage gegenüber der dritten Auflage von 2004 sind:
Kapitel 26, DTrace, ein neues Kapitel, informiert Sie über die mächtigen Funktionen zur Leistungsmessung, die dieses Werkzeug bietet.
Kapitel 21, File Systems Support, ebenfalls ein neues Kapitel, enthält Informationen über die Unterstützung nicht-nativer Dateisysteme (beispielsweise ZFS von Sun™) durch FreeBSD.
Kapitel 18, Security Event Auditing, wurde neu angelegt, um über die neuen Auditing-Fähigkeiten von FreeBSD zu informieren.
Kapitel 23, Virtualisierung, wurde hinzugefügt und enthält Informationen zur Installation von FreeBSD in verschiedenen Virtualisierungs-Programmen.
Kapitel 3, FreeBSD 9.x (und neuer) installieren, wurde hinzugefügt, um die Installation von FreeBSD mit dem neuen Installationswerkzeug, bsdinstall, zu dokumentieren.
Die dritte Auflage des Handbuchs war das Ergebnis der über zwei Jahre dauernden engagierten Arbeit des FreeBSD Documentation Projects. Die gedruckte Ausgabe war derart umfangreich, dass es notwendig wurde, sie in zwei Bände aufzuteilen. Die wichtigsten Änderungen dieser Auflage waren:
Kapitel 12, Konfiguration und Tuning, enthält neue Abschnitte über ACPI, Energie- und Ressourcenverwaltung und das Werkzeug cron.
Kapitel 15, Sicherheit, erläutert nun Virtual Private Networks (VPNs), Zugriffskontrolllisten (ACLs) und Sicherheitshinweise.
Kapitel 17, Mandatory Access Control (MAC), ist ein neues Kapitel, das vorgeschriebene Zugriffskontrollen vorstellt und erklärt, wie FreeBSD-Systeme mit MACs abgesichert werden können.
Kapitel 22, Vinum, ist ebenfalls ein neues Kapitel in dieser Auflage. Dieses Kapitel beschreibt den Logical-Volume-Manager Vinum, der geräteunabhängige logische Platten und RAID-0, RAID-1 sowie RAID-5 auf Software-Ebene bereitstellt.
Zum Kapitel Kapitel 28, PPP und SLIP, wurde ein Abschnitt über Fehlersuche hinzugefügt.
Kapitel 29, Elektronische Post (E-Mail), wurde um Abschnitte über andere Transport-Agenten (MTAs), SMTP-Authentifizierung, UUCP, fetchmail, procmail und weitere Themen erweitert.
Kapitel 30, Netzwerkserver, ist ein weiteres neues Kapitel dieser Auflage. Das Kapitel beschreibt, wie der Apache HTTP-Server, ftpd und ein Samba-Server für Microsoft® Windows®-Clients eingerichtet werden. Einige Abschnitte aus dem Kapitel 32, Weiterführende Netzwerkthemen, befinden sich nun, wegen des thematischen Zusammenhangs, in diesem Kapitel.
Das Kapitel 32, Weiterführende Netzwerkthemen, beschreibt nun den Einsatz von Bluetooth®-Geräten unter FreeBSD und das Einrichten von drahtlosen Netzwerken sowie ATM-Netzwerken.
Neu hinzugefügt wurde ein Glossar, das die im Buch verwendeten technischen Ausdrücke definiert.
Das Erscheinungsbild der Tabellen und Abbildungen im Buch wurde verbessert.
Die zweite Auflage ist das Ergebnis der engagierten Arbeit der Mitglieder des FreeBSD Documentation Projects über zwei Jahre. Die wichtigsten Änderungen gegenüber der ersten Auflage sind:
Ein Index wurde erstellt.
Alle ASCII-Darstellungen wurden durch Grafiken ersetzt.
Jedes Kapitel wird durch eine Übersicht eingeleitet, die den Inhalt des Kapitels zusammenfasst und die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Durcharbeiten des Kapitels darstellt.
Der Inhalt wurde in die logischen Abschnitte “Erste Schritte”, “Systemadministration” und “Anhänge” unterteilt.
Kapitel 2 (“FreeBSD installieren”) wurde komplett neu geschrieben und mit Abbildungen versehen, die Einsteigern das Verständnis des Texts erleichtern.
Kapitel 4 (“Grundlagen des UNIX Betriebssystems”) wurde um den Abschnitt “Dämonen, Signale und Stoppen von Prozessen” erweitert.
Das Kapitel 5 (“Installieren von Anwendungen”) behandelt nun auch Pakete.
Kapitel 6 (“Das X Window System”) wurde neu geschrieben. Der Schwerpunkt liegt auf modernen Benutzeroberflächen unter XFree86™ 4.X wie KDE und GNOME.
Das Kapitel 13 (“FreeBSDs Bootvorgang”) wurde erweitert.
Kapitel 19 (“Speichermedien”) ist aus den beiden Kapiteln “Laufwerke” und “Sicherungen” entstanden. Die in den beiden Kapiteln diskutierten Themen sind so leichter zu verstehen. Hinzugekommen ist ein Abschnitt über Software- und Hardware-RAID.
Das Kapitel 27 (“Serielle Datenübertragung”) wurde umorganisiert und auf FreeBSD 4.X/5.X angepasst.
Das Kapitel 28 (“PPP und SLIP”) wurde aktualisiert.
Kapitel 32 (“Weiterführende Netzwerkthemen”) wurde um viele neue Abschnitte erweitert.
Kapitel 29 (“Electronic Mail”) wurde um einen Abschnitt über die Konfiguration von sendmail erweitert.
Kapitel 11 (“Linux® Compatibility”) behandelt zusätzlich die Installation von Oracle® und Mathematica®.
Neu hinzugekommen sind:
Konfiguration und Tuning (Kapitel 12) und
Multimedia (Kapitel 8).
Dieses Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt, Erste Schritte, behandelt die Installation und die Grundlagen von FreeBSD. Dieser Abschnitt sollte in der vorgegebenen Reihenfolge durchgearbeitet werden, schon Bekanntes darf aber übersprungen werden. Der zweite Abschnitt, Oft benutzte Funktionen, behandelt häufig benutzte Funktionen von FreeBSD. Dieser Abschnitt sowie alle nachfolgenden Abschnitte können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Jeder Abschnitt beginnt mit einer kurzen Übersicht, die das Thema des Abschnitts und das nötige Vorwissen erläutert. Die Übersichten helfen dem Leser, interessante Kapitel zu finden und erleichtern das Stöbern im Handbuch. Der dritte Abschnitt, Systemadministration, behandelt die Administration eines FreeBSD-Systems. Der vierte Abschnitt, Netzwerke, bespricht Netzwerke und Netzwerkdienste. Der fünfte Abschnitt enthält Anhänge und Verweise auf weitere Informationen.
Dieses Kapitel macht Einsteiger mit FreeBSD vertraut. Es behandelt die Geschichte, die Ziele und das Entwicklungsmodell des FreeBSD-Projekts.
Beschreibt den Ablauf der Installation von FreeBSD 8.x und früher mittels sysinstall. Spezielle Installationsmethoden, wie die Installation mit einer seriellen Konsole, werden ebenfalls behandelt.
Beschreibt den Ablauf der Installation von FreeBSD 9.x und neuere mittels bsdinstall.
Erläutert die elementaren Kommandos und Funktionen von FreeBSD. Wenn Sie schon mit Linux oder einem anderen UNIX System vertraut sind, können Sie dieses Kapitel überspringen.
Zeigt wie mit der innovativen Ports-Sammlung oder mit Paketen Software von Fremdherstellern installiert wird.
Beschreibt allgemein das X Window System und geht speziell auf X11 unter FreeBSD ein. Weiterhin werden grafische Benutzeroberflächen wie KDE und GNOME behandelt.
Enthält eine Aufstellung verbreiteter Anwendungen wie Browser, Büroanwendungen und Office-Pakete und beschreibt wie diese Anwendungen installiert werden.
Erklärt, wie Sie auf Ihrem System Musik und Videos abspielen können. Beispielhaft werden auch Anwendungen aus dem Multimedia-Bereich beleuchtet.
Erklärt, warum Sie einen angepassten Kernel erzeugen sollten und gibt ausführliche Anweisungen wie Sie einen angepassten Kernel konfigurieren, bauen und installieren.
Beschreibt, wie Sie Drucker unter FreeBSD verwalten. Diskutiert werden Deckblätter, das Einrichten eines Druckers und ein Abrechnungssystem für ausgedruckte Seiten.
Beschreibt die binäre Kompatibilität zu Linux. Weiterhin werden ausführliche Installationsanleitungen für Oracle, SAP® R/3® und Mathematica gegeben.
Beschreibt die Einstellungen, die ein Systemadministrator vornehmen kann, um die Leistungsfähigkeit eines FreeBSD Systems zu verbessern. In diesem Kapitel werden auch verschiedene Konfigurationsdateien besprochen.
Erklärt den Bootprozess von FreeBSD und beschreibt die Optionen, mit denen sich der Bootprozess beeinflussen lässt.
Beschreibt, wie Benutzer-Accounts angelegt, verändert und verwaltet werden. Weiterhin wird beschrieben, wie dem Benutzer zur Verfügung stehende Ressourcen beschränkt werden können.
Beschreibt die Werkzeuge mit denen Sie Ihr FreeBSD-System absichern. Unter Anderem werden Kerberos, IPsec und OpenSSH besprochen.
Dieses Kapitel beschreibt das Jails-Framework sowie die Vorteile von Jails gegenüber der traditionellen chroot-Unterstützung von FreeBSD.
Erklärt vorgeschriebene Zugriffskontrollen (MACs) und wie mit ihrer Hilfe FreeBSD-Systeme gesichert werden.
Beschreibt, was FreeBSD Event Auditing ist, wie Sie diese Funktion installieren und konfigurieren und die damit erzeugten Audit-Trails überwachen und auswerten können.
Erläutert den Umgang mit Speichermedien und Dateisystemen. Behandelt werden Plattenlaufwerke, RAID-Systeme, optische Medien, Bandlaufwerke, RAM-Laufwerke und verteilte Dateisysteme.
Beschreibt das GEOM-Framework von FreeBSD sowie die Konfiguration der verschiedenen unterstützten RAID-Level.
Beschreibt die Unterstützung nicht-nativer Dateisysteme (beispielsweise des Z-Dateisystems (zfs) von Sun) durch FreeBSD.
Beschreibt den Vinum Volume Manager, der virtuelle Laufwerke, RAID-0, RAID-1 und RAID-5 auf Software-Ebene bereitstellt.
Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Virtualisierungslösungen und wie diese mit FreeBSD zusammenarbeiten.
Zeigt wie Sie FreeBSD mit anderen Sprachen als Englisch einsetzen. Es wird sowohl die Lokalisierung auf der System-Ebene wie auch auf der Anwendungs-Ebene betrachtet.
Erklärt die Unterschiede zwischen FreeBSD-STABLE, FreeBSD-CURRENT und FreeBSD-Releases. Das Kapitel enthält Kriterien anhand derer Sie entscheiden können, ob es sich lohnt, ein Entwickler-System zu installieren und aktuell zu halten. Außerdem wird beschrieben, wie Sie Ihr System durch das Einspielen neuer Sicherheits-Patches absichern.
Beschreibt, wie das von Sun entwickelte DTrace-Werkzeug unter FreeBSD konfiguriert und eingesetzt werden kann. Dynamisches Tracing kann Ihnen beim Aufspüren von Leistungsproblemen helfen, indem Sie Echtzeit-Systemanalysen durchführen.
Erläutert, wie Sie Terminals und Modems an Ihr FreeBSD-System anschließen und sich so ein- und auswählen können.
Erklärt wie Sie mit PPP, SLIP oder PPP über Ethernet ein FreeBSD-System mit einem entfernten System verbinden.
Erläutert die verschiedenen Bestandteile eines E-Mail Servers und zeigt einfache Konfigurationen für sendmail, dem meist genutzten E-Mail-Server.
Bietet ausführliche Informationen und Beispielkonfigurationen, die es Ihnen ermöglichen, Ihren FreeBSD-Rechner als Network File System Server, Domain Name Server, Network Information Server, oder als Zeitsynchronisationsserver einzurichten.
Erklärt die Philosophie hinter softwarebasierten Firewalls und bietet ausführliche Informationen zur Konfiguration der verschiedenen, für FreeBSD verfügbaren Firewalls.
Behandelt viele Netzwerkthemen, beispielsweise das Verfügbarmachen einer Internetverbindung für andere Rechner eines LANs, Routing, drahtlose Netzwerke, Bluetooth, IPv6, ATM und andere mehr.
Enthält eine Aufstellung der Quellen von denen Sie FreeBSD beziehen können: CD-ROM, DVD sowie Internet-Sites.
Dieses Buch behandelt viele Themen und kann nicht alle Fragen erschöpfend beantworten. Die Bibliografie enthält weiterführende Bücher, die im Text zitiert werden.
Enthält eine Aufstellung der Foren, die FreeBSD Benutzern für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen.
Enthält PGP-Fingerabdrücke von etlichen FreeBSD Entwicklern.
Damit der Text einheitlich erscheint und leicht zu lesen ist, werden im ganzen Buch die nachstehenden Konventionen beachtet:
Für Dateinamen, URLs, betonte Teile eines Satzes und das erste Vorkommen eines Fachbegriffs wird ein kursiver Zeichensatz benutzt.
Fehlermeldungen, Kommandos, Umgebungsvariablen, Namen von Ports, Hostnamen, Benutzernamen, Gruppennamen, Gerätenamen, Variablen und Code-Ausschnitte werden in einer Fixschrift dargestellt.
Fett kennzeichnet Anwendungen, Kommandozeilen und Tastensymbole.
Tasten werden fett dargestellt, um sie von dem umgebenden Text abzuheben. Tasten, die gleichzeitig gedrückt werden müssen, werden durch ein + zwischen den einzelnen Tasten dargestellt:
Ctrl+Alt+Del
Im gezeigten Beispiel soll der Benutzer die Tasten Ctrl, Alt und Del gleichzeitig drücken.
Tasten, die nacheinander gedrückt werden müssen, sind durch Kommas getrennt:
Ctrl+X, Ctrl+S
Das letzte Beispiel bedeutet, dass die Tasten Ctrl und X gleichzeitig betätigt werden und danach die Tasten Ctrl und S gleichzeitig gedrückt werden müssen.
Beispiele, die durch E:\> eingeleitet werden, zeigen ein MS-DOS® Kommando. Wenn nichts Anderes angezeigt wird, können diese Kommandos unter neuen Versionen von Microsoft Windows auch in einem DOS-Fenster ausgeführt werden.
E:\> tools\fdimage floppies\kern.flp A:
Beispiele, die mit # beginnen, müssen unter FreeBSD mit Superuser-Rechten ausgeführt werden. Dazu melden Sie sich entweder als root an oder Sie wechseln von Ihrem normalen Account mit su(1) zu dem Benutzer root.
# dd if=kern.flp of=/dev/fd0
Beispiele, die mit % anfangen, werden unter einem normalen Benutzer-Account ausgeführt. Sofern nichts Anderes angezeigt wird, verwenden die Beispiele die Syntax der C-Shell.
% top
Dieses Buch ist aus Beiträgen von vielen Leuten aus allen Teilen der Welt entstanden. Alle eingegangen Beiträge, zum Beispiel Korrekturen oder vollständige Kapitel, waren wertvoll.
Einige Firmen haben dieses Buch dadurch unterstützt, dass Sie Autoren in Vollzeit beschäftigt und die Veröffentlichung des Buchs finanziert haben. Besonders BSDi (das später von Wind River Systems übernommen wurde) beschäftigte Mitglieder des FreeBSD Documentation Projects, um dieses Buch zu erstellen. Dadurch wurde die erste (englische) gedruckte Auflage im März 2000 möglich (ISBN 1-57176-241-8). Wind River Systems bezahlte dann weitere Autoren, die die zum Drucken nötige Infrastruktur verbesserten und zusätzliche Kapitel beisteuerten. Das Ergebnis dieser Arbeit ist die zweite (englische) Auflage vom November 2001 (ISBN 1-57176-303-1). Zwischen 2003 und 2004 bezahlte FreeBSD Mall, Inc mehrere Mitarbeiter für die Vorbereitung der gedruckten dritten Auflage.
Dieser Teil des FreeBSD-Handbuchs richtet sich an Benutzer und Administratoren für die FreeBSD neu ist. Diese Kapitel
geben Ihnen eine Einführung in FreeBSD,
geleiten Sie durch den Installationsprozess,
erklären Ihnen die Grundlagen von UNIX Systemen,
zeigen Ihnen, wie Sie die Fülle der erhältlichen Anwendungen Dritter installieren und
führen Sie in X, der Benutzeroberfläche von UNIX Systemen ein. Es wird gezeigt, wie Sie den Desktop konfigurieren, um effektiver arbeiten zu können.
Wir haben uns bemüht, Referenzen auf weiter vorne liegende Textteile auf ein Minimum zu beschränken, so dass Sie diesen Teil des Handbuchs ohne viel Blättern durcharbeiten können.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse an FreeBSD! Das folgende Kapitel behandelt verschiedene Aspekte des FreeBSD Projects wie dessen geschichtliche Entwicklung, dessen Ziele oder dessen Entwicklungsmodell.
Nach dem Durcharbeiten des Kapitels wissen Sie über folgende Punkte Bescheid:
Wo FreeBSD im Vergleich zu anderen Betriebssystemen steht
Die Geschichte des FreeBSD Projects
Die Ziele des FreeBSD Projects
Die Grundlagen des FreeBSD-Open-Source-Entwicklungsmodells
Und natürlich wo der Name “FreeBSD” herrührt
FreeBSD ist ein auf 4.4BSD-Lite basierendes Betriebssystem für Intel (x86 und Itanium®), AMD64 und Sun UltraSPARC® Rechner. An Portierungen zu anderen Architekturen wird derzeit gearbeitet. Mehr zu Geschichte von FreeBSD können Sie im kurzen geschichtlichen Abriss zu FreeBSD oder im Abschnitt Das aktuelle FreeBSD-Release nachlesen. Falls Sie das FreeBSD Project unterstützen wollen (mit Quellcode, Hardware- oder Geldspenden), sollten Sie den Artikel FreeBSD unterstützen lesen.
FreeBSD hat zahlreiche bemerkenswerte Eigenschaften. Um nur einige zu nennen:
Präemptives Multitasking mit dynamischer Prioritätsanpassung zum reibungslosen und ausgeglichenen Teilen der Systemressourcen zwischen Anwendungen und Anwendern, selbst unter schwerster Last.
Der Mehrbenutzerbetrieb von FreeBSD erlaubt es, viele Anwender gleichzeitig am System mit verschiedenen Aufgaben arbeiten zu lassen. Beispielsweise Geräte wie Drucker oder Bandlaufwerke, die sich nur schwerlich unter allen Anwendern des Systems oder im Netzwerk teilen lassen, können durch Setzen von Verwendungsbeschränkungen auf Benutzer oder Benutzergruppen wichtige Systemressourcen vor Überbeanspruchung schützen.
Hervorragende TCP/IP-Netzwerkfähigkeit mit Unterstützung von Industriestandards wie SCTP, DHCP, NFS, NIS, PPP, SLIP, IPsec und IPv6. Das heißt, Ihr FreeBSD-System kann in einfachster Weise mit anderen Systemen interagieren. Zudem kann es als Server-System im Unternehmen wichtige Aufgaben übernehmen, beispielsweise als NFS- oder E-Mail-Server oder es kann Ihren Betrieb durch HTTP- und FTP-Server beziehungsweise durch Routing und Firewalling Internet-fähig machen.
Der Speicherschutz stellt sicher, dass Anwendungen (oder Anwender) sich nicht gegenseitig stören. Stürzt eine Anwendung ab, hat das keine Auswirkung auf andere Prozesse.
FreeBSD ist ein 32-Bit-Betriebssystem (64-Bit auf Itanium, AMD64, und UltraSPARC) und wurde als solches von Grund auf neu entworfen.
Das X-Window-System (X11R7) als Industriestandard bietet eine grafische Benutzeroberfläche (GUI). Minimale Voraussetzung zur Verwendung ist lediglich eine Grafikkarte und ein Bildschirm, die beide den VGA-Modus unterstützen.
Binärkompatibilität mit vielen unter verschiedenen Betriebssystemen erstellten Programmen wie Linux, SCO, SVR4, BSDI und NetBSD.
Tausende von sofort lauffähigen Anwendungen sind aus den Ports- und Packages-Sammlungen für FreeBSD verfügbar. Warum mühselig im Netz Software suchen, wenn sie bereits hier vorhanden ist?
Tausende zusätzliche leicht zu portierende Anwendungen sind über das Internet zu beziehen. FreeBSD ist Quellcode-kompatibel mit den meisten kommerziellen UNIX Systemen. Daher bedürfen Anwendungen häufig nur geringer oder gar keiner Anpassung, um auf einem FreeBSD-System zu kompilieren.
Seitenweise anforderbarer Virtueller Speicher und der “merged VM/buffer cache”-Entwurf bedient effektiv den großen Speicherhunger mancher Anwendungen bei gleichzeitigem Aufrechterhalten der Bedienbarkeit des Systems für weitere Benutzer.
SMP-Unterstützung für Mehrprozessorsysteme
Ein voller Satz von C, C++ und Fortran- Entwicklungswerkzeugen. Viele zusätzliche Programmiersprachen für Wissenschaft und Entwicklung sind aus der Ports- und Packages-Sammlung zu haben.
Quellcode für das gesamte System bedeutet größtmögliche Kontrolle über Ihre Umgebung. Warum sollte man sich durch proprietäre Lösungen knebeln und sich auf Gedeih und Verderb der Gnade eines Herstellers ausliefern, wenn man doch ein wahrhaft offenes System haben kann?
Umfangreiche Online-Dokumentation.
FreeBSD basiert auf dem 4.4BSD-Lite-Release der Computer Systems Research Group (CSRG) der Universität von Kalifornien in Berkeley und führt die namhafte Tradition der Entwicklung von BSD-Systemen fort. Zusätzlich zu der herausragenden Arbeit der CSRG hat das FreeBSD Project tausende weitere Arbeitsstunden investiert, um das System zu verfeinern und maximale Leistung und Zuverlässigkeit bei Alltagslast zu bieten. Während viele kommerzielle Riesen Probleme haben PC-Betriebssysteme mit derartigen Funktionen, Leistungpotential und Zuverlässigkeit anzubieten, kann FreeBSD damit schon jetzt aufwarten!
Die Anwendungsmöglichkeiten von FreeBSD werden nur durch Ihre Vorstellungskraft begrenzt. Von Software-Entwicklung bis zu Produktionsautomatisierung, von Lagerverwaltung über Abweichungskorrektur bei Satelliten; Falls etwas mit kommerziellen UNIX Produkten machbar ist, dann ist es höchstwahrscheinlich auch mit FreeBSD möglich. FreeBSD profitiert stark von tausenden hochwertigen Anwendungen aus wissenschaftlichen Instituten und Universitäten in aller Welt. Häufig sind diese für wenig Geld oder sogar kostenlos zu bekommen. Kommerzielle Anwendungen sind ebenso verfügbar und es werden täglich mehr.
Durch den freien Zugang zum Quellcode von FreeBSD ist es in unvergleichbarer Weise möglich, das System für spezielle Anwendungen oder Projekte anzupassen. Dies ist mit den meisten kommerziellen Betriebssystemen einfach nicht möglich. Beispiele für Anwendungen, die unter FreeBSD laufen, sind:
Internet-Dienste: Die robuste TCP/IP-Implementierung in FreeBSD macht es zu einer idealen Plattform für verschiedenste Internet-Dienste, wie zum Beispiel:
FTP-Server
HTTP-Server (Standard-Web-Server oder mit SSL-Verschlüsselung)
IPv4- und IPv6-Routing
Firewalls und NAT-Gateways (“IP-Masquerading”)
E-Mail-Server
Usenet-News und Foren (BBS)
Zum Betreiben von FreeBSD reicht schon ein günstiger 386-PC. Wenn es das Wachstum Ihres Unternehmens verlangt, kann FreeBSD aber auch auf einem hochgerüsteten 4-Wege-System mit Xeon-Prozessoren und RAID-Plattenspeicher Verwendung finden.
Bildung: Sind Sie Informatikstudent oder Student eines verwandten Studiengangs? Die praktischen Einblicke in FreeBSD sind die beste Möglichkeit etwas über Betriebssysteme, Rechnerarchitektur und Netzwerke zu lernen. Einige frei erhältliche CAD-, mathematische und grafische Anwendungen sind sehr nützlich, gerade für diejenigen, die FreeBSD nicht zum Selbstzweck, sondern als Arbeitsmittel einsetzen.
Wissenschaft: Mit dem frei verfügbaren Quellcode für das gesamte System bildet FreeBSD ein exzellentes Studienobjekt in der Disziplin der Betriebssysteme, wie auch in anderen Zweigen der Informatik. Es ist beispielsweise denkbar, das räumlich getrennte Gruppen gemeinsam an einer Idee oder Entwicklung arbeiten. Das Konzept der freien Verfügbarkeit und -nutzung von FreeBSD ermöglicht so einen Gebrauch, auch ohne sich groß Gedanken über Lizenzbedingungen oder -beschränkungen machen zu müssen.
Netzwerkfähigkeit: Brauchen Sie einen neuen Router? Oder einen Name-Server (DNS)? Eine Firewall zum Schutze Ihres Intranets vor Fremdzugriff? FreeBSD macht aus dem in der Ecke verstaubenden 386- oder 486-PC im Handumdrehen einen leistungsfähigen Router mit anspruchsvollen Packet-Filter-Fähigkeiten.
X-Window-Workstation: FreeBSD ist eine gute Wahl für kostengünstige X-Terminals mit dem frei verfügbaren X11-Server. Im Gegensatz zu einem X-Terminal erlaubt es FreeBSD, viele Anwendungen lokal laufen zu lassen, was die Last eines zentralen Servers erleichtern kann. FreeBSD kann selbst “plattenlos” starten, was einzelne Workstations noch günstiger macht und die Wartung erleichtert.
Software-Entwicklung: Das Standard-System von FreeBSD wird mit einem kompletten Satz an Entwicklungswerkzeugen bereitgestellt, unter anderem mit dem bekannten GNU C/C++-Kompiler und -Debugger.
FreeBSD ist sowohl in Form von Quellcode als auch in Binärform auf CD-ROM, DVD und über anonymous FTP erhältlich. Näheres zum Bezug von FreeBSD enthält Anhang A.
FreeBSD dient als Plattform für Geräte und Produkte einiger der weltgrößten IT-Firmen, darunter:
Außerdem laufen einige der größten Internet-Auftritte unter FreeBSD, beispielsweise:
und viele andere.
Der folgende Abschnitt bietet einige Hintergrundinformationen zum FreeBSD Project, einschließlich einem kurzen geschichtlichen Abriss, den Projektzielen und dem Entwicklungsmodell.
Das FreeBSD Project erblickte das Licht der Welt Anfang 1993 teils als Auswuchs des “Unofficial 386BSD Patchkit” unter der Regie der letzten drei Koordinatoren des Patchkits: Nate Williams, Rod Grimes und mir.
Unser eigentliches Ziel war es, einen zwischenzeitlichen Abzug von 386BSD zu erstellen, um ein paar Probleme zu beseitigen, die das Patchkit-Verfahren nicht lösen konnte. Einige von Ihnen werden sich in dem Zusammenhang noch an die frühen Arbeitstitel “386BSD 0.5” oder “386BSD Interim” erinnern.
386BSD war das Betriebssystem von Bill Jolitz. Dieses litt bis zu diesem Zeitpunkt heftig unter fast einjähriger Vernachlässigung. Als das Patchkit mit jedem Tag anschwoll und unhandlicher wurde, waren wir einhellig der Meinung, es müsse etwas geschehen. Wir entschieden uns Bill Jolitz zu helfen, indem wir den übergangsweise “bereinigten” Abzug zur Verfügung stellten. Diese Pläne wurden unschön durchkreuzt als Bill Jolitz plötzlich seine Zustimmung zu diesem Projekt zurückzog, ohne einen Hinweis darauf, was stattdessen geschehen sollte.
Es hat nicht lange gedauert zu entscheiden, dass das Ziel es wert war, weiterverfolgt zu werden, selbst ohne Bills Unterstützung. Also haben wir den von David Greenman geprägten Namen “FreeBSD” angenommen. Unsere anfänglichen Ziele setzten wir nach Rücksprache mit den damaligen Benutzern des Systems fest. Und als deutlich wurde, das Projekt würde möglicherweise Realität, nahm ich Kontakt mit Walnut Creek CDROM auf, mit einem Auge darauf, den Vertriebsweg für die vielen Missbegünstigten zu verbessern, die keinen einfachen Zugang zum Internet hatten. Walnut Creek CDROM unterstützte nicht nur die Idee des CD-ROM-Vertriebs, sondern stellte sogar dem Projekt einen Arbeitsrechner und eine schnelle Internetverbindung zur Verfügung. Ohne den beispiellosen Glauben von Walnut Creek CDROM in ein zu der Zeit absolut unbekanntes Projekt, gäbe es FreeBSD in der heutigen Form wohl nicht.
Die erste auf CD-ROM (und netzweit) verfügbare Veröffentlichung war FreeBSD 1.0 im Dezember 1993. Diese basierte auf dem Band der 4.3BSD-Lite (“Net/2”) der Universität von Kalifornien in Berkeley. Viele Teile stammten aus 386BSD und von der Free Software Foundation. Gemessen am ersten Angebot, war das ein ziemlicher Erfolg und wir ließen dem das extrem erfolgreiche FreeBSD 1.1 im Mai 1994 folgen.
Zu dieser Zeit formierten sich unerwartete Gewitterwolken am Horizont, als Novell und die Universität von Kalifornien in Berkeley (UCB) ihren langen Rechtsstreit über den rechtlichen Status des Berkeley Net/2-Bandes mit einem Vergleich beilegten. Eine Bedingung dieser Einigung war es, dass die UCB große Teile des Net/2-Quellcodes als “belastet” zugestehen musste, und dass diese Besitz von Novell sind, welches den Code selbst einige Zeit vorher von AT&T bezogen hatte. Im Gegenzug bekam die UCB den “Segen” von Novell, dass sich das 4.4BSD-Lite-Release bei seiner endgültigen Veröffentlichung als unbelastet bezeichnen darf. Alle Net/2-Benutzer sollten auf das neue Release wechseln. Das betraf auch FreeBSD. Dem Projekt wurde eine Frist bis Ende Juli 1994 eingeräumt, das auf Net/2-basierende Produkt nicht mehr zu vertreiben. Unter den Bedingungen dieser Übereinkunft war es dem Projekt noch erlaubt ein letztes Release vor diesem festgesetzten Zeitpunkt herauszugeben. Das war FreeBSD 1.1.5.1.
FreeBSD machte sich dann an die beschwerliche Aufgabe, sich Stück für Stück, aus einem neuen und ziemlich unvollständigen Satz von 4.4BSD-Lite-Teilen, wieder aufzubauen. Die “Lite”-Veröffentlichungen waren deswegen leicht, weil Berkeleys CSRG große Code-Teile, die für ein start- und lauffähiges System gebraucht wurden, aufgrund diverser rechtlicher Anforderungen entfernen musste und weil die 4.4-Portierung für Intel-Rechner extrem unvollständig war. Das Projekt hat bis November 1994 gebraucht diesen Übergang zu vollziehen, was dann zu dem im Netz veröffentlichten FreeBSD 2.0 und zur CD-ROM-Version (im späten Dezember) führte. Obwohl FreeBSD gerade die ersten Hürden genommen hatte, war dieses Release ein maßgeblicher Erfolg. Diesem folgte im Juni 1995 das robustere und einfacher zu installierende FreeBSD 2.0.5.
Im August 1996 veröffentlichten wir FreeBSD 2.1.5. Es schien unter ISPs und der Wirtschaft beliebt genug zu sein, ein weiteres Release aus dem 2.1-STABLE-Zweig zu rechtfertigen. Das war FreeBSD 2.1.7.1. Es wurde im Februar 1997 veröffentlicht und bildete das Ende des Hauptentwicklungszweiges 2.1-STABLE. Derzeit unterliegt dieser Zweig dem Wartungsmodus, das heißt, es werden nur noch Sicherheitsverbesserungen und die Beseitigung von kritischen Fehlern vorgenommen (RELENG_2_1_0).
FreeBSD 2.2 entsprang dem Hauptentwicklungszweig (“-CURRENT”) im November 1996 als RELENG_2_2-Zweig und das erste komplette Release (2.2.1) wurde im April 1997 herausgegeben. Weitere Veröffentlichungen des 2.2-Zweiges gab es im Sommer und Herbst 1997. Das letzte Release des 2.2-Zweiges bildete die Version 2.2.8, die im November 1998 erschien. Das erste offizielle 3.0-Release erschien im Oktober 1998 und läutete das Endes des 2.2-Zweiges ein.
Am 20. Januar 1999 teilte sich der Quellbaum in die Zweige 4.0-CURRENT und 3.X-STABLE. Auf dem 3.X-STABLE-Zweig wurden folgende Releases erstellt: 3.1 am 15. Februar 1999, 3.2 am 15. Mai 1999, 3.3 am 16. September 1999, 3.4 am 20. Dezember 1999 und 3.5 am 24. Juni 2000. Letzterem folgte ein paar Tage später das Release 3.5.1, welches einige akute Sicherheitslöcher von Kerberos stopfte und die letzte Veröffentlichung des 3.X-Zweiges darstellte.
Eine weitere Aufspaltung, aus dem der 4.X-STABLE-Zweig hervorging, erfolgte am 13. März 2000. Bisher gab es mehrere Veröffentlichungen aus diesem Zweig: 4.0-RELEASE erschien im März 2000. Das letzte Release, 4.11-RELEASE, erschien im Januar 2005.
Das lang erwartete 5.0-RELEASE wurde am 19. Januar 2003 veröffentlicht. Nach nahezu drei Jahren Entwicklungszeit brachte dieses Release die Unterstützung für Mehrprozessor-Systeme sowie für Multithreading. Mit diesem Release lief FreeBSD erstmalig auf den Plattformen UltraSPARC und ia64. Im Juni 2003 folgte 5.1-RELEASE. Das letzte 5.X-Release aus dem CURRENT-Zweig war 5.2.1-RELEASE, das im Februar 2004 veröffentlicht wurde.
Der Zweig RELENG_5 wurde im August 2004 erzeugt. Als erstes Release dieses Zweiges wurde 5.3-RELEASE veröffentlicht, bei dem es sich gleichzeitig auch um das erste 5-STABLE-Release handelte. Das aktuelle 5.5-RELEASE (dem keine RELENG_5-Versionen mehr folgen werden) erschien im Mai 2006.
Der Zweig RELENG_6 wurde im Juli 2005 erzeugt. 6.0-RELEASE, das erste Release des 6.X-Zweiges, wurde im November 2005 veröffentlicht. Das aktuelle 6.4-RELEASE (erschienen im November 2008) ist das letzte Release aus RELENG_6-Zweig. RELENG_6 ist der letzte Zweig, der die Alpha-Architektur noch unterstützt.
Der Zweig RELENG_7 wurde im Oktober 2007 erzeugt. 7.0-RELEASE, das erste Release des 7.X-Zweiges, wurde im Februar 2008 veröffentlicht. Das aktuelle 8.3-RELEASE (dem keine weiteren RELENG_7-Versionen folgen werden) erschien im Februar 2011.
Im August 2009 wurde der RELENG_8-Zweig angelegt. 8.0-RELEASE, das erste Release des 8.X-Zweiges, erschien im November 2009. Das aktuelle 9.1-RELEASE (dem weitere RELENG_8-Versionen folgen werden) wurde im Juli 2010 veröffentlicht.
Zurzeit werden Projekte mit langem Entwicklungshorizont im Zweig 9.X-CURRENT verfolgt, Schnappschüsse von 9.X auf CD-ROM (und natürlich im Netz) werden bei fortlaufender Entwicklung auf dem Snapshot-Server zur Verfügung gestellt.
Das FreeBSD Project stellt Software her, die ohne Einschränkungen für beliebige Zwecke eingesetzt werden kann. Viele von uns haben beträchtlich in Quellcode und Projekt investiert und hätten sicher nichts dagegen, hin und wieder ein wenig finanziellen Ausgleich dafür zu bekommen. Aber in keinem Fall bestehen wir darauf. Wir glauben unsere erste und wichtigste “Mission” ist es, Software für jeden Interessierten und zu jedem Zweck zur Verfügung zu stellen, damit die Software größtmögliche Verbreitung erlangt und größtmöglichen Nutzen stiftet. Das ist, glaube ich, eines der grundlegenden Ziele freier Software, welche wir mit größter Begeisterung unterstützen.
Der Code in unserem Quellbaum, der unter die General Public License (GPL) oder die Library General Public License (LGPL) fällt, stellt geringfügig mehr Bedingungen. Das aber vielmehr im Sinne von eingefordertem Zugriff, als das übliche Gegenteil der Beschränkungen. Aufgrund zusätzlicher Abhängigkeiten, die sich durch die Verwendung von GPL-Software bei kommerziellem Gebrauch ergeben, bevorzugen wir daher Software unter dem transparenteren BSD-Copyright, wo immer es angebracht ist.
Die Entwicklung von FreeBSD ist ein offener und vielseitiger Prozess. FreeBSD besteht aus Beisteuerungen von Hunderten Leuten rund um die Welt, wie Sie aus der Liste der Beitragenden ersehen können. Die vielen Entwickler können aufgrund der Entwicklungs-Infrastruktur von FreeBSD über das Internet zusammenarbeiten. Wir suchen ständig nach neuen Entwicklern, Ideen und jenen, die sich in das Projekt tiefer einbringen wollen. Nehmen Sie einfach auf der Mailingliste FreeBSD technical discussions Kontakt mit uns auf. Die Mailingliste FreeBSD announcements steht für wichtige Ankündigungen, die alle FreeBSD-Benutzer betreffen, zur Verfügung.
Unabhängig davon ob Sie alleine oder mit anderen eng zusammen arbeiten, enthält die folgende Aufstellung nützliche Informationen über das FreeBSD Project und dessen Entwicklungsabläufe.
Der Hauptquellbaum von FreeBSD wurde über viele Jahre ausschließlich mit CVS gepflegt, einem frei erhältlichen Versionskontrollsystem, welches mit FreeBSD geliefert wird. Im Juni 2008 begann das FreeBSD Project mit dem Umstieg auf SVN (Subversion). Dieser Schritt wurde notwendig, weil CVS aufgrund des rapide wachsenden Quellcodebaumes und dem Umfang der bereits gespeichterten Revisisionsinformationen an seine Grenzen zu stoßen begann. Während das Hauptrepository nun SVN verwendet, hat sich auf der Client-Seite nichts geändert. Werkzeuge wie CVSup und csup, die auf der alten CVS-Infrastruktur aufbauen, funktionieren weiterhin, weil alle Änderungen, die im SVN-Repository erfolgen, in das CVS-Repository portiert werden. Im Moment wird nur src-Quellcodebaum über SVN verwaltet. Die Dokumentation, die Webseiten sowie die Ports befinden sich weiterhin in einem CVS-Repository. Das Haupt-CVS-Repository läuft auf einer Maschine in Santa Clara, Kalifornien, USA. Von dort wird es auf zahlreiche Server in aller Welt gespiegelt. Der SVN-Quellbaum, der die Zweige -CURRENT und -STABLE enthält, kann so einfach auf Ihr eigenes System gespiegelt werden. Näheres dazu können Sie im Handbuch unter Synchronisation der Quellen in Erfahrung bringen.
Die Committer sind Personen mit Schreibzugriff auf den CVS-Quellbaum (der Begriff “Committer” stammt vom cvs(1)-Befehl commit, der zum Einspeisen von Änderungen ins Repository gebraucht wird). Der beste Weg, Vorschläge zur Prüfung durch die Mitglieder der Committer-Liste einzureichen, bietet der Befehl send-pr(1). Sollte es unerwartete Probleme mit diesem Verfahren geben, besteht immer noch die Möglichkeit eine E-Mail an die Liste “FreeBSD committers” zu schicken.
Würde man das FreeBSD Project mit einem Unternehmen vergleichen, so wäre das FreeBSD-Core-Team das Gegenstück zum Vorstand. Die Hauptaufgabe des Core-Teams ist es, das Projekt als Ganzes in gesunder Verfassung zu halten und die weitere Entwicklung in die richtige Bahn zu lenken. Das Anwerben leidenschaftlicher und verantwortungsbewusster Entwickler ist eine Aufgabe des Core-Team, genauso wie die Rekrutierung neuer Mitglieder für das Core-Team, im Falle, dass Altmitglieder aus dem Projekt aussteigen. Das derzeitige Core-Team wurde im Juli 2010 aus einem Kreis kandidierender Committer gewählt. Wahlen werden alle zwei Jahre abgehalten.
Einige Core-Team-Mitglieder haben auch spezielle Verantwortungsbereiche. Das bedeutet, sie haben sich darauf festgelegt, sicherzustellen, dass ein größerer Teil des Systems so funktioniert wie ausgewiesen. Eine vollständige Liste an FreeBSD beteiligter Entwickler und ihrer Verantwortungsbereiche kann in der Liste der Beitragenden eingesehen werden.
Anmerkung: Die Mehrzahl der Mitglieder des Core-Teams sind Freiwillige in Bezug auf die FreeBSD-Entwicklung und profitieren nicht finanziell vom Projekt. Daher sollte “Verpflichtung” nicht als “garantierter Support” fehlinterpretiert werden. Der oben angeführte Vergleich mit einem Vorstand hinkt und es wäre angebrachter zu erwähnen, dass diese Leute – wider besseres Wissen – ihr eigenes Leben für FreeBSD aufgegeben haben!
Die größte Entwicklergruppe sind nicht zuletzt die Anwender selbst, die Rückmeldungen und Fehlerbehebungen in einem anhaltend hohen Maße an uns senden. Der bevorzugte Weg an dem weniger zentralisierten Bereich der FreeBSD-Entwicklung teilzuhaben, ist die Möglichkeit sich bei der Liste FreeBSD technical discussions anzumelden. Weitere Informationen über die verschiedenen FreeBSD-Mailinglisten erhalten Sie in Anhang C.
Die Liste der zu FreeBSD Beitragenden ist eine lange und wachsende. Also warum nicht selbst dort stehen, indem Sie gleich persönlich etwas zu FreeBSD beitragen?
Quellcode ist nicht der einzige Weg, etwas zum Projekt beizusteuern. Eine genauere Übersicht über offene Aufgaben finden Sie auf der FreeBSD-Web-Site.
Zusammengefasst bildet unser Entwicklungsmodell einen losen Verbund konzentrischer Kreise. Das zentralisierte Modell ist auf die Bedürfnisse der Anwender zugeschnitten, mit der einfachen Möglichkeit eine zentrale Code-Basis zu verfolgen und möglichen neuen Beitragenden nicht das Leben zu erschweren! Unser Ziel ist es, ein stabiles Betriebssystem mit einer großen Zahl passender Programme zu bieten, die der Anwender leicht installieren und anwenden kann. Und dieses Modell funktioniert für diese Aufgabe ziemlich gut.
Das Einzige was wir von möglichen neuen Mitgliedern fordern, ist die gleiche Hingabe, mit der die jetzigen Mitglieder am dauerhaften Erfolg arbeiten!
FreeBSD ist ein (mit vollem Quellcode und ein frei erhältliches) auf 4.4BSD-Lite-basierendes Release für Intel i386™, i486™, Pentium®, Pentium Pro, Celeron®, Pentium II, Pentium III, Pentium 4 (oder ein dazu kompatibler Prozessor), Xeon™, und Sun UltraSPARC Systeme. Es stützt sich zum größten Teil auf Software der Computer Systems Research Group (CSRG) der Universität von Kalifornien in Berkeley mit einigen Verbesserungen aus NetBSD, OpenBSD, 386BSD und der Free Software Foundation.
Seit unserem FreeBSD 2.0 von Ende 1994 haben sich Leistung, Funktionsvielfalt und Stabilität dramatisch verbessert. Die größte Änderung erfuhr das virtuelle Speichermanagement durch eine Kopplung von virtuellem Speicher und dem Buffer-Cache, das nicht nur die Leistung steigert, sondern auch den Hauptspeicherverbrauch reduziert und ein 5 MB-System zu einem nutzbaren Minimal-System verhilft. Weitere Verbesserungen sind volle NIS-Client- und Server-Unterstützung, T/TCP, Dial-On-Demand-PPP, integriertes DHCP, ein verbessertes SCSI-Subsystem, ISDN-Support, Unterstützung für ATM-, FDDI-, Fast- und Gigabit-Ethernet-Karten (1000 Mbit), verbesserter Support der neusten Adaptec-Controller und tausende Fehlerkorrekturen.
Zusätzlich zur Standard-Distribution bietet FreeBSD eine Sammlung von portierter Software mit tausenden begehrten Programmen. Zum Verfassungszeitpunkt waren über 24,000 Anwendungen in der Ports-Sammlung! Das Spektrum der Ports-Sammlung reicht von HTTP-Servern über Spiele, Programmiersprachen, Editoren und so ziemlich allem dazwischen. Die gesamte Ports-Sammlung benötigt 500 MB an Speicherplatz, wobei jeder Port anhand eines “Deltas” zu den Quellen angegeben wird. Das macht es für uns erheblich leichter, Ports zu aktualisieren und es verringert den Plattenbedarf im Vergleich zur älteren 1.0-Port-Sammlung. Um ein Port zu übersetzen, müssen Sie einfach ins Verzeichnis des Programms wechseln und ein make install absetzen. Den Rest erledigt das System. Die originalen Quellen jedes zu installierenden Port werden dynamisch von CD-ROM oder einem FTP-Server bezogen. Es reicht also für genügend Plattenplatz zu sorgen, um die gewünschten Ports zu erstellen. Allen, die Ports nicht selbst kompilieren wollen: Es gibt zu fast jedem Port ein vorkompiliertes Paket, das einfach mit dem Befehl (pkg_add) installiert wird. Pakete und Ports werden in Kapitel 5 beschrieben.
Eine Reihe von weiteren Dokumenten, die sich als hilfreich bei der Installation oder dem Arbeiten mit FreeBSD erweisen könnten, liegen auf neueren FreeBSD-Systemen im Verzeichnis /usr/share/doc. Die lokal installierten Anleitungen lassen sich mit jedem HTML-fähigen Browser unter folgenden Adressen betrachten:
Es besteht auch die Möglichkeit, sich die jeweils aktuellste Version der Referenzdokumente auf der FreeBSD-Homepage anzusehen.
FreeBSD wird mit dem textorientierten und einfach zu benutzendem Installationsprogramm installiert. Beginnend mit FreeBSD 9.0-RELEASE handelt es sich dabei um das Programm bsdinstall. Ältere FreeBSD-Versionen verwenden hingegen nach wie vor sysinstall für die Installation. Dieses Kapitel beschreibt die Installation von FreeBSD über sysinstall. Der Einsatz von bsdinstall wird hingegen in Kapitel 3 besprochen.
Dieses Kapitel behandelt folgende Punkte:
Das Erzeugen von FreeBSD-Startdisketten.
Wie FreeBSD Platten anspricht und aufteilt.
Wie sysinstall ausgeführt wird.
Die Menüs von sysinstall und die erforderlichen Eingaben in den Menüs.
Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie
Die Hardware-Notes der FreeBSD-Release, die Sie installieren wollen, lesen und sicherstellen, dass Ihre Hardware unterstützt wird.
Anmerkung: Diese Installationsanleitung gilt für Rechner mit i386-Architektur (PC-kompatible Rechner). Abweichende Anweisungen für andere Plattformen werden, falls notwendig, gegeben. Obwohl diese Anleitung so aktuell wie möglich ist, kann das Installationsverfahren von dem hier gezeigten geringfügig abweichen. Legen Sie bitte daher diese Anleitung nicht wortwörtlich aus, sondern lassen Sie sich von diesem Kapitel durch den Installationsprozess leiten.
Die zur Installation von FreeBSD erforderliche Minimalkonfiguration hängt von der zu installierenden FreeBSD-Version sowie von der Hardware-Architektur ab.
Informationen zur jeweiligen Minimalkonfiguration finden Sie in den folgenden Abschnitten dieses Kapitels. Je nachdem, wie Sie FreeBSD installieren, benötigen Sie eventuell auch ein Diskettenlaufwerk, ein unterstütztes CD-ROM-Laufwerk, oder auch eine Netzwerkkarte. Abschnitt 2.3.7 des Handbuchs enthält weitere Informationen zu den verschiedenen Installationsarten.
Sowohl FreeBSD/i386 als auch FreeBSD/pc98 benötigen jeweils mindestens einen 486-Prozessor sowie mindestens 24 MB RAM. Außerdem benötigen Sie für eine Minimalinstallation mindestens 150 MB freien Platz auf Ihrer Festplatte.
Anmerkung: In den meisten derartigen Konfigurationen ist es besser, für mehr RAM und mehr Plattenplatz zu sorgen, statt einen schnelleren Prozessor einzubauen.
Es gibt zwei Klassen von Prozessoren, auf denen Sie FreeBSD/amd64 ausführen können. Die erste Klasse bilden die AMD64-Prozessoren (zu denen AMD Athlon 64-, AMD Athlon 64-FX-, oder AMD Opteron-Prozessoren gehören).
Die zweite Klasse von Prozessoren, auf denen Sie diese FreeBSD/amd64 einsetzen können, ist die Intel® EM64T-Architektur. Prozessoren dieser Klasse sind beispielsweise Intel Core™ 2 Duo-, Quad-, und Extreme-Prozessoren sowie die Intel Xeon-Prozessorreihen 3000, 5000, und 7000.
Wenn Sie einen auf dem Chipsatz nVidia nForce3 Pro-150 basierenden Rechner haben, müssen Sie im BIOS das IO-APIC deaktivieren. Erlaubt ihr BIOS dies nicht, müssen Sie stattdessen ACPI deaktivieren. Der Grund dafür sind Fehler im Pro-150-Chipsatz, die bis jetzt nicht behoben werden konnten.
Um FreeBSD/sparc64 zu installieren, benötigen Sie eine unterstützte Plattform (lesen Sie dazu auch Abschnitt 2.2.2 des Handbuchs).
Sie benötigen außerdem eine seperate Festplatte, wenn Sie FreeBSD/sparc64 installieren wollen, da es derzeit leider noch nicht möglich ist, die Platte mit einem weiteren Betriebssystem zu teilen.
Die Hardware-Notes, die mit jedem FreeBSD-Release ausgeliefert werden, enthalten eine Liste lauffähiger Hardware. Die Hardware-Notes befinden sich üblicherweise in der Datei HARDWARE.TXT im Wurzelverzeichnis der Distribution (CD-ROM oder FTP). Sie können die Hardware-Notes außerdem im Dokumentationsmenü von sysinstall oder auf der Webseite Release Information lesen.
Bevor Sie FreeBSD installieren, erfassen Sie die Komponenten Ihres Rechners. Die FreeBSD-Installation wird die Komponenten (Festplatten, Netzwerkkarten, CD-ROM-Laufwerke) zusammen mit der Modellbezeichnung und des Herstellers anzeigen. FreeBSD wird auch versuchen, die richtige Konfiguration der Geräte zu ermitteln. Dazu gehören die benutzten Interrupts (IRQ) und IO-Ports. Wegen der Unwägbarkeiten von PC-Hardware kann die Konfiguration der Geräte allerdings fehlschlagen. In diesem Fall müssen Sie die von FreeBSD ermittelte Konfiguration korrigieren.
Wenn Sie schon ein anderes Betriebssystem, wie Windows oder Linux installiert haben, können Sie die Hardware-Konfiguration mit den Mitteln dieses Betriebssystems bestimmen. Wenn Sie nicht sicher sind, welche Einstellungen eine Erweiterungskarte besitzt, sehen Sie auf der Karte selbst nach. Manchmal sind die Einstellungen dort aufgedruckt. Gebräuchliche IRQs sind 3, 5 und 7. Die Adressen von IO-Ports werden normalerweise hexadezimal, zum Beispiel 0x330, angegeben.
Halten Sie die Gerätekonfiguration vor der Installation in einer Tabelle wie der nachstehenden fest:
Tabelle 2-1. Gerätekonfiguration
Gerät | IRQ | IO-Ports | Anmerkung |
---|---|---|---|
erste Festplatte | - | - | 40 GB, Seagate, erster IDE-Master |
CD-ROM | - | - | erster IDE-Slave |
zweite Festplatte | - | - | 20 GB, IBM, zweiter IDE-Master |
erster IDE-Controller | 14 | 0x1f0 | |
Netzwerkkarte | - | - | Intel 10/100 |
Modem | - | - | 3Com® 56K Faxmodem, an COM1 |
… |
Nachdem Sie wissen, über welche Hardware Ihr Rechner verfügt, müssen Sie diese Informationen mit den Hardwareanforderungen der zu installierenden FreeBSD-Version abgleichen.
Wenn der Rechner, auf dem Sie FreeBSD installieren wollen, wichtige Daten enthält, sichern Sie bitte diese Daten. Prüfen Sie auch, dass Sie die Daten aus der Sicherung wiederherstellen können, bevor Sie FreeBSD installieren. Die FreeBSD-Installation fragt zwar nach, bevor Sie Daten auf Ihre Festplatte schreibt, Ihre Daten sind allerdings unwiderruflich verloren, wenn der Installationsvorgang einmal angelaufen ist.
Wenn Sie die gesamte Festplatte für FreeBSD verwenden wollen, müssen Sie sich an dieser Stelle keine weiteren Gedanken machen – lesen Sie bitte im nächsten Abschnitt weiter.
Wenn Sie allerdings FreeBSD neben anderen Betriebssystemen betreiben wollen, müssen Sie wissen, wie Daten auf einer Festplatte abgelegt werden und welche Auswirkungen dies hat.
Eine PC-Festplatte wird in einzelne Bereiche unterteilt, die Partitionen heißen. FreeBSD verwendet intern ebenfalls Partitionen. Um Verwechslungen und Unklarheiten zu vermeiden, werden diese Plattenbereiche unter FreeBSD als Slices bezeichnet. So verwendet beispielsweise das Werkzeug fdisk den Begriff Slices, um sich auf PC-Partitionen zu beziehen. Auf einer PC-Festplatte können maximal vier Partitionen, die primäre Partitionen genannt werden, angelegt werden. Eine erweiterte Partition hebt diese Beschränkung auf. Eine Festplatte kann nur eine erweiterte Partition enthalten, die wiederum weitere so genannte logische Partitionen enthalten kann.
Jede Partition besitzt eine Partitions-ID – eine Zahl, die den Typ der Partition festlegt. FreeBSD-Partitionen tragen die Partitions-ID 165.
Üblicherweise kennzeichnen Betriebssysteme Partitionen in einer besonderen Art und Weise. Beispielsweise werden jeder primären und logischen Partition unter MS-DOS und dem verwandten Windows Laufwerksbuchstaben beginnend mit C: zugewiesen.
FreeBSD muss auf einer primären Partition installiert werden. In dieser Partition hält FreeBSD alle Daten einschließlich der Dateien, die Sie anlegen. Verfügt das System über mehrere Festplatten, können Sie auf allen oder einigen Platten eine FreeBSD-Partition einrichten. Zur Installation von FreeBSD benötigen Sie eine freie Partition: Dies kann eine extra für die Installation eingerichtete Partition sein oder eine existierende Partition, die nicht mehr benötigte Daten enthält.
Wenn auf allen Platten bereits sämtliche Partitionen benutzt werden, müssen Sie eine der Partitionen für FreeBSD frei machen. Benutzen Sie dazu die Werkzeuge des eingesetzten Betriebssystems (fdisk unter MS-DOS oder Windows).
Verfügt das System über eine freie Partition, benutzen Sie diese Partition. Es kann allerdings sein, dass Sie eine oder mehrere der vorhandenen Partitionen vorher verkleinern müssen.
Eine minimale FreeBSD-Installation benötigt nur 100 MB Plattenplatz. Diese Installation ist allerdings sehr begrenzt und lässt wenig Platz für Ihre eigenen Dateien. Realistischer sind 250 MB für FreeBSD ohne graphische Benutzeroberfläche und 350 MB für FreeBSD mit einer graphischen Benutzeroberfläche. Sie benötigen weiteren Platz für die Installation zusätzlicher Software.
Um die Partitionen zu verkleinern, können Sie beispielsweise das kommerzielle PartitionMagic® oder das freie GParted benutzen. Sowohl GParted als auch PartitionMagic können auch NTFS-Partitionen verändern. GParted ist auf vielen Linux-Live-CDs, beispielsweise der SystemRescueCD, verfügbar.
Bei der Veränderung von Microsoft Vista-Partionen kommt es manchmal zu Problemen. In einem solchen Fall ist es von Vorteil, wenn Sie eine Vista-Installations-CD zur Verfügung haben. Wie bei jeder Änderung an Ihrer Festplatte sollten Sie auch hier zuerst ein aktuelles Backup anlegen.
Warnung: Der falsche Gebrauch dieser Werkzeuge kann Daten auf der Festplatte löschen. Vor dem Einsatz dieser Werkzeuge stellen Sie bitte sicher, dass Sie frische, funktionierende Datensicherungen besitzen.
Beispiel 2-1. Eine bestehende Partition verwenden
Nehmen wir an, Sie haben einen Rechner mit einer 4 GB Festplatte, auf der schon eine Version von Windows installiert ist. Weiterhin haben Sie die Platte in zwei Laufwerke C: und D: unterteilt, die jeweils 2 GB groß sind. Auf C: wird 1 GB benutzt und 0,5 GB von Laufwerk D: werden benutzt.
Sie haben also eine Festplatte mit zwei Partitionen und könnten alle Daten von Laufwerk D: auf das Laufwerk C: kopieren. Damit wäre die zweite Partition für FreeBSD frei.
Beispiel 2-2. Eine bestehende Partition verkleinern
Nehmen wir an, Sie haben einen Rechner mit einer 4 GB Festplatte auf der schon eine Version von Windows installiert ist. Während der Installation von Windows haben sie eine große Partition C: angelegt, die 4 GB groß ist. Von den 4 GB werden 1,5 GB benutzt und Sie wollen 2 GB für FreeBSD verwenden.
Sie haben zwei Möglichkeiten, FreeBSD zu installieren:
Sichern Sie die Daten der Windows-Partition und installieren Sie Windows erneut auf einer 2 GB großen Partition.
Verkleinern Sie die Windows-Partition mit einem der oben aufgeführten Werkzeuge.
Wird während der Installation ein Netzwerk benötigt (weil Sie über FTP oder von einem NFS-Server installieren wollen), müssen Sie die Konfiguration des Netzwerks kennen. Während der Installation werden Netzwerkparameter abgefragt, damit sich FreeBSD mit dem Netzwerk verbinden und die Installation abschließen kann.
Wenn Sie sich mit einem Ethernet verbinden oder eine Internet-Verbindung mit einem Ethernet-Adapter über Kabel oder DSL herstellen, benötigen Sie die nachstehenden Daten:
IP-Adresse
IP-Adresse des Default-Gateways
Hostname
IP-Adressen der DNS-Server
Subnetzmaske
Wenn Sie die Daten nicht besitzen, fragen Sie bitte Ihren Systemadministrator oder Ihren Service-Provider. Können die Daten über DHCP bezogen werden, merken Sie sich diese Tatsache.
Auch wenn Sie sich mit einem normalen Modem bei einem ISP einwählen, können Sie FreeBSD aus dem Internet installieren. Die Installation über ein Modem dauert nur sehr lange.
Sie benötigen die nachstehenden Daten:
Die Telefonnummer des ISPs.
Die COM-Schnittstelle, an der das Modem angeschlossen ist.
Den Benutzernamen und das Passwort für Ihr Konto.
Auch wenn das FreeBSD-Project bemüht ist, ein Release so stabil wie möglich herzustellen, treten ab und an Fehler auf. In seltenen Fällen betrifft ein Fehler die Installations-Prozedur. Die Fehler und deren Behebungen werden in den FreeBSD-Errata festgehalten. Lesen Sie bitte die Errata, bevor Sie FreeBSD installieren, damit Sie nicht in frisch entdeckte Probleme laufen.
Dokumentation zu jedem Release, inklusive der Errata zu jedem Release, finden Sie im Release-Bereich des FreeBSD Webauftritts.
FreeBSD kann von Dateien aus irgendeiner der nachstehenden Quellen installiert werden:
Lokale Medien
von einer CD-ROM oder einer DVD
von einem USB-Stick
von einer MS-DOS-Partition auf demselben Rechner
von einem SCSI- oder QIC-Bandlaufwerk
von Disketten
Netzwerk
von einem FTP-Server, wenn erforderlich auch durch eine Firewall oder durch einen HTTP-Proxy
von einem NFS-Server
über eine feste serielle oder eine feste parallele Verbindung
Wenn Sie eine FreeBSD-CD oder FreeBSD-DVD gekauft haben, besitzen Sie schon alles, was Sie zur Installation benötigen. Lesen Sie bitte im nächsten Abschnitt (Abschnitt 2.3.7) weiter.
Wenn Sie sich die FreeBSD-Installationsdateien noch nicht besorgt haben, lesen Sie bitte zuerst den Abschnitt 2.13. Dort werden die notwendigen Vorbereitungen für eine Installation von den eben genannten Medien beschrieben. Wenn Sie den Abschnitt durchgearbeitet haben, lesen Sie bitte in Abschnitt 2.3.7 weiter.
Um FreeBSD zu installieren, müssen Sie Ihren Rechner mit einem speziellen Startmedium hochfahren, das die Installationsroutine startet. Sie können das Installationsprogramm nicht unter einem anderen Betriebssystem ausführen. Ein Rechner startet normalerweise das auf der Festplatte installierte Betriebssystem, er kann aber auch von Disketten gestartet werden. Aktuelle Rechner können in der Regel auch von einer CD-ROM oder von einem USB-Stick starten.
Tipp: Wenn Sie eine FreeBSD CD-ROM oder DVD besitzen (gekauft oder selbst erstellt) und Ihr Rechner von CD-ROM oder DVD starten kann (üblicherweise können Sie das mit der BIOS-Option
Boot Order
einstellen), können Sie diesen Abschnitt überspringen. Eine FreeBSD CD-ROM oder DVD lässt sich direkt starten; Sie können damit FreeBSD ohne weitere Vorbereitungen installieren.
Um einen bootbaren USB-Stick zu erstellen, gehen Sie wie folgt vor:
Das Speicherabbild für den USB-Stick herunterladen
Das Speicherabbild finden Sie auf dem FreeBSD-FTP-Server ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/releases/arch/ISO-IMAGES/version/FreeBSD-version-RELEASE-arch-memstick.img (oder einem Spiegelserver) im Verzeichnis ISO-IMAGES/. Ersetzen Sie arch und version durch die von Ihnen verwendete Architektur und die FreeBSD-Version, die Sie einsetzen wollen. Für FreeBSD/i386 9.1-RELEASE finden Sie das Speicherabbild für den USB-Stick beispielsweise unter folgenden Link: ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/releases/i386/ISO-IMAGES/9.1/FreeBSD-9.1-RELEASE-i386-memstick.img.
Das benötigte Speicherabbild hat den Dateityp .img. Das Verzeichnis ISO-IMAGES/ enthält verschiedene Speicherabbilder. Sie müssen also (basierend auf der zu installierenden FreeBSD-Version und/oder Ihrer Hardware) das für Sie passende Speicherabbild herunterladen.
Wichtig: Sichern Sie Ihre Daten, bevor Sie fortfahren, da im nächsten Schritt alle auf dem USB-Stick befindlichen Daten gelöscht werden.
Den USB-Stick vorbereiten
Den USB-Stick unter FreeBSD vorbereiten
Warnung: Das Beispiel im nächsten Schritt verwendet /dev/da0 als die Gerätedatei, über die Sie den USB-Stick ansprechen. Achten Sie besonders darauf, dass Sie die richtige Gerätedatei verwenden, da Sie ansonsten unbeabsichtigt Daten löschen könnten.
Das Image mit dd(1) auf den Stick schreiben
Bei der .img-Datei handelt es sich nicht um eine normale Datei, die Sie einfach auf den Stick kopieren können. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Image des kompletten Dateisystems, das Sie mit dd(1) direkt auf den USB-Stick schreiben müssen:
# dd if=FreeBSD-9.1-RELEASE-i386-memstick.img of=/dev/da0 bs=64k
Wird dabei die Fehlermeldung Operation not permitted angezeigt, stellen Sie bitte sicher, dass das Zielgerät nicht verwendet, manuell eingehängt oder von einem Systemprogramm automatisch eingehängt wurde. Dann versuchen Sie es erneut.
Den USB-Stick unter Windows® vorbereiten
Warnung: Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie im folgenden Schritt den korrekten Laufwerkbuchstaben für Ihren USB-Stick angeben, da Sie ansonsten unbeabsichtigt Daten löschen könnten.
Image Writer für Windows herunterladen
Image Writer für Windows ist ein frei verfügbares Programm, mit dem Sie ein Image auf einen USB-Stick schreiben können. Laden Sie das Programm von https://launchpad.net/win32-image-writer/ herunter und entpacken Sie es in einen Ordner auf Ihrer Festplatte.
Das Image mit Image Writer auf den Stick schreiben
Klicken Sie doppelt auf das Symbol Win32DiskImager, um das Programm zu starten. Vergewissern Sie sich, dass es sich bei dem unter Device angezeigten Laufwerk um Ihren USB-Stick handelt. Danach klicken Sie auf das Ordnersymbol und wählen die zuvor heruntergeladene Image-Datei aus. Klicken Sie auf
, um die Image-Datei zu laden. Nachdem Sie alle Eingaben nochmals geprüft haben, müssen Sie noch sicherstellen, dass kein anderes Programm auf den USB-Stick zugreift. Danach klicken Sie auf den Button , um das Image auf den USB-Stick zu schreiben.Um Startdisketten zu erzeugen, benutzen Sie die nachstehende Anleitung:
Abbilder der Startdisketten besorgen
Wichtig: Beachten Sie, dass ab FreeBSD 8.X Startdisketten nicht mehr unterstützt werden. Lesen Sie bitte weiter oben in diesem Kapitel, wie Sie FreeBSD von einer CD-ROM, einer DVD oder einem USB-Stick installieren können.
Die Abbilder der Startdisketten befinden sich auf dem Installationsmedium im Verzeichnis floppies/; sie können auch aus dem Internet heruntergeladen werden: ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/releases/arch/version-RELEASE/floppies/. Ersetzen Sie arch und version durch die passende Architektur und die passende Version. Beispielsweise stehen die Startdisketten von FreeBSD/i386 8.3-RELEASE unter ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/releases/i386/8.3-RELEASE/floppies/.
Die Abbilder besitzen die Dateinamenerweiterung .flp. Im Verzeichnis floppies/ befinden sich verschiedene Abbilder; welches Sie benutzen, hängt von der zu installierenden FreeBSD-Version und in einigen Fällen vom Zielrechner ab. In den meisten Fällen werden Sie vier Disketten benötigen: boot.flp, kern1.flp, kern2.flp sowie kern3.flp. Lesen Sie bitte die Datei README.TXT im Verzeichnis floppies/, sie enthält aktuelle Informationen zu den Abbildern.
Wichtig: Wenn Sie die Abbilder aus dem Internet herunterladen, benutzen Sie bitte den Binärmodus des FTP-Programms. Einige Web-Browser verwenden den Textmodus (oder ASCII-Modus), was dazu führt, dass sich die erstellten Disketten nicht starten lassen.
Die Disketten vorbereiten
Pro Abbild benötigen Sie eine Diskette. Es ist wichtig, dass die verwendeten Disketten fehlerfrei sind. Sie können dies sicherstellen, indem Sie die Disketten selbst formatieren, verlassen Sie sich bitte nicht auf vorformatierte Disketten. Das Formatierprogramm von Windows zeigt fehlerhafte Blöcke nicht an, es markiert die Blöcke einfach als fehlerhaft und ignoriert sie dann. Benutzen Sie neue Disketten, wenn Sie diese Installationsart verwenden.
Wichtig: Wenn Sie FreeBSD installieren und das Installationsprogramm abstürzt, einfriert oder sich merkwürdig verhält, sind oft fehlerbehaftete Disketten die Ursache. Schreiben Sie die Abbilder auf neue Disketten und versuchen Sie, noch mal zu installieren.
Die Abbilder auf Disketten schreiben
Die .flp-Dateien sind keine normalen Dateien, die Sie auf eine Diskette kopieren. Sie können die Abbilder nicht von einem Laufwerk auf ein anderes Laufwerk kopieren. Die Abbilder werden mit einem speziellen Werkzeug direkt auf die Diskette geschrieben.
Wenn Sie die Startdisketten unter MS-DOS oder Windows erstellen, können Sie das mitgelieferte Werkzeug fdimage verwenden.
Wenn Sie die Abbilder auf der CD-ROM verwenden und das CD-ROM-Laufwerk den Laufwerksbuchstaben E: besitzt, führen Sie den nachstehenden Befehl aus:
E:\> tools\fdimage floppies\boot.flp A:
Führen Sie das Kommando für jede .flp-Datei aus. Wechseln Sie bitte jedes Mal die Diskette und beschriften Sie die Diskette mit dem Namen der kopierten Datei. Falls Sie die Abbilder an anderer Stelle liegen haben, passen Sie bitte die Kommandozeile an. Wenn Sie keine CD-ROM besitzen, können Sie fdimage aus dem Verzeichnis tools des FreeBSD-FTP-Servers herunterladen.
Wenn Sie Startdisketten auf einem UNIX System (zum Beispiel einem anderen FreeBSD System) erstellen, schreiben Sie die Abbilder mit dem Befehl dd(1) direkt auf die Disketten. Auf einem FreeBSD-System lautet die Kommandozeile:
# dd if=boot.flp of=/dev/fd0
Unter FreeBSD spricht /dev/fd0 das erste Diskettenlaufwerk an (das Laufwerk A:), /dev/fd1 spricht das Laufwerk B: an. Andere UNIX Varianten verwenden unter Umständen andere Gerätenamen, die in der Dokumentation des jeweiligen Systems beschrieben sind.
Nun ist alles für die FreeBSD-Installation vorbereitet.
Wichtig: Die Installationsprozedur lässt die Daten auf Ihren Laufwerken solange unverändert bis die nachstehende Meldung erscheint:
Last Chance: Are you SURE you want continue the installation? If you're running this on a disk with data you wish to save then WE STRONGLY ENCOURAGE YOU TO MAKE PROPER BACKUPS before proceeding! We can take no responsibility for lost disk contents!Vor dieser Meldung kann die Installationsprozedur jederzeit abgebrochen werden, ohne die Daten auf der Festplatte zu verändern. Wenn Sie meinen, etwas falsch konfiguriert zu haben, können Sie vor diesem Zeitpunkt einfach den Rechner ausschalten.
Schalten Sie zunächst Ihren Rechner aus.
Schalten Sie den Rechner ein. Während des Starts sollte angezeigt werden, wie Sie das Systemeinstellungsmenü (oder BIOS) erreichen. Meist drücken Sie dazu die Tasten F2, F10, Del oder Alt+S. Benutzen Sie die angezeigte Tastenkombination. Viele Rechner zeigen beim Systemstart eine Grafik an. Typischerweise können Sie die Grafik mit der Taste Esc entfernen und so die angezeigten Meldungen lesen.
Suchen Sie Option, die einstellt von welchem Gerät der Rechner startet.
Normalerweise wird die Option Boot Order
genannt und
zeigt eine Geräteliste, beispielsweise Floppy, CD-ROM, First Hard Disk an.
Wenn Sie von einer CD-ROM starten, stellen Sie sicher, das das CD-ROM-Laufwerk ausgewählt ist. Starten Sie hingegen von einem USB-Stick oder von einer Startdiskette, wählen Sie ebenfalls den entsprechenden Eintrag aus. Wenn Sie nicht sicher sind, lesen Sie bitte im Handbuch des Rechners oder im Handbuch der Systemplatine nach.
Stellen Sie das gewünschte Startmedium ein und sichern Sie die Einstellungen. Der Rechner sollte dann neu starten.
Wenn Sie (wie in Abschnitt 2.3.7 beschrieben) ein bootbaren USB-Stick vorbereitet haben, stöpseln Sie diesen bitte ein, bevor Sie Ihren Rechner einschalten.
Wenn Sie den Rechner von einer CD-ROM starten, legen Sie die CD-ROM so früh wie möglich in das Laufwerk ein.
Anmerkung: Bis einschließlich FreeBSD 7.3 kann FreeBSD auch von einer Startdiskette aus installiert werden. Eine Anleitung hierzu finden Sie in Abschnitt 2.3.7). Legen Sie die erste Diskette (diese enthält das Abbild boot.flp) in das Diskettenlaufwerk ein und starten Sie den Rechner.
Wenn Ihr Rechner wieder normal startet und das existierende Betriebssystem lädt, kann das folgende Ursachen haben:
Das Startmedium (Diskette, CD-ROM) ist nicht schnell genug eingelegt worden. Belassen Sie das Startmedium im Laufwerk und starten Sie Ihren Rechner neu.
Die BIOS-Einstellungen sind falsch vorgenommen worden. Wiederholen Sie diesen Schritt, bis Sie die richtige Einstellung gefunden haben.
Das verwendete BIOS kann nicht von dem gewünschten Medium starten.
FreeBSD startet jetzt. Wenn Sie von einer CD-ROM starten, sehen Sie die folgenden Meldungen (Versionsangaben entfernt):
Booting from CD-Rom... 645MB medium detected CD Loader 1.2 Building the boot loader arguments Looking up /BOOT/LOADER... Found Relocating the loader and the BTX Starting the BTX loader BTX loader 1.00 BTX version is 1.02 Consoles: internal video/keyboard BIOS CD is cd0 BIOS drive C: is disk0 BIOS drive D: is disk1 BIOS 636kB/261056kB available memory FreeBSD/i386 bootstrap loader, Revision 1.1 Loading /boot/defaults/loader.conf /boot/kernel/kernel text=0x64daa0 data=0xa4e80+0xa9e40 syms=[0x4+0x6cac0+0x4+0x88e9d] \
Wenn Sie mit Startdisketten hochfahren, sehen Sie folgende Meldungen (Versionsangaben entfernt):
Booting from Floppy... Uncompressing ... done BTX loader 1.00 BTX version is 1.01 Console: internal video/keyboard BIOS drive A: is disk0 BIOS drive C: is disk1 BIOS 639kB/261120kB available memory FreeBSD/i386 bootstrap loader, Revision 1.1 Loading /boot/defaults/loader.conf /kernel text=0x277391 data=0x3268c+0x332a8 | Insert disk labelled "Kernel floppy 1" and press any key...
Folgen Sie der Anweisung und entfernen Sie die boot.flp-Diskette, anschließend legen Sie die kern1.flp-Diskette ein und drücken Enter. Starten Sie das System mit der ersten Diskette und legen Sie, wenn Sie dazu aufgefordert werden, die anderen Disketten ein.
Unabhängig davon, ob Sie von Disketten oder von CD-ROM gestartet haben, erscheint danach das FreeBSD Bootloader-Menü:
Warten Sie entweder zehn Sekunden oder drücken Sie Enter.
Die meisten SPARC64®-Systeme sind so konfiguriert, dass sie automatisch von der Festplatte starten. Um FreeBSD auf einem solchen System zu installieren, müssen Sie das System aber über das Netzwerk oder von einer CD-ROM starten. Daher müssen Sie den Bootprozess unterbrechen und das System über das PROM (OpenFirmware) starten.
Dazu starten Sie Ihr System neu und warten, bis die Startmeldung erscheint. Der genaue Wortlaut hängt vom eingesetzten Modell ab, die Nachricht sollte aber ähnlich der folgenden aussehen:
Sun Blade 100 (UltraSPARC-IIe), Keyboard Present Copyright 1998-2001 Sun Microsystems, Inc. All rights reserved. OpenBoot 4.2, 128 MB memory installed, Serial #51090132. Ethernet address 0:3:ba:b:92:d4, Host ID: 830b92d4.
Um den Startvorgang zu unterbrechen, drücken Sie nun die Tastenkombination L1+A oder Stop+A. Verwenden Sie eine serielle Verbindung, senden Sie das Signal BREAK über die serielle Konsole (etwa durch die Eingabe von ~# in den Programmen tip(1) oder cu(1)). In beiden Fällen landen Sie anschließend am PROM-Prompt:
okok {0}
![]()
Nun legen Sie Ihre CD-ROM in das Laufwerk ein und geben am PROM-Prompt boot cdrom ein. Danach startet Ihr System von der eingelegten CD-ROM.
Die letzten paar Hundert Zeilen der Bildschirmausgabe werden gesichert und können geprüft werden.
Um sich den Bildschirmpuffer anzusehen, drücken Sie die Taste Scroll-Lock. Im Puffer können Sie mit den Pfeiltasten oder den Tasten PageUp und PageDown blättern. Um zur normalen Bildschirmausgabe zurückzukehren, drücken Sie nochmals die Taste Scroll-Lock.
Prüfen Sie mit diesem Verfahren nun die Ausgaben der Geräteerkennung. Sie werden einen Text ähnlich wie in Abbildung 2-2 sehen. Die genauen Ausgaben sind abhängig von den in Ihrem System installierten Geräten.
Abbildung 2-2. Ausgabe der Geräteerkennung
avail memory = 253050880 (247120K bytes) Preloaded elf kernel "kernel" at 0xc0817000. Preloaded mfs_root "/mfsroot" at 0xc0817084. md0: Preloaded image </mfsroot> 4423680 bytes at 0xc03ddcd4 md1: Malloc disk Using $PIR table, 4 entries at 0xc00fde60 npx0: <math processor> on motherboard npx0: INT 16 interface pcib0: <Host to PCI bridge> on motherboard pci0: <PCI bus> on pcib0 pcib1:<VIA 82C598MVP (Apollo MVP3) PCI-PCI (AGP) bridge> at device 1.0 on pci0 pci1: <PCI bus> on pcib1 pci1: <Matrox MGA G200 AGP graphics accelerator> at 0.0 irq 11 isab0: <VIA 82C586 PCI-ISA bridge> at device 7.0 on pci0 isa0: <iSA bus> on isab0 atapci0: <VIA 82C586 ATA33 controller> port 0xe000-0xe00f at device 7.1 on pci0 ata0: at 0x1f0 irq 14 on atapci0 ata1: at 0x170 irq 15 on atapci0 uhci0 <VIA 83C572 USB controller> port 0xe400-0xe41f irq 10 at device 7.2 on pci 0 usb0: <VIA 83572 USB controller> on uhci0 usb0: USB revision 1.0 uhub0: VIA UHCI root hub, class 9/0, rev 1.00/1.00, addr1 uhub0: 2 ports with 2 removable, self powered pci0: <unknown card> (vendor=0x1106, dev=0x3040) at 7.3 dc0: <ADMtek AN985 10/100BaseTX> port 0xe800-0xe8ff mem 0xdb000000-0xeb0003ff ir q 11 at device 8.0 on pci0 dc0: Ethernet address: 00:04:5a:74:6b:b5 miibus0: <MII bus> on dc0 ukphy0: <Generic IEEE 802.3u media interface> on miibus0 ukphy0: 10baseT, 10baseT-FDX, 100baseTX, 100baseTX-FDX, auto ed0: <NE2000 PCI Ethernet (RealTek 8029)> port 0xec00-0xec1f irq 9 at device 10. 0 on pci0 ed0 address 52:54:05:de:73:1b, type NE2000 (16 bit) isa0: too many dependant configs (8) isa0: unexpected small tag 14 orm0: <Option ROM> at iomem 0xc0000-0xc7fff on isa0 fdc0: <NEC 72065B or clone> at port 0x3f0-0x3f5,0x3f7 irq 6 drq2 on isa0 fdc0: FIFO enabled, 8 bytes threshold fd0: <1440-KB 3.5” drive> on fdc0 drive 0 atkbdc0: <Keyboard controller (i8042)> at port 0x60,0x64 on isa0 atkbd0: <AT Keyboard> flags 0x1 irq1 on atkbdc0 kbd0 at atkbd0 psm0: <PS/2 Mouse> irq 12 on atkbdc0 psm0: model Generic PS/@ mouse, device ID 0 vga0: <Generic ISA VGA> at port 0x3c0-0x3df iomem 0xa0000-0xbffff on isa0 sc0: <System console> at flags 0x100 on isa0 sc0: VGA <16 virtual consoles, flags=0x300> sio0 at port 0x3f8-0x3ff irq 4 flags 0x10 on isa0 sio0: type 16550A sio1 at port 0x2f8-0x2ff irq 3 on isa0 sio1: type 16550A ppc0: <Parallel port> at port 0x378-0x37f irq 7 on isa0 pppc0: SMC-like chipset (ECP/EPP/PS2/NIBBLE) in COMPATIBLE mode ppc0: FIFO with 16/16/15 bytes threshold plip0: <PLIP network interface> on ppbus0 ad0: 8063MB <IBM-DHEA-38451> [16383/16/63] at ata0-master UDMA33 acd0: CD-RW <LITE-ON LTR-1210B> at ata1-slave PIO4 Mounting root from ufs:/dev/md0c /stand/sysinstall running as init on vty0
Prüfen Sie die Ausgabe der Geräteerkennung sorgfältig und stellen Sie sicher, dass FreeBSD alle erwarteten Geräte gefunden hat. Wenn ein Gerät nicht gefunden wurde, wird es nicht angezeigt. Ist dies bei Ihnen der Fall, müssen Sie einen angepassten Kernel erstellen, da das betroffene Gerät (beispielsweise eine Soundkarte) in diesem Fall vom GENERIC-Kernel nicht unterstützt wird.
Sie gelangen im nächsten Schritt in ein Menü, in dem Sie über die Cursortasten das Land, in dem Sie sich befinden, auswählen können (Abbildung 2-3). Durch die Bestätigung mit der Enter-Taste wird automatisch das von Ihnen gewählte Land sowie die dazu passende Tastaturbelegung gewählt.
Haben Sie als Land
gewählt, wird automatisch die amerikanische Standardtastatur verwendet. Haben Sie hingegen ein anderes Land angegeben, erscheint das folgende Menü, in dem Sie Ihre Tastaturbelegung auswählen können (bestätigen Sie Ihre Auswahl mit der Enter-Taste).Nachdem Sie das Land ausgewählt haben, erscheint das Hauptmenü von sysinstall.
Zum Installieren von FreeBSD stellt das FreeBSD-Project das Werkzeug sysinstall zur Verfügung. Das Werkzeug arbeitet textorientiert und bietet eine Reihe von Menüs und Bildschirmen, um den Installationsprozess zu konfigurieren und zu steuern.
Die Menüs von sysinstall werden mit Tasten wie den Pfeiltasten, Enter, Tab oder Space bedient. Eine ausführliche Beschreibung der Tastenbelegung ist in der Gebrauchsanweisung von sysinstall enthalten.
Die Gebrauchsanweisung können Sie lesen, indem Sie den Menüpunkt Abbildung 2-5 gezeigt, aktiviert ist und drücken Sie die Taste Enter.
auswählen. Stellen Sie sicher, dass die Schaltfläche , wie inEs erscheinen Anweisungen wie das Menüsystem zu bedienen ist. Wenn Sie diese gelesen haben, drücken Sie Enter, um in das Hauptmenü zurückzukehren.
Aus dem Hauptmenü wählen Sie mit den Pfeiltasten
aus und drücken Enter.Es wird das Dokumentationsmenü angezeigt.
Lesen Sie bitte unbedingt die mitgelieferte Dokumentation.
Um ein Dokument zu lesen, wählen Sie das Dokument mit den Pfeiltasten aus und drücken Enter. Wenn Sie das Dokument gelesen haben, kommen Sie mit der Taste Enter in das Dokumentationsmenü zurück.
Um in das Hauptmenü zurückzukommen, wählen Sie mit den Pfeiltasten
aus und drücken die Taste Enter.Um die Tastaturbelegung zu ändern, wählen Sie den Menüpunkt
und drücken Enter. Dies ist nur erforderlich wenn Sie eine nicht standard-konforme Tastatur oder eine andere als eine amerikanische Tastatur einsetzen.Eine andere Tastaturbelegung können Sie mit den Pfeiltasten markieren und der Taste Space auswählen. Wenn Sie die Taste Space nochmals drücken wird die Auswahl aufgehoben. Haben Sie eine Tastaturbelegung ausgewählt, markieren Sie mit den Pfeiltasten
und drücken Sie Enter.Der Bildschirmabzug zeigt nur einen der verfügbaren Belegungen an. Mit der Taste Tab markieren Sie die Schaltfläche
, die mit der Vorgabe-Belegung wieder in das Hauptmenü zurückführt.Wählen Sie
aus und rücken die Taste Enter.Für die meisten Benutzer sind die voreingestellten Werte völlig ausreichend und brauchen daher nicht geändert werden. Der Name des Releases variiert mit der zu installierenden Version von FreeBSD.
Eine Beschreibung der ausgewählten Option erscheint blau hervorgehoben am unteren Ende des Bildschirms. Mit der Option
können Sie alle Optionen auf die Vorgabewerte zurückstellen.Wenn Sie die Hilfeseite zu den verschiedenen Optionen lesen wollen, drücken Sie die Taste F1.
Die Taste Q führt in das Hauptmenü zurück.
Die UNIX- oder FreeBSD-Anfängern benutzt werden. Markieren Sie mit den Pfeiltasten und drücken Sie Enter, um die Installation zu starten.
-Installation sollte von allenIhre erste Aufgabe ist, FreeBSD Plattenplatz bereitzustellen und den Plattenplatz für sysinstall kenntlich zu machen (label). Sie müssen daher wissen, wie FreeBSD mit Platten umgeht.
Bevor Sie FreeBSD installieren und konfigurieren, sollten Sie Sie einen wichtigen Punkt beachten. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie mehrere Festplatten besitzen.
In einem PC, der unter einem vom BIOS abhängigen Betriebssystem, wie MS-DOS oder Microsoft Windows läuft, kann das BIOS die normale Reihenfolge der Laufwerke verändern und das Betriebssystem beachtet diese Änderung. Mit dieser Funktion kann der Rechner von einem anderen Laufwerk als dem so genannten “primären Laufwerk” gestartet werden. Die Funktion ist sehr zweckmäßig für Benutzer, die Datensicherungen auf einer zweiten Platte erstellen und dafür Werkzeuge wie Ghost® oder xcopy einsetzen. Wenn die erste Platte ausfällt, von einem Virus befallen wird oder durch einen Fehler des Betriebssystems verunstaltet wird, können die Platten im BIOS logisch getauscht werden. Es sieht so aus, als wären die Laufwerke, ohne Öffnen des Gehäuses getauscht worden.
Teurere Systeme mit SCSI-Controllern haben oft BIOS-Erweiterungen, mit denen die Reihenfolge von bis zu sieben SCSI-Platten in ähnlicher Weise verändert werden kann.
Ein Benutzer, der es gewohnt ist, diese BIOS-Funktionen zu benutzen, mag überrascht sein, dass FreeBSD sich nicht wie erwartet verhält. FreeBSD verwendet das BIOS nicht und weiß daher nichts von der logischen Plattenordnung im BIOS. Dies kann zu sehr verwirrenden Situationen führen, insbesondere wenn die Platten identische Geometrien besitzen und Kopien voneinander sind.
Vor der Installation von FreeBSD sollte im BIOS die normale Nummerierung der Laufwerke eingestellt und so belassen werden. Ist es nötig, die Reihenfolge der Laufwerke zu verändern, so sollte das immer auf dem schweren Weg, also durch Öffnen des Gehäuses und Verändern der Jumper und Kabel, erfolgen.
Anmerkung: Zu diesem Zeitpunkt werden noch keine Änderungen auf die Festplatte ausgeschrieben. Sie können daher sysinstall jederzeit verlassen, und erneut beginnen, wenn Sie denken, einen Fehler gemacht zu haben. Sie können sysinstall über die Menüs verlassen, die Taste U drücken oder die Option
wählen. Wenn Sie einmal nicht wissen, wie Sie ein Menü verlassen, können Sie den Rechner auch einfach ausschalten.
Nachdem Sie in sysinstall die Standard-Installation ausgewählt haben, werden Sie folgende Meldung sehen:
Message In the next menu, you will need to set up a DOS-style ("fdisk") partitioning scheme for your hard disk. If you simply wish to devote all disk space to FreeBSD (overwriting anything else that might be on the disk(s) selected) then use the (A)ll command to select the default partitioning scheme followed by a (Q)uit. If you wish to allocate only free space to FreeBSD, move to a partition marked "unused" and use the (C)reate command. [ OK ] [ Press enter or space ]
Drücken Sie, wie angegeben, Enter. Im nächsten Bildschirm werden alle Festplatten angezeigt, die der Kernel während der Geräteerkennung gefunden hat. Abbildung 2-13 zeigt ein Beispiel von einem System mit zwei IDE-Platten, die als ad0 und ad2 erkannt wurden.
Sie fragen sich vielleicht, warum ad1 nicht angezeigt wird. Wurde die Platte vielleicht nicht erkannt?
Stellen Sie sich ein System mit zwei IDE-Platten vor. Eine Platte ist als Master am ersten Controller, die andere als Master am zweiten Controller angeschlossen. Wenn FreeBSD die Platten in der Reihenfolge, in der sie gefunden werden, nummerieren würde, hießen die Platten ad0 und ad1 und alles würde funktionieren.
Wenn Sie nun am ersten IDE-Controller eine dritte Platte als Slave anschließen würden, wäre diese Platte ad1. Die vorher ad1 genannte Platte würde nun ad2 heißen. Dateisysteme werden auf Geräten wie ad1s1a angelegt. Daher könnte es passieren, dass auf einmal Dateisysteme nicht mehr gefunden werden und Sie FreeBSD umkonfigurieren müssten.
Um diese Probleme zu umgehen, kann der Kernel so eingestellt werden, dass er Platten nach ihrem Anschlussort anstelle der gefundenen Reihenfolge benennt. Nach diesem Schema ist die Master-Platte am zweiten IDE-Controller immer ad2, auch wenn es die Geräte ad0 oder ad1 gar nicht gibt.
Dieses Verhalten ist in FreeBSD voreingestellt und der Grund warum im Beispiel die Geräte ad0 und ad2 angezeigt werden. Der Rechner, von dem die gezeigte Ausgabe stammt, hatte zwei IDE-Platten, die beide als Master konfiguriert waren, und keine Slave-Platten.
Wählen Sie die Platte aus, auf die Sie FreeBSD installieren wollen und drücken Sie Abbildung 2-14.
. Anschließend startet Fdisk und zeigt einen Bildschirm wie den inDer Bildschirm von Fdisk ist in drei Abschnitte unterteilt.
Der erste Abschnitt umfasst die ersten beiden Zeilen der Anzeige. Er enthält Einzelheiten über die aktuell ausgewählte Platte, unter anderem den FreeBSD-Gerätenamen, die Plattengeometrie und die Kapazität der Platte.
Der zweite Abschnitt zeigt die auf der Platte befindlichen Slices. Angezeigt wird der Anfang und das Ende der Slice, die Größe der Slice, der FreeBSD-Gerätename, eine Beschreibung und der Subtyp. Im Beispiel sehen Sie zwei unbenutzte Slices, die durch die Plattenbelegung auf PCs entstehen. Weiterhin sehen Sie eine große FAT-Slice, die ziemlich sicher unter MS-DOS/Windows als Laufwerk C: auftaucht und eine erweiterte Slice, die unter MS-DOS/Windows weitere Laufwerke enthalten kann.
Im dritten Abschnitt sind die Kommandos von Fdisk zusammengefasst.
Die nächsten Schritte hängen von der beabsichtigten Einteilung der Festplatte ab.
Wenn Sie die gesamte Festplatte für FreeBSD verwenden wollen, drücken Sie die Taste A (entspricht dem Menüpunkt Abbildung 2-15 zeigt den Bildschirm zu diesem Zeitpunkt. Beachten Sie das A in der Spalte Flags. Dies zeigt an, dass die Slice aktiv ist und das System von dieser Slice starten wird.
). Später im Installationsverlauf müssen Sie diese Auswahl bestätigen, danach werden alle bisherigen Daten von der Festplatte gelöscht. Diese Auswahl löscht vorher vorhandene Slices und ersetzt sie durch einen kleinen unbenutzten Bereich (der wieder durch das PC-Design bedingt ist) und eine große Slice für FreeBSD. Wählen Sie dann die neu erstellte Slice mit den Pfeiltasten aus und drücken Sie die Taste S, um die Slice als startfähig (bootbar) zu markieren.Um Platz für FreeBSD zu schaffen, können Sie auch bestehende Slices löschen. Markieren Sie dazu die Slice mit den Pfeiltasten und drücken Sie die Taste D. Danach legen Sie eine neue Slice mit der Taste C an. Sie werden nach der Größe der zu erstellenden Slice gefragt; der Vorgabewert entspricht der größten Slice, die angelegt werden kann (entspricht entweder dem größten freien Bereich auf der Festplatte oder der ganzen Festplatte).
Wenn Sie schon Platz für FreeBSD geschaffen haben (beispielsweise mit PartitionMagic), können Sie eine neue Slice direkt mit der Taste C anlegen. Sie werden wieder nach der Größe der anzulegenden Slice gefragt.
Drücken Sie die Taste Q, wenn Sie fertig sind. Sysinstall merkt sich die Änderungen, schreibt sie aber noch nicht auf die Festplatte.
Sie können nun einen Boot-Manager installieren. Unter folgenden Umständen sollten Sie den FreeBSD-Boot-Manager installieren:
Das System besitzt mehr als ein Laufwerk und FreeBSD ist auf einem anderen Laufwerk als dem ersten Laufwerk installiert.
FreeBSD teilt sich das Laufwerk mit einem anderen Betriebssystem. Beim Systemstart wollen Sie auswählen, welches Betriebssystem gestartet wird.
Wird der Rechner ausschließlich mit FreeBSD betrieben und FreeBSD ist auf dem ersten Laufwerk installiert, dann genügt der
-Boot-Manager. Wenn Sie einen anderen Boot-Manager benutzen, der FreeBSD starten kann, wählen Sie bitte aus.Nachdem Sie die Auswahl getroffen haben, drücken Sie die Taste Enter.
In der Hilfe, die Sie mit der Taste F1 aufrufen, werden Probleme beschrieben, die entstehen können, wenn sich zwei Betriebssysteme ein Laufwerk teilen.
Wenn das System mehr als ein Laufwerk besitzt, kehrt die Installationsprozedur nach der Auswahl des Boot-Managers zum Bildschirm Select Drives zurück. Sie können hier ein anderes Laufwerk auswählen und auf diesem Laufwerk mit Fdisk weitere Slices anlegen.
Wichtig: Wenn Sie FreeBSD auf einem anderen Laufwerk als dem ersten Laufwerk installieren, müssen Sie den FreeBSD-Boot-Manager auf beiden Laufwerken installieren.
Die Taste Tab wechselt zwischen dem zuletzt ausgewählten Laufwerk und den Schaltflächen
und .Drücken Sie einmal die Taste Tab, um
auszuwählen und drücken Sie anschließend Enter um die Installation weiterzuführen.In jeder angelegten Slice müssen Sie Partitionen anlegen. Die Partitionen werden mit Buchstaben von a bis h gekennzeichnet. Die Buchstaben b, c und d haben eine besondere Bedeutung, die Sie beachten sollten.
Einige Anwendungen profitieren von einer besonderen Aufteilung der Partitionen, insbesondere wenn das System mehr als ein Laufwerk besitzt. Bei der ersten FreeBSD-Installation sollten Sie sich allerdings nicht zu viele Gedanken über die Partitionen machen. Wichtiger ist, dass Sie FreeBSD installieren und benutzen. Wenn Sie mehr Erfahrung mit FreeBSD gesammelt haben, können Sie FreeBSD jederzeit mit anderen Partitionen installieren.
Das folgende Schema legt vier Partitionen an: Eine Partition für den Auslagerungsbereich (swap space) und drei Partitionen für Dateisysteme.
Tabelle 2-2. Partitionen auf dem ersten Laufwerk
Partition | Dateisystem | Größe | Beschreibung |
---|---|---|---|
a | / | 1 GB | Das Root-Dateisystem. Jedes andere Dateisystem wird irgendwo unterhalb von diesem Dateisystem eingehangen. 1 GB ist eine vernünftige Größe für dieses Dateisystem. Sie werden hier wenig Daten speichern und FreeBSD benötigt ungefähr 128 MB Platz auf diesem Dateisystem. Der Rest ist für temporäre Daten und die Reserve, falls künftige Versionen von FreeBSD mehr Platz in / benötigen. |
b | N/A | 2-3 x RAM |
Der Auslagerungsbereich befindet sich auf der b-Partition. Es ist schon fast eine Kunst, die Größe des Auslagerungsbereichs richtig zu bestimmen. Eine gute Daumenregel ist, den Auslagerungsbereich zwei bis dreimal größer als den Hauptspeicher (RAM) anzulegen. Sie sollten mindestens 64 MB für den Auslagerungsbereich vorsehen. Wenn das System also weniger als 32 MB Hauptspeicher besitzt, richten Sie einen 64 MB großen Auslagerungsbereich ein. Besitzt das System mehr als ein Laufwerk, können Sie auf jedem Laufwerk Auslagerungsbereiche anlegen. Da FreeBSD alle Auslagerungsbereiche benutzt, wird der Vorgang des Auslagerns durch mehrere Bereiche beschleunigt. Berechnen Sie in diesem Fall die Größe des benötigten Auslagerungsbereichs, beispielsweise 128 MB, und teilen Sie die Größe durch die Anzahl der Laufwerke. Dies gibt die Größe des Auslagerungsbereichs auf jedem Laufwerk. Mit zwei Platten ergibt das in diesem Beispiel 64 MB Auslagerungsbereich pro Platte. |
e | /var | 512 MB bis 4096 MB | Das Verzeichnis /var enthält Dateien, die sich dauernd ändern (Protokolldateien und Dateien für Verwaltungszwecke) und auf die im Normalbetrieb oft zugegriffen wird. Liegen diese Dateien in einem gesonderten Dateisystem, kann FreeBSD den Zugriff auf die Dateien optimieren, ohne den Zugriff auf Dateien mit einem anderen Zugriffmuster zu stören. |
f | /usr | Der Rest des Laufwerks (mindestens 8 GB) | Alle anderen Dateien werden normalerweise im Verzeichnis /usr oder einem Unterverzeichnis von /usr abgelegt. |
Warnung: Die eben genannten Werte dienen nur als Beispiel und sollten nur von erfahrenen Benutzern editiert werden. Wir empfehlen Ihnen, die vom Partitionseditor vorgeschlagene Aufteilung (Auto Defaults) zu verwenden.
Wenn Sie FreeBSD auf mehr als einem Laufwerk installieren, müssen Sie noch weitere Partitionen in den Slices auf den anderen Laufwerken anlegen. Am einfachsten legen Sie pro Laufwerk zwei Partitionen an: eine für den Auslagerungsbereich und eine andere für ein Dateisystem.
Tabelle 2-3. Partitionen auf weiteren Laufwerken
Partition | Dateisystem | Größe | Beschreibung |
---|---|---|---|
b | - | - | Wie schon besprochen, können Sie den Auslagerungsbereich auf mehrere Platten verteilen. Auch wenn die a-Partition frei ist, sollte der Auslagerungsbereich entsprechend der Konvention auf der b-Partition angelegt werden. |
e | /diskn | Der Rest des Laufwerks | Der Rest der Platte wird von einer großen Partition eingenommen. Sie könnten für diese Partition die a-Partition anstelle der e-Partition benutzen. Allerdings ist die a-Partition per Konvention für das Root-Dateisystem (/) reserviert. Sie brauchen die Konvention nicht zu beachten, da aber sysinstall die Konvention beachtet, ist die Installation sauberer, wenn Sie das auch tun. Sie können das Dateisystem irgendwo einhängen. Das Beispiel schlägt die Verzeichnisse /diskn vor, wobei n die Laufwerke nummeriert. Sie können ein anderes Schema verwenden, wenn Sie möchten. |
Wenn Sie die Aufteilung der Partitionen festgelegt haben, können Sie die Partitionen mit sysinstall anlegen. Es erscheint die nachstehende Meldung:
Message Now, you need to create BSD partitions inside of the fdisk partition(s) just created. If you have a reasonable amount of disk space (1GB or more) and don't have any special requirements, simply use the (A)uto command to allocate space automatically. If you have more specific needs or just don't care for the layout chosen by (A)uto, press F1 for more information on manual layout. [ OK ] [ Press enter or space ]
Drücken Sie Enter, um den FreeBSD-Partitionseditor, der Disklabel heißt, zu starten.
Abbildung 2-18 zeigt den Einstiegsbildschirm von Disklabel. Der Bildschirm ist in drei Bereiche geteilt.
Die ersten Zeilen zeigen den Namen des Laufwerks, das Sie gerade bearbeiten und die Slice, die die erstellten Partitionen enthält (Disklabel spricht hier von Partitionen anstatt von Slices). Der freie Platz einer Slice, der noch keiner Partition zugeordnet ist, wird ebenfalls angezeigt.
In der Mitte des Bildschirms werden die angelegten Partitionen, der Name des Dateisystems, das sich in der Partition befindet, dessen Größe und die Optionen zum Erstellen des Dateisystems angezeigt.
Das untere Drittel des Bildschirms zeigt die in Disklabel gültigen Tastenkombinationen.
Disklabel kann für Sie automatisch Partitionen mit vorgegebenen Größen erstellen (diese Standardgrößen werden durch einen internen Partitionierungsalgorithmus ermittelt, der auf der Plattengröße beruht). Probieren Sie das bitte jetzt aus und drücken Sie die Taste A. Der Bildschirm sieht danach ähnlich wie in Abbildung 2-19 aus. Abhängig von der Größe des Laufwerks können die Vorgabewerte richtig oder falsch sein. Da Sie die Vorgaben nicht akzeptieren müssen, spielt das keine Rolle.
Anmerkung: FreeBSD legt das Verzeichnis /tmp in einer eigenen Partition an. Dies verhindert, dass sich die Root-Partition mit temporären Dateien füllt.
Wollen Sie die vorgegebenen Partitionen nicht verwenden und durch eigene ersetzen, markieren Sie mit den Pfeiltasten die erste Partition und drücken Sie die Taste D, um die Partition zu löschen. Wiederholen Sie dies für alle vorgegebenen Partitionen.
Um die erste Partition (a), die als / eingehangen wird, zu erstellen, drücken Sie die Taste C. Stellen Sie dabei sicher, dass die richtige Slice im oberen Teil des Bildschirms markiert ist. Wie in Abbildung 2-20, erscheint ein Fenster, in dem Sie die Größe der Partition angeben müssen. Sie können die Größe in Blöcken oder einer Zahl gefolgt von M für Megabyte, G für Gigabyte oder C für Zylinder angeben.
Die vorgegebene Größe erstellt eine Partition, die den Rest der Slice ausfüllt. Wenn Sie die Größen aus dem früheren Beispiel verwenden, löschen Sie die vorgeschlagene Größe mit der Taste Backspace und tragen Sie 512M ein, wie in Abbildung 2-21 gezeigt. Drücken Sie anschließend .
Nachdem Sie die Größe der Partition festgelegt haben, werden Sie gefragt, ob die Partition ein Dateisystem oder einen Auslagerungsbereich enthalten soll (siehe Abbildung 2-22). Die erste Partition enthält ein Dateisystem, wählen Sie aus und drücken Sie die Taste Enter.
Abschließend müssen Sie, weil Sie ein Dateisystem erstellen, angeben, wo das Dateisystem eingehangen wird. Die Eingabe ist in Abbildung 2-23 dargestellt. Das Root-Dateisystem wird in / eingehangen, geben Sie daher / ein und drücken Sie die Taste Enter.
Auf dem Bildschirm wird jetzt die neu angelegte Partition angezeigt. Wiederholen Sie diese Prozedur für die restlichen Partitionen. Beim Anlegen des Auslagerungsbereichs werden Sie nicht nach einem Mountpoint gefragt, da ein Auslagerungsbereich nie eingehangen wird. Wenn Sie die letzte Partition anlegen, /usr, können Sie die vorgeschlagene Größe stehen lassen. Das Dateisystem wird dann den Rest der Slice einnehmen.
Der letzte Bildschirm von Disklabel sieht wie in Abbildung 2-24 aus (Ihre Werte werden von den gezeigten Werten abweichen). Drücken Sie die Taste Q, um Disklabel zu verlassen.
Welche Software Sie installieren, hängt hauptsächlich vom Zweck des Rechners und dem zur Verfügung stehenden Plattenplatz ab. Die vorgegebenen Distributionen reichen von der minimalen Installation bis hin zu einer kompletten Installation. Anfänger sollten eine der vorgegebenen Distributionen auswählen, erfahrene Benutzer können die zu installierende Distribution anpassen.
Die Taste F1 führt zu einem Hilfebildschirm, der die Distributionen und deren Inhalte beschreibt. Drücken Sie Enter, um die Hilfe zu verlassen und zur Auswahl der Distribution zurückzukehren.
Wenn Sie eine graphische Benutzeroberfläche installieren wollen, müssen Sie die Konfiguration des X-Servers und die Auswahl der Benutzeroberfläche nach erfolgreicher Installation durchführen. Die Installation und Konfiguration des X-Servers wird in Kapitel 6 besprochen.
Wenn Sie einen angepassten Kernel erstellen wollen, wählen Sie eine Distribution aus, die den Quellcode (source code) enthält. Warum und wie Sie einen angepassten Kernel erstellen, erfahren Sie in Kapitel 9.
Natürlich ist das flexibelste System das, auf dem alles installiert ist. Wenn das System über ausreichend Plattenplatz verfügt, wählen Sie mit den Pfeiltasten die Option Abbildung 2-25) und drücken die Taste Enter. Wenn Sie Bedenken haben, dass der Plattenplatz nicht ausreicht, wählen Sie eine Distribution, die weniger Software enthält. Machen Sie sich keine unnötigen Sorgen um die richtige Distribution, ausgelassene Distribution können später nachinstalliert werden.
aus (sieheNach der Auswahl der Distribution haben Sie Gelegenheit, die FreeBSD-Ports-Sammlung zu installieren. Mit der Ports-Sammlung lässt sich Software Dritter auf einfache Art und Weise installieren. Der Quellcode der zu installierenden Software ist nicht in der Ports-Sammlung enthalten. Stattdessen enthält die Ports-Sammlung Dateien, die den Installationsprozess (herunterladen, übersetzen und installieren) automatisieren. Die Ports-Sammlung wird in Kapitel 5 besprochen.
Der Installationsprozess prüft nicht, ob ausreichend Platz für die Ports-Sammlung vorhanden ist. Wählen Sie die Ports-Sammlung bitte nur aus, wenn das System über ausreichenden Platz verfügt. In FreeBSD 9.1 nimmt die Ports-Sammlung ungefähr 500 MB Plattenplatz in Anspruch. Neuere Versionen von FreeBSD benötigen mit Sicherheit noch mehr Platz.
User Confirmation Requested Would you like to install the FreeBSD ports collection? This will give you ready access to over 24,000 ported software packages, at a cost of around 500 MB of disk space when "clean" and possibly much more than that if a lot of the distribution tarballs are loaded (unless you have the extra CDs from a FreeBSD CD/DVD distribution available and can mount it on /cdrom, in which case this is far less of a problem). The ports collection is a very valuable resource and well worth having on your /usr partition, so it is advisable to say Yes to this option. For more information on the ports collection & the latest ports, visit: http://www.FreeBSD.org/ports [ Yes ] No
Wählen Sie mit den Pfeiltasten
aus, um die Ports-Sammlung zu installieren. Wählen Sie aus, um die Ports-Sammlung auszulassen. Drücken Sie danach die Taste Enter, es erscheint wieder das Distributionsmenü.Wenn Sie mit den ausgewählten Optionen zufrieden sind, wählen Sie mit den Pfeiltasten
aus (stellen Sie sicher, dass aktiv ist) und drücken Sie die Taste Enter.Wenn Sie von einer CD-ROM oder einer DVD installieren, wählen Sie bitte
aus. Stellen Sie sicher, dass aktiv ist und drücken Sie dann die Taste Enter, um mit der Installation fortzufahren.Wenn Sie ein anderes Installationsmedium benutzen, wählen Sie die passende Option aus und folgen den angezeigten Anweisungen.
Die Hilfeseiten über Installationsmedien erreichen Sie mit der Taste F1. Drücken Sie Enter, um zur Auswahl des Installationsmediums zurückzukehren.
FTP-Installationsmodi: Sie können zwischen drei FTP-Installationsmodi wählen: Active-FTP, Passive-FTP oder über einen HTTP-Proxy.
- FTP Active:
Diese Option führt alle FTP-Operationen im Active-Mode aus. Dieser Modus funktioniert nicht durch Firewalls, er funktioniert aber mit alten FTP-Servern, die den Passive-Mode nicht beherrschen. Wenn die Verbindung im Passive-Mode (das ist die Vorgabe) hängt, versuchen Sie den Active-Mode.
- FTP Passive:
Mit dieser Option benutzt sysinstall den Passive-Mode für alle FTP-Operationen. In diesem Modus funktionieren Verbindungen durch Firewalls, die einkommende Pakete auf beliebigen TCP-Ports blockieren.
- FTP via a HTTP proxy:
Diese Option weist sysinstall an, alle FTP-Operationen mit HTTP über einen Proxy (wie ein Web-Browser) durchzuführen. Der Proxy leitet die Anfragen an den richtigen FTP-Server weiter. Mit dieser Option passieren Sie eine Firewall, die FTP-Verbindungen verbietet, aber einen HTTP-Proxy anbietet. Neben dem FTP-Server müssen Sie in diesem Fall den Proxy-Server angeben.
Bei einem FTP-Proxy-Server müssen Sie normalerweise den Ziel-FTP-Server als Teil des Benutzernamens hinter dem Klammeraffen (“@”) angeben. Der Proxy-Server übernimmt die Kommunikation mit dem Ziel-FTP-Server. Nehmen wir an, Sie wollen von ftp.FreeBSD.org über den FTP-Proxy foo.example.com auf Port 1234 installieren.
Wählen Sie das Menü
aus und setzen Sie dort den FTP-Benutzernamen (username) auf ftp@ftp.FreeBSD.org. Als Passwort geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an. Setzen Sie das Installationsmedium auf Active-FTP oder Passive-FTP, je nachdem welchen Modus der Proxy-Server unterstützt. Für die URL geben Sie ftp://foo.example.com:1234/pub/FreeBSD an.Der Proxy-Server foo.example.com leitet Zugriffe auf das Verzeichnis /pub/FreeBSD an den Server ftp.FreeBSD.org weiter. Daher können foo.example.com als FTP-Server angeben.
Wenn Sie wünschen, kann die Installation nun beginnen. Dies ist die letzte Gelegenheit, die Installation abzubrechen und Änderungen auf der Festplatte zu vermeiden.
User Confirmation Requested Last Chance! Are you SURE you want to continue the installation? If you're running this on a disk with data you wish to save then WE STRONGLY ENCOURAGE YOU TO MAKE PROPER BACKUPS before proceeding! We can take no responsibility for lost disk contents! [ Yes ] No
Wählen Sie
aus und drücken Sie Enter, um weiter zu machen.Die Installationsdauer hängt von den ausgewählten Distributionen, dem Installationsmedium und der Geschwindigkeit des Rechners ab. Während der Installation wird der Fortgang mit Statusmeldungen angezeigt.
Die Installation ist beendet, wenn die folgende Meldung erscheint:
Message Congratulations! You now have FreeBSD installed on your system. We will now move on to the final configuration questions. For any option you do not wish to configure, simply select No. If you wish to re-enter this utility after the system is up, you may do so by typing: /usr/sbin/sysinstall. [ OK ] [ Press enter or space ]
Drücken Sie die Taste Enter, um die Nacharbeiten durchzuführen.
Wenn Sie
auswählen und Enter drücken wird die Installation abgebrochen und das System wird nicht verändert. Die nachstehende Meldung wird angezeigt:Message Installation complete with some errors. You may wish to scroll through the debugging messages on VTY1 with the scroll-lock feature. You can also choose "No" at the next prompt and go back into the installation menus to retry whichever operations have failed. [ OK ]
Die Meldung wird angezeigt, weil nichts installiert wurde. Drücken Sie Enter, um in das Hauptmenü zurückzukehren. Dort können Sie die Installationsprozedur verlassen.
Nach einer erfolgreichen Installation wird das System konfiguriert. Sie können das System direkt konfigurieren oder nach einem Neustart. Nach einem Neustart rufen Sie sysinstall auf und wählen den Menüpunkt
.Wenn Sie schon PPP für eine FTP-Installation konfiguriert haben, erscheint dieser Bildschirm nicht. Sie können die Konfiguration später in sysinstall vornehmen.
Netzwerke und die Konfiguration von FreeBSD als Gateway oder Router werden eingehend im Kapitel Weiterführende Netzwerkthemen behandelt.
User Confirmation Requested Would you like to configure any Ethernet or PPP network devices? [ Yes ] No
Wenn Sie eine Netzwerkkarte konfigurieren wollen, wählen Sie
aus und drücken Sie die Taste Enter. Wählen Sie , um die Netzwerkkonfiguration zu überspringen.Wählen Sie die zu konfigurierende Karte mit den Pfeiltasten aus und drücken Sie die Taste Enter.
User Confirmation Requested Do you want to try IPv6 configuration of the interface? Yes [ No ]
Für das gezeigte Installationsbeispiel genügte das momentan verwendete Internet-Protokoll (IPv4). Daher wurde mit den Pfeiltasten
ausgewählt und mit der Taste Enter bestätigt.Wenn Sie durch einen RA-Server mit einem IPv6-Netzwerk verbunden sind, wählen Sie bitte
und drücken die Taste Enter. Die Suche nach den RA-Servern dauert einige Sekunden.User Confirmation Requested Do you want to try DHCP configuration of the interface? Yes [ No ]
Falls Sie das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) nicht verwenden, wählen Sie
aus und drücken Sie Enter.Wenn Sie Abschnitt 30.5 nachlesen.
auswählen, wird das Programm dhclient ausgeführt und bei Erfolg die Netzwerkkarte konfiguriert. Mehr über DHCP können Sie inDer nächste Bildschirmabzug zeigt die Netzwerkkonfiguration eines Systems, das Gateway für das lokale Netz ist.
Tragen Sie in die Felder, die Sie mit der Taste Tab auswählen können, die richtige Konfiguration ein.
Der vollständige Rechnername (fully-qualified hostname), wie in diesem Beispiel k6-2.example.com.
Der Domain-Name, in dem sich der Rechner befindet. Im Beispiel ist das example.com.
Die IP-Adresse des Rechners, der Pakete an entfernte Netze weiterleitet. Sie müssen dieses Feld ausfüllen, wenn der sich der Rechner in einem Netzwerk befindet. Lassen Sie das Feld leer, wenn der Rechner der Gateway in das Internet ist. Der IPv4-Gateway wird auch default gateway oder default route genannt.
Die IP-Adresse des lokalen DNS-Servers. Im Beispiel gibt es keinen lokalen DNS-Server, daher wurde der DNS-Server des Providers (208.163.10.2) benutzt.
Die IP-Adresse der Netzwerkkarte (192.168.0.1).
Im Beispiel werden Adressen aus einem Klasse C Netz (192.168.0.0 bis 192.168.0.255) benutzt. Standardmäßig besitzt ein Klasse C Netz die Netzmaske 255.255.255.0.
Zusätzliche Optionen für den Befehl ifconfig, die spezifisch für die verwendete Netzwerkkarte sind. Im Beispiel sind keine Optionen angegeben.
Wenn Sie alle Werte eingegeben haben, wählen Sie mit Tab
aus und drücken Sie Enter.User Confirmation Requested Would you like to bring the ed0 interface up right now? [ Yes ] No
Wenn Sie
auswählen und Enter drücken, wird die Netzwerkkonfiguration aktiviert. Allerdings bringt dies zu diesem Zeitpunkt nicht viel, da der Rechner noch neu gestartet werden muss.User Confirmation Requested Do you want this machine to function as a network gateway? [ Yes ] No
Wählen Sie
, wenn der Rechner ein Gateway für ein lokales Netz ist und Pakete an andere Netze weiterleitet. Wenn der Rechner ein normaler Netzknoten ist, wählen Sie aus. Bestätigen Sie die auswahl mit der Taste Enter.User Confirmation Requested Do you want to configure inetd and the network services that it provides? Yes [ No ]
Wenn
ausgewählt wird, werden Dienste wie telnetd nicht aktiviert. Benutzer können sich dann von entfernten Rechnern nicht mit telnet an dieser Maschine anmelden. Lokale Benutzer können aber auf entfernte Rechner mit telnet zugreifen.Die Dienste können Sie nach der Installation aktivieren, indem Sie die Datei /etc/inetd.conf editieren. Dies wird in Abschnitt 30.2.1 beschrieben.
Wenn Sie jetzt weitere Dienste aktivieren möchten, wählen Sie
aus. Es erscheint die nachstehende Rückfrage:User Confirmation Requested The Internet Super Server (inetd) allows a number of simple Internet services to be enabled, including finger, ftp and telnetd. Enabling these services may increase risk of security problems by increasing the exposure of your system. With this in mind, do you wish to enable inetd? [ Yes ] No
Bestätigen Sie die Rückfrage mit
.User Confirmation Requested inetd(8) relies on its configuration file, /etc/inetd.conf, to determine which of its Internet services will be available. The default FreeBSD inetd.conf(5) leaves all services disabled by default, so they must be specifically enabled in the configuration file before they will function, even once inetd(8) is enabled. Note that services for IPv6 must be separately enabled from IPv4 services. Select [Yes] now to invoke an editor on /etc/inetd.conf, or [No] to use the current settings. [ Yes ] No
Wenn Sie
auswählen, können Sie Dienste aktivieren, in dem Sie das Zeichen # am Zeilenanfang entfernen.Wenn Sie die gewünschten Dienste aktiviert haben, drücken Sie die Taste Esc. Es erscheint ein Menü, in dem Sie die Änderungen abspeichern und den Editor verlassen können.
User Confirmation Requested Would you like to enable SSH login? Yes [ No ]
Durch die Auswahl von sshd(8), der OpenSSH-Daemon aktiviert. Danach ist es möglich, sich über eine verschlüsselte Verbindung auf Ihrem System anzumelden. Weitere Informationen über OpenSSH finden Sie in Abschnitt 15.10 des FreeBSD-Handbuchs.
, wirdUser Confirmation Requested Do you want to have anonymous FTP access to this machine? Yes [ No ]
Wenn Sie die vorgegebene Auswahl
mit der Taste Enter bestätigen, können Benutzer, die ein Konto und ein Passwort auf dem System besitzen, immer noch mit FTP auf das System zugreifen.Wenn Sie Anonymous-FTP erlauben, darf jeder auf Ihr System zugreifen. Bedenken Sie die Folgen für die Systemsicherheit (siehe Kapitel 15) bevor Sie diese Option aktivieren.
Um Anonymous-FTP zu aktivieren, wählen Sie mit den Pfeiltasten
aus und drücken Sie die Taste Enter. Es erscheint folgende Meldung:User Confirmation Requested Anonymous FTP permits un-authenticated users to connect to the system FTP server, if FTP service is enabled. Anonymous users are restricted to a specific subset of the file system, and the default configuration provides a drop-box incoming directory to which uploads are permitted. You must separately enable both inetd(8), and enable ftpd(8) in inetd.conf(5) for FTP services to be available. If you did not do so earlier, you will have the opportunity to enable inetd(8) again later. If you want the server to be read-only you should leave the upload directory option empty and add the -r command-line option to ftpd(8) in inetd.conf(5) Do you wish to continue configuring anonymous FTP? [ Yes ] No
Diese Nachricht informiert Sie darüber, dass der FTP-Dienst auch in der Datei /etc/inetd.conf aktiviert werden muss, wenn Sie anonyme FTP-Verbindungen erlauben wollen (lesen Sie dazu auch Abschnitt 2.10.3 des FreeBSD-Handbuchs). Wählen Sie und drücken Sie Enter, um fortzufahren. Danach erscheint der folgende Bildschirm:
Mit der Taste Tab wechseln Sie zwischen den Feldern, in die Sie die benötigten Informationen eingeben.
Die User-ID, die dem anonymen FTP-Benutzer zugewiesen werden soll. Alle hochgeladenen Dateien werden diesem User-ID gehören.
Die Gruppe, zu der der anonyme FTP-Benutzer gehören soll.
Eine Beschreibung dieses Benutzers in der Datei /etc/passwd.
Ort, an dem Dateien für anonymen FTP-Zugang bereitgestellt werden sollen.
Das Verzeichnis, in dem von einem anonymen FTP-Benutzer hochgeladene Dateien gespeichert werden.
Das FTP-Wurzelverzeichnis wird per Voreinstellung in /var angelegt. Wenn in /var zu wenig Platz vorhanden ist, können Sie das FTP-Wurzelverzeichnis beispielsweise nach /usr/ftp verlegen.
Wenn Sie mit den Einstellungen zufrieden sind, drücken Sie die Taste Enter.
User Confirmation Requested Create a welcome message file for anonymous FTP users? [ Yes ] No
Wenn Sie
auswählen und mit Enter bestätigen, können Sie die Begrüßungsmeldung des FTP-Servers in einem Editor ändern.Der Editor, in dem Sie sich befinden, heißt ee. Folgen Sie den Anweisungen, um die Meldung zu editieren. Sie können die Meldung auch später in einem Editor Ihrer Wahl editieren. Merken Sie sich dazu den Dateinamen, der im Editor unten angezeigt wird.
Wenn Sie die Taste Esc drücken, erscheint ein Menü, in dem
vorgewählt ist. Drücken Sie die Taste Enter, um den Editor zu verlassen. Falls Sie Änderungen vorgenommen haben, bestätigen Sie die Änderungen nochmals mit Enter.Mit dem Network-File-System (NFS) können Sie über ein Netzwerk auf Dateien zugreifen. Ein Rechner kann NFS-Server, NFS-Client oder beides sein. NFS wird in Abschnitt 30.3 besprochen.
User Confirmation Requested Do you want to configure this machine as an NFS server? Yes [ No ]
Wenn Sie keinen NFS-Server benötigen, wählen Sie
aus und bestätigen Sie mit Enter.Wenn Sie
auswählen, erscheint der Hinweis, dass die Datei exports angelegt werden muss.Message Operating as an NFS server means that you must first configure an /etc/exports file to indicate which hosts are allowed certain kinds of access to your local filesystems. Press [Enter] now to invoke an editor on /etc/exports [ OK ]
Drücken Sie Enter und es wird ein Editor gestartet, in dem Sie die Datei exports editieren können.
Folgen Sie den Anweisungen, um Dateisysteme zu exportieren. Sie können die Datei auch später in einem Editor Ihrer Wahl editieren. Merken Sie sich dazu den Dateinamen, der im Editor unten angezeigt wird.
Drücken Sie die Taste Esc und es erscheint ein Menü, in dem
vorgewählt ist. Drücken Sie die Taste Enter, um den Editor zu verlassen.Mit einem NFS-Client können Sie auf NFS-Server zugreifen.
User Confirmation Requested Do you want to configure this machine as an NFS client? Yes [ No ]
Wählen Sie entweder
oder aus und drücken Sie Enter.Sie können verschiedene Merkmale der Systemkonsole anpassen.
User Confirmation Requested Would you like to customize your system console settings? [ Yes ] No
Wenn Sie die Merkmale der Systemkonsole anpassen wollen, wählen Sie
aus und drücken Sie die Taste Enter.Oft wird ein Bildschirmschoner auf der Konsole aktiviert. Wälen Sie mit den Pfeiltasten
aus und drücken Sie die Taste Enter.Wählen Sie den gewünschten Bildschirmschoner mit den Pfeiltasten aus und drücken Sie Enter. Das Konfigurationsmenü der Systemkonsole erscheint wieder.
In der Voreinstellung wird der Bildschirmschoner nach 300 Sekunden aktiviert. Um diese Zeitspanne zu ändern, wählen Sie wieder
aus. Mit den Pfeiltasten wählen Sie dann aus und drücken Enter. Es erscheint ein Eingabefenster:Ändern Sie die Zeitspanne und wählen Sie
aus. Mit Enter kehren Sie in das Konfigurationsmenü der Systemkonsole zurück.Um die Nacharbeiten fortzuführen, wählen Sie
aus und drücken Sie Enter.Wenn Sie die Zeitzone richtig einstellen, kann Ihr Rechner automatisch regional bedingte Zeitumstellungen ausführen und andere von der Zeitzone abhängige Funktionen handhaben.
Das folgende Beispiel gilt für den Osten der USA. Ihre Auswahl hängt vom geographischen Standort Ihres Rechners ab.
User Confirmation Requested Would you like to set this machine's time zone now? [ Yes ] No
Um die Zeitzone einzustellen, wählen Sie
und drücken Enter.User Confirmation Requested Is this machine's CMOS clock set to UTC? If it is set to local time or you don't know, please choose NO here! Yes [ No ]
Je nachdem ob die Systemzeit die Zeitzone UTC verwendet, wählen Sie
oder aus. Bestätigen Sie die Auswahl mit der Taste Enter.Wählen Sie mit den Pfeiltasten das richtige Gebiet aus und drücken Sie Enter.
Wählen Sie mit den Pfeiltasten das richtige Land aus und drücken Sie Enter.
Wählen Sie mit den Pfeiltasten die richtige Zeitzone aus drücken Sie Enter.
Confirmation Does the abbreviation 'EDT' look reasonable? [ Yes ] No
Wenn die angezeigte Abkürzung der Zeitzone richtig ist, bestätigen Sie diese mit der Taste Enter.
Anmerkung: Die folgenden Anweisungen sind nur für FreeBSD 7.X gültig. Installieren Sie eine FreeBSD 8.X-Version, wird der folgende Bildschirm nicht angezeigt.
User Confirmation Requested Would you like to enable Linux binary compatibility? [ Yes ] No
Wenn Sie
auswählen und Enter drücken, können Sie Linux-Software auf FreeBSD laufen lassen. Später wird dazu die notwendige Software installiert.Wenn Sie über FTP installieren, müssen Sie mit dem Internet verbunden sein. Einige FTP-Server bieten nicht alle verfügbare Software an. Es kann sein, dass die nötige Software für die Linux-Kompatibilität nicht installiert werden kann, dies können Sie später jedoch nachholen.
Mit einer 3-Tasten-Maus können Sie Texte auf der Konsole und in Programmen markieren und einfügen (cut and paste). Wenn Sie eine 2-Tasten-Maus besitzen, können Sie eine 3-Tasten-Maus emulieren. Lesen Sie dazu nach der Installation die Hilfeseite moused(8). Das folgende Beispiel zeigt die Konfiguration einer nicht-USB-Maus (PS/2 oder serielle Maus):
User Confirmation Requested Does this system have a PS/2, serial, or bus mouse? [ Yes ] No
Wählen Sie
für eine PS/2-, eine serielle oder eine Bus-Maus. Haben Sie hingegen eine USB-Maus, wählen Sie . Danach drücken Sie Enter.Markieren Sie mit den Pfeiltasten
und drücken Sie press Enter.Im Beispiel wurde eine PS/2-Maus verwendet, sodass die Vorgabe
passend war. Sie können das Protokoll mit den Pfeiltasten ändern. Stellen Sie sicher, dass aktiviert ist und verlassen Sie das Menü mit der Taste Enter.Wählen Sie mit den Pfeiltasten
und drücken Sie die Taste Enter.Im Beispiel wurde eine PS/2-Maus verwendet, sodass die Vorgabe
richtig war. Sie können den Port mit den Pfeiltasten ändern. Bestätigen Sie die Auswahl mit der Taste Enter.Wählen Sie nun mit den Pfeiltasten
aus und drücken Sie die Taste Enter, um den Mouse-Daemon zu aktivieren und zu testen.Bewegen Sie die Maus hin und her und prüfen Sie, dass sich der Mauszeiger entsprechend bewegt. Wenn alles in Ordnung ist, wählen Sie
aus und drücken Sie Enter. Wenn sich die Maus nicht richtig verhält, wurde sie nicht korrekt konfiguriert. Wählen Sie in diesem Fall und versuchen Sie, die Einstellungen zu korrigieren.Um mit den Nacharbeiten fortzufahren, wählen Sie mit den Pfeiltasten
aus und drücken Sie Enter.Pakete (packages) sind schon übersetzte Programme und sind ein zweckmäßiger Weg, Programme zu installieren.
Beispielhaft wird im Folgenden die Installation eines Paketes gezeigt. In diesem Schritt können auch weitere Pakete installiert werden. Nach der Installation können Sie mit sysinstall zusätzliche Pakete installieren.
User Confirmation Requested The FreeBSD package collection is a collection of hundreds of ready-to-run applications, from text editors to games to WEB servers and more. Would you like to browse the collection now? [ Yes ] No
Nachdem Sie
ausgewählt und Enter gedrückt haben, gelangen Sie in die Paketauswahl:Es stehen nur die Pakete zur Auswahl, die sich auf dem momentanen Installationsmedium befinden.
Wenn Sie
auswählen, werden alle Pakete angezeigt. Sie können die Anzeige auf die Pakete einer Kategorie beschränken. Wählen Sie mit den Pfeiltasten die Kategorie aus und drücken Sie die Taste Enter.Ein Menü mit allen Paketen der ausgewählten Kategorie erscheint:
Im gezeigten Bildschirm ist das Paket bash ausgewählt. Sie können weitere Pakete auswählen, indem Sie die Pakete mit den Pfeiltasten markieren und die Taste Space drücken. In der unteren linken Ecke des Bildschirms wird eine Kurzbeschreibung des ausgewählten Pakets angezeigt.
Die Taste Tab wechselt zwischen dem zuletzt ausgesuchten Paket,
und .Wenn Sie die zu installierenden Pakete ausgewählt haben, drücken Sie einmal Tab, um
zu markieren. Drücken Sie dann Enter, um wieder in die Paketauswahl zu gelangen.Die rechte und die linke Pfeiltaste wechseln ebenfalls zwischen
und . Mit diesen Tasten können Sie auch auswählen und dann mit Enter zur Paketauswahl zurückkehren.Benutzen Sie die Taste Tab und die Pfeiltasten um
auszuwählen. Drücken Sie anschließend die Taste Enter. Sie müssen jetzt die Installation der Pakete bestätigen:Die Paketinstallation wird gestartet, wenn Sie
auswählen und Enter drücken. Den Verlauf der Installation können Sie anhand der angezeigten Meldungen verfolgen; achten Sie dabei auf Fehlermeldungen.Nach der Paketinstallation können Sie die Nacharbeiten fortsetzen. Wenn Sie keine Pakete ausgewählt haben und die Nacharbeiten fortsetzen möchten, wählen Sie trotzdem
aus.Während der Installation sollten Sie mindestens ein Benutzerkonto anlegen, sodass Sie das System ohne das Konto root benutzen können. Normalerweise ist die Root-Partition recht klein und läuft schnell voll, wenn Sie Anwendungen unter dem root-Konto laufen lassen. Vor der größten Gefahr warnt der nachstehende Hinweis:
User Confirmation Requested Would you like to add any initial user accounts to the system? Adding at least one account for yourself at this stage is suggested since working as the "root" user is dangerous (it is easy to do things which adversely affect the entire system). [ Yes ] No
Der Bildschirm auf Deutsch:
Bestätigung erforderlich Wollen Sie Benutzerkonten anlegen? Wir empfehlen, mindestens ein Konto für sich selbst anzulegen, da es gefährlich ist, unter "root" zu arbeiten (es ist leicht, Befehle einzugeben, die das System nachhaltig beeinträchtigen). [ Yes ] No
Um ein Benutzerkonto anzulegen, wählen Sie
aus und drücken Enter.Markieren Sie
mit den Pfeiltasten und drücken Sie die Taste Enter.Wählen Sie die Felder zum Ausfüllen mit der Taste Tab aus. Zur Hilfe werden die nachstehenden Beschreibungen werden im unteren Teil des Bildschirms angezeigt:
Der Name des Benutzerkontos (verpflichtend).
Die numerische ID dieses Kontos. Wenn Sie das Feld leer lassen, wird eine ID automatisch zugeteilt.
Die diesem Konto zugeordnete Login-Gruppe. Wenn Sie das Feld leer lassen, wird automatisch eine Gruppe zugeteilt.
Das Passwort des Benutzerkontos. Füllen Sie dieses Feld sehr sorgfätig aus.
Der vollständige Name des Benutzers (Kommentarfeld).
Die Gruppen, in denen dieses Konto Mitglied ist (das Konto erhält Zugriffsrechte auf Dateien dieser Gruppe).
Das Heimatverzeichnis des Benutzerkontos. Wenn Sie das Feld leer lassen, wird das Verzeichnis automatisch festgelegt.
Die Login-Shell des Kontos. Wenn Sie das Feld leer lassen, wird /bin/sh als Login-Shell festgesetzt.
Im Beispiel wurde die Login-Shell von /bin/sh zu der vorher installierten /usr/local/bin/bash geändert. Tragen Sie keine Shell ein, die nicht existiert, da sich sonst nicht anmelden können. In der BSD-Welt wird häufig die C-Shell benutzt, die Sie mit /bin/tcsh angeben können.
Damit ein Wechsel auf den Superuser root möglich ist, wurde dem Benutzerkonto die Gruppe wheel zugeordnet.
Wenn Sie zufrieden sind, drücken Sie
. Es erscheint wieder das Benutzer-Menü:Weitere Gruppen können, wenn Sie die Anforderungen schon kennen, zu diesem Zeitpunkt angelegt werden. Nach der Installation können Sie Gruppen mit dem Werkzeug sysinstall anlegen.
Wenn Sie alle Benutzer angelegt haben, wählen Sie mit den Pfeiltasten
aus und drücken Sie die Taste Enter.Message Now you must set the system manager's password. This is the password you'll use to log in as "root". [ OK ] [ Press enter or space ]
Um das root-Passwort festzulegen, drücken Sie die Taste Enter.
Sie müssen das Passwort zweimal eingeben. Stellen Sie sicher, dass Sie das Passwort nicht vergessen. Beachten Sie, dass bei der Eingabe das Passwort weder ausgegeben wird noch Sterne angezeigt werden.
New password : Retype new password :
Nach der erfolgreichen Eingabe des Passworts kann die Installation fortgesetzt werden.
Wenn Sie noch weitere Netzwerkkarten konfigurieren oder weitere Einstellungen vornehmen wollen, können Sie das jetzt tun. Sie können die Einstellungen auch nach der Installation mit sysinstall vornehmen.
User Confirmation Requested Visit the general configuration menu for a chance to set any last options? Yes [ No ]
Um in das Hauptmenü zurückzukehren, wählen Sie mit den Pfeiltasten
aus und drücken Sie Enter.Wählen Sie mit den Pfeiltasten
aus und drücken Sie die Taste Enter. Sie müssen das Beenden der Installation bestätigen:User Confirmation Requested Are you sure you wish to exit? The system will reboot. [ Yes ] No
Wählen Sie
. Wenn Sie von einer CD-ROM gestartet haben, erhalten Sie die folgende Meldung, die Sie daran erinnert, die CD-ROM aus dem Laufwerk zu entfernen:Message Be sure to remove the media from the drive. [ OK ] [ Press enter or space ]
Das CD-Laufwerk ist bis zum Neustart des Systems verriegelt. Entfernen Sie die CD zügig, wenn der Rechner startet.
Achten Sie beim Neustart des Systems auf eventuell auftauchende Fehlermeldungen (lesen Sie Abschnitt 2.10.16 für weitere Informationen).
Anfänger ohne Vorwissen finden das Einrichten von Netzwerkdiensten oft deprimierend. Netzwerke und das Internet sind für moderne Betriebssysteme von entscheidender Bedeutung. Es ist daher wichtig, die Netzwerkfunktionen von FreeBSD zu kennen. Die von FreeBSD angebotenen Netzwerkdienste können Sie während der Installation kennen lernen.
Netzwerkdienste sind Programme, die Eingaben aus dem Netzwerk entgegennehmen. Es wird große Mühe darauf verwendet, dass diese Programme keinen Schaden verursachen. Leider können auch Programmierern Fehler unterlaufen und es gibt Fälle, in denen Fehler in Netzwerkdiensten von Angreifern ausgenutzt wurden. Es ist daher wichtig, dass Sie nur Dienste aktivieren, die Sie benötigen. Im Zweifallsfall sollten Sie einen Dienst solange nicht aktivieren, bis Sie herausfinden, dass Sie den Dienst benötigen. Einen Dienst können Sie später immer noch mit sysinstall oder in der Datei /etc/rc.conf aktivieren.
Wählen Sie den Menüpunkt
und es erscheint ein Menü wie das nachstehende:Die erste Option, Abschnitt 2.10.1 konfiguriert. Sie können daher diesen Punkt überspringen.
, wurde schon inDer Punkt
aktiviert einen Dienst, der automatisch Dateisysteme einhängt. Normalerweise wird der Dienst zusammen mit dem NFS-Protokoll (siehe unten) verwendet, um automatisch entfernte Dateisysteme einzuhängen. Dieser Menüpunkt erfordert keine weitere Konfiguration.Der nächste Menüpunkt ist
. Wenn Sie den Punkt auswählen, erscheint ein Fenster, in dem Sie AMD-spezifische Optionen eingeben können. Die nachstehenden Optionen sind schon vorgegeben:-a /.amd_mnt -l syslog /host /etc/amd.map /net /etc/amd.map
Die Option -a
legt das Verzeichnis fest (hier /.amd_mnt), unter dem Dateisysteme eingehangen werden. Die
Option -l
legt die Protokolldatei fest. Wenn syslogd verwendet wird, werden alle Meldungen an den Daemon
syslogd gesendet. Das Verzeichnis /host dient zum Zugriff auf exportierte Verzeichnisse von
entfernten Rechnern, das Verzeichnis /net dient zum
Zugriff auf exportierte Verzeichnisse von entfernten IP-Adressen. Die Datei /etc/amd.map enthält die Einstellungen für von AMD verwaltete Dateisysteme.
Die Auswahl
erlaubt Anonymous-FTP-Verbindungen. Wählen Sie diese Option, wenn Sie einen Anonymous-FTP-Server einrichten wollen. Seien Sie sich über die Sicherheitsrisiken bewusst, wenn Sie Anonymous-FTP erlauben. Die Sicherheitsrisiken und die Konfiguration von Anonymous-FTP werden in einem gesonderten Fenster erklärt, das aufgeht, wenn Sie diese Option auswählen.Der Menüpunkt
konfiguriert das System, wie vorher erläutert, als Gateway. Wenn Sie während der Installation den Rechner aus Versehen als Gateway konfiguriert haben, können Sie dies hier wieder rückgängig machen.Der Menüpunkt inetd(8).
konfiguriert, wie schon oben besprochen, den DaemonDie Auswahl
konfiguriert den Mail Transfer Agent (MTA) des Systems. Wenn Sie diesen Punkt auswählen, erscheint das folgende Menü:In diesem Menü wählen Sie aus, welcher MTA installiert und benutzt wird. Ein MTA ist ein Mail-Server, der E-Mails an lokale Empfänger oder an Empfänger im Internet ausliefert.
Die Auswahl
installiert das verbreitete sendmail (in FreeBSD die Voreinstellung). Die Auswahl verwendet sendmail als MTA, deaktiviert aber den Empfang von E-Mails aus dem Internet. und sind ähnlich wie . Beide Programme liefern E-Mails aus und einige Anwender verwenden lieber eines der beiden Programme als MTA.Nachdem Sie einen MTA ausgewählt haben (oder beschlossen haben, keinen MTA zu benutzen), erscheint wieder das Menü Netzwerkdienste. Der nächste Menüpunkt ist
.Die Auswahl Abschnitt 30.3 beschreibt die Einstellungen für NFS-Server und NFS-Clients.
erlaubt es dem System, mit einem NFS-Server zu kommunizieren. Ein NFS-Server stellt mithilfe des NFS-Protokolls Dateisysteme für andere Systeme auf dem Netzwerk bereit. Wenn der Rechner alleine für sich steht, können Sie diesen Menüpunkt auslassen. Wahrscheinlich müssen Sie noch weitere Einstellungen vornehmen; derDer Menüpunkt
richtet einen NFS-Server auf dem Rechner ein. Durch die Auswahl dieses Punktes werden die für Remote-Procedure-Call (RPC) benötigten Dienste gestartet. Mit RPC werden Routinen auf entfernten Rechnern aufgerufen.Der nächste Punkt,
, konfiguriert die Zeitsynchronisation. Wenn Sie diesen Punkt auswählen, erscheint das folgende Menü:Wählen Sie aus diesem Menü einen nahe liegenden Server aus. Die Zeitsynchronisation mit einem nahe liegenden Server ist, wegen der geringeren Latenzzeit, genauer als die Synchronisation mit einem weiter entfernten Server.
Der nächste Menüpunkt ist net/pcnfsd aus der Ports-Sammlung installiert. Dieses nützliche Werkzeug stellt NFS-Authentifizierungsdienste für Systeme bereit, die diese Dienste nicht anbieten (beispielsweise Microsofts MS-DOS).
. Wenn Sie diesen Punkt auswählen, wirdUm die nächsten Menüpunkte zu sehen, müssen Sie herunterblättern:
Die Programme rpcbind(8), rpc.statd(8) und rpc.lockd(8) werden für Remote-Procedure-Calls (RPC) benutzt. Das Programm rpcbind verwaltet die Kommunikation zwischen NFS-Servern und NFS-Clients und ist für den Betrieb eines NFS-Servers erforderlich. Der Daemon rpc.statd hält zusammen mit dem Daemon rpc.statd des entfernten Rechners den Status der Verbindung. Der Status einer Verbindung wird normalerweise in der Datei /var/db/statd.status festgehalten. Der nächste Menüpunkt ist , der Dateisperren (file locks) bereitstellt. rpc.lockd wird normalerweise zusammen mit dem Daemon rpc.statd benutzt, der festhält welche Rechner Sperren anfordern und wie oft Sperren angefordert werden. Beide Dienste sind wunderbar zur Fehlersuche geeignet, doch werden Sie zum Betrieb von NFS-Servern und NFS-Clients nicht benötigt.
Der nächste Punkt in der Auswahl ist routed(8) verwaltet
die Routing-Tabelle, entdeckt Multicast-Router und stellt die Routing-Tabelle
auf Anfrage jedem mit dem Netz verbundenen Rechner zur Verfügung. Der Daemon
wird hauptsächlich auf Gateways eines lokalen Netzes eingesetzt. Wenn Sie den
Punkt auswählen müssen Sie den Ort des Programms angeben. Die Vorgabe können
Sie mit der Taste Enter übernehmen. Anschließend werden
Sie nach den Kommandozeilenoptionen für routed gefragt.
Vorgegeben ist die Option -q
.
Der nächste Menüpunkt ist rwhod(8) gestartet. Das Kommando rwhod schickt Broadcast-Meldungen in das Netz oder empfängt diese im Consumer-Mode. Die Funktion der Werkzeuge wird in den Hilfeseiten ruptime(1) und rwho(1) beschrieben.
. Wenn Sie diesen Punkt auswählen, wird während des Systemstarts der DaemonDer vorletzte Menüpunkt aktiviert den Daemon sshd(8), den OpenSSH Secure-Shell-Server. Wo möglich sollte SSH anstelle von telnet und FTP eingesetzt werden. Der Secure-Shell-Server erstellt verschlüsselte und daher sichere Verbindungen zwischen zwei Rechnern.
ist der letzte Menüpunkt. Diese Auswahl aktiviert die TCP-Erweiterungen aus RFC 1323 und RFC 1644. Obwohl dies auf vielen Rechnern die Verbindungsgeschwindigkeit erhöht, können durch diese Option auch Verbindungsabbrüche auftreten. Auf Servern sollte diese Option nicht aktiviert werden, auf Einzelmaschinen kann diese Option nützlich sein.
Wenn Sie die Netzwerkdienste eingerichtet haben, blättern Sie zum Menüpunkt
hoch, um die Nacharbeiten fortzusetzen oder verlassen Sie sysinstall, indem Sie zweimal und danach wählen.Wenn alles funktioniert hat, laufen viele Meldungen über den Bildschirm und schließlich erscheint ein Anmeldeprompt. Um sich die Meldungen anzusehen. drücken Sie die Taste Scroll-Lock. Sie können dann mit den Tasten PgUp und PgDn blättern. Wenn Sie erneut Scroll-Lock drücken, kehren Sie zum Anmeldeprompt zurück.
Es kann sein, dass der Puffer zu klein ist, um alle Meldungen anzuzeigen. Nachdem Sie sich angemeldet haben, können Sie sich mit dem Kommando dmesg alle Meldungen ansehen.
Melden Sie sich bitte mit dem Benutzerkonto an (rpratt im Beispiel), das Sie während der Installation eingerichtet haben. Arbeiten Sie mit root nur dann wenn es erforderlich ist.
Die nachfolgende Abbildung zeigt typische Startmeldungen (Versionsangaben entfernt):
Copyright (c) 1992-2002 The FreeBSD Project. Copyright (c) 1979, 1980, 1983, 1986, 1988, 1989, 1991, 1992, 1993, 1994 The Regents of the University of California. All rights reserved. Timecounter "i8254" frequency 1193182 Hz CPU: AMD-K6(tm) 3D processor (300.68-MHz 586-class CPU) Origin = "AuthenticAMD" Id = 0x580 Stepping = 0 Features=0x8001bf<FPU,VME,DE,PSE,TSC,MSR,MCE,CX8,MMX> AMD Features=0x80000800<SYSCALL,3DNow!> real memory = 268435456 (262144K bytes) config> di sn0 config> di lnc0 config> di le0 config> di ie0 config> di fe0 config> di cs0 config> di bt0 config> di aic0 config> di aha0 config> di adv0 config> q avail memory = 256311296 (250304K bytes) Preloaded elf kernel "kernel" at 0xc0491000. Preloaded userconfig_script "/boot/kernel.conf" at 0xc049109c. md0: Malloc disk Using $PIR table, 4 entries at 0xc00fde60 npx0: <math processor> on motherboard npx0: INT 16 interface pcib0: <Host to PCI bridge> on motherboard pci0: <PCI bus> on pcib0 pcib1: <VIA 82C598MVP (Apollo MVP3) PCI-PCI (AGP) bridge> at device 1.0 on pci0 pci1: <PCI bus> on pcib1 pci1: <Matrox MGA G200 AGP graphics accelerator> at 0.0 irq 11 isab0: <VIA 82C586 PCI-ISA bridge> at device 7.0 on pci0 isa0: <ISA bus> on isab0 atapci0: <VIA 82C586 ATA33 controller> port 0xe000-0xe00f at device 7.1 on pci0 ata0: at 0x1f0 irq 14 on atapci0 ata1: at 0x170 irq 15 on atapci0 uhci0: <VIA 83C572 USB controller> port 0xe400-0xe41f irq 10 at device 7.2 on pci0 usb0: <VIA 83C572 USB controller> on uhci0 usb0: USB revision 1.0 uhub0: VIA UHCI root hub, class 9/0, rev 1.00/1.00, addr 1 uhub0: 2 ports with 2 removable, self powered chip1: <VIA 82C586B ACPI interface> at device 7.3 on pci0 ed0: <NE2000 PCI Ethernet (RealTek 8029)> port 0xe800-0xe81f irq 9 at device 10.0 on pci0 ed0: address 52:54:05:de:73:1b, type NE2000 (16 bit) isa0: too many dependant configs (8) isa0: unexpected small tag 14 fdc0: <NEC 72065B or clone> at port 0x3f0-0x3f5,0x3f7 irq 6 drq 2 on isa0 fdc0: FIFO enabled, 8 bytes threshold fd0: <1440-KB 3.5” drive> on fdc0 drive 0 atkbdc0: <keyboard controller (i8042)> at port 0x60-0x64 on isa0 atkbd0: <AT Keyboard> flags 0x1 irq 1 on atkbdc0 kbd0 at atkbd0 psm0: <PS/2 Mouse> irq 12 on atkbdc0 psm0: model Generic PS/2 mouse, device ID 0 vga0: <Generic ISA VGA> at port 0x3c0-0x3df iomem 0xa0000-0xbffff on isa0 sc0: <System console> at flags 0x1 on isa0 sc0: VGA <16 virtual consoles, flags=0x300> sio0 at port 0x3f8-0x3ff irq 4 flags 0x10 on isa0 sio0: type 16550A sio1 at port 0x2f8-0x2ff irq 3 on isa0 sio1: type 16550A ppc0: <Parallel port> at port 0x378-0x37f irq 7 on isa0 ppc0: SMC-like chipset (ECP/EPP/PS2/NIBBLE) in COMPATIBLE mode ppc0: FIFO with 16/16/15 bytes threshold ppbus0: IEEE1284 device found /NIBBLE Probing for PnP devices on ppbus0: plip0: <PLIP network interface> on ppbus0 lpt0: <Printer> on ppbus0 lpt0: Interrupt-driven port ppi0: <Parallel I/O> on ppbus0 ad0: 8063MB <IBM-DHEA-38451> [16383/16/63] at ata0-master using UDMA33 ad2: 8063MB <IBM-DHEA-38451> [16383/16/63] at ata1-master using UDMA33 acd0: CDROM <DELTA OTC-H101/ST3 F/W by OIPD> at ata0-slave using PIO4 Mounting root from ufs:/dev/ad0s1a swapon: adding /dev/ad0s1b as swap device Automatic boot in progress... /dev/ad0s1a: FILESYSTEM CLEAN; SKIPPING CHECKS /dev/ad0s1a: clean, 48752 free (552 frags, 6025 blocks, 0.9% fragmentation) /dev/ad0s1f: FILESYSTEM CLEAN; SKIPPING CHECKS /dev/ad0s1f: clean, 128997 free (21 frags, 16122 blocks, 0.0% fragmentation) /dev/ad0s1g: FILESYSTEM CLEAN; SKIPPING CHECKS /dev/ad0s1g: clean, 3036299 free (43175 frags, 374073 blocks, 1.3% fragmentation) /dev/ad0s1e: filesystem CLEAN; SKIPPING CHECKS /dev/ad0s1e: clean, 128193 free (17 frags, 16022 blocks, 0.0% fragmentation) Doing initial network setup: hostname. ed0: flags=8843<UP,BROADCAST,RUNNING,SIMPLEX,MULTICAST> mtu 1500 inet 192.168.0.1 netmask 0xffffff00 broadcast 192.168.0.255 inet6 fe80::5054::5ff::fede:731b%ed0 prefixlen 64 tentative scopeid 0x1 ether 52:54:05:de:73:1b lo0: flags=8049<UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST> mtu 16384 inet6 fe80::1%lo0 prefixlen 64 scopeid 0x8 inet6 ::1 prefixlen 128 inet 127.0.0.1 netmask 0xff000000 Additional routing options: IP gateway=YES TCP keepalive=YES routing daemons:. additional daemons: syslogd. Doing additional network setup:. Starting final network daemons: creating ssh RSA host key Generating public/private rsa1 key pair. Your identification has been saved in /etc/ssh/ssh_host_key. Your public key has been saved in /etc/ssh/ssh_host_key.pub. The key fingerprint is: cd:76:89:16:69:0e:d0:6e:f8:66:d0:07:26:3c:7e:2d root@k6-2.example.com creating ssh DSA host key Generating public/private dsa key pair. Your identification has been saved in /etc/ssh/ssh_host_dsa_key. Your public key has been saved in /etc/ssh/ssh_host_dsa_key.pub. The key fingerprint is: f9:a1:a9:47:c4:ad:f9:8d:52:b8:b8:ff:8c:ad:2d:e6 root@k6-2.example.com. setting ELF ldconfig path: /usr/lib /usr/lib/compat /usr/X11R6/lib /usr/local/lib a.out ldconfig path: /usr/lib/aout /usr/lib/compat/aout /usr/X11R6/lib/aout starting standard daemons: inetd cron sshd usbd sendmail. Initial rc.i386 initialization:. rc.i386 configuring syscons: blank_time screensaver moused. Additional ABI support: linux. Local package initialization:. Additional TCP options:. FreeBSD/i386 (k6-2.example.com) (ttyv0) login: rpratt Password:
Das Erzeugen der RSA- und DSA-Schlüssel kann auf langsamen Maschinen lange dauern. Die Schlüssel werden nur beim ersten Neustart erzeugt, spätere Neustarts sind schneller.
Wenn der X-Server konfiguriert ist und eine Oberfläche ausgewählt wurde, können Sie X mit dem Kommando startx starten.
Es ist wichtig, dass Sie das Betriebssystem richtig herunterfahren. Wechseln Sie zunächst mit dem Befehl su zum Superuser; Sie müssen dazu das root-Passwort eingeben. Der Wechsel auf den Superuser gelingt nur, wenn der Benutzer ein Mitglied der Gruppe wheel ist. Ansonsten melden Sie sich direkt als Benutzer root an. Der Befehl shutdown -h now hält das System an.
The operating system has halted. Please press any key to reboot.
Sie können den Rechner ausschalten, nachdem die Meldung Please press any key to reboot erschienen ist. Wenn Sie stattdessen eine Taste drücken, startet das System erneut.
Sie können das System auch mit der Tastenkombination Ctrl+Alt+Del neu starten. Sie sollten diese Tastenkombination allerdings nicht gewohnheitsmäßig benutzen.
Dieser Abschnitt behandelt häufig auftretende Installationsprobleme. Weiterhin enthält er Hinweise, wie FreeBSD parallel mit MS-DOS oder Windows betrieben wird.
Aufgrund der Beschränkungen der PC-Architektur ist eine zuverlässige Geräteerkennung nicht möglich. Falls die Geräteerkennung fehlschlägt, können Sie einige Dinge versuchen.
Sehen Sie in den Hardware Notes Ihrer FreeBSD-Version nach, ob Ihre Hardware unterstützt wird.
Wenn Ihre Hardware unterstützt wird und sich der Installationsprozess aufhängt oder sonstige Probleme auftauchen, müssen Sie einen angepassten Kernel erstellen, da Ihre Hardware in diesem Fall nicht vom GENERIC-Kernel unterstützt wird. Der Kernel auf den Startdisketten verwendet die Werkseinstellungen für IRQs, IO-Adressen und DMA-Kanäle. Geänderte Einstellungen müssen Sie daher in der Kernelkonfigurationsdatei angeben, damit FreeBSD diese Geräte korrekt erkennt.
Es ist auch möglich, dass die Suche nach einem nicht vorhandenen Gerät dazu führt, dass die Erkennung eines vorhandenen Geräts fehlschlägt. In diesem Fall sollten Sie nicht vorhandene Geräte, deren Einstellungen sich mit vorhandenen Geräten überschneiden, deaktivieren.
Anmerkung: Einige Installationsprobleme können Sie vermeiden oder umgehen, indem Sie die Firmware der Hardware, insbesondere die Firmware der Systemplatine, aktualisieren. Die Firmware der Systemplatine ist das BIOS. Die meisten Hardware-Hersteller bieten aktuelle Firmware und Anleitungen zur Aktualisierung der Firmware auf dem Internet an.
Viele Hersteller raten davon ab, ohne guten Grund das BIOS zu aktualisieren. Die Aktualisierung kann fehlschlagen und den BIOS-Chip dauerhaft beschädigen.
Mit Double Space™ komprimierte Dateisysteme werden zurzeit von FreeBSD nicht unterstützt. Damit FreeBSD auf die Daten zugreifen kann, müssen Sie das Dateisystem daher dekomprimieren. Rufen Sie dazu den Compression Agent aus dem Menü
> > auf.FreeBSD unterstützt MS-DOS-Dateisysteme (manchmal auch als FAT-Dateisysteme bezeichnet). Der Befehl mount_msdosfs(8) bindet diese Dateisysteme in den FreeBSD-Verzeichnisbaum ein und erlaubt dadurch den Zugriff auf die darin enthaltenen Daten. mount_msdosfs(8) wird normalerweise nicht direkt, sondern über einen Eintrag in der Datei /etc/fstab oder durch den Aufruf des Befehls mount(8) (in Kombination mit den korrekten Parametern).
Ein typischer Eintrag in /etc/fstab sieht so aus:
/dev/ad0sN /dos msdosfs rw 0 0
Anmerkung: Das Verzeichnis /dos muss bereits vorhanden sein, damit dieser Eintrag funktioniert. Weitere Informationen zu den Einstellungen in der Datei /etc/fstab finden sich in der Manualpage fstab(5).
Ein typischer Aufruf von mount(8) zum Einhängen eines MS-DOS-Dateisystems sieht so aus:
# mount -t msdosfs /dev/ad0s1 /mnt
Das MS-DOS-Dateisystem befindet sich hier auf der ersten Partition der primären Platte. Dies kann bei Ihnen anders sein. Die Anordnung der Partitionen entnehmen Sie den Ausgaben von dmesg und mount.
Anmerkung: FreeBSD numeriert Platten (genauer MS-DOS-Partitionen) anders als andere Betriebssysteme. Die Nummern von erweiterten Partitionen sind in der Regel höher als die Nummern von primären Partitionen. Das Werkzeug fdisk(8) kann Ihnen dabei helfen, festzustellen, welche Partitionen zu FreeBSD und welche zu einem anderen Betriebssystem gehören.
Analog werden NTFS-Partitionen mit dem Kommando mount_ntfs(8) eingehangen.
2.11.3.1. Mein System hängt sich beim Testen der Hardware auf, oder es verhält sich seltsam während der Installation oder das Diskettenlaufwerk wird nicht getestet.
FreeBSD 5.0 und neuer machen ausgiebig Gebrauch von den ACPI-Systemdiensten zur Systemkonfiguration der i386-, amd64- und ia64-Plattformen, falls diese während des Bootvorgangs gefunden werden. Leider enthalten sowohl der ACPI-Treiber als auch manche Motherboard- und BIOS-Implementierungen für ACPI noch einige Fehler. Kommt es auf Ihrem System zu Problemen, können Sie ACPI daher deaktivieren, indem während des Bootvorganges den “Hint” hint.acpi.0.disabled aktivieren:
set hint.acpi.0.disabled="1"
Da diese Einstellung bei jedem Neustart verloren geht, aktivieren Sie sie dauerhaft, indem Sie die Zeile hint.acpi.0.disabled="1" in die Datei /boot/loader.conf. Weitere Informationen über den Bootloader finden Sie in Abschnitt 13.1 des FreeBSD-Handbuchs.
2.11.3.2. Direkt nach der Installation beginnt das System zwar zu booten, der Kernel wird geladen und meine Hardware getestet. Dann bricht der Bootvorgang aber mit der folgenden (oder einer ähnlichen) Fehlermeldung ab:
changing root device to ad1s1a panic: cannot mount root
Was läuft hier falsch? Was kann/muss ich tun?
Was soll ich mit diesem bios_drive:interface(unit,partition)kernel_name anfangen, das mir die Hilfefunktion ausgibt?
Dabei handelt es sich um ein lange bekanntes Problem, das nur dann auftritt, wenn es sich bei der Bootplatte nicht um die erste Platte im System handelt. Das BIOS numeriert die Festplatten anders als FreeBSD, daher ist das System manchmal nicht in der Lage, diese Numerierungen selbst automatisch in Einklang zu bringen.
Sollte Ihre Bootplatte nicht die erste Platte im System sein, können Sie FreeBSD dabei helfen, diese Platte zu finden. Es gibt zwei Situationen, in denen Sie FreeBSD mitteilen müssen, wo sich das root-Dateisystem befindet. Dazu müssen Sie die Nummer der Platte im BIOS, den Plattentyp sowie die Nummer der Platte unter FreeBSD angeben.
Im ersten Fall verfügen Sie über zwei IDE-Platten, die beide als Master an ihrem jeweiligen IDE-Controller konfiguriert sind. FreeBSD soll dabei von der zweiten Platte booten. Ihr BIOS erkennt die beiden Platten als “Platte 1” und “Platte 2”, während FreeBSD die Platten als ad0 und ad2 erkennt.
Für das BIOS befindet sich FreeBSD auf der Platte Nummer 1, der Typ ist ad, und FreeBSD erkennt die Platte als Platte Nummer 2. Daher geben Sie Folgendes ein:
1:ad(2,a)kernel
Beachten Sie, dass dieser Eintrag nicht notwendig ist, wenn die zweite Platte als Slave am primären IDE-Controller konfiguriert ist (sondern sogar falsch wäre).
Die zweite Situation entsteht, wenn Sie von einer SCSI-Platte booten und zusätzlich eine oder mehrere IDE-Platten installiert haben. In diesem Fall ist die Plattennummer unter FreeBSD kleiner als die Plattennummer im BIOS. Verfügen Sie über zwei IDE-Platten und eine SCSI-Platte, hat die SCSI-Platte im BIOS die Nummer 2, den Typ da, und wird von FreeBSD als Platte Nummer 0 erkannt. In diesem Fall geben Sie daher Folgendes ein:
2:da(0,a)kernel
Durch diese Zeile teilen Sie FreeBSD mit, dass Sie von der BIOS-Platte Nummer 2 booten wollen (bei der es sich um die erste SCSI-Platte Ihres Systems handelt). Verfügen Sie nur über eine IDE-Platte, geben Sie hingegen 1: ein.
Nachdem Sie die korrekten Werte ermittelt haben, können Sie die entsprechende Zeile in exakt der gleichen Form in die Datei /boot.config aufnehmen. In der Voreinstellung verwendet FreeBSD den Inhalt dieser Datei als Standardantwort am boot:-Prompt.
2.11.3.3. Nach der Installation beginnt das System zu booten, der Bootmanager zeigt im Bootmenü aber immer nur F? an und das System startet nicht.
Sie haben bei der FreeBSD-Installation eine falsche Plattengeometrie angegeben. Starten Sie den Partitionseditor neu und geben Sie die korrekte Plattengeometrie an. Danach installieren Sie FreeBSD erneut (diesmal mit der korrekten Plattengeometrie).
Ist es Ihnen nicht möglich, die korrekte Plattengeometrie herauszufinden, hilft Ihnen vielleicht der folgende Tipp weiter: Legen Sie eine kleine MS-DOS-Partition am Beginn Ihrer Bootplatte an und installieren Sie anschließend FreeBSD auf diese Platte. Das FreeBSD-Installationsprogramm wird die MS-DOS-Partition erkennen und ist dadurch normalerweise in der Lage, die korrekte Plattenkonfiguration automatisch zu erkennen.
Die Vorgangsweise im folgenden Tipp wird zwar nicht länger empfohlen, soll aber trotzdem dokumentiert werden:
Wenn Sie ein reines FreeBSD-System aufsetzen wollen (als Server oder als Workstation) und daher nie auf Kompatibilitält zu MS-DOS, Linux oder anderen Betriebssystemen angewiesen sein werden, haben Sie auch die Möglichkeit, die komplette Platte (durch die Wahl von im Partitionseditor) für FreeBSD zu verwenden. Danach wird FreeBSD die komplette Platte vom ersten bis zum letzten Sektor verwenden und die tatsächliche Plattengeometrie ignorieren. Danach ist es allerdings nicht mehr möglich, ein anderes Betriebssystem auf die gleiche Platte zu installieren (ohne auch FreeBSD neu zu installieren).
2.11.3.4. FreeBSD erkennt meine ed(4)-Netzwerkkarte. Trotzdem erhalte ich weiterhein Timeout-Meldungen für dieses Gerät.
Ihre Karte verwendet wahrscheinlich einen anderen IRQ als den, der in der Datei /boot/device.hints angegeben wurde. Der ed(4)-Treiber verwendet in der Voreinstellung keine “Soft”-Konfiguration (also Werte, die durch EZSETUP unter MS-DOS eingeben wurden). Sie können dies allerdings erzwingen, indem Sie die Option -1 in den “Hints” für dieses Gerät angeben.
Entweder verändern Sie die Jumper-Konfiguration der Karte (und, falls notwendig, die Kerneleinstellungen). Oder Sie geben den IRQ als -1 an, indem Sie hint.ed.0.irq="-1" eingeben. Dadurch wird der Kernel angewiesen, die “Soft”-Konfiguration zu verwenden.
Prüfen Sie auch, ob Ihre Karte nicht etwa IRQ 9 verwendet, da dieser mit IRQ 2 geteilt wird. Diese Einstellung verursacht häufig Probleme (insbesondere dann, wenn IRQ 2 durch eine VGA-Grafikkarte belegt ist!). Wenn irgend möglich, sollten Sie daher IRQ 2 oder 9 nicht verwenden.
Wenn ich sysinstall aus einen X-Terminal starte, ist die gelbe Schritt auf dem grauen Hintergrund nur schwer zu erkennen. Gibt es eine Möglichkeit, den Kontrast für dieses Programm zu erhöhen?
Haben Sie X11 bereits installiert und die von sysinstall verwendeten Farben bereiten Ihnen beim Lesen von Text Probleme (wenn Sie ein X-Terminal verwenden), sollten Sie die Zeile XTerm*color7: #c0c0c0 in die Datei ~/.Xdefaults aufnehmen. Dadurch wird der Hintergrund in einem dunkleren Grauton dargestellt.
Dieser Abschnitt beschreibt die Installation von FreeBSD in besonderen Situationen.
Diese Methode wird als “headless install” (kopflose Installation) bezeichnet, da die Maschine, auf die FreeBSD installiert werden soll, entweder keinen Monitor angeschlossen hat oder über keine VGA-Karte verfügt. Wie kann FreeBSD dennoch installiert werden? Eben mithilfe einer seriellen Konsole. Im Wesentlichen ist eine serielle Konsole eine andere Maschine, die Ein- und Ausgaben für eine andere Maschine bereitstellt. Um über eine serielle Konsole zu installieren, erstellen Sie zunächst (wie in Abschnitt 2.3.7 beschrieben) einen bootbaren USB-Stick oder laden Sie das passende CD-ISO-Abbild herunter.
Um von diesen Medien in eine serielle Konsole booten zu können, müssen Sie die folgenden Schritte durchführen (bei Verwendung einer Boot-CD kann der erste Schritt entfallen):
Den USB-Stick für eine serielle Konsole anpassen
Wenn Sie ein System mit den frisch erstellten USB-Stick starten, läuft der normale FreeBSD-Installationsprozess an. Diese Installation soll aber über die serielle Konsole gesteuert werden. Daher müssen Sie den USB-Stick mit dem Befehl mount(8) in den Verzeichnisbaum einhängen:
# mount /dev/da0a /mnt
Anmerkung: Passen Sie den Mountpunkt und die Gerätedatei falls nötig an Ihre Gegebenheiten an.
Nachdem Sie den USB-Stick eingehängt haben, müssen Sie ihn rekonfigurieren, damit er in eine serielle Konsole startet. Dazu nehmen Sie in die Datei loader.conf des USB-Sticks eine Zeile auf, die die serielle Konsole als Systemkonsole festlegt:
# echo 'console="comconsole"' >> /mnt/boot/loader.conf
Damit ist Ihr USB-Stick für die Installation vorbereitet. Sie können ihn daher wieder aus dem Dateisystem aushängen:
# umount /mnt
Entfernen Sie nun den USB-Stick und machen Sie direkt mit Schritt 3 weiter.
Die Installations-CD für eine serielle Konsole anpassen
Wenn Sie von dem soeben heruntergeladenen CD-ISO-Abbild (siehe Abschnitt 2.13.1) starten, gelangen Sie in den normalen Installationsmodus von FreeBSD. Da wir aber in eine serielle Konsole booten wollen, muss das CD-Image extrahiert, modifiziert und neu erzeugt werden, bevor Sie es auf eine CD-R brennen.
Entpacken Sie alle Dateien des CD-ISO-Abbilds (beispielsweise FreeBSD-9.1-RELEASE-i386-disc1.iso) auf dem System, auf das Sie das Abbild heruntergeladen haben unter Verwendung von tar(1):
# mkdir /path/to/headless-iso # tar -C /path/to/headless-iso -pxvf FreeBSD-9.1-RELEASE-i386-disc1.iso
Nun müssen Sie das entpackte ISO-Abbild rekonfigurieren, damit es künftig in eine serielle Konsole startet. Dazu nehmen Sie in die Datei loader.conf des entpackten ISO-Abbild eine Zeile auf, die die serielle Konsole als Systemkonsole festlegt:
# echo 'console="comconsole"' >> /path/to/headless-iso/boot/loader.conf
Damit ist der Dateibaum des entpackten ISO-Abbilds für die Installation vorbereitet und Sie können über den Befehl mkisofs(8) (das Sie über den Port sysutils/cdrtools installieren können) ein neues CD-ISO-Abbild erzeugen:
# mkisofs -v -b boot/cdboot -no-emul-boot -r -J -V "Headless_install" \ -o Headless-FreeBSD-9.1-RELEASE-i386-disc1.iso /path/to/headless-iso
Dieses rekonfigurierte ISO-Abbild brennen Sie nun mit dem Brennprogramm Ihrer Wahl auf eine CD-R.
Das Nullmodemkabel anschließen
Sie müssen beide Maschinen mit einem Nullmodemkabel verbinden. Schließen Sie das Nullmodemkabel an die seriellen Schnittstellen beider Maschinen an. Sie können kein direktes serielles Kabel verwenden, Nullmodemkabel besitzen gekreuzte Leitungen.
Die Installation starten
Sie können die Installation jetzt starten. Stöpseln Sie den vorbereiteten USB-Stick ein und starten Sie Ihren Computer. Alternativ starten Sie Ihren Computer und legen die vorbereitete Installations-CD ein.
Die Verbindung mit der zur installierenden Maschine herstellen
Mit dem Kommando cu(1) verbinden Sie sich mit der zu installierenden Maschine:
# cu -l /dev/cuau0
Unter FreeBSD 7.X verwenden Sie hingegen den folgenden Befehl:
# cu -l /dev/cuad0
Fertig! Über die cu-Sitzung können Sie nun die zu installierende Maschine steuern. Der Kernel wird automatisch geladen und Sie können anschließend den Terminaltyp festlegen. Wählen Sie die FreeBSD color console aus und fahren wie gewohnt mit der Installation fort.
Anmerkung: Im Folgenden ist mit “Installations-CD” eine CD-ROM oder DVD gemeint, die Sie gekauft oder selbst hergestellt haben.
Oft müssen Sie eigene Installationsmedien erzeugen. Dies können physische Medien wie Bänder sein oder Installationsquellen sein, aus denen sysinstall Dateien herunterlädt, beispielsweise ein lokaler FTP-Server oder eine MS-DOS-Partition.
Beispiele:
Im lokalen Netzwerk befinden sich viele Maschinen, Sie besitzen allerdings nur eine Installations-CD. Den Inhalt der Installations-CD wollen Sie auf einem lokalem FTP-Server bereitstellen. Zur Installation wird der lokale FTP-Server anstelle eines Internet-Servers benutzt.
Sie haben eine Installations-CD, allerdings erkennt FreeBSD im Gegensatz zu MS-DOS/Windows das CD- oder DVD-Laufwerk nicht. Sie können die Installationsdateien auf eine MS-DOS-Partition desselben Rechners kopieren und FreeBSD von der MS-DOS-Partition installieren.
Der Rechner, auf dem Sie FreeBSD installieren wollen, besitzt kein CD- oder DVD-Laufwerk. Ein anderer Rechner, zu dem eine serielle oder parallele Verbindung besteht, besitzt allerdings ein CD- oder DVD-Laufwerk.
Sie wollen ein Band erzeugen, mit dem Sie FreeBSD installieren können.
Mit jeder Release stellt das FreeBSD-Project für jede unterstützte Architektur mindestens zwei CD-Abbilder (“ISO-Images”) zur Verfügung. Wenn Sie einen CD-Brenner besitzen, können Sie diese Abbilder brennen und damit FreeBSD installieren. Wenn Sie einen CD-Brenner besitzen und über eine gute Internet-Verbindung verfügen, ist das die preiswerteste Art, FreeBSD zu installieren.
Das richtige Abbild herunterladen
Die ISO-Abbilder für jedes Releases können Sie von ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/ISO-IMAGES-arch/version oder einem nahe gelegenen Spiegel herunterladen. Ersetzen Sie arch und version durch passende Werte.
Das Verzeichnis enthält die folgenden Abbilder:
Tabelle 2-4. FreeBSD 7.X und 8.X ISO-Abbilder
Dateiname | Inhalt |
---|---|
FreeBSD-version-RELEASE-arch-bootonly.iso | Enthält alles, was Sie benötigen, um um den FreeBSD-Kernel zu laden und das Installationsprogramm zu starten. Die zu installierenden Dateien müssen allerdings über FTP oder eine andere geeignete Quelle bezogen werden, da sie in diesem Abbild nicht enthalten sind. |
FreeBSD-version-RELEASE-arch-dvd1.iso.gz | Dieses DVD-Abbild enthält alle zur Installation von FreeBSD nötigen Dateien, eine Auswahl an Paketen Dritter sowie die Dokumentation. Zusätzlich ermöglicht es Ihnen dieses Abbild, einen “livefs”-basierten Rettungsmodus zu starten. |
FreeBSD-version-RELEASE-arch-memstick.img | Dieses Abbild kann auf einen USB-Stick geschrieben werden. Dieser kann danach als Installationsmedium verwendet werden (wenn Ihr System dies unterstützt). Zusätzlich ermöglicht es Ihnen dieses Abbild, einen “livefs”-basierten Rettungsmodus zu starten. Die FreeBSD-Dokumentation ist ebenfalls enthalten, aber keine Pakete Dritter. Dieses Abbild ist erst ab FreeBSD 8.0 verfügbar. |
FreeBSD-version-RELEASE-arch-disc1.iso | Dieses CD-Abbild enthält alle für die Installation von FreeBSD nötigen Dateien sowie die Dokumentation. Es sind allerdings keine Pakete Dritter enthalten. |
FreeBSD-version-RELEASE-arch-disc2.iso | So viele Pakete Dritter, wie auf dem Installationsmedium Platz hatten. Dieses Abbild ist für FreeBSD 8.X nicht mehr verfügbar. |
FreeBSD-version-RELEASE-arch-disc3.iso | Ein weiteres Abbild mit so vielen Paketen Dritter, wie auf dem Installationsmedium Platz hatten. Dieses Abbild ist für FreeBSD 8.X nicht mehr verfügbar. |
version-RELEASE-arch-docs.iso | Die FreeBSD-Dokumentation. |
FreeBSD-version-RELEASE-arch-livefs.iso | Dieses Abbild enthät einen “livefs”-basierten Rettungsmodus. Eine Installation von FreeBSD ist mit diesem Abbild allerdings nicht möglich. |
Anmerkung: Die Abbilder für FreeBSD 7.X-Releases vor FreeBSD 7.3 sowie für FreeBSD 8.0 wurden noch unterschiedlich benannt. Bei Ihnen fehlt die Bezeichnung FreeBSD- am Anfang des Abbildnamens.
Sie benötigen nur eines der beiden Abbilder bootonly oder disc1. Laden Sie bitte nicht beide Abbilder herunter, das disc1-Abbild enthält alles, was das bootonly-Abbild enthält.
Benutzen Sie das bootonly-Abbild, wenn Sie eine preiswerte Internet-Anbindung besitzen. Mit diesem Abbild können Sie FreeBSD installieren. Software Dritter können Sie anschließend mithilfe des Ports-Systems (Kapitel 5) herunterladen.
Benutzen Sie das dvd1-Abbild, wenn Sie FreeBSD installieren wollen und das Installationsmedium eine angemessene Auswahl an Software Dritter enthalten soll.
Die zusätzlichen Abbilder sind nützlich, aber nicht notwendig, insbesondere wenn Sie eine schnelle Internet-Verbindung besitzen.
Die CDs brennen
Sie müssen die Abbilder auf eine CD brennen. Das Brennen von CDs unter FreeBSD wird in Abschnitt 19.6 erläutert (sehen Sie sich insbesondere Abschnitt 19.6.3 und Abschnitt 19.6.4 an).
Wenn Sie die CDs unter einem anderen Betriebssystem erstellen, benutzen Sie die entsprechenden Werkzeuge des Betriebssystems. Die Abbilder sind Standard-ISO-Abbilder und können von vielen Brennprogrammen verarbeitet werden.
Anmerkung: Wenn Sie eine angepasste Version von FreeBSD erstellen wollen, sollten Sie den Release Engineering Article lesen.
Die Dateien auf der Installations-CD sind genauso angeordnet wie auf den FreeBSD-FTP-Servern. Daher ist es einfach, einen lokalen FTP-Server für die FreeBSD-Installation über ein Netzwerk einzurichten.
Hängen Sie auf dem FTP-Server die CD-ROM in das Verzeichnis /cdrom ein:
# mount /cdrom
Legen Sie ein Konto für Anonymous-FTP an. Dazu editieren Sie die Datei /etc/passwd mit dem Kommando vipw(8) und fügen die nachstehende Zeile hinzu:
ftp:*:99:99::0:0:FTP:/cdrom:/nonexistent
Stellen Sie sicher, dass der FTP-Dienst in der Datei /etc/inetd.conf aktiviert ist.
Jeder, der Ihren Rechner über das Netzwerk erreicht, kann nun FreeBSD über FTP installieren. In sysinstall wird dazu FTP als Installationsmedium wählt. Der FTP-Server wird durch die Auswahl
(andere als die vorgegebenen Server) und anschließende Eingabe von ftp://Ihr Rechner festgelegt.Anmerkung: Wenn die Version der für die FTP-Installation Ihrer Clients verwendeten Bootmedien (normalerweise Disketten) nicht exakt der von Ihnen auf Ihrem lokalen FTP-Server angebotenen Version entspricht, ist sysinstall nicht in der Lage, die Installation abzuschließen. Sind die Versionsnummern unterschiedlich, können Sie durch das Aufrufen des Punktes
sysinstall dazu zwingen, die Installation dennoch abzuschließen. Dazu setzen Sie den Namen der Distribution auf .
Warnung: Diese Vorgehensweise ist in Ihrem lokalen Netzwerk, das durch eine Firewall geschützt ist, völlig in Ordnung. Wenn Sie FTP für Rechner auf dem Internet (und nicht für lokale Rechner) anbieten, zieht Ihr Server die Aufmerksamkeit von Crackern und andere Unannehmlichkeiten auf sich. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass Sie gute Sicherheitsverfahren anwenden.
Wenn Sie, was wir nicht empfehlen, von Disketten installieren müssen, weil Disketten das einzig unterstützte Installationsmedium sind oder Sie es sich einfach schwer machen wollen, müssen Sie zunächst einige Disketten vorbereiten.
Sie müssen mindestens den Inhalt des Verzeichnisses base auf 1.44 MB Disketten kopieren. Wenn Sie die Disketten unter MS-DOS erstellen, müssen Sie die Disketten mit dem MS-DOS-Kommando FORMAT formatieren. Unter Windows können Sie Disketten mithilfe des Explorers formatieren (klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das A:-Laufwerk und wählen Sie aus).
Vertrauen Sie vorformatierten Disketten nicht; formatieren Sie die Disketten zur Sicherheit immer selbst. In der Vergangenheit waren vorformatierte Disketten der Verursacher vieler Probleme.
Falls Sie die Disketten auf einer FreeBSD-Maschine erstellen, sollten Sie immer noch formatieren. Allerdings brauchen Sie kein MS-DOS-Dateisystem auf den Disketten anzulegen. Mit den Kommandos bsdlabel und newfs können Sie das Dateisystem UFS verwenden, wie im nachstehenden Beispiel für 3.5" 1.44 MB Disketten gezeigt:
# fdformat -f 1440 fd0.1440 # bsdlabel -w fd0.1440 floppy3 # newfs -t 2 -u 18 -l 1 -i 65536 /dev/fd0
Anschließend können Sie die Disketten wie ein normales Dateisystem einhängen und beschreiben.
Nachdem Sie die Disketten formatiert haben, kopieren Sie die Dateien der Distribution auf die Disketten. Die Dateien der Distribution sind in Stücke geteilt, sodass fünf Dateien auf eine 1.44 MB Diskette passen. Kopieren Sie die gewünschten Distribution auf Disketten, wobei Sie so viele Dateien wie möglich auf eine Diskette kopieren. Jede Distribution wird auf der Diskette in einem eigenen Verzeichnis abgelegt, beispielsweise a:\base\base.aa, a:\base\base.ab und so weiter.
Wichtig: Die Datei base.inf muss unbedingt auf die erste Diskette des base-Diskettensatzes kopiert werden, damit das Installationsprogramm feststellen kann, wie viele Disketten geladen werden müssen, um die Distribution wieder zusammenzusetzen.
Im Installationsprozess wählen Sie als Installationsmedium
aus. Folgen Sie dann den gegebenen Anweisungen.Um eine Installation von einer MS-DOS-Partition vorzubereiten, kopieren Sie Dateien der Distributionen in das Verzeichnis freebsd direkt unterhalb des Wurzelverzeichnisses (zum Beispiel c:\freebsd). In diesem Verzeichnis muss sich dieselbe Verzeichnisstruktur wie auf dem Installationsmedium befinden. Wenn Sie die Dateien von einer Installations-CD kopieren, empfehlen wir den MS-DOS-Befehl xcopy. Das nachstehende Beispiel bereitet eine minimale Installation von FreeBSD vor:
C:\> md c:\freebsd C:\> xcopy e:\bin c:\freebsd\bin\ /s C:\> xcopy e:\manpages c:\freebsd\manpages\ /s
Im Beispiel wurde angenommen, dass auf Laufwerk C: ausreichend Platz vorhanden ist und die CD-ROM Laufwerk E: ist.
Wenn Sie kein CD-Laufwerk besitzen, können Sie die Distributionen von ftp.FreeBSD.org herunterladen. Jede Distribution liegt in einem eigenen Verzeichnis. Beispielsweise liegt die Base-Distribution im Verzeichnis 9.1/base/.
Kopieren Sie jede Distribution, die Sie von einer MS-DOS-Partition installieren wollen (und für die Platz ist) in das Verzeichnis c:\freebsd. Für eine minimale Installation benötigen Sie nur die Base-Distribution.
Falls Sie nicht über FTP oder von einer CD-ROM installieren können, ist die Installation von Band wahrscheinlich die einfachste Methode. Das Installationsprogramm erwartet, dass sich die Distributionen im tar-Format auf dem Band befinden. Von den Distributions-Dateien erstellen Sie das Installationsband einfach mit dem Kommando tar:
# cd /freebsd/distdir # tar cvf /dev/rwt0 dist1 ... dist2
Stellen Sie während der Installation sicher, dass Sie über genügend freien Platz in einem temporären Verzeichnis (das Sie festlegen können) verfügen. Das temporäre Verzeichnis muss den gesamten Inhalt des Bands aufnehmen können. Da auf Bänder nicht wahlfrei zugegriffen werden kann, benötigt diese Installationsmethode temporär sehr viel Platz.
Anmerkung: Das Band muss sich vor dem Neustart mit der Startdiskette im Laufwerk befinden. Ansonsten wird das Band während der Geräteerkennung vielleicht nicht erkannt.
Sie können drei Verbindungsarten für eine Netzwerkinstallation benutzen: Eine Ethernet-Verbindung, eine serielle Verbindung (PPP), oder eine parallele Verbindung (PLIP, Laplink-Kabel).
Die schnellste Netzwerkinstallation ist natürlich mit einer Netzwerkkarte möglich. FreeBSD unterstützt die meisten der üblichen Netzwerkkarten. Eine Liste der unterstützten Netzwerkkarten ist in den Hardware-Notes jedes Releases enthalten. Wenn Sie eine unterstützte PCMCIA-Netzwerkkarte benutzen, stellen Sie sicher, dass die Karte eingesteckt ist, bevor der Laptop eingeschaltet wird. Leider unterstützt FreeBSD das Einstecken von PCMCIA-Karten während der Installation noch nicht.
Für eine Netzwerkinstallation müssen Sie Ihre IP-Adresse, die Netzwerkmaske und den Namen Ihres Rechner kennen. Wenn Sie über eine PPP-Verbindung installieren und keine feste IP-Adresse besitzen, braucht Sie der vorgehende Satz nicht zu beunruhigen. Sie können eine IP-Adresse dynamisch von Ihrem ISP beziehen. Fragen Sie Ihren Systemadministrator nach den richtigen Netzwerkeinstellungen. Wenn Sie andere Rechner über Namen anstatt über IP-Adressen erreichen wollen, brauchen Sie zudem einen Nameserver und möglicherweise die Adresse eines Gateways (mit PPP ist das die Adresse des ISPs), über den Sie den Nameserver erreichen. Wenn Sie von einem FTP-Server über einen HTTP-Proxy installieren wollen, benötigen Sie außerdem noch die Adresse des Proxy-Servers. Wenn Sie nicht alle oder zumindest die meisten der benötigten Daten kennen, sollten Sie wirklich vor der Installation mit Ihrem Systemadministrator oder ISP reden!
Wenn Sie ein Modem benutzen, ist PPP ziemlich sicher die einzige Wahl. Stellen Sie sicher, dass Sie die Daten Ihres Service Providers bereitliegen haben, da Sie während der Installation die Daten früh benötigen.
Wenn Sie PAP oder CHAP benutzen, um sich mit Ihrem ISP zu verbinden (wenn Sie unter Windows kein Skript benötigen, um die Verbindung herzustellen), brauchen Sie an der ppp-Eingabeaufforderung nur das Kommando dial abzusetzen. Ansonsten müssen Sie sich mit Modem-spezifischen AT-Kommandos bei Ihrem ISP einwählen (PPP stellt nur einen einfachen Terminal-Emulator zur Verfügung). Weiteres über PPP erfahren Sie im Abschnitt User-PPP des Handbuchs und im PPP-Abschnitt der FAQ. Bei Problemen können Sie mit dem Kommando set log local Meldungen auf den Bildschirm umleiten.
Wenn eine feste Verbindung zu einer anderen FreeBSD-Maschine besteht, sollten Sie ein paralleles Laplink-Kabel in Betracht ziehen. Über eine parallele Verbindung sind höhrere Geschwindigkeiten als über eine serielle Verbindung (typischerweise bis zu 50 kByte/s) möglich. Daher ist die Installation über eine parallele Verbindung schneller als eine Installation über eine serielle Verbindung.
Eine NFS-Installation ist unkompliziert. Kopieren Sie einfach die Distributionen auf einen NFS-Server und wählen Sie NFS als Installationsmedium aus.
Wenn der NFS-Server nur Verbindungen über privilegierte Ports (Ports kleiner 1024) annimmt, setzen Sie vor der Installation die Option NFS Secure im Menü
.Wenn Sie eine schlechte Netzwerkkarte besitzen, die sehr langsam ist, wählen Sie die Option NFS Slow.
Damit die NFS-Installation funktioniert, muss der NFS-Server auch Unterverzeichnisse von exportierten Verzeichnissen zum Einhängen freigeben. Wenn beispielsweise die Distribution von FreeBSD 9.1 unter ziggy:/usr/archive/stuff/FreeBSD liegt, muss der Rechner ziggy erlauben, das Verzeichnis /usr/archive/stuff/FreeBSD einzuhängen. Es reicht nicht, dass ziggy erlaubt das Verzeichnis /usr oder /usr/archive/stuff einzuhängen.
Unter FreeBSD werden diese Freigaben in der Datei /etc/exports mit der Option -alldirs
eingestellt. Die nötigen Einstellungen können auf
einem anderen NFS-Server unterschiedlich sein. Wenn Sie vom NFS-Server die
Fehlermeldung “permission denied” erhalten,
dann haben Sie wahrscheinlich die Freigaben nicht richtig konfiguriert.
FreeBSD enthält ein text-basiertes, einfach zu verwendendes Installationsprogramm. FreeBSD 9.0-RELEASE und neuer verwendet ein Installationsprogramm genannt bsdinstall, während Versionen vor FreeBSD 9.0-RELEASE stattdessen sysinstall zur Installation einsetzten. Dieses Kapitel beschreibt die Verwendung von bsdinstall. Der Einsatz von sysinstall wird in Kapitel 2 behandelt.
Nachdem Sie dieses Kapitel gelesen haben, werden Sie wissen:
wie man FreeBSD Installationsmedien erstellt.
wie FreeBSD Festplatten unterteilt und darauf verweist.
wie man bsdinstall startet.
welche Fragen Sie von bsdinstall gestellt bekommen, was sie bedeuten und und wie man diese beantwortet.
Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie:
Die Liste von unterstützter Hardware lesen, die mit Ihrer zu installierenden Version von FreeBSD ausgeliefert wird, um sicherzustellen, dass Ihre Hardware auch unterstützt wird.
Anmerkung: Generell wurden diese Installationsanweisungen für Rechner der i386 (“PC-kompatibel”) Architektur verfasst. An Stellen, an denen sich die Anweisungen speziell auf eine andere Plattform beziehen, wird darauf hingewiesen. Es mag kleinere Unterschiede geben zwischen dem Installationsprogramm und dem, was hier beschrieben steht. Sie sollten daher dieses Kapitel als eine Art Wegweiser und keine exakte Anleitung betrachten.
Die Minimalkonfiguration zur Installation von FreeBSD variiert mit der Version von FreeBSD und der Hardwarearchitektur.
Eine Zusammenfassung dieser Informationen wird in den folgenden Abschnitten gegeben. Abhängig von der Installationsmethode, die Sie verwenden, um FreeBSD zu installieren, werden Sie unter Umständen ein unterstütztes CD-ROM-Laufwerk benötigen und in manchen Fällen eine Netzwerkkarte. Dies wird im Abschnitt Abschnitt 3.3.5 genauer betrachtet.
FreeBSD/i386 benötigt einen 486er oder einen schnelleren Prozessor und mindestens 64 MB RAM. Es sollte mindestens 1.1 GB freier Festplattenspeicher für die Installation zur Verfügung stehen.
Anmerkung: Auf alten Rechnern hat die Aufrüstung von RAM und dem Festplattenplatz normalerweise einen höheren geschwindigkeitssteigernden Effekt als einen schnelleren Prozessor einzubauen.
Es gibt zwei Klassen von Prozessoren, die in der Lage sind, auf FreeBSD/amd64 zu laufen. Die erste Klasse sind AMD64-Prozessoren, was sowohl AMD Athlon™64, AMD Athlon64-FX, AMD Opteron™ oder bessere Prozessoren beinhaltet.
Die zweite Klasse von Prozessoren, die FreeBSD/amd64 benutzen kann, besteht aus der Intel EM64T-Architektur. Beispiele dieser Prozessoren beinhalten die Intel Core 2 Duo, Quad, Extreme Prozessorfamilien, die Intel Xeon 3000, 5000, und 7000 Reihe von Prozessoren, sowie die Intel Core i3, i5 and i7 Prozessoren.
Sollten Sie einen Rechner basierend auf der nVidia nForce3 Pro-150 besitzen, müssen Sie im BIOS das IO APIC deaktivieren. Falls Sie keine solche Option zum deaktivieren besitzen, werden Sie wahrscheinlich ACPI deaktivieren müssen. Der Pro-150 Chipsatz enthält Fehler, für die wir noch keine Abhilfe gefunden haben.
Alle neuen Apple® Macintosh® Systeme mit eingebautem USB werden unterstützt. SMP wird auf Maschinen mit mehreren CPUs unterstützt.
Ein 32-bit Kernel kann nur die ersten 2 GB des Hauptspeichers verwenden. FireWire® wird auf den blauen und weissen PowerMac G3s nicht unterstützt.
Systeme, die von FreeBSD/sparc64 unterstützt werden, sind auf der FreeBSD/sparc64-Projektseite aufgelistet.
Eine dedizierte Platte wird für FreeBSD/sparc64 benötigt. Es ist nicht möglich, eine Platte mit einem anderen Betriebssystem zur gleichen Zeit zu teilen.
Hardwarearchitekturen und von FreeBSD unterstützte Geräte werden in der Datei mit Hardware Notes aufgelistet. Normalerweise heisst diese Datei HARDWARE.TXT und befindet sich im Wurzelverzeichnis des Veröffentlichungsmediums. Kopien dieser unterstützten Hardwareliste ist ebenfalls auf der Seite Release Information der FreeBSD Webseite abrufbar.
Sichern Sie alle wichtigen Daten auf dem Zielcomputer, auf dem FreeBSD installiert werden soll. überprüfen Sie diese Sicherungen, bevor Sie fortfahren. Die FreeBSD Installation wird Sie vor Änderungen an den Platten danach fragen, jedoch kann dies nicht mehr rückgängig gemacht werden, sobald der Prozess gestartet wurde.
Falls FreeBSD das einzige installierte Betriebssystem sein wird und die gesamte Platte dazu verwenden kann, kann der Rest dieses Abschnitts übersprungen werden. Sollten Sie allerdings die Platte mit anderen Betriebssystemen teilen, ist ein Verständnis des Plattenlayouts hilfreich für die Installation.
Festplatten können in mehrere verschiedene Bereiche aufgeteilt werden. Diese Bereiche werden Partitionen genannt.
Es gibt zwei Arten, eine Festplatte in mehrere Partitionen einzuteilen. Traditionell enthält ein Master Boot Record (MBR) eine Partitionstabelle, welche bis zu vier primäre Partitionen aufnehmen kann (aus historischen Gründen werden diese primären Partitionen in FreeBSD slices genannt). Eine Begrenzung von nur vier Partitionen ist für grosse Platten sehr beschränkt, so dass eine dieser primären Partitionen als erweiterte Partition eingesetzt wird. Mehrere logische Partitionen können dann innerhalb der erweiterten Partition angelegt werden. Dies mag etwas unhandlich erscheinen und das ist auch der Fall.
Die GUID-Partitionstabelle (GPT) ist eine neuere und einfachere Methode zur Partition einer Festplatte. GPT ist weitaus flexibler als die traditionelle MBR-Partitionstabelle. Geläufige GPT-Implementierungen erlauben bis zu 128 Partitionen pro Platte, was die Notwendigkeit von umständlichen Behelfen wie logische Partitionen eliminiert.
Warnung: Manche älteren Betriebssysteme wie Windows XP sind mit dem GPT-Partitionsschema nicht kompatibel. Wenn sich FreeBSD die Platte mit einem solchen Betriebssystem teilen soll, werden MBR Partitionen benötigt.
FreeBSDs Standard-Bootloader benötigt entweder eine primäre oder eine GPT-Partition (lesen Sie dazu Kapitel 13 für weitere Informationen zum FreeBSD Bootvorgang). Wenn alle der primären oder GPT-Partitionen bereits in Verwendung sind, muss eine davon für FreeBSD zur Verfügung gestellt werden.
Eine Minimalinstallation von FreeBSD braucht ungefähr 1 GB Plattenplatz. Dies ist jedoch eine sehr minimale Installation, die fast gar keinen freien Speicherplatz übrig lässt. Eine etwas realistischere Minimalangabe sind 3 GB ohne eine graphische Umgebung und 5 GB oder mehr, falls eine graphische Benutzeroberfläche verwendet werden soll. Anwendungen von Drittanbietern benötigt sogar noch mehr Platz.
Eine Vielzahl freier und kommerzieller Werkzeuge zur Veränderung der Partitionsgrössen sind verfügbar. GParted Live ist eine freie Live-CD, die den GParted-Partitionseditor enthält. GParted ist auch in einer Vielzahl von anderen Linux Live-CD Distributionen enthalten.
Warnung: Anwendungen zur Festplattenpartition kann Daten zerstören. Erstellen Sie eine Vollsicherung und überprüfen Sie deren Integrität bevor Sie die Partitionen auf der Platte verändern.
Die Veränderung der Grösse von Microsoft Vista-Partitionen kann schwierig sein. Eine Vista Installations-CD-ROM kann hilfreich sein, wenn eine solche Aktion versucht wird.
Beispiel 3-1. Eine existierende Partition verändern
Ein Windows-Computer besitzt eine einzelne 40 GB Platte, die in zwei 20 GB Partitionen aufgeteilt wurde. Windows nennt diese C: und D:. Die C: Partition enthält 10 GB und the D: Partition 5 GB an Daten.
Durch kopieren der Daten von D: nach C: macht die zweite Partition frei, so dass FreeBSD sie benutzen kann.
Beispiel 3-2. Verkleinern einer bestehenden Partition
Ein Windows-Computer besitzt eine einzelne 40 GB Platte und eine grosse Partition, welche die gesamte Platte einnimmt. Windows zeigt diese 40 GB Partition als einzelne C: Partition. 15 GB Plattenplatz wird verwendet. Das Ziel ist, für Windows eine 20 GB Partition einzurichten und eine weitere 20 GB-Partition für FreeBSD bereitzustellen.
Es gibt zwei Wege, dieses Ziel zu erreichen.
Sichern Sie Ihre Windows-Daten. Installieren Sie dann Windows neu, indem Sie eine 20 GB-Partition während der Installation anlegen.
Verwenden Sie ein Werkzeug zur Veränderung einer Partition wie GParted, um die Windows-Partition zu verkleinern und eine neue Partition im freigewordenen Plattenplatz für FreeBSD anzulegen.
Festplattenpartitionen, die unterschiedliche Betriebssysteme enthalten, ermöglichen es, jeweils eines dieser Systeme zu verwenden. Eine andere Methode, die es erlaubt, mehrere Betriebssysteme gleichzeitig einzusetzen, wird in Kapitel 23 behandelt.
Manche FreeBSD Installationsarten benötigen eine Netzwerkverbindung, um Dateien herunter zu laden. Um zu einem Ethernet-Netzwerk (bzw. Kabel oder DSL-Modem mit einem Ethernet-Anschluss) eine Verbindung herzustellen, wird das Installationsprogramm bestimmte Information zum Netzwerk abfragen.
DHCP wird allgemein verwendet, um automatisch Netzwerkeinstellungen vorzunehmen. Falls DHCP nicht verfügbar ist, müssen diese Netzwerkeinstellungen vom lokalen Netzwerkadministrator oder Provider erfragt werden:
Informationen zum Netzwerk
IP-Adresse
Subnetz-Maske
Default-Router IP-Adresse
Domänenname des lokalen Netzwerks
DNS-Server IP-Adresse(n)
Obwohl das FreeBSD Projekt sich bemüht, jede veröffentlichte Version von FreeBSD so stabil wie möglich zu machen, können sich doch gelegentlich Fehler in den Veröffentlichungsprozess einschleichen. In sehr seltenen Fällen betreffen diese Fehler den Installationsvorgang. Wenn diese Probleme entdeckt und behoben sind, werden dazu Hinweise in der FreeBSD Errata auf der FreeBSD Webseite veröffentlicht. Prüfen Sie die Errata vor der Installation, um sicherzustellen, dass es keine Probleme gibt, welche die Installation betreffen.
Informationen und Errata für all diese Veröffentlichungen können über den Abschnitt release information der FreeBSD Webseite abgerufen werden.
Eine FreeBSD-Installation wird durch das starten des Computers mit einer eingelegten FreeBSD-Installations-CD/DVD oder eines USB-Sticks begonnen. Das Installationsprogramm ist kein Programm das aus einem anderen Betriebssystem heraus gestartet werden kann.
Zusätzlich zum Standardinstallationsmedium, welches Kopien von allen FreeBSD-Installationsdateien enthält, gibt es auch eine bootonly-Variante. Ein solches Installationsmedium besitzt keine Kopien der Installationsdateien, jedoch kann es diese während der Installation aus dem Netzwerk nachladen. Die bootonly Installations-CD ist dadurch viel kleiner und reduziert die benötigte Bandbreite während der Installation durch herunterladen der allernötigsten Dateien.
Kopien der FreeBSD-Installationsmedien sind auf der FreeBSD Webseite verfügbar.
Tipp: Falls Sie bereits eine Kopie von FreeBSD auf CD-ROM, DVD oder USB-Stick besitzen, kann dieser Abschnitt übersprungen werden.
CD und DVD-Images von FreeBSD sind startfähige ISO-Dateien. Nur eine CD oder DVD wird für eine Installation benötigt. Brennen Sie ein ISO-Image auf eine startfähige CD oder DVD mit Hilfe eines CD-Brennprogramms, das für Ihr aktuelles Betriebssystem zur Verfügung steht.
Um einen startfähigen USB-Stick zu erstellen, führen Sie die folgenden Schritte durch:
Das Image für den USB-Stick herunterladen
Das Image für FreeBSD 9.0-RELEASE und höhere kann von dem ISO-IMAGES/-Verzeichnis unter ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/releases/arch/arch/ISO-IMAGES/version/FreeBSD-version-RELEASE-arch-memstick.img bezogen werden. Ersetzen Sie jeweils arch und version mit der Architektur und der Versionsnummer, die Sie installieren möchten. Beispielsweise sind die USB-Stick Images für FreeBSD/i386 9.0-RELEASE verfügbar unter ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/releases/i386/i386/ISO-IMAGES/9.0/FreeBSD-9.0-RELEASE-i386-memstick.img.
Tipp: Für FreeBSD 8.X und frühere Versionen wird ein anderer Pfad verwendet. Details für das Herunterladen und Installieren von FreeBSD 8.X und frühere werden in Kapitel 2 behandelt.
Das USB-Stick Image hat die Endung .img. Das ISO-IMAGES/-Verzeichnis enthält eine Vielzahl von verschiedenen Installations-Images und die jeweils benötigte Version von FreeBSD, sowie in manchen Fällen die Zielhardware.
Wichtig: Bevor Sie fortfahren, machen Sie Sicherungskopien der Daten auf dem USB-Stick, da die folgende Prozedur alle Daten löscht.
Das Image auf den USB-Stick schreiben
Den USB-Stick unter FreeBSD vorbereiten
Warnung: Das Beispiel unten verwendet /dev/da0 als das Zielgerät, auf welches das Image geschrieben werden soll. Seien Sie vorsichtig, dass das richtige Gerät als das Ausgabe benutzt wird oder Sie zerstören wichtige Daten.
Das Image mit dd(1) schreiben
Die .img-Datei ist keine gewöhnliche Datei. Es ist ein Image des kompletten späteren Inhalts des USB-Sticks. Es kann nicht einfach wie eine gewöhnliche Datei kopiert werden, sondern muss direkt auf das Zielgerät mit dd(1) geschrieben werden:
# dd if=FreeBSD-9.0-RELEASE-i386-memstick.img of=/dev/da0 bs=64k
Das Image unter Windows schreiben
Warnung: Versichern Sie sich, dass Sie den korrekten Laufwerksbuchstaben als Ausgabe angeben oder Sie überschreiben und zerstören bestehende Daten.
Image Writer für Windows herunterladen
Image Writer für Windows ist eine frei verfügbare Anwendung, welche eine Imagedatei korrekt auf einen SB-Stick schreiben kann. Laden Sie diese von https://launchpad.net/win32-image-writer/ herunter und entpacken Sie sie in einen Ordner.
Das Image mit Image Writer auf den USB-Stick schreiben
Klicken Sie doppelt auf das Win32DiskImager-Icon, um das Programm zu starten. Prüfen Sie dabei, dass der Laufwerksbuchstabe unter Device dem Gerät entspricht, in dem sich der USB-Stick befindet. Klicken Sie auf das Ordnersymbol und wählen Sie das Image aus, welches auf den USB-Stick geschrieben werden soll. Um den Image-Dateinamen zu akzeptieren, klicken Sie auf
. Überprüfen Sie erneut, ob alles stimmt und dass keine Ordner auf dem USB-Stick in anderen Fenstern geöffnet sind. Sobald alles bereit ist, klicken Sie auf , um die Imagedatei auf den USB-Stick zu schreiben.Anmerkung: Die Installation von Disketten wird nicht mehr unterstützt.
Sie sind jetzt dazu bereit, mit der Installation von FreeBSD zu beginnen.
Wichtig: Es werden durch die Installation keine Änderungen an Ihren Festplatten durchgeführt, so lange Sie nicht die folgende Meldung sehen:
Your changes will now be written to disk. If you have chosen to overwrite existing data, it will be PERMANENTLY ERASED. Are you sure you want to commit your changes?Die Installation kann vor dieser Warnung zu jeder Zeit abgebrochen werden, ohne dass die Inhalte der Festplatte geändert davon betroffen sind. Falls Sie besorgt sind, dass etwas falsch konfiguriert wurde, schalten Sie einfach den Computer vor diesem Punkt aus und es wird kein Schaden angerichtet.
Falls Sie einen “startfähigen” USB-Stick einsetzen, wie in Abschnitt 3.3.5 beschrieben ist, dann stecken Sie diesen vor dem Anschalten des Computers hinein.
Falls Sie von einer CD-ROM starten, müssen Sie den Computer anschalten und die CD-ROM so bald wie möglich einlegen.
Konfigurieren Sie Ihren Rechner so, dass er entweder von der CD-ROM oder dem USB-Stick startet, abhängig davon, welches Installationsmedium Sie verwenden. Die Konfiguration im BIOS erlaubt es, das Gerät, von dem gestartet werden soll, auszuwählen. Die meisten Systeme erlauben es auch, das Startgerät während des Startvorgangs zu wählen, typischerweise durch drücken von entweder F10, F11, F12 oder Escape.
Falls Ihr Computer wie normal startet und Ihr bestehendes Betriebssystem lädt, befolgen Sie einen der hier aufgeführten Schritte:
Die Medien wurden während des Startvorgangs nicht früh genug eingelegt. Lassen Sie diese wo sie sind und versuchen Sie, den Rechner davon neu zu starten.
Die Änderungen am BIOS haben nicht richtig funktioniert. Sie sollten diese erneut durchführen, um die richtige Option auszuwälen.
Das von Ihnen verwendete BIOS unterstützt das starten vom gewählten Medium nicht. Der Plop Boot Manager kann in diesem Fall verwendet werden, um ältere Computer von CD or USB-Medien zu starten.
FreeBSD wird anfangen zu starten. Falls Sie von CD-ROM starten, werden Sie eine Anzeige ähnlich wie die folgende zu sehen bekommen (Versionsinformationen wurden hier entfernt):
Booting from CD-ROM... 645MB medium detected CD Loader 1.2 Building the boot loader arguments Looking up /BOOT/LOADER... Found Relocating the loader and the BTX Starting the BTX loader BTX loader 1.00 BTX version is 1.02 Consoles: internal video/keyboard BIOS CD is cd0 BIOS drive C: is disk0 BIOS drive D: is disk1 BIOS 636kB/261056kB available memory FreeBSD/i386 bootstrap loader, Revision 1.1 Loading /boot/defaults/loader.conf /boot/kernel/kernel text=0x64daa0 data=0xa4e80+0xa9e40 syms=[0x4+0x6cac0+0x4+0x88e9d] \
Der FreeBSD-Bootloader wird angezeigt:
Warten Sie entweder zehn Sekunden oder drücken Sie Enter.
Auf den meisten Maschinen können Sie C auf der Tastatur gedrückt halten, um von der CD zu starten. Andernfalls, halten Sie Command+Option+O+F, oder Windows+Alt+O+F auf nicht-Apple Tastaturen gedrückt. Geben Sie an der 0 >-Eingabeaufforderung folgendes ein:
boot cd:,\ppc\loader cd:0
Für Xserves ohne Tastatur, lesen Sie Apples Support Webseite über das starten in die Open Firmware.
Die meisten SPARC64-Systeme sind so eingerichtet, dass diese automatisch von CD starten. Um FreeBSD zu installieren, müssen Sie über das Netzwerk oder von einer CD-ROM starten, was es nötig macht, in die PROM OpenFirmware einzubrechen.
Um dies zu tun, starten Sie das System neu und warten Sie bis die Startmeldungen erscheinen. Abhängig vom Modell sollte dies in etwa folgendermaßen aussehen:
Sun Blade 100 (UltraSPARC-IIe), Keyboard Present Copyright 1998-2001 Sun Microsystems, Inc. All rights reserved. OpenBoot 4.2, 128 MB memory installed, Serial #51090132. Ethernet address 0:3:ba:b:92:d4, Host ID: 830b92d4.
Falls Ihr System damit fortfährt, von diesem Zeitpunkt an von Platte zu starten, müssen Sie L1+A oder Stop+A auf der Tastatur eingeben oder ein BREAK-Kommando (indem Sie z.B. ~# in tip(1) oder cu(1) absetzen) über die serielle Konsole senden, um zur PROM Befehlszeile zu gelangen. Es sieht dann so aus:
okok {0}
![]()
An dieser Eingabeaufforderung angekommen, legen Sie nun die CD-ROM in Ihr Laufwerk und geben Sie boot cdrom ein.
Die letzten hundert Zeilen, die am Bildschirm angezeigt wurden, sind gespeichert worden und können erneut abgerufen werden.
Um diesen Puffer anzusehen, drücken Sie Scroll Lock. Das bewirkt, dass Sie die Bildschirmanzeige hoch und runter bewegen (scrollen) können. Sie können dann die Pfeiltasten oder PageUp und PageDown benutzen, um die Meldungen zu sehen. Drücken Sie Scroll Lock erneut, um das scrollen zu stoppen.
Tun Sie dies jetzt, um den Text, der aus den Bildschirm gelaufen ist, als der Kernel die Geräteerkennung durchgeführt hat, erneut zu prüfen. Sie werden einen Text ähnlich zu Abbildung 3-2 sehen, obwohl sich der genaue Text, abhängig von den Geräten in Ihrem Computer, unterscheiden wird.
Abbildung 3-2. Typical Device Probe Results
Copyright (c) 1992-2011 The FreeBSD Project. Copyright (c) 1979, 1980, 1983, 1986, 1988, 1989, 1991, 1992, 1993, 1994 The Regents of the University of California. All rights reserved. FreeBSD is a registered trademark of The FreeBSD Foundation. FreeBSD 9.0-RELEASE #0 r225473M: Sun Sep 11 16:07:30 BST 2011 root@psi:/usr/obj/usr/src/sys/GENERIC amd64 CPU: Intel(R) Core(TM)2 Duo CPU T9400 @ 2.53GHz (2527.05-MHz K8-class CPU) Origin = "GenuineIntel" Id = 0x10676 Family = 6 Model = 17 Stepping = 6 Features=0xbfebfbff<FPU,VME,DE,PSE,TSC,MSR,PAE,MCE,CX8,APIC,SEP,MTRR,PGE,MCA,CMOV,PAT,PSE36,CLFLUSH,DTS,ACPI,MMX,FXSR,SSE,SSE2,SS,HTT,TM,PBE> Features2=0x8e3fd<SSE3,DTES64,MON,DS_CPL,VMX,SMX,EST,TM2,SSSE3,CX16,xTPR,PDCM,SSE4.1> AMD Features=0x20100800<SYSCALL,NX,LM> AMD Features2=0x1<LAHF> TSC: P-state invariant, performance statistics real memory = 3221225472 (3072 MB) avail memory = 2926649344 (2791 MB) Event timer "LAPIC" quality 400 ACPI APIC Table: <TOSHIB A0064 > FreeBSD/SMP: Multiprocessor System Detected: 2 CPUs FreeBSD/SMP: 1 package(s) x 2 core(s) cpu0 (BSP): APIC ID: 0 cpu1 (AP): APIC ID: 1 ioapic0: Changing APIC ID to 1 ioapic0 <Version 2.0> irqs 0-23 on motherboard kbd1 at kbdmux0 acpi0: <TOSHIB A0064> on motherboard acpi0: Power Button (fixed) acpi0: reservation of 0, a0000 (3) failed acpi0: reservation of 100000, b6690000 (3) failed Timecounter "ACPI-safe" frequency 3579545 Hz quality 850 acpi_timer0: <24-bit timer at 3.579545MHz> port 0xd808-0xd80b on acpi0 cpu0: <ACPI CPU> on acpi0 ACPI Warning: Incorrect checksum in table [ASF!] - 0xFE, should be 0x9A (20110527/tbutils-282) cpu1: <ACPI CPU> on acpi0 pcib0: <ACPI Host-PCI bridge> port 0xcf8-0xcff on acpi0 pci0: <ACPI PCI bus> on pcib0 vgapci0: <VGA-compatible display> port 0xcff8-0xcfff mem 0xff400000-0xff7fffff,0xe0000000-0xefffffff irq 16 at device 2.0 on pci0 agp0: <Intel GM45 SVGA controller> on vgapci0 agp0: aperture size is 256M, detected 131068k stolen memory vgapci1: <VGA-compatible display> mem 0xffc00000-0xffcfffff at device 2.1 on pci0 pci0: <simple comms> at device 3.0 (no driver attached) em0: <Intel(R) PRO/1000 Network Connection 7.2.3> port 0xcf80-0xcf9f mem 0xff9c0000-0xff9dffff,0xff9fe000-0xff9fefff irq 20 at device 25.0 on pci0 em0: Using an MSI interrupt em0: Ethernet address: 00:1c:7e:6a:ca:b0 uhci0: <Intel 82801I (ICH9) USB controller> port 0xcf60-0xcf7f irq 16 at device 26.0 on pci0 usbus0: <Intel 82801I (ICH9) USB controller> on uhci0 uhci1: <Intel 82801I (ICH9) USB controller> port 0xcf40-0xcf5f irq 21 at device 26.1 on pci0 usbus1: <Intel 82801I (ICH9) USB controller> on uhci1 uhci2: <Intel 82801I (ICH9) USB controller> port 0xcf20-0xcf3f irq 19 at device 26.2 on pci0 usbus2: <Intel 82801I (ICH9) USB controller> on uhci2 ehci0: <Intel 82801I (ICH9) USB 2.0 controller> mem 0xff9ff800-0xff9ffbff irq 19 at device 26.7 on pci0 usbus3: EHCI version 1.0 usbus3: <Intel 82801I (ICH9) USB 2.0 controller> on ehci0 hdac0: <Intel 82801I High Definition Audio Controller> mem 0xff9f8000-0xff9fbfff irq 22 at device 27.0 on pci0 pcib1: <ACPI PCI-PCI bridge> irq 17 at device 28.0 on pci0 pci1: <ACPI PCI bus> on pcib1 iwn0: <Intel(R) WiFi Link 5100> mem 0xff8fe000-0xff8fffff irq 16 at device 0.0 on pci1 pcib2: <ACPI PCI-PCI bridge> irq 16 at device 28.1 on pci0 pci2: <ACPI PCI bus> on pcib2 pcib3: <ACPI PCI-PCI bridge> irq 18 at device 28.2 on pci0 pci4: <ACPI PCI bus> on pcib3 pcib4: <ACPI PCI-PCI bridge> at device 30.0 on pci0 pci5: <ACPI PCI bus> on pcib4 cbb0: <RF5C476 PCI-CardBus Bridge> at device 11.0 on pci5 cardbus0: <CardBus bus> on cbb0 pccard0: <16-bit PCCard bus> on cbb0 isab0: <PCI-ISA bridge> at device 31.0 on pci0 isa0: <ISA bus> on isab0 ahci0: <Intel ICH9M AHCI SATA controller> port 0x8f58-0x8f5f,0x8f54-0x8f57,0x8f48-0x8f4f,0x8f44-0x8f47,0x8f20-0x8f3f mem 0xff9fd800-0xff9fdfff irq 19 at device 31.2 on pci0 ahci0: AHCI v1.20 with 4 3Gbps ports, Port Multiplier not supported ahcich0: <AHCI channel> at channel 0 on ahci0 ahcich1: <AHCI channel> at channel 1 on ahci0 ahcich2: <AHCI channel> at channel 4 on ahci0 acpi_lid0: <Control Method Lid Switch> on acpi0 battery0: <ACPI Control Method Battery> on acpi0 acpi_button0: <Power Button> on acpi0 acpi_acad0: <AC Adapter> on acpi0 acpi_toshiba0: <Toshiba HCI Extras> on acpi0 acpi_tz0: <Thermal Zone> on acpi0 attimer0: <AT timer> port 0x40-0x43 irq 0 on acpi0 Timecounter "i8254" frequency 1193182 Hz quality 0 Event timer "i8254" frequency 1193182 Hz quality 100 atkbdc0: <Keyboard controller (i8042)> port 0x60,0x64 irq 1 on acpi0 atkbd0: <AT Keyboard> irq 1 on atkbdc0 kbd0 at atkbd0 atkbd0: [GIANT-LOCKED] psm0: <PS/2 Mouse> irq 12 on atkbdc0 psm0: [GIANT-LOCKED] psm0: model GlidePoint, device ID 0 atrtc0: <AT realtime clock> port 0x70-0x71 irq 8 on acpi0 Event timer "RTC" frequency 32768 Hz quality 0 hpet0: <High Precision Event Timer> iomem 0xfed00000-0xfed003ff on acpi0 Timecounter "HPET" frequency 14318180 Hz quality 950 Event timer "HPET" frequency 14318180 Hz quality 450 Event timer "HPET1" frequency 14318180 Hz quality 440 Event timer "HPET2" frequency 14318180 Hz quality 440 Event timer "HPET3" frequency 14318180 Hz quality 440 uart0: <16550 or compatible> port 0x3f8-0x3ff irq 4 flags 0x10 on acpi0 sc0: <System console> at flags 0x100 on isa0 sc0: VGA <16 virtual consoles, flags=0x300> vga0: <Generic ISA VGA> at port 0x3c0-0x3df iomem 0xa0000-0xbffff on isa0 ppc0: cannot reserve I/O port range est0: <Enhanced SpeedStep Frequency Control> on cpu0 p4tcc0: <CPU Frequency Thermal Control> on cpu0 est1: <Enhanced SpeedStep Frequency Control> on cpu1 p4tcc1: <CPU Frequency Thermal Control> on cpu1 Timecounters tick every 1.000 msec hdac0: HDA Codec #0: Realtek ALC268 hdac0: HDA Codec #1: Lucent/Agere Systems (Unknown) pcm0: <HDA Realtek ALC268 PCM #0 Analog> at cad 0 nid 1 on hdac0 pcm1: <HDA Realtek ALC268 PCM #1 Analog> at cad 0 nid 1 on hdac0 usbus0: 12Mbps Full Speed USB v1.0 usbus1: 12Mbps Full Speed USB v1.0 usbus2: 12Mbps Full Speed USB v1.0 usbus3: 480Mbps High Speed USB v2.0 ugen0.1: <Intel> at usbus0 uhub0: <Intel UHCI root HUB, class 9/0, rev 1.00/1.00, addr 1> on usbus0 ugen1.1: <Intel> at usbus1 uhub1: <Intel UHCI root HUB, class 9/0, rev 1.00/1.00, addr 1> on usbus1 ugen2.1: <Intel> at usbus2 uhub2: <Intel UHCI root HUB, class 9/0, rev 1.00/1.00, addr 1> on usbus2 ugen3.1: <Intel> at usbus3 uhub3: <Intel EHCI root HUB, class 9/0, rev 2.00/1.00, addr 1> on usbus3 uhub0: 2 ports with 2 removable, self powered uhub1: 2 ports with 2 removable, self powered uhub2: 2 ports with 2 removable, self powered uhub3: 6 ports with 6 removable, self powered ugen2.2: <vendor 0x0b97> at usbus2 uhub8: <vendor 0x0b97 product 0x7761, class 9/0, rev 1.10/1.10, addr 2> on usbus2 ugen1.2: <Microsoft> at usbus1 ada0 at ahcich0 bus 0 scbus1 target 0 lun 0 ada0: <Hitachi HTS543225L9SA00 FBEOC43C> ATA-8 SATA 1.x device ada0: 150.000MB/s transfers (SATA 1.x, UDMA6, PIO 8192bytes) ada0: Command Queueing enabled ada0: 238475MB (488397168 512 byte sectors: 16H 63S/T 16383C) ada0: Previously was known as ad4 ums0: <Microsoft Microsoft 3-Button Mouse with IntelliEyeTM, class 0/0, rev 1.10/3.00, addr 2> on usbus1 SMP: AP CPU #1 Launched! cd0 at ahcich1 bus 0 scbus2 target 0 lun 0 cd0: <TEAC DV-W28S-RT 7.0C> Removable CD-ROM SCSI-0 device cd0: 150.000MB/s transfers (SATA 1.x, ums0: 3 buttons and [XYZ] coordinates ID=0 UDMA2, ATAPI 12bytes, PIO 8192bytes) cd0: cd present [1 x 2048 byte records] ugen0.2: <Microsoft> at usbus0 ukbd0: <Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000, class 0/0, rev 2.00/1.73, addr 2> on usbus0 kbd2 at ukbd0 uhid0: <Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000, class 0/0, rev 2.00/1.73, addr 2> on usbus0 Trying to mount root from cd9660:/dev/iso9660/FREEBSD_INSTALL [ro]...
Prüfen Sie die Ergebnisse der Geräteerkennung genau, um sicher zu stellen, dass FreeBSD alle Geräte, die Sie erwarten, auch gefunden hat. Falls ein Gerät nicht gefunden wurde, wird es auch nicht aufgelistet. Kernelmodule erlauben es, Unterstützung für Geräte, die nicht im GENERIC-Kernel vorhanden sind, hinzuzufügen.
Nach der Geräteerkennungsprozedur, werden Sie Abbildung 3-3 sehen. Das Installationsmedium kann auf drei Arten verwendet werden: um FreeBSD zu installieren, als eine "live CD" oder um einfach eine FreeBSD-Shell zu öffnen. Benutzen Sie die Pfeiltasten, um eine Option auszuwählen und druücken Sie Enter zum bestätigen.
Wählen Sie hier
, gelangen Sie in das Installationsprogramm.bsdinstall ist ein textbasiertes FreeBSD
Installationsprogramm, geschrieben von Nathan Whitehorn <nwhitehorn@FreeBSD.org>
und im
Jahr 2011 für FreeBSD 9.0 vorgestellt wurde.
Anmerkung: Kris Moore
<kmoore@FreeBSD.org>
s pc-sysinstall ist in PC-BSD enthalten und kann ebenfalls verwendet werden, um FreeBSD zu installieren. Obwohl es manchmal mit bsdinstall verwechselt wird, sind die beiden Programme nicht miteinander verwandt.
Das bsdinstall Menüsystem wird durch die Pfeiltasten gesteuert, Enter, Tab, Space und andere Tasten.
Abhängig davon, welche Systemkonsole verwendet wird, fragt bsdinstall am Anfang ab, ob eine nicht-Standard Tastaturbelegung festgelegt werden soll.
Wenn
ausgewählt wird, wird der folgende Tastaturauswahlbildschirm angezeigt. Andernfalls wird dieser Auswahlbildschirm nicht gezeigt und eine Standardtastaturbelegung genutzt.Wählen Sie die Tastenbelegung, die Ihrer am System angeschlossenen Tastatur am nächsten kommt, indem Sie die Pfeiltasten Hoch/Runter verwenden und anschliessend Enter drücken.
Anmerkung: Durch drücken von Esc wird die Standardbelegung eingestellt.
ist eine sichere Option, falls Sie sich unsicher sind, welche Auswahl Sie treffen sollen.
Als nächstes fragt Sie bsdinstall nach dem Rechnernamen, der in dem neu zu installierenden System verwendet werden soll.
Der eingegebene Rechnername sollte ein voll-qualifizierter Rechnername sein, so wie z.B. machine3.example.com
Im nächsten Schritt fragt Sie bsdinstall, die optionalen Komponenten für die Installation auszuwählen.
Die Entscheidung, welche Komponenten auszuwählen sind, hängt grösstenteils davon ab, für was das System künftig eingesetzt werden soll und der zur Verfügung stehende Plattenplatz. Der FreeBSD-Kernel und die Systemprogramme (zusammengenommen auch als “Basissystem” bezeichnet) werden immer installiert.
Abhängig vom Typ der Installation, werden manche dieser Komponenten nicht erscheinen.
Optionale Komponenten
doc - Zusätzliche Dokumentation, meistens eher von historischem Interesse. Dokumentation, wie Sie vom FreeBSD Dokumentationsprojekt bereitgestellt wird, kann zu einem späteren Zeitpunkt noch installiert werden.
games - Mehrere traditionelle BSD-Spiele, sowohl fortune, rot13 und andere.
lib32 - Kompatibilitäts-Bibliotheken, um 32-bit Anwendungen auf der 64-bit Version von FreeBSD laufen zu lassen.
ports - Die FreeBSD Ports-Sammlung.
Die Ports-Sammlung stellt eine einfache und praktische Art dar, Software zu installieren. Die Ports-Sammlung enthält nicht den nötigen Quellcode, um die Software zu erstellen. Stattdessen handelt es sich um einen Sammlung von Dateien, die das herunterladen, erstellen und installieren von Drittanbietersoftware automatisiert. Kapitel 5 behandelt die Verwendung der Ports-Sammlung.
Warnung: Das Installationsprogramm prüft nicht, ob genügend Plattenplatz zur Verfügung steht. Wählen Sie diese Option nur, wenn Sie über ausreichend Festplattenspeicher verfügen. Seit FreeBSD 9.0, nimmt die Ports-Sammlung etwa ports.size; Plattenplatz ein. Sie können für neuere Versionen von FreeBSD einen grösseren Wert annehmen.
src - Quellcode für das System.
FreeBSD wird mit allen Quellen für den Kernel und die Systemprogramme ausgeliefert. Obwohl dies für die meisten Anwendungen nicht benötigt wird, kann es doch für manche Software, die als Quellcode verbreitet wird (beispielsweise Gerätetreiber oder Kernelmodule), oder um an FreeBSD selbst mitzuentwickeln, notwendig sein.
Der komplette Quellcodebaum benötigt 1 GB Plattenplatz und um das gesamte Betriebssystem neu zu erstellen, werden zusätzliche 5 GB Platz benötigt.
Die bootonly-Installationsmedien enthält keine Kopien der Installationsdateien. Wenn eine bootonly-Installationsmethode verwendet wird, müssen die Dateien über eine Netzwerkverbindung übertragen werden, sobald diese benötigt werden.
Nachdem die Netzwerkverbindung wie in Abschnitt 3.9.2 konfiguriert wurde, kann ein Spiegelserver ausgewählt werden. Spiegelserver dienen zur Zwischenspeicherung von Kopien der FreeBSD-Dateien. Wählen Sie einen Spiegelserver, welcher in der gleichen Region auf der Welt beheimatet ist, wie der Computer, auf dem FreeBSD installiert werden soll. Dateien können so viel schneller übertragen werden, wenn der Spiegelserver sich n¨her am Zielcomputer befindet und die Installationszeit wird somit reduziert.
Die Installation wird auf die gleiche Weise fortfahren, als würden die Installationsdateien auf einem lokalen Medium vorliegen.
Es gibt drei Arten, Plattenplatz für FreeBSD zur Verfügung zu stellen. Geführte Partitionierung richtet Partitionen automatisch ein, während manuelle Partitionierung es fortgeschrittenen Anwendern erlaubt, selbstgewählte Partitionen zu erzeugen. Schliesslich gbt es noch die Option eine Shell zu starten, auf der Kommandozeilenprogramme wie gpart(8), fdisk(8) und bsdlabel(8) direkt ausgeführt werden können.
Sollten mehrere Platten angeschlossen sein, wählen Sie diejenige aus, auf der FreeBSD installiert werden soll.
Die gesamte Festplatte oder nur ein Teil davon kann für FreeBSD verwendet werden. Ein allgemeines Partitionslayout, das die gesamte Platte einnimmt wird erstellt, wenn
ausgewählt wird. Durch die Wahl von wird ein Partitionslayout im unbenutzten Speicherplatz der Platte eingerichtet.Nachdem das Partitionslayout nun erstellt wurde, sollten Sie es danach noch einmal auf Korrektheit prüfen. Sollten Sie einen Fehler gemacht haben, können Sie durch Auswahl von
wieder die ursprünglichen Partitionen setzen oder durch die automatischen FreeBSD Partitionen wiederherstellen. Partitionen können manuell erstellt, geändert oder gelöscht werden. Sollte die Partitionierung richtig sein, wählen Sie aus, um mit der Installation fortzufahren.Manuelle Partitionierung führt Sie direkt zum Partitionseditor.
Durch hervorheben einer Platte (in diesem Fall ada0) und die Auswahl von
, wird ein Menü zur Wahl des Partitionierungsschemas angezeigt.GPT-Partitionierung ist normalerweise die passendste Auswahl für PC-kompatible Rechner. Ältere PC Betriebssysteme, die nicht mit GPT kompatibel und benötigen stattdessen MBR-Partitionen. Die anderen Partitionsschemata werden für gewöhnlich für ältere Computersysteme benutzt.
Tabelle 3-1. Partitionierungsschemas
Abkürzung | Beschreibung |
---|---|
APM | Apple Partition Map, von PowerPC® Macintosh verwendet. |
BSD | BSD-Labels ohne einen MBR, manchmal auch "dangerously dedicated mode" genannt. Lesen Sie dazu bsdlabel(8). |
GPT | GUID Partition Table. |
MBR | Master Boot Record. |
PC98 | MBR-Variante, verwendet von NEC PC-98 Computern. |
VTOC8 | Volume Table Of Contents, von Sun SPARC64 und UltraSPARC Computern verwendet. |
Nachdem das Partitionierungsschema ausgewählt und erstellt wurde, werden durch erneute Auswahl von
neue Partitionen erzeugt.Eine FreeBSD-Standardinstallation mit GPT legt mindestens die folgenden drei Partitionen an:
Standard-FreeBSD GPT-Partitionen
freebsd-boot - FreeBSD-Bootcode. Diese Partition muss die erste auf der Festplatte sein.
freebsd-ufs - Ein FreeBSD UFS-Dateisystem.
freebsd-swap - FreeBSD Auslagerungsbereich (swap space).
Mehere Dateisystempartitionen können benutzt werden und manche Leute ziehen es vor, ein traditionelles Layout mit getrennten Partitionen für die Dateisysteme /, /var, /tmp und /usr zu erstellen. Lesen Sie dazu Beispiel 3-3, um ein Beispiel zu erhalten.
Lesen Sie gpart(8) für eine vollständige Liste von verfügbaren GPT-Partitionstypen.
Grössenangaben können mit gängigen Abkürzungen eingegeben werden: K für Kilobytes, M für Megabytes oder G für Gigabytes.
Tipp: Korrekte Sektorausrichtung ermöglicht grösstmögliche Geschwindigkeit und das Anlegen von Partitionsgrössen als vielfaches von 4K-Bytes hilft, die passende Ausrichtung auf Platten mit entweder 512-Bytes oder 4K-Bytes Sektorgrössen, festzulegen. Generell sollte die Verwendung von Partitionsgrössen, die sogar vielfache von 1M oder 1G sind, den einfachsten Weg darstellen, um sicher zu stellen, dass jede Partition an einem vielfachen von 4K beginnt. Eine Ausnahme gibt es: momentan sollte die freebsd-boot-Partition aufgrund von Beschränkungen im Bootcode nicht grösser sein als 512K.
Ein Einhägepunkt wird benötigt, falls diese Partition ein Dateisystem enthält. Falls nur eine einzelne UFS-Partition erstellt wird, sollte der Einhängepunkt / lauten.
Ein label wird ebenfalls benötigt. Ein Label ist ein Name, durch den diese Partition angesprochen wird. Festplattennamen oder -nummern können sich ändern, falls die Platte einmal an einem anderen Controller oder Port angeschlossen sein sollte, doch das Partitionslabel ändert sich dadurch nicht. Anstatt auf Plattennamen und Partitionsnummern in Dateien wie /etc/fstab zu verweisen, sorgen Labels dafür, dass das System Hardwäreänderungen eher toleriert. GPT-Labels erscheinen in /dev/gpt/, wenn eine Platte angeschlossen wird. Andere Partitionierungsschemas besitzen unterschiedliche Fähigkeiten, Labels zu verwenden und diese erscheinen in anderen /dev/-Verzeichnissen.
Tipp: Vergeben Sie ein einzigartiges Label auf jedem Dateisystem um Konflikte mit identischen Labels zu verhindern. Ein paar Buchstaben des Computernamens, dessen Verwendungszweck oder Ortes kann dem Label hinzugefügt werden. Beispielsweise "labroot" oder "rootfs-lab" für die UFS root-Partition auf einem Laborrechner.
Beispiel 3-3. Ein traditionelles, partitioniertes Dateisystem erstellen
Für ein traditionelles Partitionslayout, in dem sich /, /var, /tmp und /usr in getrennten Partitionen befinden sollen, erstellen Sie ein GPT-Partitionsschema und anschliessend die Partitionen selbst. Die gezeigten Partitionsgrössen sind typisch für eine Festplatte von 20 G. Falls mehr Platz verfügbar ist, sind grössere Swap oder /var-Partitionen nützlich. Den hier gezeigten Beschreibungen sind bsp für "Beispiel" vorangestellt, jedoch sollten Sie andere, einzigartige Beschreibungen verwenden, wie oben beschrieben.
Nachdem die selbstgewählten Partitionen erzeugt wurden, wählen Sie
, um mit der Installation fortzusetzen.Dies ist die letzte Chance, die Installation abzubrechen, ohne Änderungen an den Festplatten vorzunehmen.
Wählen Sie
und drücken Sie Enter, um fortzufahren. Fall noch Änderungen zu machen sind, wählen Sie , um zum Partitionseditor zurück zu gelangen. Mittels wird das Installationsprogramm beendet, ohne Änderungen an den Festplatten durchzuführen.Die Installationsdauer hängt von den gewählten Distributionen, dem Installationsmedium und der Geschwindigkeit des Computers ab. Eine Reihe von Nachrichten werden angezeigt, um den Fortschritt darzustellen.
Zuerst wird das Installationsprogramm die Partitionen auf die Platte schreiben und den Befehl newfs ausführen, um die Partitionen zu initialisieren.
Falls Sie eine Netzwerkinstallation vornehmen, wird bsdinstall dann mit dem herunterladen der benötigten Distributionsdateien fortfahren.
Als nächstes wird die Integrität der Distributionsdateien überprüft, um sicherzustellen, dass diese während des Ladevorgangs nicht beschädigt oder unsauber vom Installationsmedium gelesen wurden.
Zum Schluss werden die überprüften Distributionsdateien auf die Festplatte entpackt.
Sobald alle benötigten Distributionsdateien entpackt wurden, wird bsdinstall direkt mit den Arbeiten nach der Installation fortsetzen (siehe Abschnitt 3.9).
Die Konfiguration von verschiedenen Optionen folgt auf eine erfolgreiche FreeBSD-Installation. Eine solche Option kann durch das erneute betreten der Konfigurationsoptionen aus dem letzten Menü vor dem Neustart in das gerade installierte FreeBSD-System angepasst werden.
Das root-Password muss gesetzt werden. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die eingegebenen Zeichen nicht auf dem Bildschirm angezeigt werden. Nachdem das Passwort eingegeben wurde, muss es zur Bestätigung erneut eingetippt werden. Damit werden auch Tippfehler verhindert.
Nachdem das Passwort erfolgreich gesetzt wurde, wird die Installation nun fortgesetzt.
Anmerkung: Die Netzwerkkonfiguration wird übersprungen, falls dies bereits als Teil der bootonly durchgeführt worden ist.
Eine Liste aller gefundenen Netzwerkschnittstellen, die auf diesem Computer gefunden wurden, wird als nächstes angezeigt. Wählen Sie davon eine aus, um diese zu konfigurieren.
Sollte eine drahtlose Netzwerkverbindung ausgewählt worden sein, müssen WLAN-Identifikation und Sicherheitsparameter nun eingegeben werden, um die Verbindung mit dem Netzwerk herzustellen.
Drahtlose Netzwerke werden durch einen Service Set Identifier oder auch SSID genannt, identifiziert. Der SSID ist ein kurzer, eindeutiger Namen, der für jedes Netzwerk vergeben wird.
Die meisten drahtlosen Netzwerke verschlüsseln die übertragenen Daten, um die Information darin vor unautorisiertem Zugriff zu schützen. Die Verwendung von WPA2-Verschlüsselung wird empfohlen. Ältere Verschlüsselungstypen, wie WEP, bieten nur sehr wenig Sicherheit.
Der erste Schritt des Verbindungsaufbaus ist das drahtlose Netzwerk nach drahtlosen Zugriffspunkten (access points) zu scannen.
SSIDs, die während des scannens gefunden wurden, werden aufgelistet, gefolgt von einer Beschreibung der Verschlüsselungsarten, die für dieses Netzwerk verfügbar sind. Falls die gewünschte SSID nicht in der Liste auftaucht, wählen Sie
, um erneut einen Scanvorgang durchzuführen. Falls dann das gewünschte Netzwerk immer noch nicht erscheint, überprüfen Sie Ihre Antenne auf Verbindungsprobleme oder versuchen Sie, näher an den Access point zu gelangen. Scannen Sie erneut nach jeder vorgenommenen Änderung.Die Verschlüsselungsinformationen, um sich mit dem Netzwerk zu verbinden, werden nach der Auswahl des Netzwerks eingegeben. Mit WPA2 wird nur ein Passwort (auch bekannt als Pre-Shared Key oder PSK) benötigt. Zeichen, die in die Eingabebox getippt werden, erscheinen aus Sicherheitsgründen als Sternchen.
Die Netzwerkkonfiguration wird fortgesetzt, nachdem das drahtlose Netzwerk und die Verbindungsinformationen eingegeben wurden.
Wählen Sie, ob Sie ein IPv4-Netzwerk verwenden möchten. Dies ist der am häufigsten vorkommende Typ einer Netzwerkverbindung.
Es gibt zwei Arten, ein IPv4-Netzwerk zu konfigurieren. DHCP wird automatisch die Netzwerkschnittstelle richtig konfigurieren und sollte als bevorzugte Methode verwendet werden. Statische Konfiguration erfordert die manuelle Eingabe von Netzwerkinformationen.
Anmerkung: Geben Sie keine zufällig gewählten Netzwerkinformationen ein, da dies nicht funktionieren wird. Holen Sie sich die in Abschnitt 3.3.3 gezeigten Informationen von Ihrem Netzwerkadministrator oder Serviceprovider.
Falls ein DHCP-Server zur Verfügung steht, wählen Sie
, um die Netzwerkschnittstelle automatisch einrichten zu lassen.Statische Konfiguration der Netzwerkschnittstelle erfordert die die Eingabe einiger IPv4-Informationen.
IP-Adresse - Die manuell festgelegte IPv4-Adresse, welche diesem Computer zugewiesen werden soll. Diese Adresse muss eindeutig sein und darf von keinem anderen Gerät im lokalen Netzwerk bereits verwendet werden.
Subnetzmaske - Die Subnetzmaske, die im lokalen Netzwerk Verwendung findet. Typischerweise ist dies 255.255.255.0.
Defaultrouter - Die IP-Adresse des Defaultrouters in diesem Netzwerk. Normalerweise ist das die Adresse des Routers oder einer anderen Netzwerkkomponente, die das lokale Netzwerk mit dem Internet verbindet. Auch bekannt als das Default Gateway.
IPv6 ist eine neuere Methode der Netzwerkkonfiguration. Falls IPv6 verfügbar ist und verwendet werden soll, wählen Sie
aus.IPv6 besitzt ebenfalls zwei Arten der Konfiguration. SLAAC, oder StateLess Address AutoConfiguration, wird die Netzwerkschnittstelle automatisch richtig konfigurieren. Statische Konfiguration verlangt die manuelle Eingabe von Netzwerkinformationen.
SLAAC erlaubt es einer IPv6-Netzwerkkomponente, die Information zur automatischen Konfiguration von einem lokalen Router abzufragen. Lesen Sie RFC4862 für weitere Informationen.
Statische Konfiguration der Netzwerkschnittstelle benötigt die Eingabe von IPv6-Konfigurationsinformationen.
IPv6-Adresse - The manuell zugewiesene IP-Adresse, welche dem Computer zugeteilt werden soll. Diese Adresse muss eindeutig sein und nicht bereits von einer anderen Netzwerkkomponente im lokalen Netzwerk verwendet werden.
Defaultrouter - Die IPv6-Adresse des Defaultrouters in diesem Netzwerk. Normalerweise ist dies die Adresse des Routers oder einer anderen Netzwerkkomponente, welche das lokale Netz mit dem Internet verbindet. Auch bekannt als Default Gateway.
Der Domain Name System (oder auch DNS) Auflöser wandelt Hostnamen von und zu Netzwerkadressen um. Falls DHCP oder SLAAC verwendet wurde, um die Netzwerkschnittstelle zu konfigurieren, ist die Konfiguration für den Auflöser möglicherweise bereits vorhanden. Andernfalls geben Sie den lokalen Netzwerkdomänennamen in das Suchfeld ein. DNS #1 und DNS #2 sind die IP-Adressen der lokalen DNS-Server. Zumindest ein DNS-Server wird benötigt.
Das Setzen der Zeitzone für Ihre Maschine erlaubt es, diese auf regionale Zeitveränderungen hin anzupassen und um andere zeitzonenbezogene Funktionen richtig durchzuführen.
Das hier Beispiel gezeigte Beispiel bezieht sich auf einen Rechner in der östlichen Zeitzone der Vereinigten Staaten. Ihre Auswahl wird von Ihrer geographischen Position davon abweichen.
Wählen Sie
oder , abhängig davon, wie die Rechneruhr konfiguriert ist und drücken Sie dann Enter. Wenn Sie nicht wissen, ob Ihr System UTC oder lokale Zeit verwendet, wählen Sie , um die am häufigsten verwendete lokale Zeit zu setzen.Das passende Gebiet wird durch die Pfeiltasten und das anschliessende druücken von Enter gewählt.
Wählen Sie das zutreffende Land mit den Pfeiltasten und durch anschliessendes drücken von Enter aus.
Die passende Zeitzone wird durch die Pfeiltasten und anschliessendes drücken von Enter ausgewählt.
Bestätigen Sie, dass die Abkürzung für die Zeitzone richtig ist. Wenn Ihnen diese richtig erscheint, drücken Sie Enter, um mit dem Rest der Konfiguration nach der Installation fortzufahren.
Zusätzliche Systemdienste, die zur Startzeit aktiviert werden sollen, können eingeschaltet werden. All diese Dienste sind optional.
Zusätzliche Dienste
sshd - Secure Shell (SSH)-Dienst für sicheren Fernzugriff.
moused - Sorgt für Mausunterstützung innerhalb der Systemkonsole.
ntpd - Network Time Protocol (NTP)-Dienst zur automatischen Uhrzeitsynchronisation.
powerd - Systemleistungskontrollwerkzeug zur Leistungsregelung und für Stromsparfunktionen.
bsdinstall wird Sie fragen, ob die Absturzaufzeichnung auf dem Zielsystem aktiviert werden soll. Die Aktivierung von Absturzaufzeichnungen kann sehr nützlich sein, um Systemfehler aufzuspüren, deswegen wird Anwendern empfohlen, diese so oft wie möglich einzusetzen. Wählen Sie
, um Absturzaufzeichnungen zu aktivieren oder , um ohne die Aufzeichnung von Abstürzen fortzufahren.Das hinzufügen von mindestens einem Benutzer während der Installaton erlaubt das Benutzen des Systems ohne als root-Benutzer angemeldet zu sein. Wenn man als root angemeldet ist, gibt es so gut wie keine Beschränkungen oder Schutz vor dem, was man tun kann. Anmeldenals normaler Benutzer ist daher sicherer und bietet mehr Schutz.
Wählen Sie
, um neue Benutzer hinzuzufügen.Geben Sie die nötigen Informationen für den Benutzer ein, der dem System hinzugefügt werden soll.
Benutzerinformationen
Username - Der Name des Benutzers, den man zur Anmeldung eingeben muss. Typischerweise der erste Buchstabe des Vornamens, gefolgt vom Nachnamen.
Full name - Der volle Name des Benutzers.
Uid - User ID. Normalerweise wird dieses Feld leer gelassen, so dass das System einen Wert vergibt.
Login group - Die Benutzergruppe. Normalerweise bleibt dieses Feld leer, um die Standardgruppe zu akzeptieren.
Invite user into other groups? - Zusätzliche Gruppen zu denen der Benutzer als Mitglied hinzugefügt werden soll.
Login class - In der Regel bleibt dieses Feld leer.
Shell - Die interaktive Shell für diesen Benutzer. In diesem Beispiel wurde csh(1) ausgewält.
Home directory - Das Heimatverzeichnis des Benutzers. Die Vorgabe ist für gewöhnlich richtig.
Home directory permissions - Zugriffsrechte auf das Heimatverzeichnis des Benutzers. Die Vorgabe ist normalerweise die passende.
Use password-based authentication? Normalerweise "yes".
Use an empty password? - Normalerweise "no".
Use a random password? - Normalerweise "no".
Enter password - Das Passwort f¨r diesem Benutzer. Eingegebene Zeichen werden nicht am Bildschirm angezeigt.
Enter password again - Das Passwort muss zur Überprüfung erneut eingegeben werden.
Lock out the account after creation? - Normalerweise "no".
Nachdem alles eingegeben wurde, wird eine Zusammenfassung angezeigt und das System fragt Sie, dies so korrekt ist. Falls ein Eingabefehler gemacht wurde, geben Sie no ein und versuchen es erneut. Falls alles in Ordnung ist, drücken Sie yes, um den neuen Benutzer anzulegen.
Falls es mehr Benutzer hinzuzufügen gibt, beantworten Sie die Frage "Add another user?" mit yes. Geben Sie no ein, wird das hinzufügen von Benutzern beendet und die Installation fortgesetzt.
Für weitere Informationen zum hinzufügen von Benutzern und deren Verwaltung, lesen Sie Kapitel 14.
Nachdem alles installiert und konfiguriert wurde, bekommen Sie noch eine letzte Chance, um Einstellungen zu verändern.
Verwenden Sie dieses Menü, um noch letzte Änderungen oder zusätzliche Konfigurationen vor dem Abschliessen der Installation zu tätigen.
Letzte Konfigurationsoptionen
Add User - Beschrieben in Abschnitt 3.9.6.
Root Password - Beschrieben in Abschnitt 3.9.1.
Hostname - Beschrieben in Abschnitt 3.5.2.
Network - Beschrieben in Abschnitt 3.9.2.
Services - Beschrieben in Abschnitt 3.9.4.
Time Zone - Beschrieben in Abschnitt 3.9.3.
Handbook - Herunterladen und installieren des FreeBSD Handbuchs (welches Sie gerade lesen).
Nachdem die lezten Konfigurationsschritte beendet sind, wählen Sie
, um die Installation zu verlassen.bsdinstall wird nach zusätzlichen Konfigurationen, die noch zu tätigen sind, fragen, bevor in das neue System gebootet wird. Wählen Sie
, um in eine Shell innerhalb des neuen Systems zu wechseln oder , um mit dem letzten Schritt der Installation zu beginnen.Wenn weitere Konfigurationen oder besondere Einstellungen benötigt werden, kann durch auswählen von
das Installationsmedium im Live CD Modus gestartet werden.Wenn die Installation vollständig ist, wählen Sie
, um den Computer neu zu starten und das neu installierte FreeBSD-System zu booten. Vergessen Sie nicht, die FreeBSD Installations-CD, -DVD oder den USB-Stick zu entfernen, oder der Computer wird erneut davon starten.Wenn FreeBSD startet, werden viele Informationsmeldungen ausgegeben. Die meisten davon werden aus dem Bildschirm verschwinden, das ist normal. Nachdem das System den Startvorgang abgeschlossen hat, wird eine Anmeldeaufforderungen angezeigt. Um Nachrichten, die aus dem Bildschirm gelaufen sind, zu sehen, aktivieren Sie durch drücken von Scroll-Lock den scroll-back buffer. Die Tasten PgUp, PgDn und die Pfeiltasten dienen zur Navigation durch die Nachrichten. Durch erneutes drücken von Scroll-Lock wird der Bildschirm wieder entsperrt und kehrt zur normalen Anzeige zurück.
Am login:-Bildschirm geben Sie den Benutzernamen ein, den Sie während der Installation angelegt haben, in diesem Fall ist das asample. Vermeiden Sie die Anmeldung als root, ausser wenn es wirklich notwendig ist.
Der oben beschriebene scroll-back buffer ist in der Grösse beschränkt, somit werden vielleicht nicht alle Nachrichten sichtbar sein. Nach dem Anmelden können die meisten davon aus der Kommandozeile aus durch eingabe von dmesg | less betrachtet werden. Durch drücken von q kehren Sie wieder zur Kommandozeile zurück.
Typische Startmeldungen (Versionsinformationen wurden hier weggelassen):
Copyright (c) 1992-2011 The FreeBSD Project. Copyright (c) 1979, 1980, 1983, 1986, 1988, 1989, 1991, 1992, 1993, 1994 The Regents of the University of California. All rights reserved. FreeBSD is a registered trademark of The FreeBSD Foundation. root@farrell.cse.buffalo.edu:/usr/obj/usr/src/sys/GENERIC amd64 CPU: Intel(R) Core(TM)2 Duo CPU E8400 @ 3.00GHz (3007.77-MHz K8-class CPU) Origin = "GenuineIntel" Id = 0x10676 Family = 6 Model = 17 Stepping = 6 Features=0x783fbff<FPU,VME,DE,PSE,TSC,MSR,PAE,MCE,CX8,APIC,SEP,MTRR,PGE,MCA,CMOV,PAT,PSE36,MMX,FXSR,SSE,SSE2> Features2=0x209<SSE3,MON,SSSE3> AMD Features=0x20100800<SYSCALL,NX,LM> AMD Features2=0x1<LAHF> real memory = 536805376 (511 MB) avail memory = 491819008 (469 MB) Event timer "LAPIC" quality 400 ACPI APIC Table: <VBOX VBOXAPIC> ioapic0: Changing APIC ID to 1 ioapic0 <Version 1.1> irqs 0-23 on motherboard kbd1 at kbdmux0 acpi0: <VBOX VBOXXSDT> on motherboard acpi0: Power Button (fixed) acpi0: Sleep Button (fixed) Timecounter "ACPI-fast" frequency 3579545 Hz quality 900 acpi_timer0: <32-bit timer at 3.579545MHz> port 0x4008-0x400b on acpi0 cpu0: <ACPI CPU> on acpi0 pcib0: <ACPI Host-PCI bridge> port 0xcf8-0xcff on acpi0 pci0: <ACPI PCI bus> on pcib0 isab0: <PCI-ISA bridge> at device 1.0 on pci0 isa0: <ISA bus> on isab0 atapci0: <Intel PIIX4 UDMA33 controller> port 0x1f0-0x1f7,0x3f6,0x170-0x177,0x376,0xd000-0xd00f at device 1.1 on pci0 ata0: <ATA channel 0> on atapci0 ata1: <ATA channel 1> on atapci0 vgapci0: <VGA-compatible display> mem 0xe0000000-0xe0ffffff irq 18 at device 2.0 on pci0 em0: <Intel(R) PRO/1000 Legacy Network Connection 1.0.3> port 0xd010-0xd017 mem 0xf0000000-0xf001ffff irq 19 at device 3.0 on pci0 em0: Ethernet address: 08:00:27:9f:e0:92 pci0: <base peripheral> at device 4.0 (no driver attached) pcm0: <Intel ICH (82801AA)> port 0xd100-0xd1ff,0xd200-0xd23f irq 21 at device 5.0 on pci0 pcm0: <SigmaTel STAC9700/83/84 AC97 Codec> ohci0: <OHCI (generic) USB controller> mem 0xf0804000-0xf0804fff irq 22 at device 6.0 on pci0 usbus0: <OHCI (generic) USB controller> on ohci0 pci0: <bridge> at device 7.0 (no driver attached) acpi_acad0: <AC Adapter> on acpi0 atkbdc0: <Keyboard controller (i8042)> port 0x60,0x64 irq 1 on acpi0 atkbd0: <AT Keyboard> irq 1 on atkbdc0 kbd0 at atkbd0 atkbd0: [GIANT-LOCKED] psm0: <PS/2 Mouse> irq 12 on atkbdc0 psm0: [GIANT-LOCKED] psm0: model IntelliMouse Explorer, device ID 4 attimer0: <AT timer> port 0x40-0x43,0x50-0x53 on acpi0 Timecounter "i8254" frequency 1193182 Hz quality 0 Event timer "i8254" frequency 1193182 Hz quality 100 sc0: <System console> at flags 0x100 on isa0 sc0: VGA <16 virtual consoles, flags=0x300> vga0: <Generic ISA VGA> at port 0x3c0-0x3df iomem 0xa0000-0xbffff on isa0 atrtc0: <AT realtime clock> at port 0x70 irq 8 on isa0 Event timer "RTC" frequency 32768 Hz quality 0 ppc0: cannot reserve I/O port range Timecounters tick every 10.000 msec pcm0: measured ac97 link rate at 485193 Hz em0: link state changed to UP usbus0: 12Mbps Full Speed USB v1.0 ugen0.1: <Apple> at usbus0 uhub0: <Apple OHCI root HUB, class 9/0, rev 1.00/1.00, addr 1> on usbus0 cd0 at ata1 bus 0 scbus1 target 0 lun 0 cd0: <VBOX CD-ROM 1.0> Removable CD-ROM SCSI-0 device cd0: 33.300MB/s transfers (UDMA2, ATAPI 12bytes, PIO 65534bytes) cd0: Attempt to query device size failed: NOT READY, Medium not present ada0 at ata0 bus 0 scbus0 target 0 lun 0 ada0: <VBOX HARDDISK 1.0> ATA-6 device ada0: 33.300MB/s transfers (UDMA2, PIO 65536bytes) ada0: 12546MB (25694208 512 byte sectors: 16H 63S/T 16383C) ada0: Previously was known as ad0 Timecounter "TSC" frequency 3007772192 Hz quality 800 Root mount waiting for: usbus0 uhub0: 8 ports with 8 removable, self powered Trying to mount root from ufs:/dev/ada0p2 [rw]... Setting hostuuid: 1848d7bf-e6a4-4ed4-b782-bd3f1685d551. Setting hostid: 0xa03479b2. Entropy harvesting: interrupts ethernet point_to_point kickstart. Starting file system checks: /dev/ada0p2: FILE SYSTEM CLEAN; SKIPPING CHECKS /dev/ada0p2: clean, 2620402 free (714 frags, 327461 blocks, 0.0% fragmentation) Mounting local file systems:. vboxguest0 port 0xd020-0xd03f mem 0xf0400000-0xf07fffff,0xf0800000-0xf0803fff irq 20 at device 4.0 on pci0 vboxguest: loaded successfully Setting hostname: machine3.example.com. Starting Network: lo0 em0. lo0: flags=8049<UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST> metric 0 mtu 16384 options=3<RXCSUM,TXCSUM> inet6 ::1 prefixlen 128 inet6 fe80::1%lo0 prefixlen 64 scopeid 0x3 inet 127.0.0.1 netmask 0xff000000 nd6 options=21<PERFORMNUD,AUTO_LINKLOCAL> em0: flags=8843<UP,BROADCAST,RUNNING,SIMPLEX,MULTICAST> metric 0 mtu 1500 options=9b<RXCSUM,TXCSUM,VLAN_MTU,VLAN_HWTAGGING,VLAN_HWCSUM> ether 08:00:27:9f:e0:92 nd6 options=29<PERFORMNUD,IFDISABLED,AUTO_LINKLOCAL> media: Ethernet autoselect (1000baseT <full-duplex>) status: active Starting devd. Starting Network: usbus0. DHCPREQUEST on em0 to 255.255.255.255 port 67 DHCPACK from 10.0.2.2 bound to 192.168.1.142 -- renewal in 43200 seconds. add net ::ffff:0.0.0.0: gateway ::1 add net ::0.0.0.0: gateway ::1 add net fe80::: gateway ::1 add net ff02::: gateway ::1 ELF ldconfig path: /lib /usr/lib /usr/lib/compat /usr/local/lib 32-bit compatibility ldconfig path: /usr/lib32 Creating and/or trimming log files. Starting syslogd. No core dumps found. Clearing /tmp (X related). Updating motd:. Configuring syscons: blanktime. Generating public/private rsa1 key pair. Your identification has been saved in /etc/ssh/ssh_host_key. Your public key has been saved in /etc/ssh/ssh_host_key.pub. The key fingerprint is: 10:a0:f5:af:93:ae:a3:1a:b2:bb:3c:35:d9:5a:b3:f3 root@machine3.example.com The key's randomart image is: +--[RSA1 1024]----+ | o.. | | o . . | | . o | | o | | o S | | + + o | |o . + * | |o+ ..+ . | |==o..o+E | +-----------------+ Generating public/private dsa key pair. Your identification has been saved in /etc/ssh/ssh_host_dsa_key. Your public key has been saved in /etc/ssh/ssh_host_dsa_key.pub. The key fingerprint is: 7e:1c:ce:dc:8a:3a:18:13:5b:34:b5:cf:d9:d1:47:b2 root@machine3.example.com The key's randomart image is: +--[ DSA 1024]----+ | .. . .| | o . . + | | . .. . E .| | . . o o . . | | + S = . | | + . = o | | + . * . | | . . o . | | .o. . | +-----------------+ Starting sshd. Starting cron. Starting background file system checks in 60 seconds. Thu Oct 6 19:15:31 MDT 2011 FreeBSD/amd64 (machine3.example.com) (ttyv0) login:
Das Generieren der RSA- und DSA-Schlüssel kann auf langsameren Rechnern einige Zeit benötigen. Dies geschieht nur während der Startphase einer neuen Installation und auch nur, wenn sshd zum automatischen Start gesetzt ist. Die nachfolgenden Startvorgänge werden schneller sein.
FreeBSD installiert standardmässig keine graphische Umgebung, jedoch stehen viele zur Verfügung. Lesen Sie Kapitel 6 für weitere Informationen.
Das korrekte herunterfahren eines FreeBSD-Computers hilft, beugt dem Datenverlust vor und schützt sogar die Hardware vor Schäden. Schalten Sie nicht einfach den Strom ab. Wenn der Benutzer ein Mitglied der wheel-Gruppe ist, können Sie zum Superuser durch die Eingabe von su und der anschliessenden Eingabe des Passworts von root werden. Andernfalls melden Sie sich mit root an und verwenden den Befehl shutdown -p now. Das System wird jetzt sauber heruntergefahren und den Rechner ausschalten.
Die Ctrl+Alt+Del Kombination kann verwendet werden, um das System neu zu starten, jedoch wird dies nicht während des normalen Betriebs empfohlen.
Der folgende Abschnitt behandelt einfache Fehlerbehebungen für die Installation, wie beispielsweise häufig auftretende Fehler, die von Anwendern berichtet wurden.
Wegen verschiedener Limitierungen der PC-Architektur ist es unmöglich dass die Geräteerkennung 100% verlässlich funktioniert. Jedoch gibt es ein paar Dinge, die man tun kann, wenn es fehlschlägt.
Überprüfen Sie das Dokument Hardware Notes nach Ihrer Version von FreeBSD, um sicher zu stellen, dass Ihre Hardware auch unterstützt wird.
Wenn Ihre Hardware unterstützt wird und Sie immer noch Abstürze oder andere Probleme erleben, müssen Sie einen eigenen Kernel bauen. Das wird Ihnen erlauben, Unterstützung für Geräte, die im GENERIC-Kernel nicht vorhanden sind, hinzuzufügen. Der Kernel auf den Bootmedien ist mit der Annahme konfiguriert, dass die Hardwaregeräte sich in Ihren Fabrikeinstellungen in Bezug auf IRQs, I/O-Adressen und DMA-Kanälen befinden. Wenn Ihre Hardware neu konfiguriert wurde, werden Sie möglicherweise die Konfiguration des Kernels bearbeiten und diesen neu erstellen müssen, um FreeBSD mitzuteilen, wo es gewisse Dinge zu finden hat.
Es ist auch möglich, dass ein fehlerhaft erkanntes Gerät die Erkennung eines vorhandenen, späteren Geräts ebenfalls fehlschlagen lässt. In diesem Fall sollte die Erkennung des fehlerhaften Gerätetreibers deaktiviert werden.
Anmerkung: Manche Installationsprobleme können Aktualisierung der Firmware auf verschiedenen Hardwarekomponenten verhindert oder verringert werden, meistens am Mainboard. Mit Mainboard-Firmware ist für gewöhnlich das BIOS gemeint. Die meisten Mainboard- und Computerhersteller haben eine Webseite mit Aktualisierungen und Informationen zur Durchführung.
Hersteller raten meist von einer Aktualisierung des Mainboard-BIOS ab, ausser es gibt einen guten Grund dafür, wie beispielsweise eine kritische Aktualisierung. Der Aktualisierungsvorgang kann schiefgehen, was das BIOS unvollständig macht und den Computer nicht mehr starten lässt.
3.10.2.1. Mein System hängt während die Geräteerkennung beim Starten durchgeführt wird oder verhält sich merkwürdig während der Installation.
FreeBSD macht starken Gebrauch vom ACPI-Dienst des Systems auf den i386-, amd64-, and ia64-Platformen, um den System bei der Konfiguration während des Startvorgangs zu helfen. Leider existieren immer noch Fehler im ACPI-Treiber, in den Mainboards und der BIOS-Firmware. ACPI kann durch setzen der Einstellung hint.acpi.0.disabled im dritten Teil des Bootloaders deaktiviert werden:
set hint.acpi.0.disabled="1"
Dies wird nach jedem Neustart des Systems wieder zurückgesetzt, also ist es notwendig, die Zeile hint.acpi.0.disabled="1" zu der Datei /boot/loader.conf hinzuzufügen. Weitere Informationen über den Bootloader lassen sich in Abschnitt 13.1 nachlesen.
Das folgende Kapitel umfasst die grundlegenden Kommandos und Funktionsweisen des Betriebssystems FreeBSD. Viel von dem folgenden Material gilt auch für jedes andere UNIX-artige System. Falls Sie mit dem Material schon vertraut sind, können Sie dieses Kapitel überlesen. Wenn FreeBSD neu für Sie ist, dann sollten Sie dieses Kapitel auf jeden Fall aufmerksam lesen.
Dieser Abschnitt behandelt die folgenden Themen:
virtuelle Konsolen,
Zugriffsrechte unter UNIX sowie Datei-Flags unter FreeBSD,
Zugriffskontrolllisten für Dateisysteme,
die Verzeichnisstruktur von FreeBSD,
Organisation von Dateisystemen unter FreeBSD,
Ein- und Abhängen von Dateisystemen,
Prozesse, Dämonen und Signale,
Shells und die Login-Umgebung,
Texteditoren,
Geräte und Gerätedateien,
Binärformate unter FreeBSD und
wie Sie in den Manualpages nach weiteren Informationen suchen können.
Sie können FreeBSD mit einem Terminal benutzen, der nur Text darstellen kann. Wenn Sie FreeBSD auf diese Weise benutzen, stehen Ihnen alle Möglichkeiten eines UNIX Betriebssystems zur Verfügung. Dieser Abschnitt beschreibt was Terminals und Konsolen sind und wie sie unter FreeBSD eingesetzt werden.
Wenn Ihr FreeBSD-System ohne eine graphische Benutzeroberfläche startet, wird am Ende des Systemstarts, nachdem die Startskripten gelaufen sind, ein Anmeldeprompt ausgegeben. Die letzten Startmeldungen sollten ähnlich wie die Folgenden aussehen:
Additional ABI support:. Local package initialization:. Additional TCP options:. Fri Sep 20 13:01:06 EEST 2002 FreeBSD/i386 (pc3.example.org) (ttyv0) login:
Beachten Sie die letzten beiden Zeilen der Ausgabe, die vorletzte lautet:
FreeBSD/i386 (pc3.example.org) (ttyv0)
Diese Zeile enthält einige Informationen über das gerade gestartete System. Die Ausgabe stammt von der FreeBSD-Konsole einer Maschine mit einem Intel oder Intel-kompatiblen Prozessor der x86-Architektur[1]. Der Name des Systems (jedes UNIX System besitzt einen Namen) ist pc3.example.org und die Ausgabe stammt von der Systemkonsole, dem Terminal ttyv0.
Das Ende der Ausgabe ist immer die Aufforderung zur Eingabe eines Benutzernamens:
login:
Der Anmeldevorgang wird im nächsten Abschnitt erläutert.
FreeBSD ist ein Mehrbenutzersystem, das Multitasking unterstützt. Das heißt mehrere Benutzer können gleichzeitig viele Programme auf einem System laufen lassen.
Jedes Mehrbenutzersystem muss die Benutzer voneinander unterscheiden können. Bei FreeBSD und allen anderen UNIX-artigen Betriebssystemen wird dies dadurch erreicht, dass sich die Benutzer anmelden müssen, bevor sie Programme laufen lassen können. Jeder Benutzer besitzt einen eindeutigen Namen (den Account) und ein dazugehörendes Passwort, die beide bei der Anmeldung abgefragt werden.
Nachdem FreeBSD gestartet ist und die Startskripten[2], gelaufen sind, erscheint eine Aufforderung zur Eingabe des Benutzernamens:
login:
Wenn Ihr Benutzername beispielsweise john ist, geben Sie jetzt john gefolgt von Enter ein. Sie sollten dann eine Aufforderung zur Eingabe des Passworts erhalten:
login: john Password:
Geben Sie jetzt das Passwort von john gefolgt von Enter ein. Das Passwort wird aus Sicherheitsgründen nicht auf dem Bildschirm angezeigt.
Wenn Sie das richtige Passwort eingegeben haben, sind Sie am System angemeldet und können nun alle verfügbaren Kommandos absetzen.
Anmgemeldet sind Sie, wenn Sie die Tagesmeldungen (message of today) gefolgt von einer Eingabeaufforderung (dem Zeichen #, $ oder %) gesehen haben.
Da FreeBSD mehrere Programme gleichzeitig laufen lassen kann, ist eine einzige Konsole, an der Kommandos abgesetzt werden können, zu wenig. Abhilfe schaffen virtuelle Konsolen, die mehrere Konsolen zur Verfügung stellen.
Die Anzahl der virtuellen Konsolen unter FreeBSD können Sie einstellen. Zwischen den einzelnen Konsolen können Sie mit speziellen Tastenkombinationen wechseln. Jede Konsole verfügt über einen eigenen Ausgabekanal und FreeBSD ordnet die Tastatureingaben und Monitorausgaben der richtigen Konsole zu, wenn Sie zwischen den Konsolen wechseln.
Zum Umschalten der Konsolen stellt FreeBSD spezielle Tastenkombinationen bereit[3]. Benutzen Sie Alt-F1, Alt-F2 bis Alt-F8, um zwischen den verschiedenen Konsolen umzuschalten.
Wenn Sie zu einer anderen Konsole wechseln, sichert FreeBSD den Bildschirminhalt und gibt den Bildschirminhalt der neuen Konsole aus. Dies erzeugt die Illusion mehrerer Bildschirme und Tastaturen, an denen Sie Kommandos absetzen können. Wenn eine Konsole nicht sichtbar ist, weil Sie auf eine andere Konsole gewechselt haben, laufen die dort abgesetzten Kommandos weiter.
In der Voreinstellung stehen unter FreeBSD acht virtuelle Konsolen zur Verfügung, deren Anzahl Sie leicht erhöhen oder verringern können. Die Anzahl und Art der Konsolen wird in /etc/ttys eingestellt.
Jede Zeile in /etc/ttys, die nicht mit # anfängt, konfiguriert einen Terminal oder eine virtuelle Konsole. In der Voreinstellung werden in dieser Datei neun virtuelle Konsolen definiert, von denen acht aktiviert sind. Die Konsolen sind in den Zeilen, die mit ttyv beginnen, definiert:
# name getty type status comments # ttyv0 "/usr/libexec/getty Pc" cons25 on secure # Virtual terminals ttyv1 "/usr/libexec/getty Pc" cons25 on secure ttyv2 "/usr/libexec/getty Pc" cons25 on secure ttyv3 "/usr/libexec/getty Pc" cons25 on secure ttyv4 "/usr/libexec/getty Pc" cons25 on secure ttyv5 "/usr/libexec/getty Pc" cons25 on secure ttyv6 "/usr/libexec/getty Pc" cons25 on secure ttyv7 "/usr/libexec/getty Pc" cons25 on secure ttyv8 "/usr/X11R6/bin/xdm -nodaemon" xterm off secure
Die Hilfeseite ttys(5) enthält eine ausführliche Beschreibung der Spalten dieser Datei und der Optionen, die Sie zum Konfigurieren der virtuellen Konsolen benutzen können.
Eine eingehende Beschreibung des Single-User-Modus finden Sie in Abschnitt 13.6.2. Im Single-User-Modus steht Ihnen nur eine Konsole zur Verfügung. Die Definition dieser Konsole befindet sich ebenfalls in /etc/ttys. Suchen Sie nach einer Zeile, die mit console beginnt:
# name getty type status comments # # If console is marked "insecure", then init will ask for the root password # when going to single-user mode. console none unknown off secure
Anmerkung: In der Zeile, die mit console beginnt, können Sie secure durch insecure ersetzen. Wenn Sie danach in den Single-User-Modus booten, verlangt das System ebenfalls die Eingabe des root-Passworts.
Setzen Sie insecure nicht leichtfertig ein. Wenn Sie das Passwort von root vergessen, wird es schwierig, in den Single-User-Modus zu gelangen, wenn Sie den FreeBSD-Boot-Prozess nicht genau verstehen.
Der Standard-Videomodus der FreeBSD-Konsole kann auf jeden Modus eingestellt werden, der von Ihrer Grafikkarte und Ihrem Monitor unterstützt wird (beispielsweise 1024x768 oder 1280x1024). Wollen Sie eine andere Einstellung verwenden, müssen Sie Ihren Kernel neu kompilieren, nachdem Sie die zwei folgenden Zeilen in Ihre Kernelkonfigurationsdatei aufgenommen haben:
OPTIONS VESA options SC_PIXEL_MODE
Nachdem Sie den Kernel mit diesen zwei Optionen neu kompiliert haben, bestimmen Sie die möglichen Videomodi mit dem Werkzeug vidcontrol(1). Um beispielsweise einer Liste aller unterstützten Modi zu erhalten, verwenden Sie den folgenden Befehl:
# vidcontrol -i mode
Als Ergebnis erhalten Sie eine Liste aller Videomodi, die von Ihrer Hardware unterstützt werden. Sie wählen einen neuen Modus aus, indem Sie den entsprechenden Wert (wiederum als Benutzer root) an vidcontrol(1) übergeben:
# vidcontrol MODE_279
Um diese Einstellung dauerhaft zu speichern, müssen Sie die folgende Zeile in die Datei /etc/rc.conf aufnehmen:
allscreens_flags="MODE_279"
FreeBSD, das ein direkter Abkömmling von BSD UNIX ist, stützt sich auf mehrere Grundkonzepte von UNIX Systemen. Das erste und ausgeprägteste: FreeBSD ist ein Mehrbenutzer-Betriebssystem. Das System ermöglicht, dass mehrere Benutzer gleichzeitig an völlig verschiedenen und unabhängigen Aufgaben arbeiten können. Es ist verantwortlich für eine gerechte Auf- und Zuteilung von Nachfragen nach Hardware- und Peripheriegeräten, Speicher und CPU-Zeit unter den Benutzern.
Da das System mehrere Benutzer unterstützt, hat alles, was das System verwaltet, einen Satz von Rechten, die bestimmen, wer die jeweilige Ressource lesen, schreiben oder ausführen darf. Diese Zugriffsrechte stehen in drei Achtergruppen, die in drei Teile unterteilt sind: einen für den Besitzer der Datei, einen für die Gruppe, zu der die Datei gehört und einen für alle anderen. Die numerische Darstellung sieht wie folgt aus:
Wert | Zugriffsrechte | Auflistung im Verzeichnis |
---|---|---|
0 | Kein Lesen, Kein Schreiben, Kein Ausführen | --- |
1 | Kein Lesen, Kein Schreiben, Ausführen | --x |
2 | Kein Lesen, Schreiben, Kein Ausführen | -w- |
3 | Kein Lesen, Schreiben, Ausführen | -wx |
4 | Lesen, Kein Schreiben, Kein Ausführen | r-- |
5 | Lesen, Kein Schreiben, Ausführen | r-x |
6 | Lesen, Schreiben, Kein Ausführen | rw- |
7 | Lesen, Schreiben, Ausführen | rwx |
Sie können -l
auf der Kommandozeile von ls(1) angeben, um eine
ausführliche Verzeichnisauflistung zu sehen, die in einer Spalte die Zugriffsrechte für
den Besitzer, die Gruppe und alle anderen enthält. Die Ausgabe von ls
-l könnte wie folgt aussehen:
% ls -l total 530 -rw-r--r-- 1 root wheel 512 Sep 5 12:31 myfile -rw-r--r-- 1 root wheel 512 Sep 5 12:31 otherfile -rw-r--r-- 1 root wheel 7680 Sep 5 12:31 email.txt ...
Die erste Spalte der Ausgabe enthält die Zugriffsrechte:
-rw-r--r--
Das erste Zeichen von links ist ein Symbol, welches angibt, ob es sich um eine normale Datei, ein Verzeichnis, ein zeichenorientiertes Gerät, ein Socket oder irgendeine andere Pseudo-Datei handelt. In diesem Beispiel zeigt - eine normale Datei an. Die nächsten drei Zeichen, dargestellt als rw-, ergeben die Rechte für den Datei-Besitzer. Die drei Zeichen danach r-- die Rechte der Gruppe, zu der die Datei gehört. Die letzten drei Zeichen, r--, geben die Rechte für den Rest der Welt an. Ein Minus bedeutet, dass das Recht nicht gegeben ist. In diesem Fall sind die Zugriffsrechte also: der Eigentümer kann die Datei lesen und schreiben, die Gruppe kann lesen und alle anderen können auch nur lesen. Entsprechend obiger Tabelle wären die Zugriffsrechte für diese Datei 644, worin jede Ziffer die drei Teile der Zugriffsrechte dieser Datei verkörpert.
Das ist alles schön und gut, aber wie kontrolliert das System die Rechte von Hardware-Geräten? FreeBSD behandelt die meisten Hardware-Geräte als Dateien, welche Programme öffnen, lesen und mit Daten beschreiben können wie alle anderen Dateien auch. Diese Spezial-Dateien sind im Verzeichnis /dev gespeichert.
Verzeichnisse werden ebenfalls wie Dateien behandelt. Sie haben Lese-, Schreib- und Ausführ-Rechte. Das Ausführungs-Bit hat eine etwas andere Bedeutung für ein Verzeichnis als für eine Datei. Die Ausführbarkeit eines Verzeichnisses bedeutet, dass in das Verzeichnis zum Beispiel mit cd gewechselt werden kann. Das bedeutet auch, dass in dem Verzeichnis auf Dateien, deren Namen bekannt sind, zugegriffen werden kann, vorausgesetzt die Zugriffsrechte der Dateien lassen dies zu.
Das Leserecht auf einem Verzeichnis erlaubt es, sich den Inhalt des Verzeichnisses anzeigen zu lassen. Um eine Datei mit bekanntem Namen in einem Verzeichnis zu löschen, müssen auf dem Verzeichnis Schreib- und Ausführ-Rechte gesetzt sein.
Es gibt noch mehr Rechte, aber die werden vor allem in speziellen Umständen benutzt, wie zum Beispiel bei SetUID-Binaries und Verzeichnissen mit gesetztem Sticky-Bit. Mehr über Zugriffsrechte von Dateien und wie sie gesetzt werden, finden Sie in chmod(1).
Die Zugriffsrechte lassen sich auch über Symbole anstelle von oktalen Werten festlegen. Symbolische Zugriffsrechte werden in der Reihenfolge Wer, Aktion und Berechtigung angegeben. Die folgenden Symbole stehen zur Auswahl:
Option | Symbol | Bedeutung |
---|---|---|
Wer | u | Benutzer (user) |
Wer | g | Gruppe (group) |
Wer | o | Andere (other) |
Wer | a | Alle |
Aktion | + | Berechtigungen hinzufügen |
Aktion | - | Berechtigungen entziehen |
Aktion | = | Berechtigungen explizit setzen |
Berechtigung | r | lesen (read) |
Berechtigung | w | schreiben (write) |
Berechtigung | x | ausführen (execute) |
Berechtigung | t | Sticky-Bit |
Berechtigung | s | Set-UID oder Set-GID |
Symbolische Zugriffsrechte werden wie die numerischen mit dem Kommando chmod(1) vergeben. Wenn Sie beispielsweise allen anderen Benutzern den Zugriff auf die Datei FILE verbieten wollen, benutzen Sie den nachstehenden Befehl:
% chmod go= FILE
Wenn Sie mehr als eine Änderung der Rechte einer Datei vornehmen wollen, können Sie eine durch Kommata getrennte Liste der Rechte angeben. Das folgende Beispiel entzieht der Gruppe und der Welt (den anderen) die Schreibberechtigung auf die Datei FILE und fügt dann für alle Ausführungsrechte hinzu:
% chmod go-w,a+x FILE
Zusätzlich zu den vorhin diskutierten Zugriffsrechten unterstützt FreeBSD auch die sogenannten “Datei-Flags”. Diese erhöhen die Sicherheit Ihres Systems, indem sie eine verbesserte Kontrolle von Dateien erlauben. Verzeichnisse werden allerdings nicht unterstützt.
Diese verbesserte Sicherheit führt dazu, dass manche Dateien nicht einmal von root gelöscht oder bearbeitet werden können.
Datei-Flags können über chflags(1) gesetzt oder gelöscht werden. Um beispielsweise die Datei file1 mit dem “unlöschbar”-Flag zu sichern, geben Sie folgenden Befehl ein:
# chflags sunlink file1
Um dieses Flag wieder zu löschen, geben Sie den Befehl erneut ein. Allerdings
setzen Sie ein “no” vor sunlink
:
# chflags nosunlink file1
Um die Flags dieser Datei anzuzeigen, verwenden Sie ls(1) zusammen mit der
Option -lo
:
# ls -lo file1
Dadurch erhalten Sie eine Ausgabe ähnlich der folgenden:
-rw-r--r-- 1 trhodes trhodes sunlnk 0 Mar 1 05:54 file1
Viele Flags können nur von root gesetzt oder gelöscht werden. Andere wiederum können auch vom Eigentümer der Datei gesetzt werden. Weitere Informationen zu Datei-Flags finden sich in den Manualpages chflags(1) und chflags(2).
Anders als die Berechtigungen, die bereits angesprochen wurden, existieren drei weitere Einstellungen, über die alle Administratoren Bescheid wissen sollten. Dies sind die Berechtigungen setuid, setgid und sticky.
Diese Einstellungen sind wichtig für manche UNIX-Operationen, da sie Funktionalitäten zur Verfügung stellen, die normalerweise nicht an gewöhnliche Anwender vergeben wird. Um diese zu verstehen, muss der Unterschied zwischen der realen und der effektiven Benutzer-ID erwähnt werden.
Die reale Benutzer-ID ist die UID, welche den Prozess besitzt oder gestartet hat. Die effektive UID ist diejenige, als die der Prozess läuft. Beispielsweise wird passwd(1) mit der realen ID des Benutzers ausgeführt, der sein Passwort ändert. Um jedoch die Passwortdatenbank zu bearbeiten, wird es effektiv als root-Benutzer ausgeführt. Das ermöglicht es normalen Benutzern, ihr Passwort zu ändern, ohne einen “Permission Denied”-Fehler angezeigt zu bekommen.
Anmerkung: Die nosuid mount(8)-Option wird dafür sorgen, dass diese Anwendungen stillschweigend scheitern. Genauer gesagt, sie werden nicht ausgeführt und der Anwender wird darüber auch nicht informiert. Auf diese Option kann man sich nicht vollständig verlassen, da ein nosuid-Wrapper in der Lage wäre, dies zu umgehen, wie in der mount(8) Manualpage zu lesen ist.
Die setuid-Berechtigung kann durch das Voranstellen bei einer Berechtigungsgruppe mit der Nummer Vier (4) gesetzt werden, wie im folgenden Beispiel gezeigt wird:
# chmod 4755 suidexample.sh
Die Berechtigungen auf der suidexample.sh-Datei sollten jetzt wie folgt aussehen:
-rwsr-xr-x 1 trhodes trhodes 63 Aug 29 06:36 suidexample.sh
In dem Beispiel sollte auffallen, dass ein s jetzt Teil der Berechtigungen des Dateibesitzers geworden ist, welches das Ausführen-Bit ersetzt. Dies ermöglicht es Werkzeugen mit erhöhten Berechtigungen zu laufen, wie z.B. passwd.
Um dies in Echtzeit zu beobachten, öffnen Sie zwei Terminals. Starten Sie auf einem den passwd-Prozess als normaler Benutzer. Während es auf die Passworteingabe wartet, überprüfen Sie die Prozesstabelle und sehen Sie sich die Informationen des passwd-Kommandos an.
Im Terminal A:
Changing local password for trhodes Old Password:
Im Terminal B:
# ps aux | grep passwd
trhodes 5232 0.0 0.2 3420 1608 0 R+ 2:10AM 0:00.00 grep passwd root 5211 0.0 0.2 3620 1724 2 I+ 2:09AM 0:00.01 passwd
Wie oben erwähnt, wird passwd von einem normalen Benutzer ausgeführt, benutzt aber die effektive UID von root.
Die setgid-Berechtigung führt die gleiche Aktion wie die setuid-Berechtigung durch, allerdings verändert sie die Gruppenberechtigungen. Wenn eine Anwendung oder ein Werkzeug mit dieser Berechtigung ausgeführt wird, erhält es die Berechtigungen basierend auf der Gruppe, welche die Datei besitzt und nicht die des Benutzers, der den Prozess gestartet hat.
Um die setgid-Berechtigung auf einer Datei zu setzen, geben Sie dem chmod-Befehl eine führende Zwei (2) mit, wie im folgenden gezeigt:
# chmod 2755 sgidexample.sh
Die neue Einstellung kann wie zuvor betrachtet werden. Beachten Sie, dass das s sich jetzt in dem Feld befindet, das für die Berechtigungen der Gruppe bestimmt ist:
-rwxr-sr-x 1 trhodes trhodes 44 Aug 31 01:49 sgidexample.sh
Anmerkung: Obwohl es sich bei dem in diesen Beispielen gezeigten Shellskript um eine ausführbare Datei handelt, wird es nicht mit einer anderen EUID oder effektiven Benutzer-ID ausgeführt. Das ist so, weil Shellskripte keinen Zugriff auf setuid(2)-Systemaufrufe erhalten.
Diese beiden ersten angesprochenen Spezialberechtigungen (die setuid und setgid Berechtigungs-Bits) können die Systemsicherheit verringern, da sie erhöhte Rechte ermöglichen. Es gibt noch ein drittes Berechtigungs-Bit, das die Sicherheit eines Systems erhöhen kann: das sticky bit.
Das sticky bit erlaubt, wenn es auf ein Verzeichnis angewendet wird, nur dem Besitzer der Datei diese Dateien auch zu löschen. Dieses Recht ist nützlich, um die Löschung von Dateien in öffentlichen Verzeichnissen durch Benutzer, denen diese Dateien nicht gehören, zu verhindern, wie z.B. in /tmp. Um diese Berechtigung anzuwenden, stellen Sie der Berechtigung eine Eins (1) voran, beispielsweise so:
# chmod 1777 /tmp
Den Effekt können Sie sich ansehen, indem Sie das Kommando ls ausführen:
# ls -al / | grep tmp
drwxrwxrwt 10 root wheel 512 Aug 31 01:49 tmp
Das sticky bit kann anhand des t ganz am Ende der Berechtigungen abgelesen werden.
Die FreeBSD-Verzeichnishierarchie ist die Grundlage, um ein umfassendes Verständnis des Systems zu erlangen. Das wichtigste Konzept, das Sie verstehen sollten, ist das Root-Verzeichnis “/”. Dieses Verzeichnis ist das erste, das während des Bootens eingehangen wird. Es enthält das notwendige Basissystem, um das System in den Mehrbenutzerbetrieb zu bringen. Das Root-Verzeichnis enthält auch die Mountpunkte für Dateisysteme, die beim Wechsel in den Multiuser-Modus eingehängt werden.
Ein Mountpunkt ist ein Verzeichnis, in das zusätzliche Dateisysteme (in der Regel
unterhalb des Wurzelverzeichnisses) eingehängt werden können. Dieser Vorgang wird in Abschnitt 4.5 ausführlich beschrieben. Standard-Mountpunkte
sind /usr, /var, /tmp, /mnt sowie /cdrom. Auf diese Verzeichnisse verweisen üblicherweise Einträge in
der Datei /etc/fstab. /etc/fstab ist
eine Tabelle mit verschiedenen Dateisystemen und Mountpunkten als Referenz des Systems.
Die meisten der Dateisysteme in /etc/fstab werden beim Booten
automatisch durch das Skript rc(8) gemountet, wenn
die zugehörigen Einträge nicht mit der Option noauto
versehen
sind. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Abschnitt 4.6.1.
Eine vollständige Beschreibung der Dateisystem-Hierarchie finden Sie in hier(7). Als Beispiel sei eine kurze Übersicht über die am häufigsten verwendeten Verzeichnisse gegeben:
Verzeichnis | Beschreibung |
---|---|
/ | Wurzelverzeichnis des Dateisystems. |
/bin/ | Grundlegende Werkzeuge für den Single-User-Modus sowie den Mehrbenutzerbetrieb. |
/boot/ | Programme und Konfigurationsdateien, die während des Bootens benutzt werden. |
/boot/defaults/ | Vorgaben für die Boot-Konfiguration, siehe loader.conf(5). |
/dev/ | Gerätedateien, siehe intro(4). |
/etc/ | Konfigurationsdateien und Skripten des Systems. |
/etc/defaults/ | Vorgaben für die System Konfigurationsdateien, siehe rc(8). |
/etc/mail/ | Konfigurationsdateien von MTAs wie sendmail(8). |
/etc/namedb/ | Konfigurationsdateien von named, siehe named(8). |
/etc/periodic/ | Täglich, wöchentlich oder monatlich ablaufende Skripte, die von cron(8) gestartet werden. Siehe periodic(8). |
/etc/ppp/ | Konfigurationsdateien von ppp, siehe ppp(8). |
/mnt/ | Ein leeres Verzeichnis, das von Systemadministratoren häufig als temporärer Mountpunkt genutzt wird. |
/proc/ | Prozess Dateisystem, siehe procfs(5) und mount_procfs(8). |
/rescue/ | Statisch gelinkte Programme zur Wiederherstellung des Systems, lesen Sie dazu auch rescue(8). |
/root/ | Home Verzeichnis von root. |
/sbin/ | Systemprogramme und administrative Werkzeuge, die grundlegend für den Single-User-Modus und den Mehrbenutzerbetrieb sind. |
/tmp/ | Temporäre Dateien, die für gewöhnlich bei einem Neustart des Systems verloren gehen. Häufig wird ein speicherbasiertes Dateisystem unter /tmp eingehängt. Dieser Vorgang kann automatisiert werden, wenn Sie die tmpmfs-bezogenen Variablen von rc.conf(5) verwenden. Alternativ können Sie auch einen entsprechenden Eintrag in /etc/fstab aufnehmen. Weitere Informationen finden Sie in mdmfs(8). |
/usr/ | Der Großteil der Benutzerprogramme und Anwendungen. |
/usr/bin/ | Gebräuchliche Werkzeuge, Programmierhilfen und Anwendungen. |
/usr/include/ | Standard C include-Dateien. |
/usr/lib/ | Bibliotheken. |
/usr/libdata/ | Daten verschiedener Werkzeuge. |
/usr/libexec/ | System-Dämonen und System-Werkzeuge, die von anderen Programmen ausgeführt werden. |
/usr/local/ | Lokale Programme, Bibliotheken usw. Die Ports-Sammlung benutzt dieses Verzeichnis als Zielverzeichnis für zu installierende Anwendungen. Innerhalb von /usr/local sollte das von hier(7) beschriebene Layout für /usr benutzt werden. Das man Verzeichnis wird direkt unter /usr/local anstelle unter /usr/local/share angelegt. Die Dokumentation der Ports findet sich in share/doc/port. |
/usr/obj/ | Von der Architektur abhängiger Verzeichnisbaum, der durch das Bauen von /usr/src entsteht. |
/usr/ports/ | Die FreeBSD-Ports-Sammlung (optional). |
/usr/sbin/ | System-Dämonen und System-Werkzeuge, die von Benutzern ausgeführt werden. |
/usr/share/ | Von der Architektur unabhängige Dateien. |
/usr/src/ | Quelldateien von BSD und/oder lokalen Ergänzungen. |
/usr/X11R6/ | Optionale X11R6-Programme und Bibliotheken. |
/var/ | Wird für mehrere Zwecke genutzt und enthält Logdateien, temporäre Daten und Spooldateien. Manchmal wird ein speicherbasiertes Dateisystem unter /var eingehängt. Dieser Vorgang kann automatisiert werden, wenn Sie die varmfs-bezogenen Variablen von rc.conf(5) verwenden. Alternativ können Sie auch einen entsprechenden Eintrag in /etc/fstab aufnehmen. Weitere Informationen finden Sie in mdmfs(8). |
/var/log/ | Verschiedene Logdateien des Systems. |
/var/mail/ | Postfächer der Benutzer. |
/var/spool/ | Verschiedene Spool-Verzeichnisse der Drucker- und Mailsysteme. |
/var/tmp/ | Temporäre Dateien. Dateien in diesem Verzeichnis bleiben in der Regel auch bei einem Neustart des Systems erhalten, es sei denn, bei /var handelt es sich um ein speicherbasiertes Dateisystem. |
/var/yp/ | NIS maps. |
FreeBSD identifiziert Dateien anhand eines Dateinamens. In Dateinamen wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden: readme.txt und README.TXT bezeichnen daher zwei verschiedene Dateien. FreeBSD benutzt keine Dateiendungen wie .txt, um den Typ der Datei (ein Programm, ein Dokument oder andere Daten) zu bestimmen.
Dateien werden in Verzeichnissen gespeichert. In einem Verzeichnis können sich keine oder hunderte Dateien befinden. Ein Verzeichnis kann auch andere Verzeichnisse enthalten und so eine Hierarchie von Verzeichnissen aufbauen, die Ihnen die Ablage von Daten erleichtert.
In Dateinamen werden Verzeichnisse durch einen Schrägstrich (/, Slash) getrennt. Wenn das Verzeichnis foo ein Verzeichnis bar enthält, in dem sich die Datei readme.txt befindet, lautet der vollständige Name der Datei (oder der Pfad zur Datei) foo/bar/readme.txt.
Verzeichnisse und Dateien werden in einem Dateisystem gespeichert. Jedes Dateisystem besitzt ein Wurzelverzeichnis (Root-Directory), das weitere Verzeichnisse enthalten kann.
Dieses Konzept kennen Sie vielleicht von anderen Betriebssystemen, aber es gibt einige Unterschiede: In MS-DOS werden Datei- und Verzeichnisnamen mit dem Zeichen \ getrennt, Mac OS® benutzt dazu das Zeichen :.
FreeBSD kennt keine Laufwerksbuchstaben und in Pfaden werden keine Bezeichnungen für Laufwerke benutzt. Die Pfadangabe c:/foo/bar/readme.txt gibt es in FreeBSD nicht.
Stattdessen wird ein Dateisystem als Wurzeldateisystem (root file system) ausgewählt. Das Wurzelverzeichnis dieses Dateisystems wird / genannt. Jedes andere Dateisystem wird unter dem Wurzeldateisystem eingehangen (mount). Daher scheint jedes Verzeichnis, unabhängig von der Anzahl der Platten, auf derselben Platte zu liegen.
Betrachten wir drei Dateisysteme A, B und C. Jedes Dateisystem besitzt ein eigenes Wurzelverzeichnis, das zwei andere Verzeichnisse enthält: A1, A2, B1, B2, C1 und C2.
Das Wurzeldateisystem soll A sein. Das Kommando ls zeigt darin die beiden Verzeichnisse A1 und A2 an. Der Verzeichnisbaum sieht wie folgt aus:
Ein Dateisystem wird in einem Verzeichnis eines anderen Dateisystems eingehangen. Wir hängen nun das Dateisystem B in das Verzeichnis A1 ein. Das Wurzelverzeichnis von B ersetzt nun das Verzeichnis A1 und die Verzeichnisse des Dateisystems B werden sichtbar:
Jede Datei in den Verzeichnissen B1 oder B2 kann über den Pfad /A1/B1 oder /A1/B2 erreicht werden. Dateien aus dem Verzeichnis /A1 sind jetzt verborgen. Wenn das Dateisystem B wieder abgehangen wird (umount), erscheinen die verborgenen Dateien wieder.
Wenn das Dateisystem B unter dem Verzeichnis A2 eingehangen würde, sähe der Verzeichnisbaum so aus:
Die Dateien des Dateisystems B wären unter den Pfaden /A2/B1 und /A2/B2 erreichbar.
Dateisysteme können übereinander eingehangen werden. Der folgende Baum entsteht, wenn im letzten Beispiel das Dateisystem C in das Verzeichnis B1 des Dateisystems B eingehangen wird:
C könnte auch im Verzeichnis A1 eingehangen werden:
Der MS-DOS-Befehl join kann Ähnliches bewirken.
Normalerweise müssen Sie sich nicht mit Dateisystemen beschäftigen. Während der Installation werden die Dateisysteme und die Stellen, in der sie eingehangen werden, festgelegt. Dateisysteme müssen Sie erst wieder anlegen, wenn Sie eine neue Platte hinzufügen.
Sie können sogar mit nur einem großen Dateisystem auskommen. Dies hat mehrere Nachteile und einen Vorteil.
Vorteile mehrerer Dateisysteme
Die Dateisysteme können mit unterschiedlichen Optionen (mount options) eingehangen werden. Bei sorgfältiger Planung können Sie beispielsweise das Wurzeldateisystem nur lesbar einhängen. Damit schützen Sie sich vor dem unabsichtlichen Löschen oder Editieren kritischer Dateien. Von Benutzern beschreibbare Dateisysteme wie /home können Sie mit der Option nosuid einhängen, wenn sie von anderen Dateisystemen getrennt sind. Die SUID- und GUID-Bits verlieren auf solchen Dateisystemen ihre Wirkung und die Sicherheit des Systems kann dadurch erhöht werden.
Die Lage von Dateien im Dateisystem wird, abhängig vom Gebrauch des Dateisystems, automatisch von FreeBSD optimiert. Ein Dateisystem mit vielen kleinen Dateien, die häufig geschrieben werden, wird anders behandelt als ein Dateisystem mit wenigen großen Dateien. Mit nur einem Dateisystem ist diese Optimierung unmöglich.
In der Regel übersteht ein FreeBSD-Dateisystem auch einen Stromausfall. Allerdings kann ein Stromausfall zu einem kritischen Zeitpunkt das Dateisystem beschädigen. Wenn die Daten über mehrere Dateisysteme verteilt sind, lässt sich das System mit hoher Wahrscheinlichkeit noch starten. Dies erleichtert das Zurückspielen von Datensicherungen.
Vorteil eines einzelnen Dateisystems
Die Größe von Dateisystemen liegt fest. Es kann passieren, dass Sie eine Partition vergrößern müssen. Dies ist nicht leicht: Sie müssen die Daten sichern, das Dateisystem vergrößert anlegen und die gesicherten Daten zurückspielen.
Wichtig: FreeBSD kennt den Befehl growfs(8), mit dem man Dateisysteme im laufenden Betrieb vergrößern kann.
Dateisysteme befinden sich in Partitionen (damit sind nicht die normalen MS-DOS-Partitionen gemeint). Jede Partition wird mit einem Buchstaben von a bis h bezeichnet und kann nur ein Dateisystem enthalten. Dateisysteme können daher über ihren Mount-Point, den Punkt an dem sie eingehangen sind, oder den Buchstaben der Partition, in der sie liegen, identifiziert werden.
FreeBSD benutzt einen Teil der Platte für den Swap-Bereich, der dem Rechner virtuellen Speicher zur Verfügung stellt. Dadurch kann der Rechner Anwendungen mehr Speicher zur Verfügung stellen als tatsächlich eingebaut ist. Wenn der Speicher knapp wird, kann FreeBSD nicht benutzte Daten in den Swap-Bereich auslagern. Die ausgelagerten Daten können später wieder in den Speicher geholt werden (dafür werden dann andere Daten ausgelagert).
Für einige Partitionen gelten besondere Konventionen:
Partition | Konvention |
---|---|
a | Enthält normalerweise das Wurzeldateisystem |
b | Enthält normalerweise den Swap-Bereich |
c | Ist normalerweise genauso groß wie die Slice in der die Partition liegt. Werkzeuge, die auf der kompletten Slice arbeiten, wie ein Bad-Block-Scanner, können so die c-Partition benutzen. Für gewöhnlich legen Sie in dieser Partition kein Dateisystem an. |
d | Früher hatte die d-Partition eine besondere Bedeutung. Heute ist dies nicht mehr der Fall und die Partition d kann wie jede andere Partition auch verwendet werden. |
Jede Partition, die ein Dateisystem enthält, wird in einer Slice angelegt. Slice ist der Begriff, den FreeBSD für MS-DOS-Partitionen verwendet. Slices werden von eins bis vier durchnummeriert.
Die Slice-Nummern werden mit vorgestelltem s hinter den Gerätenamen gestellt: “da0s1” ist die erste Slice auf dem ersten SCSI-Laufwerk. Auf einer Festplatte gibt es höchstens vier Slices. In einer Slice des passenden Typs kann es weitere logische Slices geben. Diese erweiterten Slices werden ab fünf durchnummeriert: “ad0s5” ist die erste erweiterte Slice auf einer IDE-Platte. Diese Geräte werden von Dateisystemen benutzt, die sich in einer kompletten Slice befinden müssen.
Slices, “dangerously dedicated”-Festplatten und andere Platten enthalten Partitionen, die mit Buchstaben von a bis h bezeichnet werden. Der Buchstabe wird an den Gerätenamen gehangen: “da0a” ist die a-Partition des ersten da-Laufwerks. Dieses Laufwerk ist “dangerously dedicated”. “ad1s3e” ist die fünfte Partition in der dritten Slice der zweiten IDE-Platte.
Schließlich wird noch jede Festplatte des Systems eindeutig bezeichnet. Der Name einer Festplatte beginnt mit einem Code, der den Typ der Platte bezeichnet. Es folgt eine Nummer, die angibt, um welche Festplatte es sich handelt. Anders als bei Slices werden Festplatten von Null beginnend durchnummeriert. Gängige Festplatten-Namen sind in Tabelle 4-1 zusammengestellt.
Wenn Sie eine Partition angeben, erwartet FreeBSD, dass Sie auch die Slice und die Platte angeben, in denen sich die Partition befindet. Wenn Sie eine Slice angeben, müssen Sie auch die Platte der Slice angeben. Setzen Sie den Namen aus dem Plattennamen gefolgt von einem s, der Slice-Nummer und dem Buchstaben der Partition zusammen. Einige Beispiele finden Sie in Beispiel 4-1.
Der Aufbau einer Festplatte wird in Beispiel 4-2 dargestellt.
Um FreeBSD zu installieren, müssen Sie zuerst Slices auf den Festplatten anlegen. Innerhalb der Slices, die Sie für FreeBSD verwenden wollen, müssen Sie dann Partitionen anlegen. In den Partitionen wiederum werden die Dateisysteme (oder der Auslagerungsbereich) angelegt. Für Dateisysteme müssen Sie schließlich noch festlegen, wo diese eingehangen werden (Mount-Point).
Tabelle 4-1. Laufwerk-Codes
Code | Bedeutung |
---|---|
ad | ATAPI (IDE) Festplatte |
da | SCSI-Festplatte |
acd | ATAPI (IDE) CD-ROM |
cd | SCSI-CD-ROM |
fd | Disketten-Laufwerk |
Beispiel 4-2. Aufteilung einer Festplatte
Das folgende Diagramm zeigt die Sicht von FreeBSD auf die erste IDE-Festplatte eines Rechners. Die Platte soll 4 GB groß sein und zwei Slices (MS-DOS-Partitionen) mit je 2 GB besitzen. Die erste Slice enthält ein MS-DOS-Laufwerk (C:), die zweite Slice wird von FreeBSD benutzt. Im Beispiel verwendet die FreeBSD-Installationen drei Datenpartitionen und einen Auslagerungsbereich.
Jede der drei Partitionen enthält ein Dateisystem. Das Wurzeldateisystem ist die a-Partition. In der e-Partition befindet sich der /var-Verzeichnisbaum und in der f-Partition befindet sich der Verzeichnisbaum unterhalb von /usr.
Ein Dateisystem wird am besten als ein Baum mit der Wurzel / veranschaulicht. /dev, /usr, und die anderen Verzeichnisse im Rootverzeichnis sind Zweige, die wiederum eigene Zweige wie /usr/local haben können.
Es gibt verschiedene Gründe, bestimmte dieser Verzeichnisse auf eigenen Dateisystemen anzulegen. /var enthält log/, spool/ sowie verschiedene andere temporäre Dateien und kann sich daher schnell füllen. Es empfiehlt sich, /var von / zu trennen, da es schlecht ist, wenn das Root-Dateisystem voll läuft.
Ein weiterer Grund bestimmte Verzeichnisbäume auf andere Dateisysteme zu legen, ist gegeben, wenn sich die Verzeichnisbäume auf gesonderten physikalischen oder virtuellen Platten, wie Network File System oder CD-ROM-Laufwerken, befinden.
Während des Boot-Prozesses werden in /etc/fstab aufgeführte Verzeichnisse, sofern sie nicht mit der
Option noauto
versehen sind, automatisch angehangen.
Die Zeilen in /etc/fstab haben das folgende Format:
device /mount-point fstype options dumpfreq passno
Ein existierender Gerätename wie in Abschnitt 19.2 beschrieben.
Ein existierendes Verzeichnis, an das das Dateisystem angehangen wird.
Der Typ des Dateisystems, der an mount(8) weitergegeben wird. FreeBSDs Standarddateisystem ist ufs.
Entweder rw
für beschreibbare Dateisysteme oder
ro
für schreibgeschützte Dateisysteme, gefolgt von
weiteren benötigten Optionen. Eine häufig verwendete Option ist noauto
für Dateisysteme, die während der normalen Bootsequenz
nicht angehangen werden sollen. Weitere Optionen finden sich in mount(8).
Gibt die Anzahl der Tage an, nachdem das Dateisystem gesichert werden soll. Fehlt der Wert, wird 0 angenommen.
Bestimmt die Reihenfolge, in der die Dateisysteme überprüft werden sollen. Für Dateisysteme, die übersprungen werden sollen, ist passno auf null zu setzen. Für das Root-Dateisystem, das vor allen anderen überprüft werden muss, sollte der Wert von passno eins betragen. Allen anderen Dateisystemen sollten Werte größer eins zugewiesen werden. Wenn mehrere Dateisysteme den gleichen Wert besitzen, wird fsck(8) versuchen, diese parallel zu überprüfen.
mount(8) hängt schließlich Dateisysteme an.
In der grundlegenden Form wird es wie folgt benutzt:
Viele Optionen werden in mount(8) beschrieben, die am häufigsten verwendeten sind:
Optionen von mount
-a
Hängt alle Dateisysteme aus /etc/fstab an. Davon
ausgenommen sind Dateisysteme, die mit “noauto” markiert sind,
die mit der Option -t
ausgeschlossen wurden und
Dateisysteme, die schon angehangen sind.
-d
Führt alles bis auf den mount
-Systemaufruf aus.
Nützlich ist diese Option in Verbindung mit -v
.
Damit wird angezeigt, was mount(8) tatsächlich
versuchen würde, um das Dateisystem anzuhängen.
-f
Erzwingt das Anhängen eines unsauberen Dateisystems oder erzwingt die Rücknahme des Schreibzugriffs, wenn der Status des Dateisystems von beschreibbar auf schreibgeschützt geändert wird.
-r
Hängt das Dateisystem schreibgeschützt ein. Das kann auch durch Angabe von ro
als Argument der Option -o
erreicht werden.
-t
fstypeHängt das Dateisystem mit dem angegebenen Typ an, oder hängt nur Dateisysteme
mit dem angegebenen Typ an, wenn auch -a
angegeben
wurde.
Die Voreinstellung für den Typ des Dateisystems ist “ufs”.
-u
Aktualisiert die Mountoptionen des Dateisystems.
-v
Geschwätzig sein.
-w
Hängt das Dateisystem beschreibbar an.
-o
erwartet eine durch Kommata separierte Liste von
Optionen, unter anderem die folgenden:
Verbietet das Ausführen von binären Dateien auf dem Dateisystem. Dies ist eine nützliche Sicherheitsfunktion.
SetUID und SetGID Bits werden auf dem Dateisystem nicht beachtet. Dies ist eine nützliche Sicherheitsfunktion.
umount(8) akzeptiert
als Parameter entweder einen Mountpoint, einen Gerätenamen, oder die Optionen
-a
oder -A
.
Jede Form akzeptiert -f
, um das Abhängen zu
erzwingen, und -v
, um etwas geschwätziger zu sein. Seien
Sie bitte vorsichtig mit -f
: Ihr Computer kann abstürzen
oder es können Daten auf dem Dateisystem beschädigt werden, wenn Sie das
Abhängen erzwingen.
-a
und -A
werden benutzt
um alle Dateisysteme, deren Typ durch -t
modifiziert werden kann, abzuhängen. -A
hängt das
Rootdateisystem nicht ab.
Da FreeBSD ein Multitasking-Betriebssystem ist, sieht es so aus, als ob mehrere Prozesse zur gleichen Zeit laufen. Jedes Programm, das zu irgendeiner Zeit läuft, wird Prozess genannt. Jedes Kommando startet mindestens einen Prozess. Einige Systemprozesse laufen ständig und stellen die Funktion des Systems sicher.
Jeder Prozess wird durch eine eindeutige Nummer identifiziert, die Prozess-ID oder PID genannt wird. Prozesse haben ebenso wie Dateien einen Besitzer und eine Gruppe, die festlegen, welche Dateien und Geräte der Prozess benutzen kann. Dabei finden die vorher beschriebenen Zugriffsrechte Anwendung. Die meisten Prozesse haben auch einen Elternprozess, der sie gestartet hat. Wenn Sie in der Shell Kommandos eingeben, dann ist die Shell ein Prozess und jedes Kommando, das Sie starten, ist auch ein Prozess. Jeder Prozess, den Sie auf diese Weise starten, besitzt den Shell-Prozess als Elternprozess. Die Ausnahme hiervon ist ein spezieller Prozess, der init(8) heißt. init ist immer der erste Prozess und hat somit die PID 1. init wird vom Kernel beim Booten von FreeBSD gestartet.
Die Kommandos ps(1) und top(1) sind besonders nützlich, um sich die Prozesse auf einem System anzusehen. ps zeigt eine statische Liste der laufenden Prozesse und kann deren PID, Speicherverbrauch und die Kommandozeile, mit der sie gestartet wurden und vieles mehr anzeigen. top zeigt alle laufenden Prozesse an und aktualisiert die Anzeige, so dass Sie Ihrem Computer bei der Arbeit zuschauen können.
Normal zeigt Ihnen ps nur die laufenden Prozesse, die Ihnen gehören. Zum Beispiel:
% ps PID TT STAT TIME COMMAND 298 p0 Ss 0:01.10 tcsh 7078 p0 S 2:40.88 xemacs mdoc.xsl (xemacs-21.1.14) 37393 p0 I 0:03.11 xemacs freebsd.dsl (xemacs-21.1.14) 48630 p0 S 2:50.89 /usr/local/lib/netscape-linux/navigator-linux-4.77.bi 48730 p0 IW 0:00.00 (dns helper) (navigator-linux-) 72210 p0 R+ 0:00.00 ps 390 p1 Is 0:01.14 tcsh 7059 p2 Is+ 1:36.18 /usr/local/bin/mutt -y 6688 p3 IWs 0:00.00 tcsh 10735 p4 IWs 0:00.00 tcsh 20256 p5 IWs 0:00.00 tcsh 262 v0 IWs 0:00.00 -tcsh (tcsh) 270 v0 IW+ 0:00.00 /bin/sh /usr/X11R6/bin/startx -- -bpp 16 280 v0 IW+ 0:00.00 xinit /home/nik/.xinitrc -- -bpp 16 284 v0 IW 0:00.00 /bin/sh /home/nik/.xinitrc 285 v0 S 0:38.45 /usr/X11R6/bin/sawfish
Wie Sie sehen, gibt ps(1) mehrere Spalten aus. In der PID Spalte findet sich die vorher besprochene Prozess-ID. PIDs werden von 1 beginnend bis 99999 zugewiesen und fangen wieder von vorne an, wenn die Grenze überschritten wird. Ist eine PID bereits vergeben, wird diese allerdings nicht erneut vergeben. Die Spalte TT zeigt den Terminal, auf dem das Programm läuft. STAT zeigt den Status des Programms an und kann für die Zwecke dieser Diskussion ebenso wie TT ignoriert werden. TIME gibt die Zeit an, die das Programm auf der CPU gelaufen ist – dies ist nicht unbedingt die Zeit, die seit dem Start des Programms vergangen ist, da die meisten Programme hauptsächlich auf bestimmte Dinge warten, bevor sie wirklich CPU-Zeit verbrauchen. Unter der Spalte COMMAND finden Sie schließlich die Kommandozeile, mit der das Programm gestartet wurde.
ps(1) besitzt viele
Optionen, um die angezeigten Informationen zu beeinflussen. Eine nützliche Kombination
ist auxww. Mit a
werden Information
über alle laufenden Prozesse und nicht nur Ihrer eigenen angezeigt. Der Name des
Besitzers des Prozesses, sowie Informationen über den Speicherverbrauch werden mit u
angezeigt. x
zeigt auch
Dämonen-Prozesse an, und ww
veranlasst ps(1) die komplette
Kommandozeile für jeden Befehl anzuzeigen, anstatt sie abzuschneiden, wenn sie zu lang
für die Bildschirmausgabe wird.
Die Ausgabe von top(1) sieht ähnlich aus:
% top last pid: 72257; load averages: 0.13, 0.09, 0.03 up 0+13:38:33 22:39:10 47 processes: 1 running, 46 sleeping CPU states: 12.6% user, 0.0% nice, 7.8% system, 0.0% interrupt, 79.7% idle Mem: 36M Active, 5256K Inact, 13M Wired, 6312K Cache, 15M Buf, 408K Free Swap: 256M Total, 38M Used, 217M Free, 15% Inuse PID USERNAME PRI NICE SIZE RES STATE TIME WCPU CPU COMMAND 72257 nik 28 0 1960K 1044K RUN 0:00 14.86% 1.42% top 7078 nik 2 0 15280K 10960K select 2:54 0.88% 0.88% xemacs-21.1.14 281 nik 2 0 18636K 7112K select 5:36 0.73% 0.73% XF86_SVGA 296 nik 2 0 3240K 1644K select 0:12 0.05% 0.05% xterm 48630 nik 2 0 29816K 9148K select 3:18 0.00% 0.00% navigator-linu 175 root 2 0 924K 252K select 1:41 0.00% 0.00% syslogd 7059 nik 2 0 7260K 4644K poll 1:38 0.00% 0.00% mutt ...
Die Ausgabe ist in zwei Abschnitte geteilt. In den ersten fünf Kopfzeilen finden sich die zuletzt zugeteilte PID, die Systemauslastung (engl. load average), die Systemlaufzeit (die Zeit seit dem letzten Reboot) und die momentane Zeit. Die weiteren Zahlen im Kopf beschreiben wie viele Prozesse momentan laufen (im Beispiel 47), wie viel Speicher und Swap verbraucht wurde und wie viel Zeit das System in den verschiedenen CPU-Modi verbringt.
Darunter befinden sich einige Spalten mit ähnlichen Informationen wie in der Ausgabe von ps(1). Wie im vorigen Beispiel können Sie die PID, den Besitzer, die verbrauchte CPU-Zeit und das Kommando erkennen. top(1) zeigt auch den Speicherverbrauch des Prozesses an, der in zwei Spalten aufgeteilt ist. Die erste Spalte gibt den gesamten Speicherverbrauch des Prozesses an, in der zweiten Spalte wird der aktuelle Verbrauch angegeben. Netscape® hat im gezeigten Beispiel insgesamt 30 MB Speicher verbraucht. Momentan benutzt es allerdings nur 9 MB.
Die Anzeige wird von top(1) automatisch
alle zwei Sekunden aktualisiert. Der Zeitraum kann mit -s
eingestellt werden.
Wenn Sie einen Editor starten, können Sie ihn leicht bedienen und Dateien laden. Sie können das, weil der Editor dafür Vorsorge getroffen hat und auf einem Terminal läuft. Manche Programme erwarten keine Eingaben von einem Benutzer und lösen sich bei erster Gelegenheit von ihrem Terminal. Ein Web-Server zum Beispiel verbringt den ganzen Tag damit, auf Anfragen zu antworten und erwartet keine Eingaben von Ihnen. Programme, die E-Mail von einem Ort zu einem anderen Ort transportieren sind ein weiteres Beispiel für diesen Typ von Anwendungen.
Wir nennen diese Programme Dämonen. Dämonen stammen aus der griechischen Mythologie und waren weder gut noch böse. Sie waren kleine dienstbare Geister, die meistens nützliche Sachen für die Menschheit vollbrachten. Ähnlich wie heutzutage Web-Server und Mail-Server nützliche Dienste verrichten. Seit langer Zeit ist daher das BSD Maskottchen dieser fröhlich aussehende Dämon mit Turnschuhen und Dreizack.
Programme, die als Dämon laufen, werden entsprechend einer Konvention mit einem “d” am Ende benannt. BIND steht beispielsweise für Berkeley Internet Name Domain, das tatsächlich laufende Programm heißt aber named. Der Apache Webserver wird httpd genannt, der Druckerspool-Dämon heißt lpd usw. Dies ist allerdings eine Konvention und keine unumstößliche Regel: Der Dämon der Anwendung sendmail heißt sendmail und nicht maild, wie Sie vielleicht gedacht hatten.
Manchmal müssen Sie mit einem Dämon kommunizieren. Dazu verwenden Sie Signale. Sie können mit einem Dämonen oder jedem anderen laufenden Prozess kommunizieren, indem Sie diesem ein Signal schicken. Sie können verschiedene Signale verschicken – manche haben eine festgelegte Bedeutung, andere werden von der Anwendung interpretiert. Die Dokumentation zur fraglichen Anwendung wird erklären, wie die Anwendung Signale interpretiert. Sie können nur Signale zu Prozessen senden, die Ihnen gehören. Normale Benutzer haben nicht die Berechtigung, Prozessen anderer Benutzer mit kill(1) oder kill(2) Signale zu schicken. Der Benutzer root darf jedem Prozess Signale schicken.
In manchen Fällen wird FreeBSD Signale senden. Wenn eine Anwendung schlecht geschrieben ist und auf Speicher zugreift, auf den sie nicht zugreifen soll, so sendet FreeBSD dem Prozess das Segmentation Violation Signal (SIGSEGV). Wenn eine Anwendung den alarm(3) Systemaufruf benutzt hat, um nach einiger Zeit benachrichtigt zu werden, bekommt sie das Alarm Signal (SIGALRM) gesendet.
Zwei Signale können benutzt werden, um Prozesse zu stoppen: SIGTERM und SIGKILL. Mit SIGTERM fordern Sie den Prozess höflich zum Beenden auf. Der Prozess kann das Signal abfangen und merken, dass er sich beenden soll. Er hat dann Gelegenheit Logdateien zu schließen und die Aktion, die er vor der Aufforderung sich zu beenden durchführte, abzuschließen. Er kann sogar SIGTERM ignorieren, wenn er eine Aktion durchführt, die nicht unterbrochen werden darf.
SIGKILL kann von keinem Prozess ignoriert werden. Das Signal lässt sich mit “Mich interessiert nicht, was du gerade machst, hör sofort auf damit!” umschreiben. Wenn Sie einem Prozess SIGKILL schicken, dann wird FreeBSD diesen sofort beenden[4].
Andere Signale, die Sie vielleicht verschicken wollen, sind SIGHUP, SIGUSR1 und SIGUSR2. Diese Signale sind für allgemeine Zwecke vorgesehen und verschiedene Anwendungen werden unterschiedlich auf diese Signale reagieren.
Nehmen wir an, Sie haben die Konfiguration Ihres Webservers verändert und möchten dies dem Server mitteilen. Sie könnten den Server natürlich stoppen und httpd wieder starten. Die Folge wäre eine kurze Zeit, in der der Server nicht erreichbar ist. Die meisten Dämonen lesen Ihre Konfigurationsdatei beim Empfang eines SIGHUP neu ein. Da es keinen Standard gibt, der vorschreibt, wie auf diese Signale zu reagieren ist, lesen Sie bitte die Dokumentation zu dem in Frage kommenden Dämon.
Mit kill(1) können Sie, wie unten gezeigt, Signale verschicken.
Verschicken von Signalen
Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie inetd(8) ein Signal schicken. Die Konfigurationsdatei von inetd ist /etc/inetd.conf. Diese Konfigurationsdatei liest inetd ein, wenn er ein SIGHUP empfängt.
Suchen Sie die Prozess-ID des Prozesses, dem Sie ein Signal schicken wollen.
Benutzen Sie dazu ps(1) und grep(1). Mit grep(1) können Sie in
einer Ausgabe nach einem String suchen. Da inetd(8) unter dem
Benutzer root läuft und Sie das Kommando als
normaler Benutzer absetzen, müssen Sie ps(1) mit ax
aufrufen:
% ps -ax | grep inetd 198 ?? IWs 0:00.00 inetd -wW
Die Prozess-ID von inetd(8) ist 198. In einigen Fällen werden Sie auch das grep inetd Kommando in der Ausgabe sehen. Dies hat damit zu tun, wie ps(1) die Liste der laufenden Prozesse untersucht.
Senden Sie das Signal mit kill(1). Da inetd(8) unter dem Benutzer root läuft, müssen Sie zuerst mit su(1) root werden:
% su Password: # /bin/kill -s HUP 198
kill(1) wird, wie andere Kommandos von UNIX Systemen auch, keine Ausgabe erzeugen, wenn das Kommando erfolgreich war. Wenn Sie versuchen, einem Prozess, der nicht Ihnen gehört, ein Signal zu senden, dann werden Sie die Meldung “kill: PID: Operation not permitted” sehen. Wenn Sie sich bei der Eingabe der PID vertippen, werden Sie das Signal dem falschen Prozess schicken, was schlecht sein kann. Wenn Sie Glück haben, existiert der Prozess nicht und Sie werden mit der Ausgabe “kill: PID: No such process” belohnt.
Warum soll ich /bin/kill benutzen?: Viele Shells stellen kill als internes Kommando zur Verfügung, das heißt die Shell sendet das Signal direkt, anstatt /bin/kill zu starten. Das kann nützlich sein, aber die unterschiedlichen Shells benutzen eine verschiedene Syntax, um die Namen der Signale anzugeben. Anstatt jede Syntax zu lernen, kann es einfacher sein, /bin/kill ... direkt aufzurufen.
Andere Signale senden Sie auf die gleiche Weise, ersetzen Sie nur TERM oder KILL entsprechend.
Von der tagtäglichen Arbeit mit FreeBSD wird eine Menge mit der Kommandozeilen Schnittstelle der Shell erledigt. Die Hauptaufgabe einer Shell besteht darin, Kommandos der Eingabe anzunehmen und diese auszuführen. Viele Shells haben außerdem eingebaute Funktionen, die die tägliche Arbeit erleichtern, beispielsweise eine Dateiverwaltung, die Vervollständigung von Dateinamen (Globbing), einen Kommandozeileneditor, sowie Makros und Umgebungsvariablen. FreeBSD enthält die Shells sh (die Bourne Shell) und tcsh (die verbesserte C-Shell) im Basissystem. Viele andere Shells, wie zsh oder bash, befinden sich in der Ports-Sammlung.
Welche Shell soll ich benutzen? Das ist wirklich eine Geschmacksfrage. Sind Sie ein C-Programmierer, finden Sie vielleicht eine C-artige Shell wie die tcsh angenehmer. Kommen Sie von Linux oder ist Ihnen der Umgang mit UNIX Systemen neu, so könnten Sie die bash probieren. Der Punkt ist, dass jede Shell ihre speziellen Eigenschaften hat, die mit Ihrer bevorzugten Arbeitsumgebung harmonieren können oder nicht. Sie müssen sich eine Shell aussuchen.
Ein verbreitetes Merkmal in Shells ist die Dateinamen-Vervollständigung. Sie müssen nur einige Buchstaben eines Kommandos oder eines Dateinamen eingeben und die Shell vervollständigt den Rest automatisch durch drücken der Tab-Taste. Hier ist ein Beispiel. Angenommen, Sie haben zwei Dateien foobar und foo.bar. Die Datei foo.bar möchten Sie löschen. Nun würden Sie an der Tastatur eingeben: rm fo[Tab]. [Tab].
Die Shell würde dann rm foo[BEEP].bar ausgeben.
[BEEP] meint den Rechner-Piepser. Diesen gibt die Shell aus, um anzuzeigen, dass es den Dateinamen nicht vervollständigen konnte, da es mehrere Möglichkeiten gibt. Beide Dateien foobar und foo.bar beginnen mit fo, so konnte nur bis foo ergänzt werden. Nachdem Sie . eingaben und dann die Tab-Taste drückten, konnte die Shell den Rest für Sie ausfüllen.
Ein weiteres Merkmal der Shell ist der Gebrauch von Umgebungsvariablen. Dies sind veränderbare Schlüsselpaare im Umgebungsraum der Shell, die jedes von der Shell aufgerufene Programm lesen kann. Daher enthält der Umgebungsraum viele Konfigurationsdaten für Programme. Die folgende Liste zeigt verbreitete Umgebungsvariablen und was sie bedeuten:
Variable | Beschreibung |
---|---|
USER | Name des angemeldeten Benutzers. |
PATH | Liste mit Verzeichnissen (getrennt durch Doppelpunkt) zum Suchen nach Programmen. |
DISPLAY | Der Name des X11-Bildschirms, auf dem Ausgaben erfolgen sollen. |
SHELL | Die aktuelle Shell. |
TERM | Name des Terminaltyps des Benutzers. Benutzt, um die Fähigkeiten des Terminals zu bestimmen. |
TERMCAP | Datenbankeintrag der Terminal Escape Codes, benötigt um verschieden Terminalfunktionen auszuführen. |
OSTYPE | Typ des Betriebsystems, beispielsweise FreeBSD. |
MACHTYPE | Die CPU Architektur auf dem das System läuft. |
EDITOR | Vom Benutzer bevorzugter Text-Editor. |
PAGER | Vom Benutzer bevorzugter Text-Betrachter. |
MANPATH | Liste mit Verzeichnissen (getrennt durch Doppelpunkt) zum Suchen nach Manualpages. |
Das Setzen von Umgebungsvariablen funktioniert von Shell zu Shell unterschiedlich. Zum Beispiel benutzt man in C-artigen Shells wie der tcsh dazu setenv. Unter Bourne-Shells wie sh oder bash benutzen Sie zum Setzen von Umgebungsvariablen export. Um beispielsweise die Variable EDITOR mit csh oder tcsh auf /usr/local/bin/emacs zu setzen, setzen Sie das folgende Kommando ab:
% setenv EDITOR /usr/local/bin/emacs
Unter Bourne-Shells:
% export EDITOR="/usr/local/bin/emacs"
Sie können die meisten Shells Umgebungsvariablen expandieren lassen, in dem Sie in der Kommandozeile ein $ davor eingeben. Zum Beispiel gibt echo $TERM aus, worauf $TERM gesetzt ist, weil die Shell $TERM expandiert und das Ergebnis an echo gibt.
Shells behandeln viele Spezialzeichen, so genannte Metazeichen, als besondere Darstellungen für Daten. Das allgemeinste ist das Zeichen *, das eine beliebige Anzahl Zeichen in einem Dateinamen repräsentiert. Diese Metazeichen können zum Vervollständigen von Dateinamen (Globbing) benutzt werden. Beispielsweise liefert das Kommando echo * nahezu das gleiche wie die Eingabe von ls, da die Shell alle Dateinamen die mit * übereinstimmen, an echo weitergibt.
Um zu verhindern, dass die Shell diese Sonderzeichen interpretiert, kann man sie schützen, indem man ihnen einen Backslash (\) voranstellt. echo $TERM gibt aus, auf was auch immer Ihr Terminal gesetzt ist. echo \$TERM gibt $TERM genauso aus, wie es hier steht.
Der einfachste Weg Ihre Shell zu ändern, ist das Kommando chsh zu benutzen. chsh platziert Sie im Editor, welcher durch Ihre Umgebungsvariable EDITOR gesetzt ist, im vi wenn die Variable nicht gesetzt ist. Ändern Sie die Zeile mit “Shell:” entsprechend Ihren Wünschen.
Sie können auch chsh mit der Option -s
aufrufen, dann wird Ihre Shell gesetzt, ohne dass Sie in einen
Editor gelangen. Um Ihre Shell zum Beispiel auf die bash zu
ändern, geben Sie das folgende Kommando ein:
% chsh -s /usr/local/bin/bash
Anmerkung: Die von Ihnen gewünschte Shell muss in /etc/shells aufgeführt sein. Haben Sie eine Shell aus der Ports-Sammlung installiert, sollte das schon automatisch erledigt werden. Installierten Sie die Shell von Hand, so müssen Sie sie dort eintragen.
Haben Sie beispielsweise die bash nach /usr/local/bin installiert, geben Sie Folgendes ein:
# echo "/usr/local/bin/bash" >> /etc/shellsDanach können Sie chsh aufrufen.
Eine großer Teil der Konfiguration wird bei FreeBSD durch das Editieren von Textdateien erledigt. Deshalb ist es eine gute Idee, mit einem Texteditor vertraut zu werden. FreeBSD hat ein paar davon im Basissystem und sehr viel mehr in der Ports-Sammlung.
Der am leichtesten und einfachsten zu erlernende Editor nennt sich ee, was für easy editor steht. Um ee zu starten, gibt man in der Kommandozeile ee filename ein, wobei filename
den Namen der zu editierenden Datei darstellt. Um zum Beispiel /etc/rc.conf zu editieren, tippen Sie ee
/etc/rc.conf ein. Einmal im Editor, finden Sie alle Editor-Funktionen oben im
Display aufgelistet. Das Einschaltungszeichen ^ steht für die Ctrl (oder Strg) Taste, mit ^e ist also die Tastenkombination Ctrl+e gemeint. Um ee zu verlassen, drücken Sie
Esc und wählen dann leave editor
aus.
Der Editor fragt nach, ob Sie speichern möchten, wenn die Datei verändert wurde.
FreeBSD verfügt über leistungsfähigere Editoren wie vi als Teil des Basissystems, andere Editoren wie emacs oder vim sind Teil der Ports-Sammlung. Diese Editoren bieten höhere Funktionalität und Leistungsfähigkeit, jedoch auf Kosten einer etwas schwierigeren Erlernbarkeit. Wenn Sie viele Textdateien editieren, sparen Sie auf lange Sicht mehr Zeit durch das Erlernen von Editoren wie vim oder emacs ein.
Viele Anwendungen, die Dateien verändern oder Texteingabe erwarten, werden automatisch einen Texteditor öffnen. Um den Standardeditor zu ändern, setzen Sie die Umgebungsvariable EDITOR. Um mehr darüber zu erfahren, lesen Sie den Abschnitt Shells.
Der Begriff Gerät wird meist in Verbindung mit Hardware wie Laufwerken, Druckern, Grafikkarten oder Tastaturen gebraucht. Der Großteil der Meldungen, die beim Booten von FreeBSD angezeigt werden, beziehen sich auf gefundene Geräte. Sie können sich die Bootmeldungen später in /var/run/dmesg.boot ansehen.
Gerätenamen, die Sie wahrscheinlich in den Bootmeldungen sehen werden, sind zum Beispiel acd0, das erste IDE CD-ROM oder kbd0, die Tastatur.
Auf die meisten Geräte wird unter UNIX Systemen über spezielle Gerätedateien im /dev Verzeichnis zugegriffen.
Wenn sie ein neues Gerät zu Ihrem System hinzufügen, oder die Unterstützung für zusätzliche Geräte kompilieren, müssen ein oder mehrere Gerätedateien erstellt werden.
Das Gerätedateisystem DEVFS ermöglicht durch den Namensraum des Dateisystems Zugriff auf den Namensraum der Geräte im Kernel. Damit müssen Gerätedateien nicht mehr extra angelegt werden, sondern werden von DEVFS verwaltet.
Weitere Informationen finden Sie in devfs(5).
Um zu verstehen, warum FreeBSD das Format elf(5) benutzt, müssen Sie zunächst etwas über die drei gegenwärtig “dominanten” ausführbaren Formate für UNIX Systeme wissen:
Das älteste und “klassische” Objektformat von UNIX Systemen. Es benutzt einen kurzen, kompakten Header mit einer magischen Nummer am Anfang, die oft benutzt wird, um das Format zu charakterisieren (weitere Details finden Sie unter a.out(5)). Es enthält drei geladene Segmente: .text, .data und .bss, sowie eine Symboltabelle und eine Stringtabelle.
COFF
Das Objektformat von SVR3. Der Header enthält nun eine “Sectiontable”. Man kann also mit mehr als nur den Sections .text, .data und .bss arbeiten.
Der Nachfolger von COFF. Kennzeichnend sind mehrere Sections und mögliche 32-Bit- oder 64-Bit-Werte. Ein wesentlicher Nachteil: ELF wurde auch unter der Annahme entworfen, dass es nur eine ABI (Application Binary Interface) pro Systemarchitektur geben wird. Tatsächlich ist diese Annahme falsch – nicht einmal für die kommerzielle SYSV-Welt (in der es mindestens drei ABIs gibt: SVR4, Solaris, SCO) trifft sie zu.
FreeBSD versucht, dieses Problem zu umgehen, indem ein Werkzeug bereitgestellt wird, um ausführbare Dateien im ELF-Format mit Informationen über die ABI zu versehen, zu der sie passen. Weitere Informationen finden Sie in der Manualpage brandelf(1).
FreeBSD kommt aus dem “klassischen” Lager und verwendete traditionell das Format a.out(5), eine Technik, die bereits über viele BSD-Releases hinweg eingesetzt und geprüft worden ist. Obwohl es bereits seit einiger Zeit möglich war, auf einem FreeBSD-System auch Binaries (und Kernel) im ELF-Format zu erstellen und auszuführen, widersetzte FreeBSD sich anfangs dem “Druck”, auf ELF als Standardformat umzusteigen. Warum? Nun, als das Linux-Lager die schmerzhafte Umstellung auf ELF durchführte, ging es nicht so sehr darum, dem ausführbaren Format a.out zu entkommen, als dem unflexiblen, auf Sprungtabellen basierten Mechanismus für “Shared-Libraries” der die Konstruktion von Shared-Libraries für Hersteller und Entwickler gleichermaßen sehr kompliziert machte. Da die verfügbaren ELF-Werkzeuge eine Lösung für das Problem mit den Shared-Libraries anboten und ohnehin generell als “ein Schritt vorwärts” angesehen wurden, wurde der Aufwand für die Umstellung als notwendig akzeptiert und die Umstellung wurde durchgeführt. Unter FreeBSD ist der Mechanismus von Shared-Libraries enger an den Stil des Shared-Library-Mechanismus von Suns SunOS™ angelehnt und von daher sehr einfach zu verwenden.
Ja, aber warum gibt es so viele unterschiedliche Formate?
In alter, grauer Vorzeit gab es simple Hardware. Diese simple Hardware unterstützte ein einfaches, kleines System. a.out war absolut passend für die Aufgabe, Binaries auf diesem simplen System (eine PDP-11) darzustellen. Als UNIX von diesem simplen System portiert wurde, wurde auch das a.out-Format beibehalten, weil es für die frühen Portierungen auf Architekturen wie den Motorola 68000 und VAX ausreichte.
Dann dachte sich ein schlauer Hardware-Ingenieur, dass, wenn er Software zwingen könnte, einige Tricks anzustellen, es ihm möglich wäre, ein paar Gatter im Design zu sparen, und seinen CPU-Kern schneller zu machen. Obgleich es dazu gebracht wurde, mit dieser neuen Art von Hardware (heute als RISC bekannt) zu arbeiten, war a.out für diese Hardware schlecht geeignet. Deshalb wurden viele neue Formate entwickelt, um eine bessere Leistung auf dieser Hardware zu erreichen, als mit dem begrenzten, simplen a.out-Format. Dinge wie COFF, ECOFF und einige andere obskure wurden erdacht und ihre Grenzen untersucht, bevor die Dinge sich in Richtung ELF entwickelten.
Hinzu kam, dass die Größe von Programmen gewaltig wurde und Festplatten sowie physikalischer Speicher immer noch relativ klein waren. Also wurde das Konzept von Shared-Libraries geboren. Das VM-System wurde auch immer fortgeschrittener. Obwohl bei jedem dieser Fortschritte das a.out-Format benutzt worden ist, wurde sein Nutzen mit jedem neuen Merkmal mehr und mehr gedehnt. Zusätzlich wollte man Dinge dynamisch zur Ausführungszeit laden, oder Teile ihres Programms nach der Initialisierung wegwerfen, um Hauptspeicher oder Swap-Speicher zu sparen. Programmiersprachen wurden immer fortschrittlicher und man wollte, dass Code automatisch vor der main-Funktion aufgerufen wird. Das a.out-Format wurde oft überarbeitet, um alle diese Dinge zu ermöglichen und sie funktionierten auch für einige Zeit. a.out konnte diese Probleme nicht ohne ein ständiges Ansteigen eines Overheads im Code und in der Komplexität handhaben. Obwohl ELF viele dieser Probleme löste, wäre es sehr aufwändig, ein System umzustellen, das im Grunde genommen funktionierte. Also musste ELF warten, bis es aufwändiger war, bei a.out zu bleiben, als zu ELF überzugehen.
Im Laufe der Zeit haben sich die Erstellungswerkzeuge, von denen FreeBSD seine Erstellungswerkzeuge abgeleitet hat (speziell der Assembler und der Loader), in zwei parallele Zweige entwickelt. Im FreeBSD-Zweig wurden Shared-Libraries hinzugefügt und einige Fehler behoben. Das GNU-Team, das diese Programme ursprünglich geschrieben hat, hat sie umgeschrieben und eine simplere Unterstützung zur Erstellung von Cross-Compilern durch beliebiges Einschalten verschiedener Formate usw. hinzugefügt. Viele Leute wollten Cross-Compiler für FreeBSD erstellen, aber sie hatten kein Glück, denn FreeBSD's ältere Sourcen für as und ld waren hierzu nicht geeignet. Die neuen GNU-Werkzeuge (binutils) unterstützen Cross-Compilierung, ELF, Shared-Libraries, C++-Erweiterungen und mehr. Weiterhin geben viele Hersteller ELF-Binaries heraus und es ist gut, wenn FreeBSD sie ausführen kann.
ELF ist ausdrucksfähiger als a.out und gestattet eine bessere Erweiterbarkeit des Basissystems. Die ELF-Werkzeuge werden besser gewartet und bieten Unterstützung von Cross-Compilierung, was für viele Leute wichtig ist. ELF mag etwas langsamer sein, als a.out, aber zu versuchen, das zu messen, könnte schwierig werden. Es gibt unzählige Details, in denen sich die beiden Formate unterscheiden, wie sie Pages abbilden, Initialisierungscode handhaben usw. Keins davon ist sehr wichtig, aber es sind Unterschiede. Irgendwann wird die Unterstützung für Programme im a.out-Format aus dem GENERIC-Kernel entfernt werden. Wenn es dann keinen oder kaum noch Bedarf für die Unterstützung dieses Formates gibt, werden die entsprechenden Routinen ganz entfernt werden.
Die umfassendste Dokumentation rund um FreeBSD gibt es in Form von Manualpages. Annähernd jedes Programm im System bringt eine kurze Referenzdokumentation mit, die die grundsätzliche Funktion und verschiedene Parameter erklärt. Diese Dokumentationen kann man mit dem man Kommando benutzen. Die Benutzung des man Kommandos ist einfach:
% man Kommando
Kommando ist der Name des Kommandos, über das Sie etwas erfahren wollen. Um beispielsweise mehr über das Kommando ls zu lernen, geben Sie ein:
% man ls
Die Online-Dokumentation ist in nummerierte Sektionen unterteilt:
Benutzerkommandos.
Systemaufrufe und Fehlernummern.
Funktionen der C Bibliothek.
Gerätetreiber.
Dateiformate.
Spiele und andere Unterhaltung.
Verschiedene Informationen.
Systemverwaltung und -Kommandos.
Kernel Entwickler.
In einigen Fällen kann dasselbe Thema in mehreren Sektionen auftauchen. Es gibt zum
Beispiel ein chmod Benutzerkommando und einen chmod()
Systemaufruf. In diesem Fall können Sie dem man Kommando sagen, aus welcher Sektion Sie die Information erhalten
möchten, indem Sie die Sektion mit angeben:
% man 1 chmod
Dies wird Ihnen die Manualpage für das Benutzerkommando chmod zeigen. Verweise auf eine Sektion der Manualpages werden traditionell in Klammern gesetzt. So bezieht sich chmod(1) auf das Benutzerkommando chmod und mit chmod(2) ist der Systemaufruf gemeint.
Das ist nett, wenn Sie den Namen eines Kommandos wissen, und lediglich wissen wollen,
wie es zu benutzen ist. Aber was tun Sie, wenn Sie Sich nicht an den Namen des Kommandos
erinnern können? Sie können mit man nach Schlüsselbegriffen
in den Kommandobeschreibungen zu suchen, indem Sie den Parameter -k
benutzen:
% man -k mail
Mit diesem Kommando bekommen Sie eine Liste der Kommandos, deren Beschreibung das Schlüsselwort “mail” enthält. Diese Funktionalität erhalten Sie auch, wenn Sie das Kommando apropos benutzen.
Nun, Sie schauen Sich alle die geheimnisvollen Kommandos in /usr/bin an, haben aber nicht den blassesten Schimmer, wozu die meisten davon gut sind? Dann rufen Sie doch das folgende Kommando auf:
% cd /usr/bin % man -f *
Dasselbe erreichen Sie durch Eingabe von:
% cd /usr/bin % whatis *
FreeBSD enthält viele Anwendungen und Utilities der Free Software Foundation (FSF). Zusätzlich zu den Manualpages bringen diese Programme ausführlichere Hypertext-Dokumente (info genannt) mit, welche man sich mit dem Kommando info ansehen kann. Wenn Sie emacs installiert haben, können Sie auch dessen info-Modus benutzen.
Um das Kommando info(1) zu benutzen, geben Sie ein:
% info
Eine kurze Einführung gibt es mit h; eine Befehlsreferenz erhalten Sie durch Eingabe von: ?.
FreeBSD enthält sehr viele Systemwerkzeuge, die Teil des Basissystems sind. Allerdings sind Sie früher oder später auf Software Dritter angewiesen, damit Sie bestimmte Arbeiten durchführen können. Um diese Software zu installieren, stellt FreeBSD zwei sich ergänzende Methoden zur Verfügung: Die Ports-Sammlung (zur Installation aus dem Quellcode) sowie Pakete (auch als Packages bezeichnet, zur Installation von vorkompilierten binären Softwarepaketen). Sie können beide Methoden benutzen, um Ihre Lieblingsanwendungen von lokalen Medien oder über das Netzwerk zu installieren.
Dieses Kapitel behandelt die folgenden Themen:
Die Installation binärer Softwarepakete.
Der Bau Software Dritter aus dem Quellcode mithilfe der Ports-Sammlung.
Wie zuvor installierte Pakete oder Ports entfernt werden.
Wie Sie die Voreinstellungen der Ports-Sammlung überschreiben.
Die Suche nach geeigneter Software.
Wie Sie Ihre Anwendungen aktualisieren.
Wenn Sie schon einmal ein UNIX System benutzt haben, werden Sie wissen, dass zusätzliche Software meist wie folgt installiert wird:
Download der Software, die als Quelltext oder im Binärformat vorliegen kann.
Auspacken der Software, die typischerweise ein mit compress(1), gzip(1) oder bzip2(1) komprimiertes Tar-Archiv enthält.
Durchsuchen der Dokumentation, die sich meist in Dateien wie INSTALL, README oder mehreren Dateien im Verzeichnis doc/ befindet, nach Anweisungen, wie die Software zu installieren ist.
Kompilieren der Software wenn sie als Quelltext vorliegt. Dazu müssen Sie vielleicht das Makefile anpassen, oder configure laufen lassen, oder andere Arbeiten durchführen.
Testen und installieren der Software.
Das beschreibt aber nur den optimalen Fall. Wenn Sie Software installieren, die nicht speziell für FreeBSD geschrieben wurde, müssen Sie vielleicht sogar den Quelltext anpassen, damit die Software funktioniert.
Wenn Sie unbedingt wollen, können Sie mit FreeBSD Software nach der “althergebrachten” Methode installieren. Mit Paketen oder Ports bietet Ihnen FreeBSD allerdings zwei Methoden an, die Ihnen sehr viel Zeit sparen können. Zurzeit werden über 24,000 Anwendungen Dritter über diese Methoden zur Verfügung gestellt.
Das FreeBSD-Paket einer Anwendung besteht aus einer einzigen Datei, die Sie sich herunterladen müssen. Das Paket enthält schon übersetzte Kommandos der Anwendung, sowie zusätzliche Konfigurationsdateien oder Dokumentation. Zur Handhabung der Pakete stellt FreeBSD-Kommandos wie pkg_add(1), pkg_delete(1) oder pkg_info(1) zur Verfügung. Mit diesem System können neue Anwendungen mit einem Kommando, pkg_add, installiert werden.
Der FreeBSD-Port einer Anwendung ist eine Sammlung von Dateien, die das Kompilieren der Quelltexte einer Anwendung automatisieren.
Die Dateien eines Ports führen für Sie alle oben aufgeführten Schritte zum Installieren einer Anwendung durch. Mit einigen wenigen Kommandos wird der Quellcode der Anwendung automatisch heruntergeladen, ausgepackt, gepatcht, übersetzt und installiert.
Tatsächlich kann das Portsystem auch dazu benutzt werden, Pakete zu generieren, die Sie mit den gleich beschriebenen Kommandos, wie pkg_add, manipulieren können.
Pakete und Ports beachten Abhängigkeiten zwischen Anwendungen. Angenommen, Sie wollen eine Anwendung installieren, die von einer Bibliothek abhängt und die Anwendung wie die Bibliothek sind als Paket oder Port für FreeBSD verfügbar. Wenn Sie pkg_add oder das Portsystem benutzen, um die Anwendung zu installieren, werden Sie bemerken, dass die Bibliothek zuerst installiert wird, wenn sie nicht schon vorher installiert war.
Sie werden sich fragen, warum FreeBSD-Pakete und -Ports unterstützt, wo doch beide Methoden fast gleiches leisten. Beide Methoden haben ihre Stärken und welche Sie einsetzen, hängt letztlich von Ihren Vorlieben ab.
Vorteile von Paketen
Das komprimierte Paket einer Anwendung ist normalerweise kleiner als das komprimierte Archiv der Quelltexte.
Pakete müssen nicht mehr kompiliert werden. Dies ist ein Vorteil, wenn Sie große Pakete, wie Mozilla, KDE oder GNOME auf langsamen Maschinen installieren.
Wenn Sie Pakete verwenden, brauchen Sie nicht zu verstehen, wie Sie Software unter FreeBSD kompilieren.
Vorteile von Ports
Da die Pakete auf möglichst vielen System laufen sollen, werden Optionen beim Übersetzen zurückhaltend gesetzt. Wenn Sie eine Anwendung über die Ports installieren, können Sie die Angabe der Optionen optimieren. Zum Beispiel können Sie spezifischen Code für Pentium 4 oder Athlon Prozessoren erzeugen.
Die Eigenschaften einiger Anwendungen werden über Optionen zum Zeitpunkt des Übersetzens festgelegt. Apache kann zum Beispiel über viele eingebaute Optionen konfiguriert werden. Wenn Sie das Portsystem benutzen, können Sie die Vorgaben für die Optionen überschreiben.
Für einige Fälle existieren verschiedene Pakete einer Anwendung, die beim Übersetzen unterschiedlich konfiguriert wurden. Für Ghostscript gibt es ein ghostscript-Paket und ein ghostscript-nox11-Paket, die sich durch die X11 Unterstützung unterscheiden. Diese grobe Unterscheidung ist mit dem Paketsystem möglich, wird aber schnell unhandlich, wenn eine Anwendung mehr als ein oder zwei Optionen zum Zeitpunkt des Übersetzens besitzt.
Die Lizenzbestimmungen mancher Software verbietet ein Verbreiten in binärer Form. Diese Software muss als Quelltext ausgeliefert werden.
Einige Leute trauen binären Distributionen nicht. Wenn Sie den Quelltext besitzen, können Sie sich diesen (zumindest theoretisch) durchlesen und nach möglichen Problemen durchsuchen.
Wenn Sie eigene Anpassungen besitzen, benötigen Sie den Quelltext, um diese anzuwenden.
Manch einer besitzt gerne den Quelltext, um ihn zu lesen, wenn es einmal langweilig ist, ihn zu hacken, oder sich einfach ein paar Sachen abzugucken (natürlich nur, wenn es die Lizenzbestimmungen erlauben).
Wenn Sie über aktualisierte Ports informiert sein wollen, lesen Sie bitte die Mailinglisten FreeBSD ports und FreeBSD ports bugs.
Warnung: Bevor Sie eine Anwendung installieren, sollten Sie auf der Seite http://vuxml.FreeBSD.org/ über mögliche Sicherheitsprobleme mit der Anwendung informieren.
Die Anwendung ports-mgmt/portaudit prüft automatisch alle installierten Anwendungen auf bekannte Sicherheitslöcher. Vor dem Bau eines Ports findet ebenfalls eine Prüfung statt. Installierte Pakete prüfen Sie mit dem Kommando portaudit -F -a.
Der Rest dieses Kapitels beschreibt, wie Sie Software Dritter mit Paketen oder Ports auf einem FreeBSD-System installieren und verwalten.
Bevor Sie eine Anwendung installieren, müssen Sie deren Art und Namen kennen.
Die Anzahl der nach FreeBSD portierten Anwendungen steigt ständig. Zum Glück gibt es einige Wege, die richtige zu finden.
Eine aktuelle Liste verfügbarer Anwendungen, die sich auch durchsuchen lässt, finden Sie unter http://www.FreeBSD.org/ports/. Die Anwendungen sind in Kategorien unterteilt und Sie können sich alle Anwendungen einer Kategorie anzeigen lassen. Wenn Sie den Namen der Anwendung kennen, können Sie natürlich auch direkt nach dem Namen suchen.
FreshPorts, das von Dan Langille gepflegt wird, erreichen Sie unter http://www.FreshPorts.org/. FreshPorts verfolgt Änderungen an Anwendungen aus den Ports. Mit FreshPorts können Sie ein oder mehrere Ports beobachten und sich eine E-Mail schicken lassen, wenn ein Port aktualisiert wird.
Wenn Sie den Namen einer Anwendung nicht kennen, versuchen Sie eine Webseite wie FreshMeat (http://www.freshmeat.net/), um eine passende Anwendung zu finden. Schauen Sie dann auf der FreeBSD-Webseite nach, ob die Anwendung schon portiert wurde.
Wenn Sie den Portnamen kennen und nur nach der Kategorie suchen wollen, verwenden Sie das Kommando whereis(1). Geben Sie einfach whereis Datei ein. Datei ist der Name des Programms, das Sie suchen:
# whereis lsof lsof: /usr/ports/sysutils/lsof
Damit haben wir herausgefunden, dass sich lsof, ein Systemwerkzeug, im Verzeichnis /usr/ports/sysutils/lsof befindet.
Auch mit einem einfachen echo(1)-Befehl können Sie herausfinden, wo Sie einen bestimmten Port finden. Dazu ein Beispiel:
# echo /usr/ports/*/*lsof* /usr/ports/sysutils/lsof
Beachten Sie aber, dass dieser Befehl auch alle Dateien im Verzeichnis /usr/ports/distfiles findet, auf die der angegebene Suchbegriff passt.
Ein weiterer Weg, einen bestimmten Port zu finden, ist es, die eingebaute Suchfunktion der Ports-Sammlung zu benutzen. Dazu muss Ihr Arbeitsverzeichnis /usr/ports sein. In diesem Verzeichnis rufen Sie make search name=Anwendungsname auf, wobei Anwendungsname der Name der gesuchten Anwendung ist. Wenn Sie zum Beispiel nach lsof suchen:
# cd /usr/ports # make search name=lsof Port: lsof-4.56.4 Path: /usr/ports/sysutils/lsof Info: Lists information about open files (similar to fstat(1)) Maint: obrien@FreeBSD.org Index: sysutils B-deps: R-deps:
Der Teil der Ausgabe der Sie interessiert ist die Zeile, die mit “Path:” beginnt, weil sie Ihnen sagt, wo der Port zu finden ist. Die anderen Informationen werden zum Installieren des Ports nicht direkt benötigt, Sie brauchen sich darum jetzt nicht weiter zu kümmern.
Erweiterte Suchen führen Sie mit dem Kommando make search key=Text aus. Damit werden Portnamen, Kommentare, Beschreibungen und Abhängigkeiten nach Text durchsucht. Dies kann sehr nützlich sein, wenn Sie den Namen des Programms, nach dem Sie suchen, nicht kennen.
In beiden Fällen wird Groß- und Kleinschreibung bei der Suche ignoriert. Die Suche nach “LSOF” wird dieselben Ergebnisse wie die Suche nach “lsof” liefern.
Es gibt viele unterschiedliche Werkzeuge um Pakete in FreeBSD zu verwalten:
Auf einem laufenden System kann sysinstall benutzt werden, um Pakete zu installieren, zu löschen und verfügbare und installierte anzuzeigen. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 2.10.11.
Die Paketverwaltungswerkzeuge der Kommandozeile sind die Themen von diesem Kapitel.
Mit pkg_add(1) können Sie ein FreeBSD-Paket von einer lokalen Datei oder über das Netzwerk installieren.
Beispiel 5-1. Download vor Installation eines Pakets
# ftp -a ftp2.FreeBSD.org Connected to ftp2.FreeBSD.org. 220 ftp2.FreeBSD.org FTP server (Version 6.00LS) ready. 331 Guest login ok, send your email address as password. 230- 230- This machine is in Vienna, VA, USA, hosted by Verio. 230- Questions? E-mail freebsd@vienna.verio.net. 230- 230- 230 Guest login ok, access restrictions apply. Remote system type is UNIX. Using binary mode to transfer files. ftp> cd /pub/FreeBSD/ports/packages/sysutils/ 250 CWD command successful. ftp> get lsof-4.56.4.tgz local: lsof-4.56.4.tgz remote: lsof-4.56.4.tgz 200 PORT command successful. 150 Opening BINARY mode data connection for 'lsof-4.56.4.tgz' (92375 bytes). 100% |**************************************************| 92375 00:00 ETA 226 Transfer complete. 92375 bytes received in 5.60 seconds (16.11 KB/s) ftp> exit # pkg_add lsof-4.56.4.tgz
Wenn Sie die Pakete nicht lokal vorliegen haben (zum Beispiel auf den
FreeBSD-CD-ROMs), ist es wahrscheinlich einfacher den Schalter -r
von pkg_add(1) zu
verwenden. Das Werkzeug bestimmt dann automatisch das nötige Objektformat und
die richtige Version des Pakets, lädt dieses dann von einem FTP-Server und
installiert das Paket.
# pkg_add -r lsof
Das obige Beispiel würde ohne weitere Interaktion das richtige Paket herunterladen und installieren. Pakete werden vom FreeBSD-Hauptserver heruntergeladen. Wenn Sie anderen Server verwenden möchten, geben Sie den Server in der Umgebungsvariablen PACKAGESITE an. Die Dateien werden mit fetch(3), das Umgebungsvariablen wie FTP_PASSIVE_MODE, FTP_PROXY und FTP_PASSWORD berücksichtigt, heruntergeladen. Wenn Sie durch eine Firewall geschützt werden, müssen Sie vielleicht eine oder mehrere dieser Umgebungsvariablen setzen oder einen FTP oder HTTP Proxy verwenden. Eine Liste der unterstützten Umgebungsvariablen finden Sie in fetch(3). Beachten Sie, dass im obigen Beispiel lsof anstelle von lsof-4.56.4 verwendet wird. Wenn Sie pkg_add(1) zum Herunterladen eines Pakets verwenden, darf die Versionsnummer des Pakets nicht angegeben werden, da automatisch die neuste Version der Anwendung geholt wird.
Anmerkung: Unter FreeBSD-CURRENT oder FreeBSD-STABLE holt pkg_add(1) die neuste Version einer Anwendung, unter einer Release holt pkg_add(1) die Version der Anwendung, die im Release enthalten ist. Sie können dies ändern, indem Sie die Umgebungsvariable PACKAGESITE überschreiben. Wenn Sie bespielsweise FreeBSD 8.1-RELEASE installiert haben, versucht pkg_add(1) in der Voreinstellung die Pakete von ftp://ftp.freebsd.org/pub/FreeBSD/ports/i386/packages-8.1-release/Latest/ zu laden. Wollen Sie pkg_add(1) dazu zwingen, nur FreeBSD 8-STABLE-Pakete herunterzuladen, setzen Sie die Umgebungsvariable PACKAGESITE auf ftp://ftp.freebsd.org/pub/FreeBSD/ports/i386/packages-8-stable/Latest/.
Pakete werden im .tgz- und .tbz-Format ausgeliefert. Sie finden Sie unter ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/ports/packages/ oder auf der FreeBSD-CD-ROM-Distribution. Jede CD der FreeBSD Distribution (oder des PowerPaks) enthält Pakete im Verzeichnis /packages. Die Struktur des Paketbaums entspricht dem /usr/ports Baum. Jede Kategorie besitzt ein eigenes Verzeichnis und alle Pakete befinden sich im Verzeichnis All.
Die Verzeichnisstruktur des Paketbaums ist ein Abbild der Ports, da beide Systeme eng zusammenarbeiten.
pkg_info(1) zeigt alle installierten Pakete und deren Beschreibung an.
# pkg_info cvsup-16.1 A general network file distribution system optimized for CV docbook-1.2 Meta-port for the different versions of the DocBook DTD ...
pkg_version(1) vergleicht die Version installierter Pakete mit der Version aus der Ports-Sammlung.
# pkg_version cvsup = docbook = ...
Die Symbole in der zweiten Spalte zeigen das Alter des Pakets im Vergleich zu der lokalen Version aus der Ports-Sammlung an.
Symbol | Bedeutung |
---|---|
= | Die Version des installierten Paketes stimmt mit der Version aus der lokalen Ports-Sammlung überein. |
< | Die installierte Version ist älter als die der verfügbaren Version aus der Ports-Sammlung. |
> | Die installierte Version ist neuer als die aus der Ports-Sammlung (Eventuell ist die lokale Ports-Sammlung veraltet). |
? | Das installierte Paket konnte in der Ports-Sammlung nicht gefunden werden. Das kann dadurch hervorgerufen werden, dass ein installierter Port aus der Ports-Sammlung entfernt wurde oder einen neuen Namen erhalten hat. |
* | In der Ports-Sammlung befinden sich mehrere Versionen der Anwendung. |
! | Das installierte Paket ist zwar im Index enthalten, aus irgendeinem Grund war pkg_version aber dennoch nicht in der Lage, die Versionsnummer des installierten Pakets mit der Versionsnummer des entsprechenden Eintrags im Index zu vergleichen. |
Um ein zuvor installiertes Paket zu entfernen, benutzen Sie das Werkzeug pkg_delete(1).
# pkg_delete xchat-1.7.1
Beachten Sie, dass pkg_delete(1) die vollständige Bezeichnung des Pakets benötigt (also Paketname und Versionsnummer). Die Eingabe von xchat (anstelle von xchat-1.7.1) ist daher nicht ausreichend. Zwar können Sie die Versionsnummer eines installierten Pakets mit pkg_version(1) herausfinden, es ist aber auch möglich, ein Paket zu deinstallieren, ohne die exakte Versionsnummer zu kennen, wenn Sie Wildcards einsetzen:
# pkg_delete xchat\*
In diesem Beispiel werden alle Pakete gelöscht, deren Name mit xchat beginnt.
Informationen über alle installierte Pakete werden in /var/db/pkg abgelegt. Das Verzeichnis enthält Dateien, in denen sich die Beschreibungen der Pakete und Listen von Dateien, die zu einem Paket gehören, befinden.
Die folgenden Abschnitte stellen die grundlegenden Anweisungen vor, um Anwendungen aus der Ports-Sammlung auf Ihren Rechner zu installieren oder zu löschen. ports(7) enthält eine Auflistung aller verfügbaren make-Targets und Umgebungsvariablen.
Bevor Sie einen Port installieren können, müssen Sie zuerst die Ports-Sammlung installieren, die aus Makefiles, Patches und Beschreibungen besteht. Die Ports-Sammlung wird für gewöhnlich unter /usr/ports installiert.
Bei der FreeBSD-Installation hatten Sie in sysinstall die Möglichkeit, die Ports-Sammlung zu installieren. Wenn Sie die Sammlung damals nicht installiert haben, können Sie das mit den folgenden Anweisungen nachholen:
Installieren mit CVSup
Dies ist eine schnelle Methode, um die Ports-Sammlung zu installieren und zu aktualisieren. CVSup wird im Abschnitt Benutzen von CVSup des Handbuchs beschrieben.
Anmerkung: Die im Basissystem enthaltene Variante des CVSup-Protokolls heißt csup.
Achten Sie darauf, dass das Verzeichnis /usr/ports leer ist, bevor Sie csup das erste Mal ausführen! Haben Sie die Ports-Sammlung zuvor schon aus einer anderen Quelle installiert, wird csup bereits aus dem Repository entfernte Patches nicht aus der lokalen Kopie der Ports-Sammlung löschen.
Rufen Sie csup auf:
# csup -L 2 -h cvsup.FreeBSD.org /usr/share/examples/cvsup/ports-supfile
Ersetzen Sie cvsup.FreeBSD.org durch einen CVSup-Server in Ihrer Nähe. Eine vollständige Liste der CVSup-Spiegel finden Sie im Abschnitt CVSup-Server des Handbuchs.
Anmerkung: Sie sollten sich eine an Ihre Bedürfnisse angepasste ports-supfile erstellen, um so beispielsweise zu vermeiden, dass Sie bei jedem Aufruf von CVSup wieder die Parameterliste übergeben müssen.
Dazu kopieren Sie zuerst als root die Datei /usr/share/examples/cvsup/ports-supfile nach /root oder in Ihr Heimatverzeichnis.
Danach müssen Sie die Datei ports-supfile anpassen.
Dazu ersetzen Sie cvsup.FreeBSD.org durch einen CVSup-Server in Ihrer Nähe. Eine vollständige Liste der CVSup-Spiegel finden Sie im Abschnitt CVSup-Server des Handbuchs.
Nun können Sie csup mit folgender Syntax starten:
# csup -L 2 /root/ports-supfile
Mit csup(1) können Sie später auch die Ports-Sammlung aktualisieren. Die installierten Ports werden mit diesem Kommando allerdings nicht aktualisiert.
Installieren mit Portsnap
Bei Portsnap handelt es sich um ein alternatives System zur Distribution der Ports-Sammlung. Eine detaillierte Beschreibung von Portsnap finden Sie im Abschnitt Portsnap: Ein Werkzeug zur Aktualisierung der Ports-Sammlung des Handbuchs.
Laden Sie einen komprimierten Snapshot der Ports-Sammlung in das Verzeichnis /var/db/portsnap herunter. Danach können Sie die Internetverbindung trennen, wenn Sie dies wünschen.
# portsnap fetch
Wenn Sie Portsnap das erste Mal verwenden, müssen Sie den Snapshot nach /usr/ports extrahieren:
# portsnap extract
Ist die Ports-Sammlung bereits installiert, und Sie wollen diese nur aktualisieren, führen Sie stattdessen folgenden Befehl aus:
# portsnap update
Installieren mit sysinstall
Nicht zuletzt ist es auch möglich, die Ports-Sammlung über sysinstall zu installieren. Beachten Sie dabei aber, dass bei dieser Methode nicht die aktuellste Version der Ports-Sammlung, sondern die Version, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der installierten FreeBSD-Version aktuell war, installiert wird. Haben Sie Zugriff auf das Internet, so sollten Sie daher stets eine der weiter oben beschriebenen Methoden verwenden, um die Ports-Sammlung zu installieren.
Führen Sie als root sysinstall aus:
# sysinstall
Wählen Sie den Punkt
aus und drücken Sie Enter.Wählen Sie dann
aus und drücken Sie Enter.In diesem Menü wählen Sie
aus und drücken die Leertaste.Danach wählen Sie Exit aus und drücken Enter.
Legen Sie nun ein geeignetes Installationsmedium, wie CD-ROM oder FTP, fest.
Wählen Sie nun Exit aus und drücken Enter.
Verlassen Sie sysinstall mit X.
Was ist mit einem “Gerüst” im Zusammenhang mit der Ports-Sammlung gemeint? In aller Kürze: ein Gerüst eines Ports ist ein minimaler Satz von Dateien, mit denen das FreeBSD-System eine Anwendung sauber übersetzen und installieren kann. Ein jeder Port beinhaltet:
Eine Datei Makefile. Das Makefile enthält verschiedene Anweisungen, die spezifizieren, wie eine Anwendung kompiliert wird und wo sie auf Ihrem System installiert werden sollte.
Eine Datei distinfo. Diese enthält Informationen, welche Dateien heruntergeladen werden müssen sowie deren MD5-Prüfsummen (die Sie mit sha256(1) überprüfen können, um sicher zu gehen, dass diese Dateien während des Herunterladens nicht beschädigt wurden).
Ein files Verzeichnis. Hierin liegen Patches, welche das Übersetzen und Installieren der Anwendung ermöglichen. Patches sind im Wesentlichen kleine Dateien, die Änderungen an speziellen Dateien spezifizieren. Sie liegen als reiner Text vor und sagen ungefähr: “Lösche Zeile 10” oder “Ändere Zeile 26 zu ...”. Patches sind auch bekannt unter dem Namen “diffs”, weil Sie mit dem Programm diff(1) erstellt werden.
Dieses Verzeichnis kann auch noch andere Dateien enthalten, welche zum Bauen des Ports benutzt werden.
Eine Datei pkg-descr. Eine ausführlichere, oft mehrzeilige Beschreibung der Anwendung.
Eine Datei pkg-plist. Das ist eine Liste aller Dateien, die durch diesen Port installiert werden. Außerdem sind hier Informationen enthalten, die zum Entfernen des Ports benötigt werden.
Einige Ports besitzen noch andere Dateien, wie pkg-message, die vom Portsystem benutzt werden, um spezielle Situationen zu handhaben. Wenn Sie mehr über diese Dateien oder das Port-System erfahren sollen, lesen Sie bitte das FreeBSD Porter's Handbook.
Ein Port enthält lediglich Anweisungen, wie der Quelltext zu bauen ist, nicht aber den eigentlichen Quelltext. Den Quelltext erhalten Sie von einer CD-ROM oder aus dem Internet. Quelltexte werden in einem Format nach Wahl des jeweiligen Software-Autors ausgeliefert. Häufig ist dies ein gezipptes Tar-Archiv, aber es kann auch mit einem anderen Tool komprimiert oder gar nicht komprimiert sein. Der Quelltext, in welcher Form er auch immer vorliegen mag, wird “Distfile” genannt. Die zwei Methoden, mit denen ein Port installiert wird, werden unten besprochen.
Anmerkung: Zum Installieren von Ports müssen Sie als Benutzer root angemeldet sein.
Warnung: Stellen Sie sicher, dass die Ports-Sammlung aktuell ist, bevor Sie einen Port installieren. Informieren Sie sich vorher zusätzlich unter http://vuxml.FreeBSD.org/ über mögliche Sicherheitsprobleme des zu installierenden Ports.
Vor der Installation kann portaudit eine neue Anwendung automatisch auf Sicherheitslöcher prüfen. Das Werkzeug befindet sich in der Ports-Sammlung (ports-mgmt/portaudit). Vor der Installation einer neuen Anwendung sollten Sie mit portaudit -F die Sicherheitsdatenbank aktualisieren. Die täglich laufende Sicherheitsprüfung des Systems aktualisiert die Datenbank und prüft installierte Anwendungen auf vorhandene Sicherheitslöcher. Weiteres erfahren Sie in den Hilfeseiten portaudit(1) und periodic(8).
Die Ports-Sammlung geht davon, dass Ihr System über eine funktionierende Internetverbindung verfügt. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie eine Kopie des zu installierenden Distfiles manuell nach /usr/ports/distfiles kopieren.
Dazu wechseln Sie als erstes in das Verzeichnis des Ports, den Sie installieren wollen:
# cd /usr/ports/sysutils/lsof
Im Verzeichnis lsof kann man das Gerüst erkennen. Der nächste Schritt ist das Übersetzen (auch Bauen genannt) des Ports durch die Eingabe des Befehls make:
# make >> lsof_4.57D.freebsd.tar.gz doesn't seem to exist in /usr/ports/distfiles/. >> Attempting to fetch from ftp://lsof.itap.purdue.edu/pub/tools/unix/lsof/. ===> Extracting for lsof-4.57 ... [Ausgabe des Auspackens weggelassen] ... >> Checksum OK for lsof_4.57D.freebsd.tar.gz. ===> Patching for lsof-4.57 ===> Applying FreeBSD patches for lsof-4.57 ===> Configuring for lsof-4.57 ... [configure-Ausgabe weggelassen] ... ===> Building for lsof-4.57 ... [Ausgabe der Übersetzung weggelassen] ... #
Ist die Übersetzungsprozedur beendet, landen Sie wiederum in der Kommandozeile und können das Programm im nächsten Schritt installieren. Dazu verwenden Sie den Befehl make install:
# make install ===> Installing for lsof-4.57 ... [Ausgabe der Installation weggelassen] ... ===> Generating temporary packing list ===> Compressing manual pages for lsof-4.57 ===> Registering installation for lsof-4.57 ===> SECURITY NOTE: This port has installed the following binaries which execute with increased privileges. #
Nachdem die Installation abgeschlossen ist, können Sie die gerade installierte Anwendung starten. Da lsof eine Anwendung ist, die mit erhöhten Rechten läuft, wird eine Sicherheitswarnung angezeigt. Sie sollten alle Warnungen während des Baus und der Installation eines Ports beachten.
Es ist eine gute Idee, das Unterverzeichnis work nach erfolgter Installation wieder zu löschen. Einerseits gewinnen Sie dadurch Speicherplatz, andererseits könnte es sonst zu Problemen bei der Aktualisierung des Ports auf eine neuere Version kommen.
# make clean ===> Cleaning for lsof-4.57 #
Anmerkung: Sie können zwei Schritte sparen, wenn Sie gleich make install clean anstelle von make, make install und make clean eingeben.
Anmerkung: Um die Suche nach Kommandos zu beschleunigen, speichern einige Shells eine Liste der verfügbaren Kommandos in den durch die Umgebungsvariable PATH gegebenen Verzeichnissen. Nach der Installation eines Ports müssen Sie in einer solchen Shell vielleicht das Kommando rehash absetzen, um die neu installierten Kommandos benutzen zu können. Das Kommando rehash gibt es in Shells wie der tcsh. Unter Shells wie der sh benutzen Sie das Kommando hash -r. Weiteres entnehmen Sie bitte der Dokumentation Ihrer Shell.
Einige von Dritten angebotenen DVD-ROM-Produkte wie das FreeBSD Toolkit von der FreeBSD Mall enthalten auch Distfiles (komprimierte Quellcodepakete). Diese lassen sich über die Ports-Sammlung installieren. Dazu hängen Sie die DVD-ROM unter /cdrom in den Verzeichnisbaum ein. Wenn Sie einen anderen Mountpunkt verwenden, sollten Sie die make-Variable CD_MOUNTPTS setzen, damit die auf der DVD-ROM enthaltenen Distfiles automatisch verwendet werden.
Anmerkung: Beachten Sie bitte, dass die Lizenzen einiger Ports die Einbeziehung auf der CD-ROM verbieten. Das kann verschiedene Gründe haben. Beispielsweise eine Registrierung vor dem Herunterladen erforderlich oder die Weiterverteilung ist verboten. Wenn Sie einen Port installieren wollen, der nicht auf der CD-ROM enthalten ist, müssen Sie online sein.
Die Ports-Sammlung benutzt zum Herunterladen von Dateien fetch(3), das Umgebungsvariablen wie FTP_PASSIVE_MODE, FTP_PROXY und FTP_PASSWORD berücksichtigt. Wenn Sie durch eine Firewall geschützt werden, müssen Sie vielleicht eine oder mehrere dieser Umgebungsvariablen setzen, oder einen FTP oder HTTP Proxy verwenden. Eine Liste der unterstützten Umgebungsvariablen finden Sie in fetch(3).
Benutzer ohne eine ständige Internet-Verbindung werden das Kommando make fetch zu schätzen wissen. Das Kommando lädt alle benötigten Dateien eines Ports herunter. Sie können das Kommando im Verzeichnis /usr/ports laufen lassen. In diesem Fall werden alle Dateien heruntergeladen. Es ist auch möglich, make fetch nur in einem Teil des Baums, wie /usr/ports/net, aufzurufen. Die Dateien von allen abhängigen Ports werden mit diesem Kommando allerdings nicht heruntergeladen. Wenn Sie diese Dateien ebenfalls herunterladen wollen, ersetzen Sie im Kommando fetch durch fetch-recursive.
Anmerkung: Abhängig davon, in welchem Verzeichnis Sie make aufrufen, können Sie analog zu make fetch die Ports einer Kategorie oder alle Ports bauen. Beachten Sie allerdings, dass manche Ports nicht zusammen installiert werden können. Weiterhin gibt es Fälle, in denen zwei Ports unterschiedliche Inhalte in derselben Datei speichern wollen.
Manchmal ist es erforderlich, die benötigten Dateien von einem anderen Ort als den im Port vorgesehenen herunterzuladen. Der Ort wird durch die Variable MASTER_SITES vorgegeben, die Sie wie folgt überschreiben können:
# cd /usr/ports/directory # make MASTER_SITE_OVERRIDE= \ ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/ports/distfiles/ fetch
Im Beispiel wurde MASTER_SITES mit dem Wert ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/ports/distfiles/ überschrieben.
Anmerkung: Einige Ports besitzen Optionen, mit denen Sie zusätzliche Funktionen oder Sicherheitsoptionen einstellen können (oder manchmal auch müssen). Zusätzliche Optionen können beispielsweise für www/firefox, security/gpgme und mail/sylpheed-claws angegeben werden. Wenn ein Port über zusätzliche Optionen verfügt, werden diese beim Bau des Ports auf der Konsole ausgegeben.
Manchmal ist es nützlich (oder erforderlich), in anderen Verzeichnissen zu arbeiten. Die Verzeichnisse können Sie mit den Variablen WRKDIRPREFIX und PREFIX einstellen. Die Variable WRKDIRPREFIX gibt das Bauverzeichnis an:
# make WRKDIRPREFIX=/usr/home/example/ports install
Dieses Kommando baut den Port in /usr/home/example/ports und installiert ihn unter /usr/local.
Die Variable PREFIX legt das Installations-Verzeichnis fest:
# make PREFIX=/usr/home/example/local install
In diesem Beispiel wird der Port unter /usr/ports gebaut und nach /usr/home/example/local installiert.
Sie können beide Variablen auch zusammen benutzen:
# make WRKDIRPREFIX=../ports PREFIX=../local install
Die Kommandozeile ist zu lang, um sie hier komplett wiederzugeben, aber Sie sollten die zugrunde liegende Idee erkennen.
Einige Ports, welche imake(1) (Teil des X-Window-Systems) benutzen, funktionieren nicht gut mit PREFIX und bestehen darauf, unter /usr/X11R6 installiert zu werden. In ähnlicher Weise verhalten sich einige Perl-Ports, die PREFIX ignorieren und sich in den Perl-Verzeichnisbaum installieren. Zu erreichen, dass solche Ports PREFIX beachten, ist schwierig oder sogar unmöglich.
Beim Bau einiger Ports erhalten Sie ein ncurses-basiertes Menü, über dessen Optionen Sie den Bau dieser Ports beeinflussen können. Es gibt diverse Möglichkeiten, dieses Menü nach dem Bau eines Ports erneut aufzurufen, um beispielsweise Optionen zu entfernen, hinzuzufügen oder anzupassen. Sie können beispielsweise in das Verzeichnis des Ports wechseln und dort den Befehl make config eingeben, wodurch das Menü mit den ursprünglichen gewählten Optionen erneut aufgerufen wird. Eine andere Möglichkeit bietet der Befehl make showconfig, mit dem Sie eine Liste aller Konfigurationsoptionen dieses Ports aufrufen. Eine weitere Alternative bietet der Befehl make rmconfig, der die von Ihnen ursprünglich gewählten Optionen zurücksetzt und es Ihnen dadurch ermöglicht, die Konfiguration erneut zu beginnen. Die eben erwähnten Optionen (und viele andere) werden ausführlich in der Manualpage ports(7) beschrieben.
Da Sie nun wissen, wie man einen Port installiert, wollen Sie sicher auch wissen, wie man ein über einen Port installiertes Programm wieder deinstallieren kann. Ports werden analog zu Paketen mit pkg_delete(1) deinstalliert (Lesen Sie sich den Abschnitt Benutzen des Paketsystems des Handbuchs durch, wenn Sie weitere Informationen benötigen.). Für das vorhin installierte Programm lsof würden Sie dazu wie folgt vorgehen:
# pkg_delete lsof-4.57
Als erstes sollten sie sich alle installierten Ports anzeigen lassen, von denen eine aktuellere Version in der Ports-Sammlung existiert. Dazu verwenden Sie den Befehl pkg_version(1):
# pkg_version -v
Nachdem Sie die Ports-Sammlung auf den neusten Stand gebracht haben, lesen Sie bitte zuerst die Datei /usr/ports/UPDATING, bevor Sie einen Port aktualisieren. In dieser Datei werden Probleme und zusätzlich durchzuführende Schritte bei der Aktualisierung einzelner Ports beschrieben. Dazu gehören solche Dinge wie geänderte Dateiformate, verschobene Konfigurationsdateien, aber auch Inkompatibilitäten zu einer Vorgängerversion.
Sollte UPDATING etwas hier Gesagtem widersprechen, so gilt das in UPDATING Gesagte.
portupgrade wurde entwickelt, um die Aktualisierung von Ports zu vereinfachen. Sie können portupgrade über den Port ports-mgmt/portupgrade wie jeden anderen Port mit make install clean installieren:
# cd /usr/ports/ports-mgmt/portupgrade/ # make install clean
Durchsuchen Sie regelmäßig (am besten vor jeder Aktualisierung) die Liste der installierten Ports mit pkgdb -F und beheben Sie alle gefundenen Probleme.
Wenn Sie portupgrade -a eingeben, beginnt portupgrade automatisch mit der Aktualisierung aller
veralteter Ports Ihres Systems. Verwenden Sie den Schalter -i
, wenn Sie individuell entscheiden wollen, ob ein Port
aktualisiert werden soll:
# portupgrade -ai
Wenn Sie nur eine einzelne Anwendung anstelle aller Anwendungen aktualisieren
wollen, verwenden Sie das Kommando portupgrade pkgname. Geben Sie den Schalter -R
an, wenn portupgrade zuvor alle
Ports aktualisieren soll, die von dem gegebenen Paket abhängen.
Der Schalter -P
verwendet zur Installation Pakete
anstelle von Ports. Mit dieser Option durchsucht portupgrade die in der Umgebungsvariablen PKG_PATH aufgeführten Verzeichnisse nach Paketen. Sind lokal
keine Pakete vorhanden, versucht portupgrade die Pakete
über das Netz herunterzuladen. Gibt es die Pakete weder lokal noch auf
entfernten Rechnern, werden die Ports verwendet. Um dies zu verhindern, benutzen Sie
die Option -PP
.
# portupgrade -PP gnome2
Wenn Sie nur die Quelldateien des Ports (oder die Pakete mit -P
) herunterladen möchten, ohne die Anwendung zu bauen oder zu
installieren, geben Sie die Option -F
an. Weitere
Möglichkeiten lesen Sie bitte in der Hilfeseite
portupgrade(1)
nach.
Portmanager ist ein weiteres Werkzeug, das die Aktualisierung installierter Ports erleichtert. Es kann über den Port ports-mgmt/portmanager installiert werden:
# cd /usr/ports/ports-mgmt/portmanager # make install clean
Alle installierten Ports können danach durch folgende Eingabe aktualisiert werden:
# portmanager -u
Wenn Sie zusätzlich die Optionen -ui
an Portmanager übergeben, werden Sie bei jedem Schritt um eine
Bestätigung gefragt. Portmanager ist außerdem in
der Lage, neue Ports auf Ihrem System zu installieren. Im Gegensatz zum bekannten
make install clean aktualisiert es aber vor dem Bau und
der Installation eines Ports alle abhängigen Ports.
# portmanager x11/gnome2
Treten bei den Abhängigkeiten des zu installierenden Ports Probleme auf, ist Portmanager in der Lage, alle Abhängigkeiten in der korrekten Reihenfolge neu zu bauen. Nachdem dieser Schritt abgeschlossen ist, wird der problematische Port ebenfalls neu gebaut.
# portmanager graphics/gimp -f
Weitere Informationen finden Sie in der Manualpage portmanager(1).
Bei Portmaster handelt es sich um ein weiteres Werkzeug zum Aktualisieren von Ports. Portmaster nutzt nur Werkzeuge, die bereits im Basissystem vorhanden sind (ist also nicht von weiteren Ports abhängig). Es verwendet Informationen in /var/db/pkg/, um festzustellen, welche Ports aktualisiert werden sollen. Sie können dieses Program über den Port ports-mgmt/portmaster installieren:
# cd /usr/ports/ports-mgmt/portmaster # make install clean
Portmaster teilt Ports in vier Kategorien ein:
Root ports (no dependencies, not depended on)
Trunk ports (no dependencies, are depended on)
Branch ports (have dependencies, are depended on)
Leaf ports (have dependencies, not depended on)
Um eine Liste aller installierter Ports anzuzeigen (und nach neueren Versionen
zu suchen), verwenden Sie die Option -L
:
# portmaster -L ===>>> Root ports (No dependencies, not depended on) ===>>> ispell-3.2.06_18 ===>>> screen-4.0.3 ===>>> New version available: screen-4.0.3_1 ===>>> tcpflow-0.21_1 ===>>> 7 root ports ... ===>>> Branch ports (Have dependencies, are depended on) ===>>> apache-2.2.3 ===>>> New version available: apache-2.2.8 ... ===>>> Leaf ports (Have dependencies, not depended on) ===>>> automake-1.9.6_2 ===>>> bash-3.1.17 ===>>> New version available: bash-3.2.33 ... ===>>> 32 leaf ports ===>>> 137 total installed ports ===>>> 83 have new versions available
Um alle derzeit installierten Ports zu aktualisieren, verwenden Sie einfach den folgenden Befehl:
# portmaster -a
Anmerkung: In der Voreinstellung erzeugt Portmaster eine Sicherheitskopie, bevor ein installierter Port gelöscht wird. Ist die Installation der neuen Version erfolgreich, wird dieses Backup wieder gelöscht. Wollen Sie das Backup lieber manuell löschen, verwenden Sie die Option
-b
beim Aufruf von Portmaster. Durch die Verwendung der Option-i
wird Portmaster im interaktiven Modus gestartet und fragt bei jedem zu aktualisierenden Port nach, wie Sie vorgehen wollen.
Treten während der Aktualisierung Fehler auf, können Sie die Option -f
verwenden, um alle Ports zu aktualisieren beziehungsweise
neu zu bauen:
# portmaster -af
Portmaster ist auch in der Lage, neue Ports zu installieren, wobei zuvor alle abhängigen Ports aktualisiert werden:
# portmaster shells/bash
Weiterführende Informationen finden Sie in der Manualpage portmaster(8).
Die Ports-Sammlung kann sehr viel Plattenplatz verschlingen. Führen Sie nach dem Bau und der Installation eines Ports make clean aus, um die Arbeitsverzeichnisse zu löschen. Dieser Befehl entfernt das Verzeichnis work des gebauten Ports. Wollen Sie die gesamte Ports-Sammlung aufräumen, verwenden Sie folgenden Befehl:
# portsclean -C
Im Laufe der Zeit werden sich zahlreiche Distfiles im Verzeichnis distfiles ansammeln. Sie können diese entweder händisch löschen, oder Sie verwenden den folgenden Befehl, um alle Distfiles zu löschen, die nicht länger benötigt werden:
# portsclean -D
Falls Sie nur alle Distfiles löschen wollen, die von keinem derzeit installierten Port referenziert werden:
# portsclean -DD
Anmerkung: Das Werkzeug portsclean wird automatisch bei der Installation von portupgrade mit installiert.
Denken Sie daran, installierte Ports wieder zu entfernen, wenn Sie diese nicht mehr benötigen. Um diese Arbeit zu erleichtern, können Sie den Port ports-mgmt/pkg_cutleaves installieren.
Nach der Installation einer neuen Anwendung wollen Sie wahrscheinlich die mitgelieferte Dokumentation lesen und die Konfigurationsdateien der Anwendung anpassen. Wenn die Anwendung ein Dæmon ist, sollten Sie sicherstellen, dass die Anwendung beim Booten startet.
Die einzelnen Schritte sind natürlich von Anwendung zu Anwendung verschieden. Wenn Sie sich allerdings nach der Installation einer Anwendung die Frage “Was nun?” stellen, helfen die folgenden Hinweise vielleicht weiter.
Finden Sie mit pkg_info(1) heraus, welche Dateien die Anwendung wo installiert hat. Wenn Sie beispielsweise gerade die Version 1.0.0 von FooPackage installiert haben, zeigt Ihnen das folgende Kommando alle installierten Dateien des Pakets:
# pkg_info -L foopackage-1.0.0 | less
Achten Sie besonders auf die Manualpages, die Sie in man/ Verzeichnissen finden und auf Konfigurationsdateien, die in etc/ abgelegt werden. Manche Pakete enthalten in doc/ zusätzliche Dokumentation.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Version einer Anwendung Sie gerade installiert haben, können Sie mit dem folgenden Kommando nach der Anwendung suchen:
# pkg_info | grep -i foopackage
Das Kommando zeigt alle installierten Pakete, deren Paketname foopackage enthält. Ersetzen Sie foopackage durch den Namen der Anwendung, die Sie suchen.
Nachdem Sie die Manualpages der Anwendung gefunden haben, lesen Sie diese bitte mit man(1). Schauen Sie sich auch die Beispiele für Konfigurationsdateien und die zusätzliche Dokumentation, wenn es welche gibt, an.
Wenn es für die Anwendung eine Webseite gibt, suchen Sie dort nach zusätzlicher Dokumentation wie FAQs (häufig gestellte Fragen). Wenn Sie die Adresse der Webseite nicht kennen, versuchen Sie das folgende Kommando:
# pkg_info foopackage-1.0.0
Die Ausgabe enthält oft eine Zeile, die mit WWW: beginnt und die URL der Webseite enthält.
Ports, die während des Systemstarts gestartet werden sollen, installieren meist ein Beispielskript im Verzeichnis /usr/local/etc/rc.d. Überprüfen Sie dieses Skript. Wenn nötig, passen Sie das Skript an und benennen Sie es um. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 12.5.
Stolpern Sie einmal über einen Port, der bei Ihnen nicht funktioniert, könnten Sie zum Beispiel Folgendes tun:
Stellen Sie fest, ob die Datenbank mit den Problemberichten bereits einen Lösungsvorschlag enthält. Ist dies der Fall, können Sie die vorgeschlagene Lösung testen.
Bitten Sie den Betreuer des Ports um Hilfe. Geben Sie dazu make maintainer ein oder lesen Sie das Makefile im Verzeichnis des Ports, um an die E-Mail-Adresse zu kommen. Vergessen Sie nicht den Namen und die Version des Ports (schicken Sie die Zeile mit $FreeBSD: aus dem Makefile) und die Ausgabe bis zur Fehlermeldung mitzuschicken.
Anmerkung: Einige Ports werden nicht von einer Einzelperson, sondern von einer Mailingliste betreut. Viele (aber nicht alle) dieser Adressen haben die Form
<freebsd-NameDerListe@FreeBSD.org>
. Denken Sie daran, wenn Sie Ihre Fragen formulieren.Dies gilt insbesondere für Ports, die als als Betreuer den Eintrag
<ports@FreeBSD.org>
aufweisen. Derartige Ports haben überhaupt keinen Betreuer. Korrekturen und Unterstützung kommen daher nur von Personen, die diese Mailingliste abonniert haben. Gerade in diesem Bereich werden jederzeit zusätzliche freiwillige Helfer benötigt!
Erhalten Sie auf Ihre Anfrage keine Antwort, können Sie über send-pr(1) einen Problembericht erstellen. Bevor Sie einen solchen Bericht erstellen, sollten Sie den Artikel Writing FreeBSD Problem Reports lesen.
Reparieren Sie ihn! Das FreeBSD Porter's Handbook enthält eine detaillierte Beschreibung des Portsystems. Damit sind Sie in der Lage, einen gelegentlich kaputten Port zu reparieren oder einen eigenen Port zu erstellen.
Holen Sie sich das Paket von einem FTP-Server in Ihrer Nähe. Die “Basis”-Sammlung aller Pakete liegt auf ftp.de.FreeBSD.org im Verzeichnis packages. Aber versuchen Sie zuerst einen Spiegel in Ihrer Nähe! Benutzen Sie das Programm pkg_add(1), um Pakete auf Ihrem Rechner zu installieren. Dies hat zudem den Vorteil, dass es schneller geht.
Mit X11 steht unter FreeBSD eine leistungsfähige frei verfügbare grafische Benutzeroberfläche zur Verfügung, die in Xorg (sowie in weiteren, hier nicht diskutierten Varianten) implementiert wurde. Xorg von der X.Org Foundation ist der voreingestellte Standard-X11-Server, der unter einer Lizenz ähnlich der von FreeBSD steht. Zusätzlich sind einige kommerzielle X-Server für FreeBSD verfügbar.
Auskunft über von X11 unterstützte Video-Hardware gibt die Webseite Xorg.
Nachdem Sie dieses Kapitel gelesen haben, werden Sie
die Komponenten des X-Window-Systems und ihr Zusammenspiel kennen.
Wissen, wie X11 installiert und konfiguriert wird.
Wissen, wie Sie verschiedene Window-Manager installieren und benutzen.
Wissen, wie TrueType®-Schriftarten mit X11 benutzt werden.
Wissen, wie Sie die grafische Anmeldung (XDM) einrichten.
Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie
wissen, wie Sie Software Dritter installieren (Kapitel 5).
Anwendern anderer grafischer Benutzeroberflächen, wie Microsoft Windows oder Mac OS, kommt X beim ersten Mal oft befremdlich vor.
Man braucht kein weitreichendes Verständnis der X-Komponenten und Ihres Zusammenspiels, um X anzuwenden. Um die Stärken von X auszunutzen, sollten Sie allerdings die Grundlagen verstehen.
X ist nicht die erste grafische Benutzeroberfläche, die für UNIX geschrieben wurde. Die Entwickler von X arbeiteten vorher an einem anderen System, das W (von engl. window: Fenster) hieß. X ist schlicht der nächste Buchstabe im Alphabet.
X wird “X”, “X-Window-System” oder “X11” genannt. Sagen Sie bitte nicht “X-Windows”: das kommt bei einigen Leuten schlecht an (die Hilfeseite X(7) führt dies näher aus).
X wurde von Anfang an netzwerktransparent entworfen und verwendet ein Client-Server-Modell. In diesem Modell läuft der Server auf dem Rechner, an dem die Tastatur, der Bildschirm und die Maus angeschlossen ist. Der Server ist für Dinge wie die Verwaltung des Bildschirms und die Verarbeitung von Tastatur- und Maus-Eingaben sowie anderer Ein- und Ausgabegeräte (beispielsweise könnte ein “Tablet” zur Eingabe oder ein Videoprojektor zur Ausgabe verwendet werden) verantwortlich. Jede X-Anwendung, beispielsweise ein XTerm oder Netscape ist ein Client. Der Client sendet dem Server Nachrichten wie “Zeichne an diesen Koordinaten ein Fenster” und der Server sendet dem Client Nachrichten der Art “Der Benutzer hat gerade den Ok-Knopf gedrückt”.
In kleinen Umgebungen laufen der X-Server und die X-Clients auf demselben Rechner. Es ist aber durchaus möglich, den X-Server auf einem weniger leistungsfähigen Arbeitsplatzrechner laufen zu lassen und die X-Anwendungen (die Clients) auf dem leistungsfähigen und teuren Server der Arbeitsgruppe zu betreiben. In diesem Fall kommunizieren der X-Server und die X-Clients über das Netz.
Dieses Modell verwirrt viele Leute, die erwarten, dass der X-Server der dicke Rechner im Maschinenraum und der X-Client ihr Arbeitsplatzrechner ist.
Merken Sie sich einfach, dass der X-Server der Rechner mit dem Bildschirm und der Maus ist und die X-Clients Programme sind, die in den Fenstern laufen.
Das X-Protokoll ist unabhängig vom verwendeten Betriebssystem und Rechnertyp. Ein X-Server kann durchaus auch unter Microsoft Windows oder Apples Mac OS betrieben werden, wie viele kostenlose und kommerzielle Anwendungen zeigen.
Die X-Philosophie “Werkzeuge statt Richtlinien” ist wie die UNIX-Philosophie. Es wird nicht vorgeschrieben, wie eine Aufgabe zu lösen ist, stattdessen erhält der Benutzer Werkzeuge, über die er frei verfügen kann.
Dies geht so weit, dass X nicht bestimmt, wie Fenster auf dem Bildschirm auszusehen haben, wie sie mit der Maus zu verschieben sind, welche Tastenkombination benutzt werden muss, um zwischen den Fenstern zu wechseln (z.B. Alt+Tab unter Microsoft Windows), oder ob die Fensterrahmen Schaltflächen zum Schließen haben.
X gibt die Verantwortung für all diese Sachen an eine Anwendung ab, die Window-Manager genannt wird. Unter X gibt es zahlreiche Window-Manager: AfterStep, Blackbox, ctwm, Enlightenment, fvwm, Sawfish, twm, Window Maker um nur einige zu nennen. Jeder dieser Window-Manager sieht anders aus: Manche stellen virtuelle Bildschirme zur Verfügung, in anderen lassen sich die Tastenkombinationen zur Verwaltung des Bildschirms anpassen, einige besitzen eine Startleiste oder etwas Ähnliches und in manchen lässt sich das Aussehen und Verhalten über die Anwendung von Themes beliebig einstellen. Die eben genannten Window-Manager und viele weitere finden Sie in der Kategorie x11-wm der Ports-Sammlung.
Die grafischen Benutzeroberflächen KDE und GNOME besitzen eigene Window-Manager, die in den grafischen Arbeitsplatz integriert sind.
Die Window-Manager werden unterschiedlich konfiguriert. Einige erwarten eine manuell erstellte Konfigurationsdatei, andere bieten grafische Werkzeuge für die meisten Konfigurationsarbeiten an. Die Konfigurationsdatei von Sawfish ist sogar in einem Lisp-Dialekt geschrieben.
Fokus: Der Window-Manager ist für die Methode, mit der ein Fenster den Fokus bekommt, verantwortlich. Jedes System, das Fenster verwendet, muss entscheiden, wie ein Fenster aktiviert wird, damit es Eingaben empfangen kann. Das aktive Fenster sollte zudem sichtbar gekennzeichnet werden.
Eine geläufige Methode, den Fokus zu wechseln, wird “click-to-focus” genannt. Die Methode wird in Microsoft Windows benutzt: Ein Fenster wird aktiv, wenn es mit der Maus angeklickt wird.
X legt nicht fest, wie der Fokus einzustellen ist, stattdessen bestimmt der Window-Manager welches Fenster den Fokus zu einem gegebenen Zeitpunkt erhält. Alle Window-Manager stellen die Methode “click-to-focus” bereit, die meisten stellen auch noch andere Methoden bereit.
Verbreitete Methoden, den Fokus einzustellen, sind:
- focus-follows-mouse
Den Fokus hat das Fenster, unter dem sich der Mauszeiger befindet. Das muss nicht unbedingt das Fenster, sein, das sich vorne befindet. Wird der Mauszeiger in ein anderes Fenster bewegt, so erhält dieses Fenster den Fokus, ohne das es angeklickt werden muss.
- sloppy-focus
Diese Methode erweitert die Methode “focus-follows-mouse”. Wenn die Maus mit “focus-follows-mouse” aus dem Fenster auf die Oberfläche bewegt wird, verliert das aktive Fenster den Fokus. Da dann kein Fenster mehr den Fokus hat, gehen alle Eingaben verloren. Die Methode “sloppy-focus” wechselt den Fokus nur, wenn sich der Mauszeiger in ein neues Fenster bewegt und nicht, wenn er das aktive Fenster verlässt.
- click-to-focus
Das aktive Fenster wird durch einen Mausklick festgelegt (dabei kann das Fenster vor alle anderen Fenster gesetzt werden). Alle Eingaben werden dann, unabhängig von der Position des Mauszeigers, dem aktiven Fenster zugeordnet.
Viele Window-Manager unterstützen noch andere Methoden, so wie Abwandlungen der hier vorgestellten Methoden. Schauen Sie sich dazu bitte die Hilfeseiten Ihres Window-Managers an.
Die X-Philosophie dehnt sich auch auf die Widgets aus, die von den Anwendungen benutzt werden.
Ein Widget bezeichnet Objekte, die manipuliert werden können, wie buttons (Schaltflächen), check buttons (Mehrfachauswahlknopf), radio buttons (Einfachauswahlknopf), Icons und Auswahllisten. Unter Microsoft Windows werden Widgets Controls genannt.
Microsoft Windows und Apples Mac OS geben strenge Richtlinien für Widgets vor: Von den Entwicklern wird erwartet, dass Sie Anwendungen mit einheitlichem Aussehen und einheitlicher Bedienung (look and feel) entwickeln. X gibt weder einen Stil noch Widgets vor, die benutzt werden müssen.
Erwarten Sie daher nicht, dass alle X-Anwendungen gleich aussehen oder sich gleich bedienen lassen. Es gibt mehrere verbreitete Widget-Sammlungen, beispielsweise die Athena-Widgets vom MIT, Motif® (abgeschrägte Ecken und drei Grautöne, danach wurden die Widgets von Microsoft Windows entworfen) oder OpenLook.
Die meisten neuen X-Anwendungen benutzen heute modern aussehende Widgets, wie Qt, das von KDE benutzt wird oder GTK+, das von GNOME benutzt wird. Damit wird eine gewisse Einheitlichkeit in Bedienung und Aussehen erreicht, die sicher neuen Benutzern die Arbeit erleichtert.
Xorg ist der Standard-X-Server unter FreeBSD. Xorg ist der von der X.Org Foundation herausgegebene X-Server des Open-Source X Window Systems. Xorg beruht auf XFree86 4.4RC2 und X11R6.6. Derzeit ist die Version 7.5.2 von Xorg in der Ports-Sammlung vorhanden.
Die nachstehenden Kommandos bauen und installieren Xorg aus der Ports-Sammlung:
# cd /usr/ports/x11/xorg # make install clean
Anmerkung: Der komplette Bau von Xorg benötigt mindestens 4 GB freien Plattenplatz.
Mit pkg_add(1) können Sie X11 direkt von fertigen Paketen installieren. Wenn pkg_add(1) die Pakete herunterlädt, lassen Sie die Versionsnummer aus. pkg_add(1) holt automatisch die aktuelle Version eines Pakets.
Das Xorg-Paket holen und installieren Sie wie folgt:
# pkg_add -r xorg
Anmerkung: Die obigen Beispiele installieren die vollständige X11-Distribution, die unter anderem Server, Clients und Fonts enthält. Für die einzelnen Teile der Distribution gibt es ebenfalls separate Pakete.
Alternativ können Sie x11/xorg-minimal verwenden, um eine minimale X11-Distribution zu installieren.
Der Rest dieses Kapitels erklärt, wie Sie X11 konfigurieren und sich eine Arbeitsumgebung einrichten.
Bevor Sie X11 konfigurieren, benötigen Sie folgende Informationen:
die Spezifikationen des Monitors
den Chipset des Grafikadapters
die Speichergröße des Grafikadapters
Aus den Spezifikationen des Monitors ermittelt X11 die Auflösung und die Wiederholrate für den Betrieb des X-Servers. Die Spezifikationen entnehmen Sie der Dokumentation des Monitors oder der Webseite des Herstellers. Sie benötigen die horizontale und die vertikale Synchronisationsfrequenz.
Der Chipsatz der Grafikkarte bestimmt den Treiber, den X11 verwendet. Die meisten Chipsätze werden automatisch erkannt, Sie brauchen die Information jedoch, wenn die Erkennung fehlschlägt.
Die Speichergröße der Grafikkarte bestimmt die maximal mögliche Auflösung und Farbtiefe.
Xorg verwendet HAL, um Tastaturen und Mäuse automatisch zu erkennen. Die Ports sysutils/hal und devel/dbus werden als Abhängigkeiten von x11/xorg installiert, müssen aber durch die folgenden Einträge in /etc/rc.conf aktiviert werden:
hald_enable="YES" dbus_enable="YES"
Diese Dienste sollten (entweder manuell oder durch einen Neustart) gestartet werden, bevor mit der weiteren Konfiguration oder Verwendung von Xorg begonnen wird.
Xorg kann oft schon ohne weitere Konfigurationsschritte laufen, indem am Prompt folgendes eingegeben wird:
% startx
Die automatische Konfiguration kann mit bestimmter Hardware fehlschlagen oder gewisse Dinge nicht so einrichten, wie gewünscht. In diesen Fällen ist eine manuelle Konfiguration notwendig.
Anmerkung: Grafische Oberflächen wie GNOME, KDE oder Xfce besitzen eigene Werkzeuge, die es dem Benutzer erlauben, auf einfache Art und Weise die Bildschirmparameter wie die Auflösung zu ändern. Falls die Standardkonfiguration für Sie nicht akzeptabel ist und die Installation einer grafischen Oberfläche geplant ist, fahren Sie damit fort und benutzen Sie dann das entsprechende Werkzeug für die Bildschirmeinstellungen.
Die X11 Konfiguration spielt sich in mehreren Schritten ab. Dazu erstellen Sie als erstes eine Vorgabe für die Konfigurationsdatei. Setzen Sie dazu als root den folgenden Befehl ab:
# Xorg -configure
Die Vorgabe-Konfiguration wird dann unter dem Namen xorg.conf.new im Verzeichnis /root gespeichert (das verwendete Verzeichnis wird durch die Umgebungsvariable $HOME bestimmt und hängt davon ab, wie Sie zu root gewechselt sind). X11 hat in diesem Schritt versucht, die Grafik-Hardware des Systems zu erkennen und eine Konfigurationsdatei ausgeschrieben, die zur Hardware passende Treiber lädt.
Im nächsten Schritt wird geprüft, ob Xorg die Grafik-Hardware des Systems verwenden kann. Setzen Sie dazu den folgenden Befehl ab:
# Xorg -config xorg.conf.new -retro
Wenn jetzt ein graues Raster und der X-Mauszeiger erscheinen, war die Konfiguration erfolgreich. Beenden Sie den Test, indem Sie auf die virtuelle Konsole wechseln, die Sie verwendet haben, um den Test zu starten, durch gleichzeitiges drücken von Ctrl+Alt+Fn (F1 für die erste virtuelle Konsole) und drücken anschliessend Ctrl+C.
Anmerkung: Die Tastenkombination Ctrl+Alt+Backspace kann verwendet werden, um Xorg zu beenden. Um diese zu aktivieren, fügen geben Sie entweder den folgenden Befehl von einem X-Terminalemulator ein:
% setxkbmap -option terminate:ctrl_alt_bkspoder erstellen Sie eine Tastaturkonfigurationsdatei für hald, x11-input.fdi genannt, und legen Sie diese im Verzeichnis /usr/local/etc/hal/fdi/policy ab. Diese Datei sollte die folgenden Zeilen enthalten:
<?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1"?> <deviceinfo version="0.2"> <device> <match key="info.capabilities" contains="input.keyboard"> <merge key="input.x11_XkbOptions" type="string">terminate:ctrl_alt_bksp</merge> </match> </device> </deviceinfo>Sie müssen anschliessend ihren Computer neu starten, um hald zu zwingen, diese Datei einzulesen.
Die folgende Zeile muss ebenfalls zu xorg.conf.new hinzugefügt werden, entweder in den Abschnitt ServerLayout oder ServerFlags:
Option "DontZap" "off"
Wenn die Maus nicht funktioniert, prüfen Sie, ob die Maus konfiguriert wurde. Die Mauskonfiguration wird in Abschnitt 2.10.10 im FreeBSD-Installationskapitel beschrieben. In neueren Xorg-Versionen werden die InputDevice-Abschnitte in xorg.conf ignoriert, um stattdessen die automatisch erkannten Geräte zu verwenden. Um das alte Verhalten wiederherzustellen, fügen Sie die folgende Zeile zum ServerLayout- oder dem ServerFlags-Abschnitt dieser Datei hinzu:
Option "AutoAddDevices" "false"
Eingabegeräte können dann wie in den vorherigen Versionen konfiguriert werden, zusammen mit anderen benötigen Optionen (z.B. wechseln des Tastaturlayouts).
Anmerkung: Wie zuvor erwähnt, wird standardmässig der hald-Dienst automatisch Ihre Tastatur erkennen. Es kann passieren, dass ihr Tastaturlayout oder das Modell nicht korrekt erkannt wird. Grafische Oberflächen wie GNOME, KDE oder Xfce stellen Werkzeuge für die Konfiguration der Tastatur bereit. Es ist allerdings auch möglich, die Tastatureigenschaften direkt zu setzen, entweder mit Hilfe von setxkbmap(1) oder mit einer Konfigurationsregel von hald.
Wenn Sie zum Beispiel eine PC 102-Tasten Tastatur mit französischem Layout verwenden möchten, mössen Sie eine Tastaturkonfigurationsdatei für hald, genannt x11-input.fdi, im Verzeichnis /usr/local/etc/hal/fdi/policy ablegen. Diese Datei sollte die folgenden Zeilen enthalten:
<?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1"?> <deviceinfo version="0.2"> <device> <match key="info.capabilities" contains="input.keyboard"> <merge key="input.x11_options.XkbModel" type="string">pc102</merge> <merge key="input.x11_options.XkbLayout" type="string">fr</merge> </match> </device> </deviceinfo>Wenn diese Datei bereits existiert, kopieren Sie nur die Zeilen in diese Datei, welche die Tastaturkonfiguration betreffen.
Sie mössen Ihren Computer neu starten, um hald zu zwingen, diese Datei einzulesen.
Es ist möglich, die gleiche Konfiguration von einem X-Terminal oder einem Skript über den folgenden Befehl heraus zu tätigen:
% setxkbmap -model pc102 -layout frDie Datei /usr/local/share/X11/xkb/rules/base.lst listet die verschiedenen Tastatur- und Layoutoptionen auf, die Ihnen zur Verfügung stehen.
Als Nächstes passen Sie xorg.conf.new an. Öffnen Sie die Datei in einem Editor, wie emacs(1) oder ee(1) und fügen Sie die Synchronisationsfrequenzen des Monitors ein. Die Frequenzen werden im Abschnitt "Monitor" eingetragen:
Section "Monitor" Identifier "Monitor0" VendorName "Monitor Vendor" ModelName "Monitor Model" HorizSync 30-107 VertRefresh 48-120 EndSection
Unter Umständen fehlen die Schlüsselwörter HorizSync und VertRefresh, die Sie dann nachtragen müssen. Geben Sie, wie im Beispiel gezeigt, die horizontale Synchronisationsfrequenz hinter HorizSync und die vertikale Synchronisationsfrequenz hinter VertRefresh an.
X unterstützt die Energiesparfunktionen (DPMS, Energy Star) Ihres Monitors. Mit xset(1) können Sie Zeitschranken für die DPMS-Modi “standby”, “suspend”, “off” vorgeben, oder diese zwingend aktivieren. Die DPMS-Funktionen können Sie mit der nachstehenden Zeile im "Monitor"-Abschnitt aktivieren:
Option "DPMS"
Die gewünschte Auflösung und Farbtiefe stellen Sie im Abschnitt "Screen" ein:
Section "Screen" Identifier "Screen0" Device "Card0" Monitor "Monitor0" DefaultDepth 24 SubSection "Display" Viewport 0 0 Depth 24 Modes "1024x768" EndSubSection EndSection
Mit DefaultDepth wird die Farbtiefe des X-Servers vorgegeben. Mit der Option -depth von Xorg(1) lässt sich die vorgegebene Farbtiefe überschreiben. Modes gibt die Auflösung für die angegebene Farbtiefe an. Die Farbtiefe im Beispiel beträgt 24 Bits pro Pixel, die zugehörige Auflösung ist 1024x768 Pixel. Beachten Sie, dass in der Voreinstellung nur Standard-VESA-Modi der Grafikkarte angegeben werden können.
Sichern Sie die Konfigurationsdatei und testen Sie die Konfiguration wie oben beschrieben.
Anmerkung: Bei der Fehlersuche sind Ihnen die Protokolle des X11-Servers behilflich. In den Protokollen wird die gefundene Graphik-Hardware protokolliert. Die Protokolle von Xorg heißen /var/log/Xorg.0.log. Die Dateinamen enthalten eine laufende Nummer, der Name variiert daher von Xorg.0.log zu Xorg.8.log.
Wenn alles funktioniert hat, installieren Sie die Datei an einen Ort, an dem Xorg(1) sie findet. Normalerweise wird die Konfigurationsdatei unter /etc/X11/xorg.conf oder /usr/local/etc/X11/xorg.conf gespeichert:
# cp xorg.conf.new /etc/X11/xorg.conf
Damit ist die X11-Konfiguration beendet und Xorg kann nun mithilfe von startx(1) gestartet werden. Alternativ können Sie X11 auch mit xdm(1) starten.
Der Intel i810-Chipset benötigt den Treiber agpgart, die AGP-Schnittstelle von X11. Weitere Informationen finden sich in agp(4).
Ab jetzt kann die Hardware wie jede andere Grafikkarte auch konfiguriert werden. Der Treiber agp(4) kann nicht nachträglich mit kldload(8) in einen laufenden Kernel geladen werden. Er muss entweder fest im Kernel eingebunden sein oder beim Systemstart über /boot/loader.conf geladen werden.
Dieser Abschnitt geht über die normalen Konfigurationsarbeiten hinaus und setzt einiges an Vorwissen voraus. Selbst wenn die Standardwerkzeuge zur X-Konfiguration bei diesen Geräten nicht zum Erfolg führen, sollten sich in den Logdateien genug Informationen finden, mit denen Sie letztlich doch einen funktionierenden X-Server konfigurieren können. Alles, was Sie dazu noch benötigen, ist ein Texteditor.
Aktuelle Widescreen-Formate (wie WSXGA, WSXGA+, WUXGA, WXGA, WXGA+, und andere mehr) unterstützen Seitenverhältnisse wie 16:10 oder 10:9, die unter X Probleme verursachen können. Bei einem Seitenverhältnis von 16:10 sind beispielsweise folgende Auflösungen möglich:
2560x1600
1920x1200
1680x1050
1440x900
1280x800
Diese Konfiguration könnte so einfach sein wie das zusätzliche Anlegen eines Eintrags einer dieser Auflösungen als ein möglicher Mode in Section "Screen":
Section "Screen" Identifier "Screen0" Device "Card0" Monitor "Monitor0" DefaultDepth 24 SubSection "Display" Viewport 0 0 Depth 24 Modes "1680x1050" EndSubSection EndSection
Xorg ist normalerweise intelligent genug, um die Informationen zu den erlaubten Auflösungen über I2C/DDC zu beziehen, und weiß daher, welche Auflösungen und Frequenzen Ihr Widescreen-Monitor unterstützt.
Wenn diese ModeLines in den Treiberdateien nicht vorhanden sind, kann es sein, dass Sie Xorg beim Finden der korrekten Werte unterstützen müssen. Dazu extrahieren Sie die benötigten Informationen aus der Datei /var/log/Xorg.0.log und erzeugen daraus eine funktionierende ModeLine. Dazu suchen Sie in dieser Datei nach Zeilen ähnlich den folgenden:
(II) MGA(0): Supported additional Video Mode: (II) MGA(0): clock: 146.2 MHz Image Size: 433 x 271 mm (II) MGA(0): h_active: 1680 h_sync: 1784 h_sync_end 1960 h_blank_end 2240 h_border: 0 (II) MGA(0): v_active: 1050 v_sync: 1053 v_sync_end 1059 v_blanking: 1089 v_border: 0 (II) MGA(0): Ranges: V min: 48 V max: 85 Hz, H min: 30 H max: 94 kHz, PixClock max 170 MHz
Diese Informationen werden auch als EDID-Informationen bezeichnet. Um daraus eine funktionierende ModeLine zu erzeugen, müssen Sie lediglich die Zahlen in die korrekte Reihenfolge bringen:
ModeLine <name> <clock> <4 horiz. timings> <4 vert. timings>
Die korrekte ModeLine in Section "Monitor" würde für dieses Beispiel folgendermaßen aussehen:
Section "Monitor" Identifier "Monitor1" VendorName "Bigname" ModelName "BestModel" ModeLine "1680x1050" 146.2 1680 1784 1960 2240 1050 1053 1059 1089 Option "DPMS" EndSection
Nachdem diese Äderungen durchgeführt sind, sollte X auch auf Ihrem neuen Widescreen-Monitor starten.
Die Schriftarten, die mit X11 geliefert werden, eignen sich ganz und gar nicht für Desktop-Publishing-Anwendungen. Große Schriftarten zeigen bei Präsentationen deutliche Treppenstufen und die kleinen Schriftarten in Netscape sind fast unleserlich. Es gibt allerdings mehrere hochwertige Type 1 Schriftarten (PostScript®), die mit X11 benutzt werden können. Beispielsweise enthalten die URW-Schriftarten (x11-fonts/urwfonts) hochwertige Versionen gängiger Type 1 Schriftarten (zum Beispiel Times Roman®, Helvetica®, Palatino®). Die Sammlung Freefonts (x11-fonts/freefonts) enthält noch mehr Schriftarten, doch sind diese für den Einsatz in Grafik-Programmen wie The Gimp gedacht. Es fehlen auch einige Schriftarten, sodass sich die Sammlung nicht für den alltäglichen Gebrauch eignet. Weiterhin kann X11 leicht so konfiguriert werden, dass es TrueType-Schriftarten verwendet. Mehr dazu erfahren Sie in der Hilfeseite X(7) und im Abschnitt TrueType Schriftarten.
Die Type 1 Schriftarten lassen sich aus der Ports-Sammlung wie folgt installieren:
# cd /usr/ports/x11-fonts/urwfonts # make install clean
Analog lassen sich Freefont und andere Sammlungen installieren. Die neuen Schriftarten müssen Sie in die Konfigurationsdatei des X-Servers im Verzeichnis /etc/X11 eintragen. Die Konfigurationsdatei von Xorg heißt xorg.conf. Fügen Sie die folgende Zeile hinzu:
FontPath "/usr/local/lib/X11/fonts/URW/"
Sie können aber auch in der X-Sitzung das folgende Kommando absetzen:
% xset fp+ /usr/local/lib/X11/fonts/URW % xset fp rehash
Dann kennt der X-Server die neuen Schriftarten nur bis zum Ende der Sitzung. Wenn die Änderung dauerhaft sein soll, müssen Sie die Kommandos in ~/.xinitrc eintragen, wenn Sie X mit startx starten, oder in ~/.xsession, wenn Sie XDM benutzen. Sie können die Schriftarten auch in die neue Datei /usr/local/etc/fonts/local.conf, die im Abschnitt Anti-aliasing beschrieben wird, eintragen.
Xorg kann TrueType-Schriftarten mithilfe von zwei Modulen darstellen. Im folgenden Beispiel wird das Freetype-Modul benutzt, da es besser mit anderen Werkzeugen, die TrueType-Schriftarten darstellen, übereinstimmt. Das Freetype-Modul aktivieren Sie im Abschnitt "Module" von /etc/X11/xorg.conf durch Einfügen der Zeile:
Load "freetype"
Erstellen Sie ein Verzeichnis für die TrueType-Schriftarten (z.B. /usr/local/lib/X11/fonts/TrueType) und kopieren Sie alle Schriftarten dorthin. Die Schriftarten müssen im UNIX/MS-DOS/Windows-Format vorliegen, Schriftarten von einem Macintosh können Sie nicht direkt übernehmen. Die Schriftarten müssen noch im Katalog fonts.dir erfasst werden. Den Katalog erzeugen Sie mit dem Kommando ttmkfdir aus dem Port x11-fonts/ttmkfdir:
# cd /usr/local/lib/X11/fonts/TrueType # ttmkfdir -o fonts.dir
Geben Sie dem System das TrueType-Verzeichnis, wie im Abschnitt Type 1 Schriftarten beschrieben, bekannt:
% xset fp+ /usr/local/lib/X11/fonts/TrueType % xset fp rehash
Oder fügen Sie eine FontPath-Zeile in die Datei xorg.conf ein.
Das war's. Jetzt sollten Netscape, Gimp, StarOffice™ und alle anderen X-Anwendungen die TrueType-Schriftarten benutzen. Extrem kleine Schriftarten (Webseiten, die mit hoher Auflösung betrachtet werden) und sehr große Schriftarten (in StarOffice) sollten jetzt viel besser aussehen.
Alle Schriftarten in X11, die in den Verzeichnissen /usr/local/lib/X11/fonts/ und ~/.fonts/ gefunden werden, werden automatisch für Anti-aliasing an Anwendungen zur Verfügung gestellt, die Xft beherrschen. Die meisten aktuellen Anwendungen beherrschen Xft, dazu gehören auch KDE, GNOME und Firefox.
In der Datei /usr/local/etc/fonts/local.conf werden die Schriftarten, die mit dem Anti-aliasing-Verfahren benutzt werden sollen und die Eigenschaften des Verfahrens festgelegt. In diesem Abschnitt wird nur die grundlegende Konfiguration von Xft beschrieben. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Hilfeseite fonts-conf(5).
Die Datei local.conf ist ein XML-Dokument. Achten Sie beim Editieren der Datei daher auf die richtige Groß- und Kleinschreibung und darauf, dass alle Tags geschlossen sind. Die Datei beginnt mit der üblichen XML-Deklaration gefolgt von einer DOCTYPE-Definition und dem <fontconfig>-Tag:
<?xml version="1.0"?> <!DOCTYPE fontconfig SYSTEM "fonts.dtd"> <fontconfig>
Wie vorher erwähnt, stehen schon alle Schriftarten in /usr/local/lib/X11/fonts/ und ~/.fonts/ für Anwendungen, die Xft unterstützen, zur Verfügung. Wenn Sie ein Verzeichnis außerhalb dieser beiden Bäume benutzen wollen, fügen Sie eine Zeile wie die nachstehende zu /usr/local/etc/fonts/local.conf hinzu:
<dir>/path/to/my/fonts</dir>
Wenn Sie neue Schriftarten hinzugefügt haben, müssen Sie den Schriftarten-Cache neu aufbauen:
# fc-cache -f
Das Anti-aliasing-Verfahren zeichnet Ränder leicht unscharf, dadurch werden kleine Schriften besser lesbar und der Treppenstufen-Effekt bei wird großen Schriften vermieden. Auf normale Schriftgrößen sollte das Verfahren aber nicht angewendet werden, da dies die Augen zu sehr anstrengt. Um kleinere Schriftgrößen als 14 Punkt von dem Verfahren auszunehmen, fügen Sie in local.conf die nachstehenden Zeilen ein:
<match target="font"> <test name="size" compare="less"> <double>14</double> </test> <edit name="antialias" mode="assign"> <bool>false</bool> </edit> </match> <match target="font"> <test name="pixelsize" compare="less" qual="any"> <double>14</double> </test> <edit mode="assign" name="antialias"> <bool>false</bool> </edit> </match>
Das Anti-aliasing-Verfahren kann die Abstände einiger Fixschriften falsch darstellen, dies fällt besonders unter KDE auf. Sie können das Problem umgehen, indem Sie die Abstände dieser Schriften auf den Wert 100 festsetzen. Fügen Sie die nachstehenden Zeilen hinzu:
<match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>fixed</string> </test> <edit name="family" mode="assign"> <string>mono</string> </edit> </match> <match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>console</string> </test> <edit name="family" mode="assign"> <string>mono</string> </edit> </match>
Damit werden die Namen der gebräuchlichen Fixschriften auf "mono" abgebildet. Für diese Schriften setzen Sie dann den Abstand fest:
<match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>mono</string> </test> <edit name="spacing" mode="assign"> <int>100</int> </edit> </match>
Bestimmte Schriftarten, wie Helvetica, können Probleme mit dem Anti-Aliasing-Verfahren verursachen. In der Regel erscheinen diese Schriftarten dann vertikal halbiert. Im schlimmsten Fall stürzen Anwendungen als Folge davon ab. Sie vermeiden dies, indem Sie betroffene Schriftarten in local.conf von dem Verfahren ausnehmen:
<match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>Helvetica</string> </test> <edit name="family" mode="assign"> <string>sans-serif</string> </edit> </match>
Wenn Sie local.conf editiert haben, stellen Sie bitte sicher, dass die Datei mit dem Tag </fontconfig> endet. Ist das nicht der Fall, werden die Änderungen nicht berücksichtigt.
Benutzer können eigene Einstellungen in der Datei ~/.fonts.conf vornehmen. Achten Sie auch hier auf die richtige XML-Syntax.
Mit einem LCD können Sie sub-pixel sampling anstelle von Anti-aliasing einsetzen. Dieses Verfahren behandelt die horizontal getrennten Rot-, Grün- und Blau-Komponenten eines Pixels gesondert und verbessert damit (teilweise sehr wirksam) die horizontale Auflösung. Die nachstehende Zeile in local.conf aktiviert diese Funktion:
<match target="font"> <test qual="all" name="rgba"> <const>unknown</const> </test> <edit name="rgba" mode="assign"> <const>rgb</const> </edit> </match>
Anmerkung: Abhängig von der Art Ihres Bildschirms müssen Sie anstelle von rgb eines der folgenden verwenden: bgr, vrgb oder vbgr. Experimentieren Sie und vergleichen, was besser aussieht.
Der X-Display-Manager (XDM), eine optionale Komponente des X-Window-Systems, verwaltet Sitzungen. Er kann mit vielen Komponenten, wie minimal ausgestatteten X-Terminals, Arbeitsplatz-Rechnern und leistungsfähigen Netzwerkservern, nutzbringend eingesetzt werden. Da das X-Window-System netzwerktransparent ist, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, X-Clients und X-Server auf unterschiedlichen Rechnern im Netz laufen zu lassen. XDM stellt eine grafische Anmeldemaske zur Verfügung, in der Sie den Rechner, auf dem eine Sitzung laufen soll, auswählen können und in der Sie die nötigen Autorisierungs-Informationen, wie Benutzername und Passwort, eingeben können.
Die Funktion des X-Display-Managers lässt sich mit der von getty(8) (siehe Abschnitt 27.3.2) vergleichen. Er meldet den Benutzer am ausgesuchten System an, startet ein Programm (meist einen Window-Manager) und wartet darauf, dass dieses Programm beendet wird, das heißt der Benutzer die Sitzung beendet hat. Nachdem die Sitzung beendet ist, zeigt XDM den grafischen Anmeldebildschirm für den nächsten Benutzer an.
Um XDM verwenden zu können, installieren Sie den Port x11/xdm (dieser wird standardmässig nicht in aktuellen Xorg-Versionen mitinstalliert). Der XDM-Dæmon befindet sich dann in /usr/local/bin/xdm und kann jederzeit von root gestartet werden. Er verwaltet dann den X-Bildschirm des lokalen Rechners. XDM lässt sich bequem mit einem Eintrag in /etc/ttys (siehe Abschnitt 27.3.2.1) bei jedem Start des Rechners aktivieren. In /etc/ttys sollte schon der nachstehende Eintrag vorhanden sein:
ttyv8 "/usr/local/bin/xdm -nodaemon" xterm off secure
In der Voreinstellung ist dieser Eintrag nicht aktiv. Um den Eintrag zu aktivieren, ändern Sie den Wert in Feld 5 von off zu on und starten Sie init(8) entsprechend der Anleitung in Abschnitt 27.3.2.2 neu. Das erste Feld gibt den Namen des Terminals an, auf dem das Programm läuft. Im Beispiel wird ttyv8 verwendet, das heißt XDM läuft auf dem neunten virtuellen Terminal.
Das Verhalten und Aussehen von XDM steuern Sie mit Konfigurationsdateien, die im Verzeichnis /usr/local/lib/X11/xdm stehen. Üblicherweise finden Sie dort die folgenden Dateien vor:
Datei | Beschreibung |
---|---|
Xaccess | Regelsatz, der zur Autorisierung von Clients benutzt wird. |
Xresources | Vorgabewerte für X-Ressourcen. |
Xservers | Liste mit lokalen und entfernten Bildschirmen, die verwaltet werden. |
Xsession | Vorgabe für das Startskript der Sitzung. |
Xsetup_* | Skript, das dazu dient, Anwendungen vor der Anmeldung zu starten. |
xdm-config | Konfiguration für alle auf der Maschine verwalteten Bildschirme. |
xdm-errors | Fehlermeldungen des Servers. |
xdm-pid | Die Prozess-ID des gerade laufenden XDM-Prozesses. |
Im Verzeichnis /usr/local/lib/X11/xdm befinden sich auch noch Skripten und Programme, die zum Einrichten der XDM-Oberfläche dienen. Der Zweck dieser Dateien und der Umgang mit ihnen wird in der Hilfeseite xdm(1) erklärt. Wir gehen im Folgenden nur kurz auf ein paar der Dateien ein.
Die vorgegebene Einstellung zeigt ein rechteckiges Anmeldefenster, in dem der Rechnername in großer Schrift steht. Darunter befinden sich die Eingabeaufforderungen Login: und Password:. Mit dieser Maske können Sie anfangen, wenn Sie das Erscheinungsbild von XDM verändern wollen.
Verbindungen zu XDM werden über das “X Display Manager Connection Protocol” (XDMCP) hergestellt. XDMCP-Verbindungen von entfernten Maschinen werden über den Regelsatz in Xaccess kontrolliert. Diese Datei wird allerdings ignoriert, wenn in xdm-config keine Verbindungen entfernter Maschinen erlaubt sind (dies ist auch die Voreinstellung).
In dieser Datei kann das Erscheinungsbild der Bildschirmauswahl und der Anmeldemasken festgelegt werden. Das Format entspricht den Dateien im Verzeichnis app-defaults, die in der X11-Dokumentation beschrieben sind.
Diese Datei enthält eine Liste entfernter Maschinen, die in der Bildschirmauswahl angeboten werden.
Dieses Skript wird vom XDM aufgerufen, nachdem sich ein Benutzer erfolgreich angemeldet hat. Üblicherweise besitzt jeder Benutzer eine angepasste Version dieses Skripts in ~/.xsession, das dann anstelle von Xsession ausgeführt wird.
Diese Skripten werden automatisch ausgeführt bevor die Bildschirmauswahl oder die Anmeldemasken angezeigt werden. Für jeden lokalen Bildschirm gibt es ein Skript, dessen Namen aus Xsetup_ gefolgt von der Bildschirmnummer gebildet wird (zum Beispiel Xsetup_0). Normalerweise werden damit ein oder zwei Programme, wie xconsole, im Hintergrund gestartet.
Diese Datei enthält Einstellungen, die für jeden verwalteten Bildschirm zutreffen. Das Format entspricht dem der Dateien aus app-defaults.
Die Ausgaben jedes X-Servers, den XDM versucht zu starten, werden in dieser Datei gesammelt. Wenn ein von XDM verwalteter Bildschirm aus unbekannten Gründen hängen bleibt, sollten Sie in dieser Datei nach Fehlermeldungen suchen. Für jede Sitzung werden die Meldungen auch in die Datei ~/.xsession-errors des Benutzers geschrieben.
Damit sich Clients mit dem Bildschirm-Server verbinden können, muss der Zugriffsregelsatz editiert und der Listener aktiviert werden. Die Vorgabewerte sind sehr restriktiv eingestellt. Damit XDM Verbindungen annimmt, kommentieren Sie eine Zeile in der xdm-config Datei aus:
! SECURITY: do not listen for XDMCP or Chooser requests ! Comment out this line if you want to manage X terminals with xdm DisplayManager.requestPort: 0
Starten Sie danach XDM neu. Beachten Sie, dass Kommentare in den Ressourcen-Konfigurationsdateien mit einem ! anstelle des sonst üblichen Zeichens # beginnen. Wenn Sie strengere Zugriffskontrollen einrichten wollen, sehen Sie sich die Beispiele in Xaccess und die Hilfeseite xdm(1) an.
Es gibt mehrere Anwendungen, die XDM ersetzen können, zum Beispiel kdm, der Teil von KDE ist und später in diesem Kapitel besprochen wird. kdm ist ansprechender gestaltet und bietet neben einigen Schnörkeln die Möglichkeit, den zu verwendenden Window-Manager bei der Anmeldung auszuwählen.
Dieser Abschnitt beschreibt verschiedene grafische Oberflächen, die es für X unter FreeBSD gibt. Eine Oberfläche (desktop environment) kann alles von einem einfachen Window-Manager bis hin zu kompletten Anwendungen wie KDE oder GNOME sein.
GNOME ist eine benutzerfreundliche Oberfläche, mit der Rechner leicht benutzt und konfiguriert werden können. GNOME besitzt eine Leiste, mit der Anwendungen gestartet werden und die Statusinformationen anzeigen kann. Programme und Daten können auf der Oberfläche abgelegt werden und Standardwerkzeuge stehen zur Verfügung. Es gibt Konventionen, die es Anwendungen leicht machen, zusammenzuarbeiten und ein konsistentes Erscheinungsbild garantieren. Benutzer anderer Betriebssysteme oder anderer Arbeitsumgebungen sollten mit der leistungsfähigen grafischen Oberfläche von GNOME sehr gut zurechtkommen. Auf der Webseite FreeBSD GNOME Project finden Sie weitere Informationen über GNOME auf FreeBSD. Zusätzlich finden Sie dort umfassende FAQs zur Installation, Konfiguration und zum Betrieb von GNOME.
Am einfachsten installieren Sie GNOME als Paket oder über die Ports-Sammlung.
Wenn Sie das GNOME-Paket über das Netz installieren wollen, setzen Sie den nachstehenden Befehl ab:
# pkg_add -r gnome2
Wenn Sie den Quellcode von GNOME übersetzen wollen, benutzen Sie die Ports-Sammlung:
# cd /usr/ports/x11/gnome2 # make install clean
Damit GNOME korrekt funktioniert, muss das /proc-Dateisystem eingehängt sein. Fügen Sie daher die folgende Zeile in /etc/fstab ein, damit procfs(5) beim Systemstart automatisch eingehängt wird:
proc /proc procfs rw 0 0
Nachdem GNOME installiert ist, muss der X-Server GNOME anstelle eines Window-Managers starten.
Der einfachste Weg, GNOME zu starten, ist GDM, der GNOME Display Manager. GDM wird zwar als Teil des GNOME-Desktops installiert, ist aber in der Voreinstellung deaktiviert. Um GDM zu aktivieren, fügen Sie folgende Zeile in /etc/rc.conf ein:
gdm_enable="YES"
Nach einem Systemneustart wird GDM ab sofort automatisch gestartet.
In der Regel ist es ratsam, alle GNOME-Dienste beim Start von GDM zu aktivieren. Um dies zu erreichen, fügen Sie die folgende Zeile in /etc/rc.conf ein:
gnome_enable="YES"
GNOME kann auch von der Kommandozeile gestartet werden, wenn Sie eine entsprechend konfigurierte .xinitrc in Ihrem Heimatverzeichnis besitzen. Existiert eine solche Version, ersetzen Sie den Aufruf des Window-Managers durch /usr/local/bin/gnome-session. Wenn .xinitrc nicht gesondert angepasst wurde, reicht es, den nachstehenden Befehl abzusetzen:
% echo "/usr/local/bin/gnome-session" > ~/.xinitrc
Rufen Sie danach startx auf, um die GNOME Oberfläche zu starten.
Anmerkung: Wenn Sie einen älteren Display-Manager wie XDM verwenden, müssen Sie anders vorgehen. Legen Sie eine ausführbare .xsession an, die das Kommando zum Start von GNOME enthält. Ersetzen Sie dazu den Start des Window-Managers durch /usr/local/bin/gnome-session:
% echo "#!/bin/sh" > ~/.xsession % echo "/usr/local/bin/gnome-session" >> ~/.xsession % chmod +x ~/.xsession
Sie können den Display-Manager auch so konfigurieren, dass der Window-Manager beim Anmelden gewählt werden kann. Im Abschnitt Details zu KDE wird das für kdm, den Display-Manager von KDE erklärt.
KDE ist eine moderne, leicht zu benutzende Oberfläche, die unter anderem Folgendes bietet:
eine schöne und moderne Oberfläche,
eine Oberfläche, die völlig netzwerktransparent ist,
ein integriertes Hilfesystem, das bequem und konsistent Hilfestellungen bezüglich der Bedienung der KDE-Oberfläche und ihrer Anwendungen gibt,
ein konstantes Erscheinungsbild (look and feel) aller KDE-Anwendungen,
einheitliche Menüs, Werkzeugleisten, Tastenkombinationen und Farbschemata,
Internationalisierung: KDE ist in mehr als 40 Sprachen erhältlich,
durch Dialoge gesteuerte zentrale Konfiguration der Oberfläche,
viele nützliche KDE-Anwendungen.
In KDE ist mit Konqueror auch ein Webbrowser enthalten, der sich durchaus mit anderen Webbrowsern auf UNIX-Systemen messen kann. Weitere Informationen über KDE erhalten Sie auf den KDE-Webseiten. Auf der Webseite KDE on FreeBSD finden Sie weitere FreeBSD-spezifische Informationen über KDE.
Es sind zwei Versionen von KDE unter FreeBSD verfügbar. Version 3 ist schon seit einiger Zeit erhältlich und ist sehr ausgereift. Version 4, die nächste Generation, ist ebenfalls über die Ports-Sammlung verfügbar. Beide Versionen können sogar gleichzeitig installiert werden.
Am einfachsten installieren Sie KDE, wie jede andere grafische Oberfläche auch, als Paket oder über die Ports-Sammlung.
Um KDE3 über das Netz zu installieren, setzen Sie den nachstehenden Befehl ab:
# pkg_add -r kde
Um KDE4 über das Netzwerk zu installieren, geben Sie folgendes ein:
# pkg_add -r kde4
pkg_add(1) installiert automatisch die neuste Version einer Anwendung.
Benutzen Sie die Ports-Sammlung, wenn Sie den Quellcode von KDE3 übersetzen wollen:
# cd /usr/ports/x11/kde3 # make install clean
Um KDE4 aus dem Quellcode zu übersetzen, geben Sie folgendes ein:
# cd /usr/ports/x11/kde4 # make install clean
Nachdem KDE installiert ist, muss der X-Server KDE anstelle eines Window-Managers starten. Legen Sie dazu die Datei .xinitrc an:
Für KDE3:
% echo "exec startkde" > ~/.xinitrc
Für KDE4:
% echo "exec /usr/local/kde4/bin/startkde" > ~/.xinitrc
Wenn das X-Window-System danach mit startx gestartet wird, erscheint die KDE-Oberfläche.
Wird ein Display-Manager wie XDM benutzt, muss .xsession angepasst werden. Eine Anleitung für kdm folgt gleich in diesem Kapitel.
Wenn KDE erst einmal installiert ist, erschließen sich die meisten Sachen durch das Hilfesystem oder durch Ausprobieren. Benutzer von Windows oder Mac OS werden sich sehr schnell zurecht finden.
Die beste Referenz für KDE ist die Online-Dokumentation. KDE besitzt einen eigenen Webbrowser, sehr viele nützliche Anwendungen und ausführliche Dokumentation. Der Rest dieses Abschnitts beschäftigt sich daher mit Dingen, die schlecht durch einfaches Ausprobieren erlernbar sind.
Der Administrator eines Mehrbenutzersystems will den Benutzern vielleicht eine grafische Anmeldung wie mit XDM ermöglichen. KDE besitzt einen eigenen Display-Manager, der schöner aussieht und auch über mehr Optionen verfügt. Insbesondere können sich die Benutzer die Oberfläche für die Sitzung (beispielsweise KDE oder GNOME) aussuchen.
Die Art und Weise, wie kdm aktiviert wird, hängt dabei von der von Ihnen eingesetzten KDE-Version ab.
Für KDE3 müssen die ttyv8-Zeile wie folgt anpassen:
ttyv8 "/usr/local/bin/kdm -nodaemon" xterm on secure
Verwenden Sie hingegen KDE4, müssen Sie folgende Zeilen in die Datei /etc/rc.conf aufnehmen:
local_startup="${local_startup} /usr/local/kde4/etc/rc.d" kdm4_enable="YES"
Xfce ist eine grafische Oberfläche, die auf den GTK+-Bibliotheken, die auch von GNOME benutzt werden, beruht. Die Oberfläche ist allerdings weniger aufwändig und für diejenigen gedacht, die eine schlichte und effiziente Oberfläche wollen, die dennoch einfach zu benutzen und zu konfigurieren ist. Die Oberfläche sieht ähnlich wie CDE aus, das in kommerziellen UNIX Systemen verwendet wird. Einige Merkmale von Xfce sind:
eine schlichte einfach zu benutzende Oberfläche,
vollständig mit Mausoperationen konfigurierbar, Unterstützung von drag and drop,
ähnliche Hauptleiste wie CDE, die Menüs enthält und über die Anwendungen gestartet werden können,
integrierter Window-Manager, Datei-Manager und Sound-Manager, GNOME-compliance-Modul,
mit Themes anpassbar (da GTK+ benutzt wird),
schnell, leicht und effizient: ideal für ältere oder langsamere Maschinen oder Maschinen mit wenig Speicher.
Weitere Information über Xfce erhalten Sie auf der Xfce-Webseite.
Das Xfce-Paket installieren Sie mit dem nachstehenden Kommando:
# pkg_add -r xfce4
Mit der Ports-Sammlung können Sie auch den Quellcode übersetzen:
# cd /usr/ports/x11-wm/xfce4 # make install clean
Damit beim nächsten Start des X-Servers Xfce benutzt wird, setzen Sie das folgende Kommando ab:
% echo "/usr/local/bin/startxfce4" > ~/.xinitrc
Wenn Sie einen Display-Manager benutzen, erstellen Sie die Datei .xsession, wie im GNOME Abschnitt beschrieben. Verwenden Sie jetzt allerdings das Kommando /usr/local/bin/startxfce4. Sie können auch den Display-Manager wie im kdm Abschnitt beschrieben, so konfigurieren, dass die Oberfläche für die Sitzung ausgewählt werden kann.
Nach den Grundlagen beschäftigt sich das FreeBSD-Handbuch mit oft benutzten Funktionen von FreeBSD. Die Kapitel behandeln die nachstehenden Themen:
Zeigen Ihnen beliebte und nützliche Werkzeuge wie Browser, Büroanwendungen und Programme zum Anzeigen von Dokumenten.
Zeigen Ihnen Multimedia-Werkzeuge für FreeBSD.
Erklären den Bau eines angepassten FreeBSD-Kernels, der die Systemfunktionen erweitert.
Beschreiben ausführlich das Drucksystem, sowohl für direkt angeschlossene Drucker als auch für Netzwerkdrucker.
Erläutern, wie Sie Linux-Anwendungen auf einem FreeBSD-System laufen lassen.
Damit Sie einige Kapitel verstehen, sollten Sie vorher andere Kapitel gelesen haben. Die Übersicht zu jedem Kapitel zählt die Voraussetzungen für das erolgreiche Durcharbeiten des Kapitels auf.
FreeBSD bietet eine reiche Auswahl an Desktop-Anwendungen, wie Browser und Textverarbeitungen, die als Pakete oder mit der Ports-Sammlung installiert werden. Gerade neue Benutzer erwarten Anwendungen mit einer grafischen Benutzeroberfläche an ihrem Arbeitsplatz. Dieses Kapitel zeigt Ihnen, wie Sie einige der beliebtesten Desktop-Anwendungen mühelos installieren.
Wenn Sie Ports installieren, beachten Sie, dass dabei die Quelltexte der Programme übersetzt werden. Abhängig von dem Programm und der Geschwindigkeit Ihrer Maschinen kann das sehr lange dauern. Wenn Ihnen das Übersetzen zu lange dauert, können Sie die meisten Programme der Ports-Sammlung auch als fertige Pakete installieren.
Da FreeBSD binär kompatibel zu Linux ist, können Sie zahlreiche für Linux entwickelte Desktop-Anwendungen einsetzen. Bevor Sie allerdings Linux-Anwendungen installieren, sollten Sie das Kapitel 11 lesen. Wenn Sie nach einem bestimmten Port suchen, zum Beispiel mit whereis(1), beachten Sie, dass die Namen vieler Programme, die die Linux-Binärkompatibilität benutzen, mit linux- anfangen. Wir gehen im Folgenden davon aus, dass Sie die Linux-Binärkompatibilität aktiviert haben, bevor Sie Linux-Anwendungen installieren.
Dieses Kapitel behandelt Anwendungen aus den Bereichen:
Browser (Firefox, Opera, Konqueror), Chromium)
Büroanwendungen (KOffice, AbiWord, The GIMP, OpenOffice.org, LibreOffice)
Dokumentformate(Acrobat Reader®, gv, Xpdf, GQview)
Finanzsoftware ( GnuCash, Gnumeric, Abacus)
Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie
Software Dritter installieren können (Kapitel 5) und
Linux-Anwendungen installieren können (Kapitel 11).
Wie Sie Multimedia-Anwendungen einrichten, wird in einem gesonderten Kapitel erklärt. Wie Sie E-Mail einrichten und benutzen, wird in Kapitel 29 beschrieben.
FreeBSD besitzt keinen vorinstallierten Browser, stattdessen enthält das www-Verzeichnis der Ports-Sammlung Browser, die Sie installieren können. Wenn Ihnen das Übersetzen der Browser zu lange dauert, bei einigen Browsern dauert das wirklich lange, installieren Sie die Pakete, die es für viele Browser gibt.
KDE und GNOME enthalten schon HTML-Browser. Das Einrichten dieser grafischen Benutzeroberflächen ist in Abschnitt 6.7 beschrieben.
Wenn Sie besonders schlanke Browser benötigen, suchen Sie in der Ports-Sammlung nach www/dillo2, www/links oder www/w3m.
Dieser Abschnitt behandelt die nachstehenden Anwendungen:
Anwendung | Ressourcenbedarf | Installationsaufwand aus den Ports | wichtige Abhängigkeiten |
---|---|---|---|
Firefox | mittel | hoch | Gtk+ |
Opera | niedrig | niedrig | Es gibt eine FreeBSD- und eine Linux-Version. Die Linux-Version hängt von der Linux-Kompatibilität (Linux Binary Compatibility) und linux-openmotif ab. |
Konqueror | mittel | hoch | KDE-Biliotheken |
Chromium | mittel | mittel | Gtk+ |
Firefox ist ein moderner, freier und stabiler Open-Source Browser, der vollständig auf FreeBSD portiert wurde. Er bietet eine dem HTML-Standard konforme Anzeige, Browserfenster als Tabs, Blockierung von Werbefenstern, Erweiterungen, verbesserte Sicherheit und mehr. Firefox basiert auf der Mozilla Codebasis.
Das Paket können Sie mit dem nachstehenden Befehl installieren:
# pkg_add -r firefox
Damit installieren Sie Firefox 10.0, wenn Sie stattdessen Firefox 3.6 einsetzen möchten, geben Sie folgenden Befehl ein:
# pkg_add -r firefox36
Alternativ können Sie auch die Ports-Sammlung verwenden, um das Programm aus dem Quellcode zu installieren:
# cd /usr/ports/www/firefox # make install clean
Ersetzen Sie im vorherigen Kommando firefox durch firefox36, falls Sie Firefox 3.6 verwenden wollen.
Anmerkung: Dieser und die beiden nächsten Abschnitte gehen davon aus, dass Sie Firefox bereits installiert haben.
Die Schritte zur Installation des Plugins hängen davon, welche Firefox Sie installiert haben.
Installieren Sie das OpenJDK 6 über die Ports-Sammlung:
# cd /usr/ports/java/openjdk6 # make install clean
Danach installieren Sie den Port java/icedtea-web:
# cd /usr/ports/java/icedtea-web # make install clean
Stellen Sie dabei sicher, dass Sie jeweils die Standardoptionen verwenden.
Starten Sie nun Ihren Browser, geben Sie in der Adresszeile about:plugins ein und bestätigen Sie diese Eingabe mit der Enter-Taste. Dadurch wird eine Seite geöffnet, die alle installierten Plugins auflistet. In dieser Liste sollte sich nun auch das Java™-Plugin befinden.
Wird das Plugin nicht gefunden, muss für jeden Benutzer der folgende Befel ausgeführt werden:
% ln -s /usr/local/lib/IcedTeaPlugin.so \ $HOME/.mozilla/plugins/
Das Adobe® Flash™-Plugin ist für FreeBSD nicht verfügbar. Es existiert jedoch ein Software-Layer (ein sogenannter Wrapper), der es erlaubt, die Linux-Version des Plugins unter FreeBSD einzusetzen. Dieser Wrapper unterstützt außerdem das Adobe Acrobat®-Plugin, das RealPlayer®-Plugin und andere mehr.
Je nachdem, welche Version von FreeBSD Sie verwenden, sind unterschiedliche Schritte notwendig:
Für FreeBSD 7.X
Installieren Sie den Port www/nspluginwrapper. Dieser Port setzt voraus, dass Sie den Port emulators/linux_base-fc4 bereits installiert haben, der sehr gross ist.
Anschließend installieren Sie den Port www/linux-flashplugin9. Dadurch wird Flash 9.X installiert, denn diese Version läuft zuverlässig auf FreeBSD 7.X.
Für FreeBSD 8.X oder Neuere
Installieren Sie den Port www/nspluginwrapper. Dieser Port benötigt den emulators/linux_base-f10 Port, der sehr gross ist.
Als nächstes installieren Sie Flash 11.X aus dem Port www/linux-f10-flashplugin11.
Für diese Version muss der folgende symbolische Link angelegt werden:
# ln -s /usr/local/lib/npapi/linux-f10-flashplugin/libflashplayer.so \ /usr/local/lib/browser_plugins/
Falls das Verzeichnis /usr/local/lib/browser_plugins auf Ihrem System nicht existiert, müssen Sie es manuell anlegen.
Sobald der richtige Flash-Port passend zu ihrer FreeBSD Version installiert ist, muss das Plugin von jedem Benutzer mittels nspluginwrapper installiert werden:
% nspluginwrapper -v -a -i
Das Linux Prozessdateisystem, linprocfs(5), muss unter /compat/linux/proc eingehängt werden, wenn Sie Flash-Animationen abspielen möchten. Dies kann mittels des folgenden Kommandos geschehen:
# mount -t linprocfs linproc /compat/linux/proc
Dieser Schritt kann automatisiert zur Bootzeit ablaufen, indem Sie die passende Zeile in /etc/fstab eintragen:
linproc /compat/linux/proc linprocfs rw 0 0
Rufen Sie dann Ihren Browser auf und geben in der Adresszeile about:plugins ein. Diese Eingabe muss mit der Enter-Taste bestätigt werden. Danach wird eine Seite geladen, auf der alle installierten Plugins aufgelistet werden.
Swfdec ist die Bibliothek zum Dekodieren und Rendern von Flash Animationen. Swfdec-Mozilla ist ein Plugin für Firefox-Browser, welches die Swfdec-Bibliothek zum Abspielen von SWF-Dateien benutzt. Momentan befindet sie sich noch in der Entwicklung.
Wenn Sie diese nicht übersetzen können oder wollen, dann installieren Sie einfach das Paket aus dem Netz:
# pkg_add -r swfdec-plugin
Wenn das Paket nicht verfügbar ist, können Sie es auch über die Ports-Sammlung bauen und installieren:
# cd /usr/ports/www/swfdec-plugin # make install clean
Starten Sie anschliessend ihren Browser neu, damit dieses Plugin aktiviert wird.
Opera ist ein schneller, vollwertiger und standardkonformer Browser, der wie Mozilla über einen eingebauten E-Mail- und Newsreader verfügt. Zusätzlich sind ein IRC-Client, ein RSS/Atom-Feeds-Reader sowie weitere Programme enthalten. Dennoch handelt es sich bei Opera weiterhin um ein relativ kleines und sehr schnelles Programmpaket. Sie haben die Wahl zwei Versionen dieses Browsers: Der “nativen” FreeBSD-Version und der Linux-Version.
Wenn Sie das Web mit der FreeBSD-Version von Opera erkunden wollen, installieren Sie das Paket:
# pkg_add -r opera
Einige FTP-Server haben nicht alle Pakete, Sie können Opera aber über die Ports-Sammlung installieren:
# cd /usr/ports/www/opera # make install clean
Wenn Sie die Linux-Version des Browsers verwenden wollen, ersetzen Sie in den Beispielen opera durch linux-opera.
Das Adobe Flash-Plugin ist für FreeBSD nicht verfügbar. Es gibt aber eine Linux-Version des Plugins, die auch unter FreeBSD installiert werden kann. Dazu installieren Sie zuerst den Port www/linux-f10-flashplugin11, danach den Port www/opera-linuxplugins:
# cd /usr/ports/www/linux-f10-flashplugin11 # make install clean # cd /usr/ports/www/opera-linuxplugins # make install clean
Danach sollte das Plugin installiert sein. Um dies zu überprüfen, starten Sie den Browser und geben in die Adresszeile opera:plugins ein und bestätigen diese Eingabe mit der Return-Taste. Dadurch erhalten Sie eine Liste aller derzeit installierter Plugins.
Um das Java-Plugin zu installieren, folgen Sie bitte den entsprechenden Anweisungen für Firefox.
Konqueror ist Teil von KDE, kann aber außerhalb von KDE benutzt werden, wenn der Port x11/kdebase3 installiert ist. Konqueror ist mehr als nur ein Browser. Sie können das Programm weiters zur Dateiverwaltung und zum Abspielen von Multimedia-Dateien benutzen.
Der Port misc/konq-plugins installiert verschiedene Plugins für Konqueror.
Konqueror kann Flash-Seiten darstellen. Wie Sie die Flash-Unterstützung aktiviern, können Sie unter http://freebsd.kde.org/howtos/konqueror-flash.php nachlesen.
Chromium ist ein quelloffenes Browserprojekt mit dem Ziel ein sicheres, schnelleres und stabileres Surferlebnis im Web zu ermöglichen. Chromium ermöglicht surfen mit Tabs, Blockieren von Pop-Ups, Erweiterungen und vieles mehr. Chromium ist das Open Source Projekt, welches auf dem Google Chrome Webbrowser basiert.
Chromium kann als Paket durch die Eingabe des folgenden Befehls installiert werden:
# pkg_add -r chromium
Als Alternative kann Chromium aus dem Quellcode durch die Ports Collection übersetzt werden:
# cd /usr/ports/www/chromium # make install clean
Anmerkung: Chromium wird als /usr/local/bin/chrome installiert und nicht als /usr/local/bin/chromium.
Anmerkung: Dieser Abschnitt setzt voraus, dass Chromium bereits installiert ist.
Installieren Sie OpenJDK 6 mit Hilfe der Ports Collection durch Eingabe von:
# cd /usr/ports/java/openjdk6 # make install clean
Als nächstes installieren Sie java/icedtea-web aus der Ports Collection:
# cd /usr/ports/java/icedtea-web # make install clean
Starten Sie Chromium und geben Sie about:plugins in die Addresszeile ein. IcedTea-Web sollte dort als eines der installierten Plug-Ins aufgelistet sein.
Falls Chromium das IcedTea-Web Plug-In nicht anzeigt, geben Sie das folgende Kommando ein und starten Sie den Webbrowser anschliessend neu:
# mkdir -p /usr/local/share/chromium/plugins # ln -s /usr/local/lib/IcedTeaPlugin.so \ /usr/local/share/chromium/plugins/
Anmerkung: Dieser Abschnitt setzt voraus, dass Chromium bereits installiert ist.
Die Konfiguration von Chromium und Adobe Flash ist ähnlich zur Anleitung für Firefox. Für genauere Hinweise zur Installation von Adobe Flash auf FreeBSD, wenden Sie sich bitte an diesen Abschnitt. Es sollte keine weitere Konfiguration notwendig sein, da Chromium in der Lage ist, Plug-Ins von anderen Browsern mit zu benutzen.
Neue Benutzer suchen oft ein komplettes Office-Paket oder eine leicht zu bedienende Textverarbeitung. Einige Benutzeroberflächen wie KDE enthalten zwar ein Office-Paket, diese werden in der Standardeinstellung unter FreeBSD aber nicht installiert. Unabhängig von der verwendeten Benutzeroberfläche können Sie diverse Office-Pakete aber jederzeit über die Ports-Sammlung installlieren.
Dieser Abschnitt behandelt die nachstehenden Anwendungen:
Anwendung | Ressourcenbedarf | Installationsaufwand aus den Ports | wichtige Abhängigkeiten |
---|---|---|---|
KOffice | niedrig | hoch | KDE |
AbiWord | niedrig | niedrig | Gtk+ oder GNOME |
The Gimp | niedrig | hoch | Gtk+ |
OpenOffice.org | hoch | enorm | JDK™, Mozilla |
LibreOffice | etwas hoch | enorm | Gtk+, KDE/ GNOME oder JDK |
Die KDE-Gemeinschaft stellt ein Office-Paket bereit, das auch außerhalb von KDE eingesetzt werden kann. Es besteht aus vier, von anderen Office-Paketen bekannten, Komponenten: KWord ist die Textverarbeitung, KSpread die Tabellenkalkulation, mit KPresenter werden Präsentationen erstellt und Kontour ist ein Zeichenprogramm.
Stellen Sie vor der Installation des neusten KOffice sicher, dass Sie eine aktuelle Version von KDE besitzen.
Mit dem folgenden Kommando installieren Sie das KOffice-Paket für KDE4:
# pkg_add -r koffice-kde4
Wenn das Paket nicht zur Verfügung steht, benutzen Sie bitte die Ports-Sammlung. Wenn Sie beispielsweise KOffice für KDE4 installieren wollen, setzen Sie die nachstehendenen Befehle ab:
# cd /usr/ports/editors/koffice-kde4 # make install clean
AbiWord ist eine freie Textverarbeitung, die ähnlich wie Microsoft Word ist. Sie können damit Artikel, Briefe, Berichte, Notizen usw. verfassen. Das Programm ist sehr schnell, besitzt viele Funktionen und ist sehr benutzerfreundlich.
AbiWord kann viele Dateiformate, unter anderem nicht offene wie .doc von Microsoft, importieren und exportieren.
Das AbiWord-Paket installieren Sie wie folgt:
# pkg_add -r AbiWord
Sollte das Paket nicht zur Verfügung stehen, können Sie das Programm mit der Ports-Sammlung, die zudem aktueller als die Pakete ist, übersetzen. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
# cd /usr/ports/editors/AbiWord # make install clean
The GIMP ist ein sehr ausgereiftes Bildverarbeitungsprogramm mit dem Sie Bilder erstellen oder retuschieren können. Sie können es sowohl als einfaches Zeichenprogramm als auch zum retuschieren von Fotografien benutzen. Das Programm besitzt eine eingebaute Skriptsprache und es existieren sehr viele Plug-Ins. The GIMP kann Bilder in zahlreichen Formaten lesen und speichern und stellt Schnittstellen zu Scannern und grafischen Tabletts zur Verfügung.
Sie installieren das Paket mit dem nachstehenden Befehl:
# pkg_add -r gimp
Benutzen Sie die Ports-Sammlung, wenn Ihr FTP-Server das Paket nicht bereitstellt. Im Verzeichnis graphics finden Sie das Handbuch The Gimp Manual. Sie können alles mit den folgenden Befehlen installieren:
# cd /usr/ports/graphics/gimp # make install clean # cd /usr/ports/graphics/gimp-manual-pdf # make install clean
Anmerkung: Die Entwickler-Version von The GIMP finden Sie im Verzeichnis graphics der Ports-Sammlung. Das Handbuch ist im HTML-Format ( graphics/gimp-manual-html) erhältlich.
OpenOffice.org enthält alles, was von einem Office-Paket erwartet wird: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation und ein Zeichenprogramm. Die Bedienung gleicht anderen Office-Paketen und das Programm kann zahlreiche Dateiformate importieren und exportieren. Es gibt lokalisierte Versionen mit angepassten Menüs, Rechtschreibkontrollen und Wörterbüchern.
Die Textverarbeitung von OpenOffice.org speichert Dateien im XML-Format. Dadurch wird die Verwendbarkeit der Dateien auf anderen Systemen erhöht und die Handhabung der Daten vereinfacht. Die Tabellenkalkulation besitzt eine Makrosprache und eine Schnittstelle zu Datenbanken. OpenOffice.org läuft auf Windows, Solaris™, Linux, FreeBSD und Mac OS X. Weitere Informationen über OpenOffice.org finden Sie auf der OpenOffice.org Website. Spezifische Informationen für FreeBSD finden Sie auf der Webseite FreeBSD OpenOffice.org Porting Team. Von dort können Sie auch direkt das OpenOffice-Paket herunterladen.
OpenOffice.org installieren Sie wie folgt:
# pkg_add -r openoffice.org
Anmerkung: Diese Art der Installation sollte mit einer -RELEASE-Version funktionieren. Verwenden Sie eine andere Version, sollten Sie die Internetseite des FreeBSD OpenOffice.org Porting Teams besuchen und das entsprechende Paket herunterladen und über pkg_add(1) installieren, wobei Sie zwischen der aktuellen Version und der Entwicklerversion wählen können.
Nachdem das Paket installiert ist, müssen Sie lediglich folgenden Befehl eingeben, um OpenOffice.org zu starten:
% openoffice.org
Anmerkung: Nach dem ersten Start werden Ihnen einige Fragen gestellt. Außerdem wird in Ihrem Heimatverzeichnis der neue Unterordner .openoffice.org angelegt.
Falls die OpenOffice.org-Pakete nicht zur Verfügung stehen, können Sie immer noch die Ports-Sammlung benutzen. Beachten Sie aber bitte, dass Sie sehr viel Plattenplatz und Zeit benötigen, um die Quellen zu übersetzen.
# cd /usr/ports/editors/openoffice-3 # make install clean
Anmerkung: Wenn Sie ein lokalisierte Version bauen wollen, ersetzen Sie den letzten Befehl durch die folgende Zeile:
# make LOCALIZED_LANG=Ihre_Sprache install cleanDabei ersetzen Sie Ihre_Sprache durch den korrekten ISO-Code. Eine Liste der unterstützten Codes enthält die Datei files/Makefile.localized, die sich im Portsverzeichnis befindet.
Nachdem die Installation abgeschlossen ist, können Sie OpenOffice.org durch folgenden Befehl starten:
% openoffice.org
LibreOffice ist ein als freie Software verfügbares Office-Paket, welches von The Document Foundation entwickelt wird, das mit anderen grossen Office-Paketen kompatibel ist und auf einer Vielzahl von Plattformen lauffähig ist. Es ist ein Fork von OpenOffice.org unter neuem Namen, der alle notwendigen Anwendungen in einem kompletten Büroanwendungspaket enthält: eine Textverarbeitung, eine Tabellenkalkulation, ein Präsentationsmanager, ein Zeichenprogramm, ein Datenbankmanagementprogramm und ein Werkzeug zum Erstellen und Bearbeiten von mathematischen Formeln. Es steht in einer Reihe von Sprachen zur Verfügung; die Internationalisierung wurde auf die Oberfläche, Rechtschreibkorrektur und die Wörterbücher ausgeweitet.
Das Textverarbeitungsprogramm von LibreOffice benutzt ein natives XML-Dateiformat für erhöhte Portabilität und Flexibilität. Die Tabellenkalkulation enthält eine Makrosprache und kann mit externen Datenbanken Verbindungen herstellen. LibreOffice ist bereits stabil genug und läuft nativ auf Windows, Linux, FreeBSD und Mac OS X. Weitere Informationen zu LibreOffice können auf der LibreOffice Webseite abgerufen werden.
Um LibreOffice als Paket zu installieren, geben Sie folgenden Befehl ein:
# pkg_add -r libreoffice
Anmerkung: Dies sollte funktionieren, wenn Sie eine -RELEASE-Version von FreeBSD einsetzen.
Sobald das Paket installiert ist, geben Sie das folgende Kommando ein, um LibreOffice zu starten:
% libreoffice
Anmerkung: Während des ersten Starts werden Sie ein paar Fragen gestellt bekommen und es wird ein Verzeichnis .libreoffice in Ihrem Heimatverzeichnis erstellt.
Wenn die LibreOffice-Pakete nicht verfügbar sind, haben Sie immer noch die Möglichkeit, den Port zu verwenden. Jedoch müssen Sie bedenken, dass dies eine Menge Speicherplatz benötigt und viel Zeit in Anspruch nimmt, bis der Port fertig gebaut ist.
# cd /usr/ports/editors/libreoffice # make install clean
Anmerkung: Wenn Sie eine Version in Ihrer Sprache bauen möchten, ersetzen Sie das vorhergehende Kommando mit dem folgenden:
# make LOCALIZED_LANG=ihre_Sprache install cleanSie müssen ihre_Sprache mit dem richtigen ISO-Code für ihre Sprache ersetzen. Eine Liste von unterstützten Sprachcodes sind im Makefile des Ports als pre-fetch-Target verfügbar.
Sobald dies abgeschlossen ist, kann LibreOffice mit dem folgenden Befehl gestartet werden:
% libreoffice
Einige neuere Dokumentformate, die sich aktuell großer Beliebtheit erfreuen, können Sie sich mit den im Basissystem enthaltenen Programmen und Werkzeugen nicht ansehen. Dieser Abschnitt behandelt Programme, mit denen Sie sich Dokumente in unterschiedlichsten Formaten ansehen können.
Die nachstehenden Anwendungen werden behandelt:
Anwendung | Ressourcenbedarf | Installationsaufwand aus den Ports | wichtige Abhängigkeiten |
---|---|---|---|
Acrobat Reader | niedrig | niedrig | Linux Binary Compatibility |
gv | niedrig | niedrig | Xaw3d |
Xpdf | niedrig | niedrig | FreeType |
GQview | niedrig | niedrig | Gtk+ oder GNOME |
Viele Dokumente werden heute im “Portable Document Format” (PDF) zur Verfügung gestellt. PDF-Dokumente schauen Sie sich am Besten mit dem Programm Acrobat Reader an, das von Adobe für Linux freigegeben wurde. Da Linux-Programme unter FreeBSD laufen, steht Ihnen das Programm auch hier zur Verfügung.
Um Acrobat Reader 8 über die Ports-Sammlung zu installieren, geben Sie Folgendes ein:
# cd /usr/ports/print/acroread8 # make install clean
Aufgrund der Lizenzbedinungen ist eine Paketversion leider nicht verfügbar.
gv kann PostScript- und PDF-Dokumente anzeigen. Es stammt von ghostview ab, besitzt aber wegen der Xaw3d-Bibliothek eine schönere Benutzeroberfläche. In gv können Sie viele Operationen durchführen: Sie können die Ausrichtung und die Papiergröße eines Dokuments ändern, das Dokument skalieren oder die Kantenglättung (Anti-Aliasing) aktivieren. Fast jede Operation kann sowohl mit der Tastatur als auch mit der Maus durchgeführt werden.
Installieren Sie das gv-Paket wie folgt:
# pkg_add -r gv
Benutzen Sie die Ports-Sammlung, wenn das Paket nicht zur Verfügung steht:
# cd /usr/ports/print/gv # make install clean
Ein schlankes und effizientes Programm zum Betrachten von PDF-Dateien ist Xpdf. Es benötigt wenige Ressourcen und ist sehr stabil. Da das Programm die Standard X-Zeichensätze benutzt, ist es nicht auf Motif oder ein anderes X-Toolkit angewiesen.
Das Xpdf-Paket können Sie mit dem folgenden Kommando installieren:
# pkg_add -r xpdf
Wenn das Paket nicht verfügbar ist, oder Sie lieber die Ports-Sammlung benutzen möchten, gehen Sie wie folgt vor:
# cd /usr/ports/graphics/xpdf # make install clean
Wenn Sie nach Abschluss der Installation Xpdf starten, öffnen Sie das Menü mit der rechten Maustaste.
Mit GQview lassen sich Bilder verwalten. Unter anderem können Sie sich Bilder (auch auf dem ganzen Bildschirm) anschauen, ein externes Werkzeug aufrufen und eine Vorschau (thumbnail) erzeugen. Weiterhin können Sie automatisch ablaufende Präsentationen erstellen und grundlegende Dateioperationen durchführen, Bildersammlungen verwalten und doppelte Bilder aufspüren. GQview ist internationalisiert, das heißt es berücksichtigt die Spracheinstellungen des Systems.
Wenn Sie das GQview-Paket installieren wollen, geben Sie das folgende Kommando ein:
# pkg_add -r gqview
Ist das Paket nicht erhältlich, oder wenn Sie die Ports-Sammlung bevorzugen, setzen Sie die folgenden Kommandos ab:
# cd /usr/ports/graphics/gqview # make install clean
Wenn Sie, warum auch immer, Ihre Finanzen mit einem FreeBSD Arbeitsplatz verwalten wollen, stehen Ihnen verschiedene Anwendungen zur Verfügung. Einige von ihnen unterstützen verbreitete Formate, darunter Dateiformate, die von Quicken® oder Excel verwendet werden.
Dieser Abschnitt behandelt die folgenden Anwendungen:
Anwendung | Ressourcenbedarf | Installationsaufwand aus den Ports | wichtige Abhängigkeiten |
---|---|---|---|
GnuCash | niedrig | hoch | GNOME |
Gnumeric | niedrig | hoch | GNOME |
Abacus | niedrig | niedrig | Tcl/Tk |
KMyMoney | niedrig | hoch | KDE |
GnuCash ist Teil des GNOME-Projekts, dessen Ziel es ist, leicht zu bedienende und doch leistungsfähige Anwendungen zu erstellen. Mit GnuCash können Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben, Ihre Bankkonten und Wertpapiere verwalten. Das Programm ist leicht zu bedienen und genügt dennoch hohen Ansprüchen.
GnuCash stellt ein Register, ähnlich dem in einem Scheckheft und ein hierarchisches System von Konten zur Verfügung. Eine Transaktion kann in einzelne Teile aufgespaltet werden. GnuCash kann Quicken-Dateien (QIF) importieren und einbinden. Weiterhin unterstützt das Programm die meisten internationalen Formate für Zeitangaben und Währungen. Die Bedienung des Programms kann durch zahlreiche Tastenkombinationen und dem automatischen Vervollständigen von Eingaben beschleunigt werden.
Das GnuCash-Paket installieren Sie wie folgt:
# pkg_add -r gnucash
Wenn das Paket nicht zur Verfügung steht, benutzen Sie die Ports-Sammlung:
# cd /usr/ports/finance/gnucash # make install clean
Gnumeric ist eine Tabellenkalkulation, die Teil der GNOME Benutzeroberfläche ist. Das Programm kann Eingaben anhand des Zellenformats oder einer Folge von Eingaben vervollständigen. Dateien verbreiteter Formate, wie die von Excel, Lotus 1-2-3 oder Quattro Pro lassen sich importieren. Grafiken erstellt Gnumeric mit dem Programm math/guppi. Gnumeric besitzt viele eingebaute Funktionen und Zellenformate (zum Beispiel die üblich verwendeten, wie Zahl, Währung, Datum oder Zeit).
Installieren Sie das Gnumeric-Paket mit dem folgenden Kommando:
# pkg_add -r gnumeric
Wenn das Paket nicht zur Verfügung steht, benutzen Sie die Ports-Sammlung:
# cd /usr/ports/math/gnumeric # make install clean
Abacus ist eine kleine und leicht zu bedienende Tabellenkalkulation. Die vordefinierten Funktionen stammen aus verschiedenen Bereichen wie der Statistik, der Wirtschaft und der Mathematik. Das Programm kann Dateien im Excel Dateiformat importieren und exportieren sowie Ausgaben in PostScript erzeugen.
Installieren Sie das Abacus-Paket mit dem folgenden Kommando:
# pkg_add -r abacus
Wenn das Paket nicht zur Verfügung steht, benutzen Sie die Ports-Sammlung:
# cd /usr/ports/deskutils/abacus # make install clean
Bei KMyMoney handelt es sich ein Programm zur Verwaltung der persönlichen Finanzen, das unter KDE entwickelt wird. KMyMoney hat das Ziel, alle wichtigen Funktionen zu bieten, die auch von kommerziellen Programmen zur Verwaltung der persönlichen Finanzen unterstützt werden. Weiters zählen einfache Benutzung sowie korrekte doppelte Buchführung zu den herausragenden Fähigkeiten dieses Programms. KMyMoney unterstützt den Import von Datendateien im Format Quicken Interchange Format (QIF), kann Investionen verfolgen, unterstützt verschiedene Währungen und bietet umfangreiche Reportmöglichkeiten. OFX-Import wird über ein separates Plugin realisiert.
Um KMyMoney über das FreeBSD-Paketsystem zu installieren, geben Sie Folgendes ein:
# pkg_add -r kmymoney2
Sollte das Paket nicht verfügbar sein, können Sie das Programm auch über die Ports-Sammlung installieren:
# cd /usr/ports/finance/kmymoney2 # make install clean
FreeBSD wird von Internet Service Providern wegen seiner Schnelligkeit und Stabilität eingesetzt, es ist aber auch zum Einrichten eines Arbeitsplatzes geeignet. Mit tausenden Anwendungen, die als Pakete oder Ports zur Verfügung stehen, können Sie sich einen Arbeitsplatz nach Ihren Wünschen einrichten.
Die folgende Aufstellung fasst die in diesem Kapitel besprochenen Anwendungen zusammen:
Anwendung | Paket-Name | Port-Name |
---|---|---|
Opera | opera | www/opera |
Firefox | firefox | www/firefox |
Chromium | chromium | www/chromium |
KOffice | koffice-kde4 | editors/koffice-kde4 |
AbiWord | abiword | editors/abiword |
The GIMP | gimp | graphics/gimp |
OpenOffice.org | openoffice | editors/openoffice.org-3 |
LibreOffice | libreoffice | editors/libreoffice |
Acrobat Reader | acroread | print/acroread8 |
gv | gv | print/gv |
Xpdf | xpdf | graphics/xpdf |
GQview | gqview | graphics/gqview |
GnuCash | gnucash | finance/gnucash |
Gnumeric | gnumeric | math/gnumeric |
Abacus | abacus | deskutils/abacus |
KMyMoney | kmymoney2 | finance/kmymoney2 |
FreeBSD unterstützt viele unterschiedliche Soundkarten, die Ihnen den Genuss von Highfidelity-Klängen auf Ihrem Computer ermöglichen. Dazu gehört unter anderem die Möglichkeit, Tonquellen in den Formaten MPEG Audio Layer 3 (MP3), WAV, Ogg Vorbis und vielen weiteren Formaten aufzunehmen und wiederzugeben. Darüber hinaus enthält die FreeBSD Ports-Sammlung Anwendungen, die Ihnen das Bearbeiten Ihrer aufgenommenen Tonspuren, das Hinzufügen von Klangeffekten und die Kontrolle der angeschlossenen MIDI-Geräte erlauben.
Wenn Sie etwas Zeit investieren, können Sie mit FreeBSD auch Videos und DVDs abspielen. Im Vergleich zu Audio-Anwendungen gibt es weniger Anwendungen zum Kodieren, Konvertieren und Abspielen von Video-Formaten. Es gab, als dieses Kapitel geschrieben wurde, keine Anwendung, die einzelne Video-Formate ähnlich wie audio/sox konvertieren konnte. Allerdings ändert sich die Software in diesem Umfeld sehr schnell.
In diesem Kapitel wird das Einrichten von Soundkarten besprochen. Kapitel 6 beschreibt die Installation und Konfiguration von X11 und das Einrichten von Videokarten. Hinweise zur Verbesserung der Wiedergabe finden sich in diesem Kapitel.
Dieses Kapitel behandelt die folgenden Punkte:
Die Konfiguration des Systems damit Ihre Soundkarte erkannt wird.
Wie Sie die Funktion einer Soundkarte testen können.
Wie Sie Fehler in den Einstellungen von Soundkarten finden.
Wie Sie MP3s und andere Audio-Formate wiedergeben und erzeugen.
Die Video-Unterstützung des X-Servers.
Gute Anwendungen, die Videos abspielen und kodieren.
Die Wiedergabe von DVDs, .mpg- und .avi-Dateien.
Wie Sie CDs und DVDs in Dateien rippen.
Die Konfiguration von TV-Karten.
Das Einrichten von Scannern.
Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie:
Wissen, wie Sie einen neuen Kernel konfigurieren und installieren (Kapitel 9).
Warnung: Der Versuch eine Audio-CD mit mount(8) einzuhängen erzeugt mindestens einen Fehler; schlimmstenfalls kann es zu einer Kernel-Panic kommen. Die Medien besitzen eine andere Kodierung als normale ISO-Dateisysteme.
Zunächst sollten Sie in Erfahrung bringen, welches Soundkartenmodell Sie besitzen, welchen Chip die Karte benutzt und ob es sich um eine PCI- oder ISA-Karte handelt. FreeBSD unterstützt eine Reihe von PCI- als auch von ISA-Karten. Die Hardware-Notes zählen alle unterstützten Karten und deren Treiber auf.
Um Ihre Soundkarte benutzen zu können, müssen Sie den richtigen Gerätetreiber laden. Sie haben zwei Möglichkeiten, den Treiber zu laden: Am einfachsten ist es, das Modul mit kldload(8) zu laden. Sie können dazu die Kommandozeile verwenden:
# kldload snd_emu10k1
Alternativ können Sie auch einen Eintrag in der Datei /boot/loader.conf erstellen:
snd_emu10k1_load="YES"
Beide Beispiele gelten für eine Creative SoundBlaster® Live! Soundkarte. Weitere ladbare Soundmodule sind in der Datei /boot/defaults/loader.conf aufgeführt. Wenn Sie nicht sicher sind, welchen Gerätetreiber Sie laden müssen, laden Sie den Treiber snd_driver:
# kldload snd_driver
Der Treiber snd_driver ist ein Meta-Treiber, der alle gebräuchlichen Treiber lädt und die Suche nach dem richtigen Treiber vereinfacht. Weiterhin können alle Treiber über /boot/loader.conf geladen werden.
Wollen Sie feststellen, welcher Treiber für Ihre Soundkarte vom Metatreiber snd_driver geladen wurde, sollten Sie sich mit cat /dev/sndstat den Inhalt der Datei /dev/sndstat ansehen.
Alternativ können Sie die Unterstützung für die Soundkarte direkt in den Kernel einkompilieren. Diese Methode im nächsten Abschnitt beschrieben. Weiteres über den Bau eines Kernels erfahren Sie im Kapitel Kernelkonfiguration.
Zuerst müssen Sie sound(4), den Treiber für das Audio-Framework in die Kernelkonfiguration aufnehmen. Fügen Sie dazu die folgende Zeile in die Kernelkonfigurationsdatei ein:
device sound
Als Nächstes müssen Sie den richtigen Treiber in die Kernelkonfiguration einfügen. Den Treiber entnehmen Sie bitte der Liste der unterstützen Soundkarten aus den Hardware-Notes. Zum Beispiel wird die Creative SoundBlaster Live! Soundkarte vom Treiber snd_emu10k1(4) unterstützt. Für diese Karte verwenden Sie die nachstehende Zeile:
device snd_emu10k1
Die richtige Syntax für die Zeile lesen Sie bitte in der Hilfeseite des entsprechenden Treibers nach. Die korrekte Syntax für alle unterstützten Treiber finden Sie außerdem in der Datei /usr/src/sys/conf/NOTES.
Nicht PnP-fähige ISA-Soundkarten benötigen (wie alle anderen ISA-Karten auch) weiterhin Angaben zu den Karteneinstellungen (wie IRQ und I/O-Port). Die Karteneinstellungen tragen Sie in die Datei /boot/device.hints ein. Während des Systemstarts liest der loader(8) diese Datei und reicht die Einstellungen an den Kernel weiter. Für eine alte Creative SoundBlaster 16 ISA-Karte, die sowohl den snd_sbc(4)- als auch den snd_sb16-Treiber benötigt, fügen Sie folgende Zeilen in die Kernelkonfigurationsdatei ein:
device snd_sbc device snd_sb16
In die Datei /boot/device.hints tragen Sie für diese Karte zusätzlich die folgenden Einstellungen ein:
hint.sbc.0.at="isa" hint.sbc.0.port="0x220" hint.sbc.0.irq="5" hint.sbc.0.drq="1" hint.sbc.0.flags="0x15"
In diesem Beispiel benutzt die Karte den I/O-Port 0x220 und den IRQ 5.
Die Manualpage sound(4) sowie des jeweiligen Treibers beschreiben die Syntax der Einträge in der Datei /boot/device.hints.
Das Beispiel verwendet die vorgegebenen Werte. Falls Ihre Karteneinstellungen andere Werte vorgeben, müssen Sie die Werte in der Kernelkonfiguration anpassen. Weitere Informationen zu dieser Soundkarte entnehmen Sie bitte der Manualpage snd_sbc(4).
Nachdem Sie den neuen Kernel gestartet oder das erforderliche Modul geladen haben, sollte Ihre Soundkarte in den Systemmeldungen (dmesg(8)) auftauchen. Zum Beispiel:
pcm0: <Intel ICH3 (82801CA)> port 0xdc80-0xdcbf,0xd800-0xd8ff irq 5 at device 31.5 on pci0 pcm0: [GIANT-LOCKED] pcm0: <Cirrus Logic CS4205 AC97 Codec>
Den Status der Karte können Sie über die Datei /dev/sndstat prüfen:
# cat /dev/sndstat FreeBSD Audio Driver (newpcm) Installed devices: pcm0: <Intel ICH3 (82801CA)> at io 0xd800, 0xdc80 irq 5 bufsz 16384 kld snd_ich (1p/2r/0v channels duplex default)
Die Ausgaben können auf Ihrem System anders aussehen. Wenn das Gerät pcm nicht erscheint, prüfen Sie bitte Ihre Konfiguration. Stellen sie sicher, dass Sie den richtigen Treiber gewählt haben. Abschnitt 8.2.2.1 beschreibt häufig auftretende Probleme.
Wenn alles glatt lief, haben Sie nun eine funktionierende Soundkarte. Wenn ein CD-ROM oder DVD-ROM-Laufwerk an Ihrer Soundkarte angeschlossen ist, können Sie jetzt mit cdcontrol(1) eine CD abspielen:
% cdcontrol -f /dev/acd0 play 1
Es gibt viele Anwendungen, wie audio/workman, die eine bessere Benutzerschnittstelle besitzen. Um sich MP3-Audiodateien anzuhören, können Sie eine Anwendung wie audio/mpg123 installieren.
Eine weitere schnelle Möglichkeit die Karte zu prüfen, ist es, Daten an das Gerät /dev/dsp zu senden:
% cat Datei > /dev/dsp
Für Datei können Sie eine beliebige Datei verwenden. Wenn Sie einige Geräusche hören, funktioniert die Soundkarte.
Anmerkung: Die Gerätedateien /dev/dsp* werden automatisch erzeugt, wenn sie das erste Mal benötigt werden. Werden sie nicht verwendet, sind sie hingegen nicht vorhanden und tauchen daher auch nicht in der Ausgabe von ls(1) auf.
Die Einstellungen des Mixers können Sie mit dem Kommando mixer(8) verändern. Weiteres lesen Sie bitte in der Hilfeseite mixer(8) nach.
Fehler | Lösung |
---|---|
“sb_dspwr(XX) timed out” |
Der I/O Port ist nicht korrekt angegeben. |
“bad irq XX” |
Der IRQ ist falsch angegeben. Stellen Sie sicher, dass der angegebene IRQ mit dem Sound IRQ übereinstimmt. |
“xxx: gus pcm not attached, out of memory” |
Es ist nicht genug Speicher verfügbar, um das Gerät zu betreiben. |
“xxx: can't open /dev/dsp!” |
Überprüfen Sie mit fstat | grep dsp ob eine andere Anwendung das Gerät geöffnet hat. Häufige Störenfriede sind esound oder die Sound-Unterstützung von KDE. |
Ein weiterer Fall ist der, dass moderne Graphikkarten oft auch ihre eigenen Soundtreiber mit sich führen, um HDMI oder ähnliches zu verwenden. Diese Audiogeräte werden manchmal vor der eigentlichen, separaten Soundkarte aufgeführt und dadurch nicht als das Standardgerät zum Abspielen von Tönen benutzt. Um zu prüfen, ob das bei Ihnen der Fall ist, führen Sie dmesg aus und suchen Sie nach der Zeichenfolge pcm. Die Ausgabe sieht in etwa so aus wie folgt:
... hdac0: HDA Driver Revision: 20100226_0142 hdac1: HDA Driver Revision: 20100226_0142 hdac0: HDA Codec #0: NVidia (Unknown) hdac0: HDA Codec #1: NVidia (Unknown) hdac0: HDA Codec #2: NVidia (Unknown) hdac0: HDA Codec #3: NVidia (Unknown) pcm0: <HDA NVidia (Unknown) PCM #0 DisplayPort> at cad 0 nid 1 on hdac0 pcm1: <HDA NVidia (Unknown) PCM #0 DisplayPort> at cad 1 nid 1 on hdac0 pcm2: <HDA NVidia (Unknown) PCM #0 DisplayPort> at cad 2 nid 1 on hdac0 pcm3: <HDA NVidia (Unknown) PCM #0 DisplayPort> at cad 3 nid 1 on hdac0 hdac1: HDA Codec #2: Realtek ALC889 pcm4: <HDA Realtek ALC889 PCM #0 Analog> at cad 2 nid 1 on hdac1 pcm5: <HDA Realtek ALC889 PCM #1 Analog> at cad 2 nid 1 on hdac1 pcm6: <HDA Realtek ALC889 PCM #2 Digital> at cad 2 nid 1 on hdac1 pcm7: <HDA Realtek ALC889 PCM #3 Digital> at cad 2 nid 1 on hdac1 ...
Hier wurde die Graphikkarte (NVidia) vor der Soundkarte (Realtek ALC889) aufgeführt. Um die Soundkarte als Standardabspielgerät einzusetzen, ändern Sie hw.snd.default_unit auf die Einheit, welche für das Abspielen benutzt werden soll, wie folgt:
# sysctl hw.snd.default_unit=n
Hier repräsentiert n die Nummer der Soundkarte, die verwendet werden soll, in diesem Beispiel also 4. Sie können diese Änderung dauerhaft machen, indem Sie die folgende Zeile zu der /etc/sysctl.conf Datei hinzufügen:
hw.snd.default_unit=4
Oft sollen mehrere Tonquellen gleichzeitig abgespielt werden, auch wenn beispielsweise esound oder artsd das Audiogerät nicht mit einer anderen Anwendung teilen können.
Unter FreeBSD können mit sysctl(8) virtuelle Tonkanäle eingerichtet werden. Virtuelle Kanäle mischen die Tonquellen im Kernel (so können mehr Kanäle als von der Hardware unterstützt benutzt werden).
Die Anzahl der virtuellen Kanäle können Sie als Benutzer root wie folgt einstellen:
# sysctl dev.pcm.0.play.vchans=4 # sysctl dev.pcm.0.rec.vchans=4 # sysctl hw.snd.maxautovchans=4
Im Beispiel werden vier virtuelle Kanäle eingerichtet, eine im Normalfall
ausreichende Anzahl. Sowohl dev.pcm.0.play.vchans=4
und
dev.pcm.0.rec.vchans=4
sind die Anzahl der
virtuellen Kanäle des Geräts pcm0, die fürs Abspielen
und Aufnehmen verwendet werden und sie können konfiguriert werden, sobald das
Gerät existiert. hw.snd.maxautovchans ist die Anzahl
der virtuellen Kanäle, die einem Gerät zugewiesen werden, wenn es durch kldload(8)
eingerichtet wird. Da das Modul pcm unabhängig von
den Hardware-Treibern geladen werden kann, gibt hw.snd.maxautovchans
die Anzahl der virtuellen Kanäle an, die
später eingerichtete Geräte erhalten. Lesen Sie dazu pcm(4) für weitere
Informationen.
Anmerkung: Sie können die Anzahl der virtuellen Kanäle nur ändern, wenn das Gerät nicht genutzt wird. Schließen Sie daher zuerst alle Programme (etwa Musikabspielprogramme oder Sound-Daemonen), die auf dieses Gerät zugreifen.
Die korrekte pcm-Gerätedatei wird automatisch zugeteilt, wenn ein Programm das Gerät /dev/dsp0 anfordert.
Die Voreinstellungen des Mixers sind im Treiber pcm(4) fest kodiert. Es gibt zwar viele Anwendungen und Dienste, die den Mixer einstellen können und die eingestellten Werte bei jedem Start wieder setzen, am einfachsten ist es allerdings, die Standardwerte für den Mixer direkt im Treiber einzustellen. Der Mixer kann in der Datei /boot/device.hints eingestellt werden:
hint.pcm.0.vol="50"
Die Zeile setzt die Lautstärke des Mixers beim Laden des Moduls pcm(4) auf den Wert 50.
MP3 (MPEG Layer 3 Audio) ermöglicht eine Klangwiedergabe in CD-ähnlicher Qualität, was Sie sich auf Ihrem FreeBSD-Rechner nicht entgehen lassen sollten.
XMMS (X Multimedia System) ist bei weitem der beliebteste MP3-Player für X11. WinAmp-Skins können auch mit XMMS genutzt werden, da die Benutzerschnittstelle fast identisch mit der von Nullsofts WinAmp ist. Daneben unterstützt XMMS auch eigene Plugins.
XMMS kann als multimedia/xmms Port oder Package installiert werden.
Die Benutzerschnittstelle von XMMS ist leicht zu erlernen und enthält eine Playlist, einen graphischen Equalizer und vieles mehr. Diejenigen, die mit WinAmp vertraut sind, werden XMMS sehr leicht zu benutzen finden.
Der Port audio/mpg123 ist ein alternativer, kommandozeilenorientierter MP3-Player.
mpg123 kann ausgeführt werden, indem man das zu benutzende Sound Device und die abzuspielende MP3-Datei auf der Kommandozeile angibt. Wenn ihr Sound Device beispielsweise /dev/dsp1.0 lautet und Sie die MP3-Datei Foobar-GreatestHits.mp3 hören wollen, geben Sie Folgendes ein:
# mpg123 -a /dev/dsp1.0 Foobar-GreatestHits.mp3 High Performance MPEG 1.0/2.0/2.5 Audio Player for Layer 1, 2 and 3. Version 0.59r (1999/Jun/15). Written and copyrights by Michael Hipp. Uses code from various people. See 'README' for more! THIS SOFTWARE COMES WITH ABSOLUTELY NO WARRANTY! USE AT YOUR OWN RISK! Playing MPEG stream from Foobar-GreatestHits.mp3 ... MPEG 1.0 layer III, 128 kbit/s, 44100 Hz joint-stereo
Bevor man eine ganze CD oder einen CD-Track in das MP3-Format umwandeln kann, müssen die Audiodaten von der CD auf die Festplatte gerippt werden. Dabei werden die CDDA (CD Digital Audio) Rohdaten in WAV-Dateien kopiert.
Die Anwendung cdda2wav die im sysutils/cdrtools Paket enthalten ist, kann zum Rippen der Audiodaten und anderen Informationen von CDs genutzt werden.
Wenn die Audio CD in dem Laufwerk liegt, können Sie mit folgendem Befehl (als root) eine ganze CD in einzelne WAV-Dateien (eine Datei für jeden Track) rippen:
# cdda2wav -D 0,1,0 -B
cdda2wav unterstützt auch ATAPI (IDE) CD-ROM-Laufwerke. Um von einem IDE-Laufwerk zu rippen, übergeben Sie auf der Kommandozeile statt der SCSI-IDs den Gerätenamen. Das folgende Kommando rippt den 7. Track:
# cdda2wav -D /dev/acd0 -t 7
Der Schalter -D 0,1,0
bezieht sich auf das SCSI Device 0,1,0, das sich aus dem Ergebnis des Befehls cdrecord -scanbus ergibt.
Um einzelne Tracks zu rippen, benutzen Sie den -t
Schalter wie folgt:
# cdda2wav -D 0,1,0 -t 7
Dieses Beispiel rippt den siebten Track der Audio CD-ROM. Um mehrere Tracks zu rippen, zum Beispiel die Tracks eins bis sieben, können Sie wie folgt einen Bereich angeben:
# cdda2wav -D 0,1,0 -t 1+7
Mit dd(1) können Sie ebenfalls Audio-Stücke von ATAPI-Laufwerken kopieren. Dies wird in Abschnitt 19.6.5 erläutert.
Gegenwärtig ist Lame der meistbenutzte MP3-Encoder. Lame finden Sie unter audio/lame im Ports-Verzeichnis.
Benutzen Sie die WAV-Dateien, die sie von CD gerippt haben, und wandeln sie mit dem folgenden Befehl die Datei audio01.wav in audio01.mp3 um:
# lame -h -b 128 \ --tt "Foo Liedtitel" \ --ta "FooBar Künstler" \ --tl "FooBar Album" \ --ty "2001" \ --tc "Geripped und kodiert von Foo" \ --tg "Musikrichtung" \ audio01.wav audio01.mp3
128 kbits ist die gewöhnliche MP3-Bitrate. Viele bevorzugen mit 160 oder
192 kbits eine höhere Qualität. Je höher die Bitrate ist, desto mehr Speicherplatz
benötigt die resultierende MP3-Datei, allerdings wird die Qualität dadurch auch
besser. Der Schalter -h
verwendet den “higher
quality but a little slower” (höhere Qualität, aber etwas langsamer)
Modus. Die Schalter, die mit --t
beginnen, sind
ID3-Tags, die in der Regel Informationen über das Lied enthalten und in die
MP3-Datei eingebettet sind. Weitere Optionen können in der Manualpage von Lame nachgelesen werden.
Um aus MP3-Dateien eine Audio CD zu erstellen, müssen diese in ein nicht komprimiertes WAV-Format umgewandelt werden. Sowohl XMMS als auch mpg123 unterstützen die Ausgabe der MP3-Dateien in unkomprimierte Dateiformate.
Dekodieren mit XMMS:
Starten Sie XMMS.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste, um das XMMS-Menu zu öffnen.
Wählen Sie Preference im Untermenü Options.
Ändern Sie das Output-Plugin in “Disk Writer Plugin”.
Drücken Sie Configure.
Geben Sie ein Verzeichnis ein (oder wählen Sie browse), in das Sie die unkomprimierte Datei schreiben wollen.
Laden Sie die MP3-Datei wie gewohnt in XMMS mit einer Lautstärke von 100% und einem abgeschalteten EQ.
Drücken Sie Play und es wird so aussehen, als spiele XMMS die MP3-Datei ab, aber keine Musik ist zu hören. Der Player überspielt die MP3-Datei in eine Datei.
Vergessen Sie nicht, das Output-Plugin wieder in den Ausgangszustand zurückzusetzen um wieder MP3-Dateien anhören zu können.
Mit mpg123 nach stdout schreiben:
Geben Sie mpg123 -s audio01.mp3 > audio01.pcm ein.
XMMS schreibt die Datei im WAV-Format aus während mpg123 die MP3-Datei in rohe PCM-Audiodaten umwandelt. cdrecord kann mit beiden Formaten Audio-CDs erstellen, burncd(8) kann nur rohe PCM-Audiodaten verarbeiten. Der Dateikopf von WAV-Dateien erzeugt am Anfang des Stücks ein Knacken. Sie können den Dateikopf mit dem Werkzeug SoX, das sich als Paket oder aus dem Port audio/sox installieren lässt, entfernen:
% sox -t wav -r 44100 -s -w -c 2 track.wav track.raw
Lesen Sie Abschnitt 19.6 in diesem Handbuch, um mehr Informationen zur Benutzung von CD-Brennern mit FreeBSD zu erhalten.
Die Wiedergabe von Videos ist ein neues, sich schnell entwickelndes, Anwendungsgebiet. Seien Sie geduldig, es wird nicht alles so glatt laufen, wie bei den Audio-Anwendungen.
Bevor Sie beginnen, sollten Sie das Modell Ihrer Videokarte und den benutzten Chip kennen. Obwohl Xorg viele Videokarten unterstützt, können nur einige Karten Videos schnell genug wiedergeben. Eine Liste der Erweiterungen, die der X-Server für eine Videokarte unterstützt, erhalten Sie unter laufendem X11 mit dem Befehl xdpyinfo(1).
Halten Sie eine kurze MPEG-Datei bereit, mit der Sie Wiedergabeprogramme und deren Optionen testen können. Da einige DVD-Spieler in der Voreinstellung das DVD-Gerät mit /dev/dvd ansprechen oder diesen Namen fest einkodiert haben, wollen Sie vielleicht symbolische Links auf die richtigen Geräte anlegen:
# ln -sf /dev/acd0 /dev/dvd # ln -sf /dev/acd0 /dev/rdvd
Wegen devfs(5) gehen gesondert angelegte Links wie diese bei einem Neustart des Systems verloren. Damit die symbolischen Links automatisch beim Neustart des Systems angelegt werden, fügen Sie die folgenden Zeilen in /etc/devfs.conf ein:
link acd0 dvd link acd0 rdvd
Zum Entschlüsseln von DVDs müssen bestimmte DVD-ROM-Funktionen aufgerufen werden und schreibender Zugriff auf das DVD-Gerät erlaubt sein.
X11 benutzt Shared-Memory und Sie sollten die nachstehenden sysctl(8)-Variablen auf die gezeigten Werte erhöhen:
kern.ipc.shmmax=67108864 kern.ipc.shmall=32768
Es gibt einige Möglichkeiten, Videos unter X11 abzuspielen. Welche Möglichkeit funktioniert, hängt stark von der verwendeten Hardware ab. Ebenso hängt die erzielte Qualität von der Hardware ab. Die Videowiedergabe unter X11 ist ein aktuelles Thema, sodass jede neue Version von Xorg wahrscheinlich erhebliche Verbesserungen enthält.
Gebräuchliche Video-Schnittstellen sind:
X11: normale X11-Ausgabe über Shared-Memory.
XVideo: Eine Erweiterung der X11-Schnittstelle, die Videos in jedem X11-Drawable anzeigen kann.
SDL: Simple Directmedia Layer.
DGA: Direct Graphics Access.
SVGAlib: Eine Schnittstelle zur Grafikausgabe auf der Konsole.
Die Erweiterung XVideo (auch Xvideo, Xv oder xv) von Xorg erlaubt die beschleunigte Wiedergabe von Videos in jedem Drawable. Diese Erweiterung liefert auch auf weniger leistungsfähigen Systemen (beispielsweise einem PIII 400 MHz Laptop) eine gute Wiedergabe.
Ob die Erweiterung läuft, entnehmen Sie der Ausgabe von xvinfo:
% xvinfo
XVideo wird untertsützt, wenn die Ausgabe wie folgt aussieht:
X-Video Extension version 2.2 screen #0 Adaptor #0: "Savage Streams Engine" number of ports: 1 port base: 43 operations supported: PutImage supported visuals: depth 16, visualID 0x22 depth 16, visualID 0x23 number of attributes: 5 "XV_COLORKEY" (range 0 to 16777215) client settable attribute client gettable attribute (current value is 2110) "XV_BRIGHTNESS" (range -128 to 127) client settable attribute client gettable attribute (current value is 0) "XV_CONTRAST" (range 0 to 255) client settable attribute client gettable attribute (current value is 128) "XV_SATURATION" (range 0 to 255) client settable attribute client gettable attribute (current value is 128) "XV_HUE" (range -180 to 180) client settable attribute client gettable attribute (current value is 0) maximum XvImage size: 1024 x 1024 Number of image formats: 7 id: 0x32595559 (YUY2) guid: 59555932-0000-0010-8000-00aa00389b71 bits per pixel: 16 number of planes: 1 type: YUV (packed) id: 0x32315659 (YV12) guid: 59563132-0000-0010-8000-00aa00389b71 bits per pixel: 12 number of planes: 3 type: YUV (planar) id: 0x30323449 (I420) guid: 49343230-0000-0010-8000-00aa00389b71 bits per pixel: 12 number of planes: 3 type: YUV (planar) id: 0x36315652 (RV16) guid: 52563135-0000-0000-0000-000000000000 bits per pixel: 16 number of planes: 1 type: RGB (packed) depth: 0 red, green, blue masks: 0x1f, 0x3e0, 0x7c00 id: 0x35315652 (RV15) guid: 52563136-0000-0000-0000-000000000000 bits per pixel: 16 number of planes: 1 type: RGB (packed) depth: 0 red, green, blue masks: 0x1f, 0x7e0, 0xf800 id: 0x31313259 (Y211) guid: 59323131-0000-0010-8000-00aa00389b71 bits per pixel: 6 number of planes: 3 type: YUV (packed) id: 0x0 guid: 00000000-0000-0000-0000-000000000000 bits per pixel: 0 number of planes: 0 type: RGB (packed) depth: 1 red, green, blue masks: 0x0, 0x0, 0x0
Einige der aufgeführten Formate (wie YUV2 oder YUV12) existieren in machen XVideo-Implementierungen nicht. Dies kann zu Problemen mit einigen Spielern führen.
XVideo wird wahrscheinlich von Ihrer Karte nicht unterstützt, wenn die die Ausgabe wie folgt aussieht:
X-Video Extension version 2.2 screen #0 no adaptors present
Wenn die XVideo-Erweiterung auf Ihrer Karte nicht läuft, wird es nur etwas schwieriger, die Anforderungen für die Wiedergabe von Videos zu erfüllen. Abhängig von Ihrer Videokarte und Ihrem Prozessor können Sie dennoch zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Sie sollten vielleicht die weiterführenden Quellen in Abschnitt 8.4.3 zu Rate ziehen, um die Geschwindigkeit Ihres Systems zu steigern.
Die Simple Directmedia Layer, SDL, ist eine zwischen Microsoft Windows, BeOS und UNIX portable Schnittstelle. Mit dieser Schnittstelle können Anwendungen plattformunabhängig und effizient Ton und Grafik benutzen. SDL bietet eine hardwarenahe Schnittstelle, die manchmal schneller als die X11-Schnittstelle sein kann.
SDL finden Sie in den Ports im Verzeichnis devel/sdl12.
Die X11-Erweiterung Direct Graphics Access (DGA) erlaubt es Anwendungen, am X-Server vorbei direkt in den Framebuffer zu schreiben. Da die Anwendung und der X-Server auf gemeinsame Speicherbereiche zugreifen, müssen die Anwendungen unter dem Benutzer root laufen.
Die DGA-Erweiterung kann mit dga(1) getestet werden. Das Kommando dga wechselt, jedes Mal wenn eine Taste gedrückt wird, die Farben der Anzeige. Sie können das Programm mit der Taste q verlassen.
Dieser Abschnitt behandelt Anwendungen aus der FreeBSD-Ports-Sammlung, die Videos abspielen. An der Videowiedergabe wird derzeit aktiv gearbeitet, sodass der Funktionsumfang der Anwendungen von dem hier beschriebenen abweichen kann.
Viele unter FreeBSD laufende Videoanwendungen wurden unter Linux entwickelt und befinden sich noch im Beta-Status. Der Betrieb dieser Anwendungen unter FreeBSD stößt vielleicht auf einige der nachstehenden Probleme:
Eine Anwendung kann eine Datei einer anderen Anwendung nicht abspielen.
Eine Anwendung kann eine selbst produzierte Datei nicht abspielen.
Wenn dieselbe Anwendung auf unterschiedlichen Maschinen gebaut wird, wird ein Video unterschiedlich wiedergegeben.
Ein vergleichsweise einfacher Filter, wie die Skalierung eines Bildes, führt zu deutlichen Artefakten in der Darstellung.
Eine Anwendung stürzt häufig ab.
Die Dokumentation wird bei der Installation des Ports nicht installiert. Sie befindet sich entweder auf dem Internet oder im Verzeichnis work des Ports.
Viele Anwendungen sind zudem sehr “Linux-lastig”. Probleme entstehen durch die Implementierung von Standard-Bibliotheken in Linux-Distributionen oder dadurch, dass die Anwendung bestimmte Linux-Kernelfunktionen voraussetzt. Diese Probleme werden nicht immer vom Betreuer eines Ports bemerkt und umgangen. In der Praxis entstehen dadurch folgende Probleme:
Eigenschaften des Prozessors werden über /proc/cpuinfo ermittelt.
Die falsche Anwendung von Threads führt dazu, dass sich ein Programm aufhängt statt sich zu beenden.
Die Anwendung hängt von anderen Anwendungen ab, die sich noch nicht in der FreeBSD-Ports-Sammlung befinden.
Allerdings arbeiten die Anwendungsentwickler bislang mit den Betreuern der Ports zusammen, sodass zusätzlicher Portierungsaufwand minimiert wird.
MPlayer ist ein kürzlich entstandener und sich stark weiterentwickelnder Video-Spieler. Das Hauptaugenmerk des MPlayer-Teams liegt auf Geschwindigkeit und Flexibilität auf Linux und anderen UNIX Systemen. Das Projekt entstand weil der Gründer des Teams unzufrieden mit der Geschwindigkeit bestehender Video-Spieler war. Kritiker behaupten, dass die Benutzeroberfläche der einfachen Gestaltung zum Opfer fiel. Wenn Sie sich allerdings erstmal an die Kommandozeilenoptionen und die Tastensteuerung gewöhnt haben, funktioniert die Anwendung sehr gut.
MPlayer finden Sie in der Ports-Sammlung unter multimedia/mplayer. Der Bau von MPlayer berücksichtigt die vorhandene Harware und erzeugt ein Programm, das nicht auf ein anderes System übertragbar ist. Es ist daher wichtig, dass Sie das Programm aus den Ports bauen und nicht das fertige Paket installieren. Zusätzlich können Sie auf der Kommandozeile von make noch einige Optionen angeben, die im Makefile beschrieben sind und am die Anfang des Baus ausgegeben werden:
# cd /usr/ports/multimedia/mplayer # make N - O - T - E Take a careful look into the Makefile in order to learn how to tune mplayer towards you personal preferences! For example, make WITH_GTK1 builds MPlayer with GTK1-GUI support. If you want to use the GUI, you can either install /usr/ports/multimedia/mplayer-skins or download official skin collections from http://www.mplayerhq.hu/homepage/dload.html
Für die meisten Benutzer sind die voreingestellten Option in Ordnung. Wenn Sie den XviD-Codec benötigen, müssen Sie auf der Kommandozeile die Option WITH_XVID angeben. Das DVD-Gerät können Sie mit der Option WITH_DVD_DEVICE angeben. Wenn Sie die Option nicht angeben, wird /dev/acd0 benutzt.
Als dieser Abschnitt verfasst wurde, baute der MPlayer-Port die HTML-Dokumentation sowie die beiden Programme mplayer und mencoder. Mit mencoder können Sie Videodateien umwandeln.
Die HTML-Dokumentation von MPlayer ist sehr lehrreich. Wenn Sie in diesem Kapitel Informationen über Video-Hardware oder Schnittstellen vermissen, ist die MPlayer-Dokumentation eine ausgezeichnete Quelle. Wenn Sie Informationen über die Video-Unterstützung unter UNIX benötigen, sollten Sie die MPlayer-Dokumentation auf jeden Fall lesen.
Jeder Benutzer von MPlayer muss in seinem Heimatverzeichnis das Verzeichnis .mplayer anlegen. Dieses Verzeichnis können Sie wie folgt anlegen:
% cd /usr/ports/multimedia/mplayer % make install-user
Die Kommandozeilenoptionen von mplayer sind in der Hilfeseite aufgeführt. Eine genaue Beschreibung befindet sich in der HTML-Dokumentation. In diesem Abschnitt wird nur der normale Gebrauch von mplayer beschrieben.
Um eine Datei, wie testfile.avi, unter verschiedenen
Video-Schnittstellen abzuspielen, benutzen Sie die Option -vo
:
% mplayer -vo xv testfile.avi
% mplayer -vo sdl testfile.avi
% mplayer -vo x11 testfile.avi
# mplayer -vo dga testfile.avi
# mplayer -vo 'sdl:dga' testfile.avi
Es lohnt sich, alle Option zu testen. Die erzielte Geschwindigkeit hängt von vielen Faktoren ab und variiert beträchtlich je nach eingesetzter Hardware.
Wenn Sie eine DVD abspielen wollen, ersetzen Sie testfile.avi durch -dvd://N Gerät
. N
ist die Nummer des Stücks, das Sie abspielen wollen und Gerät gibt den Gerätenamen des DVD-ROMs an. Das
nachstehende Kommando spielt das dritte Stück von /dev/dvd:
# mplayer -vo dga -dvd://3 /dev/dvd
Anmerkung: Das standardmäßig verwendete DVD-Laufwerk kann beim Bau des MPlayer-Ports mit der Option WITH_DVD_DEVICE festgelegt werden. Die Voreinstellung verwendet das Gerät /dev/acd0. Genaueres finden Sie im Makefile des Ports.
Die Tastenkombinationen zum Abbrechen, Anhalten und Weiterführen der Wiedergabe entnehmen Sie bitte der Ausgabe von mplayer -h oder der Hilfeseite.
Weitere nützliche Optionen für die Wiedergabe sind -fs
-zoom
zur Wiedergabe im Vollbild-Modus und -framedrop
zur Steigerung der Geschwindigkeit.
Damit die Kommandozeile von mplayer kurz bleibt, kann ein Benutzer Vorgaben in der Datei .mplayer/config hinterlegen:
vo=xv fs=yes zoom=yes
Schließlich kann mplayer noch DVD-Stücke in .vob-Dateien rippen. Das zweite Stück einer DVD wandeln Sie wie folgt in eine Datei um:
# mplayer -dumpstream -dumpfile out.vob -dvd://2 /dev/dvd
Die Ausgabedatei out.vob wird im MPEG-Format abgespeichert und kann mit anderen Werkzeugen aus diesem Abschnitt bearbeitet werden.
Sie sollten die HTML-Dokumentation lesen, bevor Sie mencoder benutzen. Es gibt zwar eine Hilfeseite, die aber ohne die HTML-Dokumentation nur eingeschräkt nützlich ist. Es gibt viele Möglichkeiten die Qualität zu verbessern, die Bitrate zu verringern und Formate zu konvertieren. Einige davon haben erhebliche Auswirkungen auf die Geschwindigkeit der Wiedergabe. Zum Start finden Sie im Folgenden einige Kommandozeilen. Die erste kopiert einfach eine Datei:
% mencoder input.avi -oac copy -ovc copy -o output.avi
Falsche Kombinationen von Kommandozeilenparametern ergeben eventuell Dateien,
die selbst mplayer nicht mehr abspielen kann. Wenn
Sie in eine Datei rippen, sollten Sie daher auf jeden Fall die Option -dumpfile
von mplayer verwenden.
Die nachstehende Kommandozeile wandelt die Datei input.avi nach MPEG4 mit MPEG3 für den Ton um (hierfür wird der Ports audio/lame benötigt):
% mencoder input.avi -oac mp3lame -lameopts br=192 \ -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vhq -o output.avi
Die Ausgabedatei lässt sowohl mit mplayer als auch xine abspielen.
Wenn Sie input.avi
durch -dvd://1 /dev/dvd
ersetzen und das Kommando
unter root laufen lassen, können Sie ein DVD-Stück direkt
konvertieren. Da Sie wahrscheinlich beim ersten Mal unzufrieden mit den
Ergebnissen sind, sollten Sie das Stück zuerst in eine Datei schreiben und
anschließend die Datei weiterverarbeiten.
Der Video-Spieler xine ist ein Projekt mit großem Umfang. Das Projekt will nicht nur ein Programm für alle Video-Anwendungen bieten, sondern auch eine wiederverwendbare Bibliothek und ein Programm, das durch Plugins erweiterbar ist. Das Programm steht als fertiges Paket oder als Port unter multimedia/xine zur Verfügung.
Der multimedia/xine-Spieler hat noch ein paar Ecken und Kanten, macht aber insgesamt einen guten Eindruck. Für einen reibungslosen Betrieb benötigt xine entweder eine schnelle CPU oder die XVideo-Erweiterung. Das GUI ist etwas schwerfällig.
Zurzeit gibt es kein xine-Modul, das CSS-kodierte DVDs abspielen kann und sich in der FreeBSD Ports-Sammlung befindet.
xine ist benutzerfreundlicher als MPlayer, bietet allerdings nicht soviele Möglichkeiten. Am schnellsten läuft xine mit der XVideo-Erweiterung.
In der Voreinstellung startet xine eine grafische Benutzeroberfläche. Über Menüs können Sie Dateien öffnen:
% xine
Alternativ können Sie das Programm auch ohne GUI aufrufen und Dateien direkt abspielen:
% xine -g -p mymovie.avi
transcode ist kein Spieler, sondern eine Sammlung von Werkzeugen zur Umwandlung von Video- und Sounddateien. transcode mischt Video-Dateien und kann kaputte Video-Dateien reparieren. Die Werkzeuge werden als Filter verwendet, das heißt die Ein- und Ausgaben verwenden stdin/stdout.
Beim Bau von transcode über den Port multimedia/transcode können zwar zahreiche Optionen angegeben werden. Empfehlenswert ist es aber, den Bau mit folgendem Befehl zu starten:
# make WITH_OPTIMIZED_CFLAGS=yes WITH_LIBA52=yes WITH_LAME=yes WITH_OGG=yes \ WITH_MJPEG=yes -DWITH_XVID=yes
Diese Einstellungen sollen für die meisten Anwender ausreichend sein.
Um die Fähigkeiten von transcode zu illustrieren, wird im folgenden Beispiel eine DivX-Datei in eine PAL MPEG-1-Datei konvertiert:
% transcode -i input.avi -V --export_prof vcd-pal -o output_vcd % mplex -f 1 -o output_vcd.mpg output_vcd.m1v output_vcd.mpa
Die daraus resultierende MPEG-Datei, output_vcd.mpg, kann beispielsweise mit MPlayer abgespielt werden. Sie können sie sogar als Video-CD auf eine CD-R brennen. Wenn Sie diese Funktion benötigen, müssen Sie zusätzlich die beiden Programme multimedia/vcdimager und sysutils/cdrdao installieren.
Zwar gibt es eine Manualpage zu transcode, Sie sollen aber auf jeden Fall auch die Informationen und Beispiele im transcode-Wiki lesen.
Die Video-Software für FreeBSD entwickelt sich sehr schnell. Es ist wahrscheinlich, dass die hier angesprochenen Probleme bald gelöst sind. Bis dahin müssen Anwender, die das meiste aus den Audio- und Video-Fähigkeiten von FreeBSD machen wollen, Informationen aus mehreren FAQs und Tutorien zusammensuchen und verschiedene Anwendungen nebeneinander betreiben. Dieser Abschnitt weist auf weitere Informationsquellen hin.
Die MPlayer-Dokumentation ist sehr aufschlussreich. Die Dokumente sollten wahrscheinlich von jedem gelesen werden, der hohe Fachkenntnisse über Video auf UNIX Systemen erlangen will. Die MPlayer-Mailinglisten reagiert feindselig auf Personen, die es nicht für nötig halten, die Dokumentation zu lesen. Wenn Sie Fehlerberichte an die Liste schicken wollen, lesen Sie bitte vorher die ausgezeichnete Dokumentation (RTFM).
Das xine HOWTO enthält allgemein gültige Hinweise zur Verbesserung der Wiedergabegeschwindigkeit.
Schließlich gibt es noch weitere vielversprechende Anwendungen, die Sie vielleicht ausprobieren wollen:
Avifile gibt es schon als Port multimedia/avifile.
Ogle wurde ebenfalls schon portiert: multimedia/ogle.
multimedia/dvdauthor, ist ein Open-Source-Paket, mit dem Sie DVDs erstellen können.
Mit TV-Karten können Sie mit Ihrem Rechner über Kabel oder Antenne fernsehen. Die meisten Karten besitzen einen RCA- oder S-Video-Eingang. Einige Karten haben auch einen FM-Radio-Empfänger.
Der bktr(4)-Treiber von FreeBSD unterstützt PCI-TV-Karten mit einem Brooktree Bt848/849/878/879 oder einem Conexant CN-878/Fusion 878a Chip. Die Karte sollte einen der unterstützten Empfänger besitzen, die in der Hilfeseite bktr(4) aufgeführt sind.
Um Ihre Karte zu benutzen, müssen Sie den bktr(4)-Treiber laden. Fügen Sie die nachstehende Zeile in die Datei /boot/loader.conf ein:
bktr_load="YES"
Sie können den Treiber für die TV-Karte auch fest in den Kernel compilieren. Erweitern Sie dazu Ihre Kernelkonfiguration um die folgenden Zeilen:
device bktr device iicbus device iicbb device smbus
Die zusätzlichen Treiber werden benötigt, da die Komponenten der Karte über einen I2C-Bus verbunden sind. Bauen und installieren Sie dann den neuen Kernel.
Anschließend müssen Sie Ihr System neu starten. Während des Neustarts sollte Ihre TV-Karte erkannt werden:
bktr0: <BrookTree 848A> mem 0xd7000000-0xd7000fff irq 10 at device 10.0 on pci0 iicbb0: <I2C bit-banging driver> on bti2c0 iicbus0: <Philips I2C bus> on iicbb0 master-only iicbus1: <Philips I2C bus> on iicbb0 master-only smbus0: <System Management Bus> on bti2c0 bktr0: Pinnacle/Miro TV, Philips SECAM tuner.
Abhängig von Ihrer Hardware können die Meldungen natürlich anders aussehen. Sie sollten aber prüfen, dass der Empfänger richtig erkannt wird. Die entdeckten Geräte lassen sich mit sysctl(8) oder in der Kernelkonfigurationsdatei überschreiben. Wenn Sie beispielsweise einen Philips-SECAM-Empfänger erzwingen wollen, fügen Sie die folgende Zeile zur Kernelkonfigurationsdatei hinzu:
options OVERRIDE_TUNER=6
Alternativ können Sie direkt sysctl(8) benutzen:
# sysctl hw.bt848.tuner=6
Weitere Informationen zu den verschiedenen Optionen finden Sie in bktr(4) sowie in der Datei /usr/src/sys/conf/NOTES.
Um die TV-Karte zu benutzen, müssen Sie eine der nachstehenden Anwendungen installieren:
multimedia/fxtv lässt das Fernsehprogramm in einem Fenster laufen und kann Bilder, Audio und Video aufzeichnen.
multimedia/xawtv eine weitere TV-Anwendung, mit den gleichen Funktionen wie fxtv.
misc/alevt dekodiert und zeigt Videotext/Teletext an.
Mit audio/xmradio lässt sich der FM-Radio-Empfänger, der sich auf einigen TV-Karten befindet, benutzen.
audio/wmtune ein leicht zu bedienender Radio-Empfänger.
Weitere Anwendungen finden Sie in der FreeBSD Ports-Sammlung.
Wenn Sie Probleme mit Ihrer TV-Karte haben, prüfen Sie zuerst, ob der Video-Capture-Chip und der Empfänger auch wirklich vom bktr(4)-Treiber unterstützt werden. Prüfen Sie dann, ob Sie die richtigen Optionen verwenden. Weitere Hilfe erhalten Sie auf der Mailingliste freebsd-multimedia und in deren Archiven.
MythTV ist ein Open Source PVR-Softwareprojekt.
Es ist in der Linux-Welt als komplexe Anwendung mit vielen Abhängigkeiten bekannt und deshalb schwierig zu installieren. Das FreeBSD Portssystem vereinfacht diesen Prozess sehr stark, jedoch müssen manche Komponenten manuell eingerichtet werden. Dieser Abschnitt soll dazu dienen, bei der Einrichtung von MythTV zu helfen.
MythTV wurde entwickelt, um V4L zu verwenden, so dass auf Videoeingabegeräte wie Kodierer und Empfänger zugegriffen werden kann. Aktuell funktioniert MythTV am besten mit USB DVB-S/C/T Karten, die von multimedia/webcamd unterstützt werden, weil webcamd eine V4L-Anwendung zur Verfügung stellt, die als Benutzerprogramm läft. Jede DVB-Karte, welche von webcamd unterstützt wird, sollte mit MythTV funktionieren, jedoch gibt es eine Liste von Karten, die hier abgerufen werden kann. Es existieren auch Treiber für Hauppauge-Karten in den folgenden Paketen: multimedia/pvr250 und multimedia/pvrxxx, allerdings liefern diese nur eine Treiberschnittstelle, die nicht dem Standard entspricht und die nicht mit MythTV-Versionen grösser als 0.23 funktionieren.
HTPC enthält eine Liste von allen verfügbaren DVB-Treibern.
Da MythTV flexibel und modular aufgebaut ist, ist der Benutzer in der Lage, das Frontend und Backend auf unterschiedlichen Rechnern laufen zu lassen.
Für das Frontend wird multimedia/mythtv-frontend, sowie ein X-Server benötigt, welcher in x11/xorg zu finden ist. Idealerweise besitzt der Frontend-Computer auch eine Videokarte, die XvMC unterstützt, sowie optional eine LIRC-kompatible Fernbedienung.
Für das Backend wird multimedia/mythtv benötigt, ebenso wie eine MySQL™-Datenbank, sowie zusätzlich einen Empfänger und Speicherplatz für Aufzeichnungen. Das MySQL-Paket sollte automatisch als Abhängigkeit mitinstalliert werden, wenn multimedia/mythtv gebaut wird.
Um MythTV zu installieren, befolgen Sie die hier aufgeführten Schritte. Zuerst installieren Sie MythTV aus der Ports-Sammlung:
# cd /usr/ports/multimedia/mythtv # make install
Richten Sie anschliessend die MythTV-Datenbank ein:
# mysql -uroot -p < /usr/local/share/mythtv/database/mc.sql
Konfigurieren Sie dann das Backend:
# mythtv-setup
Zum Schluss starten Sie das Backend:
# echo 'mythbackend_enable="YES"' >> /etc/rc.conf # /usr/local/etc/rc.d/mythbackend start
Unter FreeBSD stellt SANE (Scanner Access Now Easy) aus der Ports-Sammlung eine einheitliche Schnittstelle (API) für den Zugriff auf Scanner bereit. SANE wiederum greift auf Scanner mithilfe einiger FreeBSD-Treiber zu.
FreeBSD unterstützt sowohl SCSI- als auch USB-Scanner. Prüfen Sie vor der Konfiguration mithilfe der Liste der unterstützten Geräte ob Ihr Scanner von SANE unterstützt wird. Bei Systemen vor FreeBSD 8.X zählt die Hilfeseite uscanner(4) ebenfalls die unterstützten USB-Scanner auf.
Da sowohl SCSI- als auch USB-Scanner unterstützt werden, werden abhängig von der Schnittstelle unterschiedliche Treiber benötigt.
Im GENERIC-Kernel sind schon alle, für einen USB-Scanner notwendigen, Treiber enthalten. Wenn Sie einen angepassten Kernel benutzen, prüfen Sie, dass die Kernelkonfiguration die nachstehenden Zeilen enthält:
device usb device uhci device ohci device ehci
Bei Systemen vor FreeBSD 8.X wird ausserdem noch die folgende Zeile benötigt:
device uscanner
Bei diesen FreeBSD-Versionen liefert das uscanner(4)-Gerät die Unterstützung für USB-Scanner. Seit FreeBSD 8.0 ist diese Unterstützung direkt in der libusb(3)-Bibliothek enthalten.
Nachdem Sie das System mit dem richtigen Kernel neu gestartet haben, stecken Sie den USB-Scanner ein. Danach sollte in den Systemmeldungen (die Sie mit dmesg(8) betrachten können) eine Zeile ähnlich der folgenden erscheinen:
ugen0.2: <EPSON> at usbus0
bzw. auf einem FreeBSD 7.X System:
uscanner0: EPSON EPSON Scanner, rev 1.10/3.02, addr 2
Diese Meldung besagt, dass der Scanner entweder die Gerätedatei /dev/ugen0.2 oder /dev/uscanner0 benutzt, je nachdem, welche FreeBSD-Version eingesetzt wird. In diesem Beispiel wurde ein EPSON Perfection® 1650 USB-Scanner verwendet.
Wenn Ihr Scanner eine SCSI-Schnittstelle besitzt, ist die Kernelkonfiguration abhängig vom verwendeten SCSI-Controller. Der GENERIC-Kernel unterstützt die gebräuchlichen SCSI-Controller. Den richtigen Treiber finden Sie in der Datei NOTES. Neben dem Treiber muss Ihre Kernelkonfiguration noch die nachstehenden Zeilen enthalten:
device scbus device pass
Nachdem Sie einen Kernel gebaut und installiert haben, sollte der Scanner beim Neustart in den Systemmeldungen erscheinen:
pass2 at aic0 bus 0 target 2 lun 0 pass2: <AGFA SNAPSCAN 600 1.10> Fixed Scanner SCSI-2 device pass2: 3.300MB/s transfers
Wenn der Scanner während des Systemstarts ausgeschaltet war, können Sie die Geräteerkennung erzwingen, indem Sie den SCSI-Bus erneut absuchen. Verwenden Sie dazu das Kommando camcontrol(8):
# camcontrol rescan all Re-scan of bus 0 was successful Re-scan of bus 1 was successful Re-scan of bus 2 was successful Re-scan of bus 3 was successful
Der Scanner wird anschließend in der SCSI-Geräteliste angezeigt:
# camcontrol devlist <IBM DDRS-34560 S97B> at scbus0 target 5 lun 0 (pass0,da0) <IBM DDRS-34560 S97B> at scbus0 target 6 lun 0 (pass1,da1) <AGFA SNAPSCAN 600 1.10> at scbus1 target 2 lun 0 (pass3) <PHILIPS CDD3610 CD-R/RW 1.00> at scbus2 target 0 lun 0 (pass2,cd0)
Weiteres über SCSI-Geräte lesen Sie bitte in den Hilfeseiten scsi(4) und camcontrol(8) nach.
SANE besteht aus zwei Teilen, den Backends ( graphics/sane-backends) und den Frontends ( graphics/sane-frontends). Das Backend greift auf den Scanner zu. Welches Backend welchen Scanner unterstützt, entnehmen Sie der Liste der unterstützten Geräte. Der Betrieb eines Scanners ist nur mit dem richtigen Backend möglich. Die Frontends sind die Anwendungen, mit denen gescannt wird (xscanimage).
Installieren Sie zuerst den Port oder das Paket graphics/sane-backends. Anschließend können Sie mit dem Befehl sane-find-scanner prüfen, ob SANE Ihren Scanner erkennt:
# sane-find-scanner -q found SCSI scanner "AGFA SNAPSCAN 600 1.10" at /dev/pass3
Die Ausgabe zeigt die Schnittstelle und die verwendete Gerätedatei des Scanners. Der Hersteller und das Modell können in der Ausgabe fehlen.
Anmerkung: Bei einigen USB-Scannern müssen Sie die Firmware aktualisieren, dies wird in der Hilfeseite des Backends erklärt. Lesen Sie bitte auch die Hilfeseiten sane-find-scanner(1) und sane(7).
Als nächstes müssen Sie prüfen, ob der Scanner vom Frontend erkannt wird. Die
SANE-Backends werden mit dem Kommandozeilenwerkzeug
scanimage(1)
geliefert. Mit diesem Werkzeug können Sie sich Scanner anzeigen lassen und den
Scan-Prozess von der Kommandozeile starten. Die Option -L
zeigt die Scanner an:
# scanimage -L device `snapscan:/dev/pass3' is a AGFA SNAPSCAN 600 flatbed scanner
Oder, für das Beispiel mit dem USB-Scanner in Abschnitt 8.7.2.1:
# scanimage -L device 'epson2:libusb:/dev/usb:/dev/ugen0.2' is a Epson GT-8200 flatbed scanner
Diese Ausgabe stammt von einem FreeBSD 8.X System, die Zeile 'epson2:libusb:/dev/usb:/dev/ugen0.2' nennt das Backend (epson2) und die Gerätedatei (/dev/ugen0.2), die der Scanner verwendet.
Anmerkung: Erscheint die Meldung, dass kein Scanner gefunden wurde oder wird gar keine Ausgabe erzeugt, konnte scanimage(1) keinen Scanner erkennen. In diesem Fall müssen Sie in der Konfigurationsdatei des Backends das zu benutzende Gerät eintragen. Die Konfigurationsdateien der Backends befinden sich im Verzeichnis /usr/local/etc/sane.d/. Erkennungsprobleme treten bei bestimmten USB-Scannern auf.
Mit dem USB-Scanner aus Abschnitt 8.7.2.1 zeigt sane-find-scanner unter FreeBSD 8.X die folgende Ausgabe:
# sane-find-scanner -q found USB scanner (UNKNOWN vendor and product) at device /dev/uscanner0Der Scanner wurde richtig erkennt, er benutzt eine USB-Schnittstelle und verwendet die Gerätedatei /dev/uscanner0. Ob der Scanner vom Frontend erkannt wird, zeigt das nachstehende Kommando:
# scanimage -L No scanners were identified. If you were expecting something different, check that the scanner is plugged in, turned on and detected by the sane-find-scanner tool (if appropriate). Please read the documentation which came with this software (README, FAQ, manpages).Da der Scanner nicht erkannt wurde, muss die Datei /usr/local/etc/sane.d/epson2.conf editiert werden. Der verwendete Scanner war ein EPSON Perfection 1650, daher wird das epson2-Backend benutzt. Lesen Sie bitte alle Kommentare in der Konfigurationsdatei des Backends. Die durchzuführenden Änderungen sind einfach. Kommentieren Sie zunächst alle Zeilen mit der falschen Schnittstelle aus. Da der Scanner eine USB-Schnittstelle besitzt, wurden im Beispiel alle Zeilen, die mit scsi anfingen, auskommentiert. Fügen Sie dann die Schnittstelle und den Gerätenamen am Ende der Datei ein. In diesem Beispiel wurde die nachstehende Zeile eingefügt:
usb /dev/uscanner0Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte der Hilfeseite des Backends. Jetzt können Sie prüfen, ob der Scanner richtig erkannt wird:
# scanimage -L device `epson:/dev/uscanner0' is a Epson GT-8200 flatbed scannerDer Scanner wurde nun erkannt. Es ist nicht wichtig, ob der Hersteller oder das Modell Ihres Scanners korrekt angezeigt werden. Wichtig ist nur die Ausgabe `epson:/dev/uscanner0', die das richtige Backend und den richtigen Gerätenamen anzeigt.
Wenn scanimage -L den Scanner erkannt hat, ist der Scanner eingerichtet und bereit, zu scannen.
Obwohl wir mit scanimage(1) von der Kommandozeile scannen können, ist eine graphische Anwendung zum Scannen besser geeignet. SANE bietet ein einfaches und effizientes Werkzeug: xscanimage ( graphics/sane-frontends).
Xsane (graphics/xsane) ist eine weitere beliebte graphische Anwendung. Dieses Frontend besitzt erweiterte Funktionen wie den Scan-Modus (beispielsweise Photo, Fax), eine Farbkorrektur und Batch-Scans. Beide Anwendungen lassen sich als GIMP-Plugin verwenden.
Zuvor wurden alle Tätigkeiten mit root-Rechten ausgeführt. Wenn andere Benutzer den Scanner benutzen sollen, müssen sie Lese- und Schreibrechte auf die Gerätedatei des Scanners besitzen. Im Beispiel wird die Datei /dev/ugen0.2 verwendet, die faktisch nur ein Symlink auf die echte Gerätedatei, /dev/usb/0.2.0 genannt, darstellt (ein kurzer Blick auf das /dev-Verzeichnis bestätigt dies). Sowohl der Symlink als auch die Gerätedatei sind jeweils im Besitz der Gruppen wheel und operator. Damit der Benutzer joe auf den Scanner zugreifen kann, muss das Konto in die Gruppe operator aufgenommen werden. Allerdings sollten Sie, aus Sicherheitsgründen, genau überlegen, welche Benutzer Sie zu welcher Gruppe hinzufügen, besonders bei der Gruppe wheel. Eine bessere Lösung ist es, eine spezielle Gruppe für den Zugriff auf USB-Geräte anzulegen und den Scanner für Mitglieder dieser Gruppe zugänglich zu machen.
Beispielsweise kann man eine usb-Gruppe verwenden. Der erste Schritt dazu ist das erstellen der Gruppe mit Hilfe des pw(8)-Kommandos:
# pw groupadd usb
Anschliessend muss der /dev/ugen0.2-Symlink und der Gerätename /dev/usb/0.2.0 für die usb-Gruppe mit den richtigen Schreibrechten (0660 oder 0664) ausgestattet werden, denn standardmässig kann nur der Besitzer dieser Dateien (root) darauf schreiben. All dies kann durch das Hinzufügen der folgenden Zeile in die /etc/devfs.rules-Datei erreicht werden:
[system=5] add path ugen0.2 mode 0660 group usb add path usb/0.2.0 mode 0660 group usb
FreeBSD 7.X-Anwender benötigen unter Umständen die folgenden Zeilen mit der korrekten Gerätedatei /dev/uscanner0:
[system=5] add path uscanner0 mode 660 group usb
In die Datei /etc/rc.conf fügen Sie noch die folgende Zeile ein:
devfs_system_ruleset="system"
Starten Sie anschließend Ihr System neu.
Weitere Informationen finden Sie in devfs(8).
Jetzt braucht man nur noch Benutzer der Gruppe usb hinzufügen, um ihnen Zugriff auf den Scanner zu erlauben:
#pw groupmod usb -m joe
Weitere Details können Sie in der pw(8)-Manualpage nachlesen.
Der Kernel ist das Herz des FreeBSD Betriebssystems. Er ist verantwortlich für die Speicherverwaltung, das Durchsetzen von Sicherheitsdirektiven, Netzwerkfähigkeit, Festplattenzugriffen und vieles mehr. Obwohl FreeBSD es immer mehr ermöglicht, dynamisch konfiguriert zu werden, ist es ab und an notwendig, den Kernel neu zu konfigurieren und zu kompilieren.
Nachdem Sie dieses Kapitel gelesen haben, werden Sie Folgendes wissen:
Wieso Sie Ihren Kernel neu konfigurieren sollten.
Wie Sie eine Kernelkonfigurationsdatei erstellen oder verändern.
Wie Sie mit der Konfigurationsdatei einen neuen Kernel kompilieren.
Wie Sie den neuen Kernel installieren.
Was zu tun ist, falls etwas schiefgeht.
Alle Kommandos, aus den Beispielen dieses Kapitels, müssen mit root-Rechten ausgeführt werden.
Traditionell besaß FreeBSD einen monolithischen Kernel. Das bedeutet, dass der Kernel ein einziges großes Programm war, das eine bestimmte Auswahl an Hardware unterstützte. Also musste man immer, wenn man das Kernelverhalten verändern wollte, zum Beispiel wenn man neue Hardware hinzufügen wollte, einen neuen Kernel kompilieren, installieren und das System neu starten.
Heutzutage vertritt FreeBSD immer mehr die Idee eines modularen Kernels, bei dem bestimmte Funktionen, je nach Bedarf, als Module geladen werden können. Ein bekanntes Beispiel dafür sind die Module für die PCMCIA-Karten in Laptops, die zum Starten nicht zwingend benötigt und erst bei Bedarf geladen werden.
Trotzdem ist es noch immer nötig, einige statische Kernelkonfigurationen durchzuführen. In einigen Fällen ist die Funktion zu systemnah, um durch ein Modul zu realisiert werden. In anderen Fällen hat eventuell noch niemand ein ladbares Kernelmodul für diese Funktion geschrieben.
Das Erstellen eines angepaßten Kernels ist eines der wichtigsten Rituale für erfahrene BSD-Benutzer. Obwohl dieser Prozess recht viel Zeit in Anspruch nimmt, bringt er doch viele Vorteile für Ihr FreeBSD System. Der GENERIC-Kernel muss eine Vielzahl unterschiedlicher Hardware unterstützen, im Gegensatz dazu unterstützt ein angepasster Kernel nur Ihre Hardware. Dies hat einige Vorteile:
Schnellerer Bootvorgang. Da der Kernel nur nach der Hardware des Systems sucht, kann sich die Zeit für einen Systemstart erheblich verkürzen.
Geringerer Speicherbedarf. Ein eigener Kernel benötigt in der Regel weniger Speicher als ein GENERIC-Kernel durch das Entfernen von Funktionen und Gerätetreibern. Das ist vorteilhaft, denn der Kernel verweilt immer im RAM und verhindert dadurch, dass dieser Speicher von Anwendungen genutzt wird. Insbesondere profitieren Systeme mit wenig RAM davon.
Zusätzliche Hardwareunterstützung. Ein angepasster Kernel kann Unterstützung für Geräte wie Soundkarten bieten, die im GENERIC-Kernel nicht enthalten sind.
Bevor Sie mit der Kernelkonfiguration beginnen, sollten Sie wissen, über welche Hardware Ihr System verfügt. Verwenden Sie derzeit noch ein anderes Betriebssystem, ist es meist sehr einfach, eine Liste der installierten Hardware zu erzeugen. Verwenden Sie beispielsweise Microsoft Windows, können Sie dafür den Gerätemanager verwenden, den Sie in der “Systemsteuerung” finden.
Anmerkung: Einige Versionen von Microsoft Windows verfügen über ein System-Icon auf dem Desktop, über das Sie den Gerätemanager direkt aufrufen können.
Haben Sie außer FreeBSD kein weiteres Betriebssystem, müssen Sie diese Informationen manuell zusammentragen. Eine Möglichkeit, an Informationen über die vorhandene Hardware zu gelangen, ist der Einsatz von dmesg(8) in Kombination mit man(1). Die meisten FreeBSD-Gerätetreiber haben eine eigene Manualpage, die Informationen über die unterstützte Hardware enthält. Während des Systemstarts werden Informationen über die vorhandene Hardware ausgegeben. Die folgenden Zeilen zeigen beispielsweise an, dass der psm-Treiber eine angeschlossene Maus gefunden hat:
psm0: <PS/2 Mouse> irq 12 on atkbdc0 psm0: [GIANT-LOCKED] psm0: [ITHREAD] psm0: model Generic PS/2 mouse, device ID 0
Dieser Treiber muss in Ihrer Kernelkonfigurationsdatei vorhanden sein oder durch das Werkzeug loader.conf(5) geladen werden.
Manchmal zeigt dmesg während des Systemstarts nur Systemmeldungen, aber keine Informationen zur gefundenen Hardware an. In diesem Fall können Sie diese Informationen durch das Studium der Datei /var/run/dmesg.boot herausfinden.
Eine weitere Möglichkeit bietet das Werkzeug pciconf(8), das ausführliche Informationen bereitstellt. Dazu ein Beispiel:
ath0@pci0:3:0:0: class=0x020000 card=0x058a1014 chip=0x1014168c rev=0x01 hdr=0x00 vendor = 'Atheros Communications Inc.' device = 'AR5212 Atheros AR5212 802.11abg wireless' class = network subclass = ethernet
Diese Zeilen, die Sie durch den Aufruf des Befehls pciconf -lv
erhalten, zeigen, dass der Treiber ath eine drahtlose Ethernetkarte gefunden hat. Durch Eingabe des
Befehls man ath öffnet sich
die Manualpage ath(4).
Rufen Sie man(1) mit der Option
-k
auf, können Sie die Datenbank der Manualpages auch
durchsuchen. Für das angegebene Beispiel würde dieser Befehl beispielsweise so
aussehen:
# man -k Atheros
Dadurch erhalten Sie eine Liste aller Manualpages, die das angegebene Suchkriterium enthalten:
ath(4) - Atheros IEEE 802.11 wireless network driver ath_hal(4) - Atheros Hardware Access Layer (HAL)
Mit diesen Informationen ausgestattet, sollte der Bau eines angepassten Kernel keine allzugroßen Probleme mehr bereiten.
Bevor Sie einen angepassten Kernel erstellen, überlegen Sie sich bitte, warum Sie dies tun wollen. Wenn Sie lediglich eine bestimmte Hardwareunterstützung benötigen, existiert diese vielleicht schon als Kernelmodul.
Kernelmodule existieren im Verzeichnis /boot/kernel und können dynamisch in den laufenden Kernel über kldload(8) geladen werden. Die meisten, wenn nicht sogar alle, Kerneltreiber besitzen ein spezifisches Modul und eine Manualpage. Beispielsweise erwähnte der letzte Abschnitt den drahtlosen Ethernettreiber ath. Dieses Gerät hat die folgende Information in seiner Manualpage:
Alternatively, to load the driver as a module at boot time, place the following line in loader.conf(5): if_ath_load="YES"
Wie dort angegeben, wird das Modul durch die Zeile if_ath_load="YES" in der Datei /boot/loader.conf dynamisch beim Systemstart geladen.
Allerdings gibt es in manchen Fällen kein dazugehöriges Modul. Das gilt insbesondere für bestimmte Teilsysteme und sehr wichtige Treiber. Beispielsweise ist das Fast File System (FFS) eine notwendige Kerneloption, genauso wie die Netzwerkunterstützung (INET). Die einzige Möglichkeit, herauszufinden, ob ein Treiber benötigt ist, ist die Überprüfung des jeweiligen Moduls.
Warnung: Es ist erstaunlich einfach, einen defekten Kernel zu erhalten (beispielsweise durch das Entfernen der eingebauten Unterstützung für ein Gerät oder einer Kerneloption). Wenn beispielsweise der ata(4)-Treiber aus der Kernelkonfigurationsdatei entfernt wird, kann ein System, das den ATA-Festplattentreiber benötigt, nicht mehr starten, ohne dass Sie das entsprechende Kernelmodul durch einen Eintrag in loader.conf aufnehmen. Wenn Sie nicht sicher sind, wie Sie vorgehen sollen, überprüfen Sie zuerst das Modul. Im Zweifelsfall belassen Sie die Unterstützung für ein bestimmtes Gerät besser im Kernel.
Anmerkung: Sie benötigen den kompletten Quellcodebaum, um den Kernel zu bauen.
Zuerst erläutern wir die Verzeichnisstruktur, in der der Kernel gebaut wird. Die im Folgenden genannten Verzeichnisse sind relativ zum Verzeichnis /usr/src/sys angegeben, das Sie auch über den Pfad /sys erreichen können. Es existieren mehrere Unterverzeichnisse, die bestimmte Teile des Kernels darstellen, aber die für uns wichtigsten sind arch/conf, in dem Sie die Konfigurationsdatei für den angepassten Kernel erstellen werden, und compile, in dem der Kernel gebaut wird. arch kann entweder i386, amd64, ia64, powerpc, sparc64 oder pc98 (eine in Japan beliebte Architektur) sein. Alles in diesen Verzeichnissen ist nur für die jeweilige Architektur relevant. Der Rest des Codes ist maschinenunabhängig und für alle Plattformen, auf die FreeBSD portiert werden kann, gleich. Beachten Sie die Verzeichnisstruktur, die jedem unterstützten Gerät, jedem Dateisystem und jeder Option ein eigenes Verzeichnis zuordnet.
Die Beispiele in diesem Kapitel verwenden ein i386-System. Wenn Sie ein anderes System benutzen, passen Sie bitte die Pfade entsprechend der Architektur des Systems an.
Anmerkung: Falls Sie kein /usr/src/-Verzeichnis vorfinden (oder dieses leer ist), so sind die Quellen nicht installiert. Der einfachste Weg, dies nachzuholen, ist sysinstall als root auszuführen. Dort wählen Sie
, dann , dann , und schließlich . Falls nicht vorhanden, sollten Sie auch noch einen symbolischen Link auf /usr/src/sys/ anlegen:# ln -s /usr/src/sys /sys
Als nächstes wechseln sie in das Verzeichnis arch/conf und kopieren die Konfigurationsdatei GENERIC in eine Datei, die den Namen Ihres Kernels trägt. Zum Beispiel:
# cd /usr/src/sys/i386/conf # cp GENERIC MYKERNEL
Traditionell ist der Name des Kernels immer in Großbuchstaben. Wenn Sie mehrere FreeBSD mit unterschiedlicher Hardware warten, ist es nützlich, wenn Sie Konfigurationsdatei nach dem Hostnamen der Maschinen benennen. Im Beispiel verwenden wir den Namen MYKERNEL.
Tipp: Es ist nicht zu empfehlen die Konfigurationsdatei direkt unterhalb von /usr/src abzuspeichern. Wenn Sie Probleme haben, könnten Sie der Versuchung erliegen, /usr/src einfach zu löschen und wieder von vorne anzufangen. Wenn Sie so vorgehen, werden Sie kurz darauf merken, dass Sie soeben Ihre Kernelkonfigurationsdatei gelöscht haben.
Editieren Sie immer eine Kopie von GENERIC. Änderungen an GENERIC können verloren gehen, wenn der Quellbaum aktualisiert wird.
Sie sollten die Konfigurationsdatei an anderer Stelle aufheben und im Verzeichnis i386 einen Link auf die Datei erstellen.
Beispiel:
# cd /usr/src/sys/i386/conf # mkdir /root/kernels # cp GENERIC /root/kernels/MYKERNEL # ln -s /root/kernels/MYKERNEL
Jetzt editieren Sie MYKERNEL mit einem Texteditor Ihres Vertrauens. Wenn Sie gerade neu anfangen, ist Ihnen vielleicht nur der vi Editor bekannt, der allerdings zu komplex ist, um hier erklärt zu werden. Er wird aber in vielen Büchern aus der Bibliographie gut erklärt. FreeBSD bietet aber auch einen leichter zu benutzenden Editor, den ee an, den Sie, wenn Sie Anfänger sind, benutzen sollten. Sie können die Kommentare am Anfang der Konfigurationsdatei ändern, um die Änderungen gegenüber GENERIC zu dokumentieren.
Falls Sie schon einmal einen Kernel unter SunOS oder einem anderen BSD kompiliert haben, werden Sie diese Konfigurationsdatei bereits kennen. Wenn Sie mit einem anderen Betriebssystem wie DOS vertraut sind, könnte die GENERIC Konfigurationsdatei Sie verschrecken. In diesen Fall sollten Sie den Beschreibungen im Abschnitt über die Konfigurationsdatei langsam und vorsichtig folgen.
Anmerkung: Wenn Sie die FreeBSD Quellen synchronisieren, sollten Sie immer, bevor Sie etwas verändern, /usr/src/UPDATING durchlesen. Diese Datei enthält alle wichtigen Informationen, die Sie beim Aktualisieren beachten müssen. Da /usr/src/UPDATING immer zu Ihrer Version der FreeBSD Quellen passt, sind die Informationen dort genauer, als in diesem Handbuch.
Nun müssen Sie die Kernelquellen kompilieren.
Den Kernel bauen
Anmerkung: Sie benötigen den kompletten Quellcodebaum, um den Kernel zu bauen.
Wechseln Sie in das Verzeichnis /usr/src:
# cd /usr/src
Kompilieren Sie den neuen Kernel:
# make buildkernel KERNCONF=MYKERNEL
Installieren Sie den neuen Kernel:
# make installkernel KERNCONF=MYKERNEL
Tipp: In der Voreinstellung werden beim Bau eines angepassten Kernels stets alle Kernelmodule neu gebaut. Wollen Sie Ihren Kernel schneller bauen oder nur bestimmte Module bauen, sollten Sie /etc/make.conf anpassen, bevor Sie Ihren Kernel bauen:
MODULES_OVERRIDE = linux acpi sound/sound sound/driver/ds1 ntfsWenn Sie diese Variable setzen, werden ausschließlich die hier angegebenen Module gebaut (und keine anderen).
WITHOUT_MODULES = linux acpi sound ntfsDurch das Setzen dieser Variable werden werden alle Module auf oberster Ebene bis auf die angegebenen gebaut. Weitere Variablen, die beim Bau eines Kernels von Interesse sein könnten, finden Sie in make.conf(5).
Der neue Kernel wird im Verzeichnis /boot/kernel, genauer unter /boot/kernel/kernel abgelegt, während der alte Kernel nach /boot/kernel.old/kernel verschoben wird. Um den neuen Kernel zu benutzen, sollten Sie Ihren Rechner jetzt neu starten. Falls etwas schief geht, sehen Sie bitte in dem Abschnitt zur Fehlersuche am Ende dieses Kapitels nach. Dort sollten Sie auch unbedingt den Abschnitt lesen, der erklärt, was zu tun ist, wenn der neue Kernel nicht startet.
Anmerkung: Im Verzeichnis /boot werden andere Dateien, die zum Systemstart benötigt werden, wie der Boot-Loader (loader(8)) und dessen Konfiguration, abgelegt. Module von Fremdherstellern oder angepasste Module werden in /boot/kernel abgelegt. Beachten Sie bitte, dass diese Module immer zu dem verwendeten Kernel passen müssen. Module, die nicht zu dem verwendeten Kernel passen, gefährden die Stabilität des Systems.
Das Format der Konfigurationsdatei ist recht einfach. Jede Zeile enthält ein Schlüsselwort und ein oder mehrere Argumente. Eine Zeile, die von einen # eingeleitet wird, gilt als Kommentar und wird ignoriert. Die folgenden Abschnitte beschreiben jedes Schlüsselwort in der Reihenfolge, in der es in GENERIC auftaucht. Eine ausführliche Liste aller Optionen mit detaillierten Erklärungen finden Sie in der Konfigurationsdatei NOTES, die sich in demselben Verzeichnis wie die Datei GENERIC befindet. Von der Architektur unabhängige Optionen sind in der Datei /usr/src/sys/conf/NOTES aufgeführt.
Es ist möglich, eine include-Anweisung in die Kernelkonfigurationsdatei aufzunehmen. Diese erlaubt das lokale Einfügen von anderen Konfigurationsdateien in die aktuelle, was es einfacher macht, kleinere Änderungen an einer existierenden Datei zu vollziehen. Wenn Sie beispielsweise einen GENERIC-Kernel mit nur einer kleinen Anzahl von zusätzlichen Optionen und Treibern benötigen, brauchen Sie mit den folgenden Zeilen nur ein kleines Delta im Vergleich zu GENERIC anpassen:
include GENERIC ident MYKERNEL options IPFIREWALL options DUMMYNET options IPFIREWALL_DEFAULT_TO_ACCEPT options IPDIVERT
Für viele Administratoren bietet dieses Modell entscheidende Vorteile über das bisherige Erstellen von Konfigurationsdateien von Grund auf: die lokalen Konfigurationdateien enthalten auch nur die lokalen Unterschiede zu einem GENERIC-Kernel und sobald Aktulaisierungen durchgeführt werden, können neue Eigenschaften, die zu GENERIC hinzugefügt werden, auch dem lokalen Kernel angehängt werden, es sei denn, es wird durch nooptions oder nodevice verhindert. Der übrige Teil dieses Kapitels behandelt die Inhalte einer typischen Konfigurationsdatei und die Rolle, die unterschiedliche Optionen und Geräte dabei spielen.
Anmerkung: Um einen Kernel mit allen möglichen Optionen zu bauen beispielsweise für Testzwecke), führen Sie als root die folgenden Befehle aus:
# cd /usr/src/sys/i386/conf && make LINT
Das folgende Beispiel zeigt eine GENERIC Konfigurationsdatei, die, wo notwendig, zusätzliche Kommentare enthält. Sie sollte der Datei /usr/src/sys/i386/conf/GENERIC auf Ihrem System sehr ähnlich sein.
machine i386
Gibt die Architektur der Maschine an und muss entweder amd64, i386, ia64, pc98, powerpc oder sparc64 sein.
cpu I486_CPU cpu I586_CPU cpu I686_CPU
Die vorigen Zeilen geben den Typ der CPU Ihres Systems an. Sie können mehrere CPU Typen angeben, wenn Sie sich zum Beispiel nicht sicher sind, ob Sie I586_CPU oder I686_CPU benutzen sollen. Für einen angepassten Kernel ist es aber am besten, wenn Sie nur die CPU angeben, die sich in der Maschine befindet. Der CPU-Typ wird in den Boot-Meldungen ausgegeben, die in der Datei /var/run/dmesg.boot gespeichert sind.
ident GENERIC
Gibt den Namen Ihres Kernels an. Hier sollten Sie den Namen einsetzen, den Sie Ihrer Konfigurationsdatei gegeben haben. In unserem Beispiel ist das MYKERNEL. Der Wert, den Sie ident zuweisen, wird beim Booten des neuen Kernels ausgegeben. Wenn Sie den Kernel von Ihrem normal verwendeten Kernel unterscheiden wollen, weil Sie zum Beispiel einen Kernel zum Testen bauen, ist es nützlich, hier einen anderen Namen anzugeben.
#To statically compile in device wiring instead of /boot/device.hints #hints "GENERIC.hints" # Default places to look for devices.
Unter FreeBSD werden Geräte mit device.hints(5) konfiguriert. In der Voreinstellung überprüft loader(8) beim Systemstart die Datei /boot/device.hints. Die Option hints erlaubt es, die Gerätekonfiguration statisch in den Kernel einzubinden, sodass die Datei device.hints in /boot nicht benötigt wird.
makeoptions DEBUG=-g # Build kernel with gdb(1) debug symbols
Der normale Bauprozess von FreeBSD erstellt nur dann einen Kernel, der
Debugging-Informationen enthält, wenn Sie die Option -g
von
gcc(1) aktivieren.
options SCHED_ULE # ULE scheduler
Der voreingestellte Scheduler von FreeBSD. Ändern Sie diesen Wert nicht!
options PREEMPTION # Enable kernel thread preemption
Erlaubt es Kernelthreads, vor Threads eigentlich höherer Prioritält ausgeführt zu werden. Die Interaktivitält des Systems wird dadurch erhölt. Interrupt-Threads werden dabei bevorzugt ausgeführt.
options INET # InterNETworking
Netzwerkunterstützung. Auch wenn Sie nicht planen, den Rechner mit einem Netzwerk zu verbinden, sollten Sie diese Option aktiviert lassen. Die meisten Programme sind mindestens auf die Loopback Unterstützung (Verbindungen mit sich selbst) angewiesen. Damit ist diese Option im Endeffekt notwendig.
options INET6 # IPv6 communications protocols
Aktiviert die Unterstützung für das IPv6 Protokoll.
options FFS # Berkeley Fast Filesystem
Das Dateisystem für Festplatten. Wenn Sie von einer Festplatte booten wollen, lassen Sie diese Option aktiviert.
options SOFTUPDATES # Enable FFS Soft Updates support
Mit dieser Option wird die Unterstützung für Soft Updates, die Schreibzugriffe beschleunigen, in den Kernel eingebunden. Auch wenn die Funktion im Kernel ist, muss sie für einzelne Dateisysteme explizit aktiviert werden. Überprüfen Sie mit mount(8), ob die Dateisysteme Soft Updates benutzen. Wenn die Option soft-updates nicht aktiviert ist, können Sie die Option nachträglich mit tunefs(8) aktivieren. Für neue Dateisysteme können Sie Option beim Anlegen mit newfs(8) aktivieren.
options UFS_ACL # Support for access control lists
Diese Option aktiviert die Unterstützung für Zugriffskontrolllisten (ACL). Die ACLs hängen von erweiterten Attributen und UFS2 ab, eine genaue Beschreibung finden Sie in Abschnitt 15.11. Die Zugriffskontrolllisten sind in der Voreinstellung aktiviert und sollten auch nicht deaktiviert werden, wenn Sie schon einmal auf einem Dateisystem verwendet wurden, da dies die Zugriffsrechte auf Dateien in unvorhersehbarer Art und Weise ändern kann.
options UFS_DIRHASH # Improve performance on big directories
Diese Option steigert die Geschwindigkeit von Plattenzugriffen auf großen Verzeichnissen. Dadurch verbraucht das System etwas mehr Speicher als vorher. Für stark beschäftigte Server oder Arbeitsplatzrechner sollten Sie diese Option aktiviert lassen. Auf kleineren Systemen, bei denen Speicher eine kostbare Ressource darstellt oder Systemen, auf denen die Geschwindigkeit der Plattenzugriffe nicht wichtig ist, wie Firewalls, können Sie diese Option abstellen.
options MD_ROOT # MD is a potential root device
Diese Option aktiviert die Unterstüztung für ein Root-Dateisystem auf einem speicherbasierten Laufwerk (RAM-Disk).
options NFSCLIENT # Network Filesystem Client options NFSSERVER # Network Filesystem Server options NFS_ROOT # NFS usable as /, requires NFSCLIENT
Das Network Filesystem. Wenn Sie keine Partitionen von einem UNIX File-Server über TCP/IP einhängen wollen, können Sie diese Zeile auskommentieren.
options MSDOSFS # MSDOS Filesystem
Das MS-DOS Dateisystem. Sie können diese Zeile auskommentieren, wenn Sie nicht vorhaben, eine DOS-Partition beim Booten einzuhängen. Das nötige Modul wird ansonsten automatisch geladen, wenn Sie das erste Mal eine DOS-Partition einhängen. Außerdem können Sie mit den ausgezeichneten emulators/mtools aus der Ports-Sammlung auf DOS-Floppies zugreifen, ohne diese an- und abhängen zu müssen (MSDOSFS wird in diesem Fall nicht benötigt).
options CD9660 # ISO 9660 Filesystem
Das ISO 9660 Dateisystem für CD-ROMs. Sie können diese Zeile auskommentieren, wenn Sie kein CD-ROM-Laufwerk besitzen oder nur ab und an CDs einhängen. Das Modul wird automatisch geladen, sobald Sie das erste Mal eine CD einhängen. Für Audio-CDs benötigen Sie dieses Dateisystem nicht.
options PROCFS # Process filesystem (requires PSEUDOFS)
Das Prozessdateisystem. Dies ist ein Pseudo-Dateisystem, das auf /proc eingehangen wird und es Programmen wie ps(1) erlaubt, mehr Informationen über laufende Prozesse auszugeben. PROCFS sollte von FreeBSD nicht mehr benötigt werden, da die meisten Debug- und Überwachungs-Werkzeuge nicht mehr darauf angewiesen sind. Daher wird das Prozessdateisystem auch nicht mehr automatisch in das System eingebunden.
options PSEUDOFS # Pseudo-filesystem framework
Kernel, die PROCFS verwenden, müssen auch die Option PSEUDOFS verwenden.
options GEOM_PART_GPT # GUID Partition Tables.
Diese Option ermöglicht eine große Anzahl Partitionen auf einem einzelnen Laufwerk.
options COMPAT_43 # Compatible with BSD 4.3 [KEEP THIS!]
Stellt die Kompatibilität zu 4.3BSD sicher. Belassen Sie diese Option, da sich manche Programme recht sonderbar verhalten werden, wenn Sie diese auskommentieren.
options COMPAT_FREEBSD4 # Compatible with FreeBSD4
Diese Option stellt sicher, dass Anwendungen, die auf älteren FreeBSD Versionen übersetzt wurden und alte Systemaufrufe verwenden, noch lauffähig sind. Wir empfehlen, diese Option auf allen i386-Systemen zu verwenden, auf denen vielleicht noch ältere Anwendungen laufen sollen. Auf Plattformen, die erst ab FreeBSD 5.0 unterstützt werden (wie ia64 und SPARC®), wird diese Option nicht benötigt.
options COMPAT_FREEBSD5 # Compatible with FreeBSD5
Diese Option wird ab FreeBSD 6.X benötigt, um Programme, die unter FreeBSD 5.X-Versionen mit FreeBSD 5.X-Systemaufrufen kompiliert wurden, unter FreeBSD 6.X ausführen zu können.
options COMPAT_FREEBSD6 # Compatible with FreeBSD6
Diese Option wird ab FreeBSD 7.X benötigt, um Programme, die unter FreeBSD 6.X-Versionen mit FreeBSD 6.X-Systemaufrufen kompiliert wurden, unter FreeBSD 7.X ausführen zu können.
options COMPAT_FREEBSD7 # Compatible with FreeBSD7
Diese Option wird ab FreeBSD 8.X benötigt, um Programme, die unter FreeBSD 7.X-Versionen mit FreeBSD 7.X-Systemaufrufen kompiliert wurden, unter FreeBSD 8.X ausführen zu können.
options SCSI_DELAY=5000 # Delay (in ms) before probing SCSI
Dies weist den Kernel an, 5 Sekunden zu warten, bevor er anfängt nach SCSI-Geräten auf dem System zu suchen. Wenn Sie nur IDE-Geräte besitzen, können Sie die Anweisung ignorieren. Sie können versuchen, den Wert zu senken, um den Startvorgang zu beschleunigen. Wenn FreeBSD dann Schwierigkeiten hat, Ihre SCSI-Geräte zu erkennen, sollten Sie den Wert natürlich wieder erhöhen.
options KTRACE # ktrace(1) support
Dies schaltet die Kernel-Prozessverfolgung (engl. kernel process tracing) ein, die sehr nützlich bei der Fehlersuche ist.
options SYSVSHM # SYSV-style shared memory
Diese Option aktiviert die Unterstützung für System V Shared-Memory. Die XSHM-Erweiterung von X benötigt diese Option und viele Graphik-Programme werden die Erweiterung automatisch benutzen und schneller laufen. Wenn Sie X benutzen, sollten Sie diese Option auf jeden Fall aktivieren.
options SYSVMSG # SYSV-style message queues
Unterstützung für System V Messages. Diese Option vergrößert den Kernel nur um einige hundert Bytes.
options SYSVSEM # SYSV-style semaphores
Unterstützung für System V Semaphoren. Dies wird selten gebraucht, vergrößert aber den Kernel nur um einige hundert Bytes.
Anmerkung: Die Option
-p
des Kommandos ipcs(1) zeigt Programme an, die diese System V Erweiterungen benutzen.
options _KPOSIX_PRIORITY_SCHEDULING # POSIX P1003_1B real-time extensions
Echtzeit-Erweiterungen, die 1993 zu POSIX® hinzugefügt wurden. Bestimmte Programme wie StarOffice benutzen diese Erweiterungen.
options KBD_INSTALL_CDEV # install a CDEV entry in /dev
Diese Option erstellt für die Tastatur einen Eintrag im Verzeichnis /dev.
options ADAPTIVE_GIANT # Giant mutex is adaptive.
Giant ist der Name einer Sperre (Mutex) die viele Kernel-Ressourcen schützt. Heutzutage ist Giant ein unannehmbarer Engpass, der die Leistung eines Systems beeinträchtigt. Daher wird Giant durch Sperren ersetzt, die einzelne Ressourcen schützen. Die Option ADAPTIVE_GIANT fügt Giant zu den Sperren hinzu, auf die gewartet werden kann. Ein Thread, der die Sperre Giant von einem anderen Thread benutzt vorfindet, kann nun weiterlaufen und auf die Sperre Giant warten. Früher wäre der Prozess in den schlafenden Zustand (sleep) gewechselt und hätte darauf warten müssen, dass er wieder laufen kann. Wenn Sie sich nicht sicher sind, belassen Sie diese Option.
Anmerkung: Beachten Sie, dass ab FreeBSD 8.0-RELEASE und neuer alle Mutexe in der Voreinstellung adaptiv sein werden, es sei denn, Sie werden durch das Setzen der Option NO_ADAPTIVE_MUTEXES explizit als nichtadaptiv deklariert. Als Folge dessen ist Giant nun in in der Voreinstellung ebenfalls adaptiv, daher ist in diesen Versionen die Kerneloption ADAPTIVE_GIANT nicht mehr in der Kernelkonfigurationsdatei enthalten.
device apic # I/O APIC
Das apic-Gerält ermöglicht die Benutzung des I/O APIC für die Interrupt-Auslieferung. Das apic-Gerält kann mit Kerneln für Einprozessorsysteme und Mehrprozessorsysteme benutzt werden. Kernel für Mehrprozessorsysteme benötigen diese Option zwingend. Die Unterstützung für Mehrprozessorsysteme aktivieren Sie mit der Option options SMP.
Anmerkung: Das apic-Gerät existiert nur unter der i386-Architektur, daher ist es sinnlos, diese Zeile unter einer anderen Architektur in Ihre Kernelkonfigurationsdatei aufzunehmen.
device eisa
Fügen Sie diese Zeile ein, wenn Sie ein EISA-Motherboard besitzen. Dies aktiviert die Erkennung und Konfiguration von allen Geräten auf dem EISA Bus.
device pci
Wenn Sie ein PCI-Motherboard besitzen, fügen Sie diese Zeile ein. Dies aktiviert die Erkennung von PCI-Karten und die PCI-ISA bridge.
# Floppy drives device fdc
Der Floppy-Controller.
# ATA and ATAPI devices device ata
Dieser Treiber unterstützt alle ATA und ATAPI Geräte. Eine device ata Zeile reicht aus und der Kernel wird auf modernen Maschinen alle PCI ATA/ATAPI Geräte entdecken.
device atadisk # ATA disk drives
Für ATA-Plattenlaufwerke brauchen Sie diese Zeile zusammen mit device ata.
device ataraid # ATA RAID drives
Für ATA-RAID brauchen Sie diese Zeile zusammen mit device ata.
device atapicd # ATAPI CDROM drives
Zusammen mit device ata wird dies für ATAPI CD-ROM Laufwerke benötigt.
device atapifd # ATAPI floppy drives
Zusammen mit device ata wird dies für ATAPI Floppy Laufwerke benötigt.
device atapist # ATAPI tape drives
Zusammen mit device ata wird dies für ATAPI Bandlaufwerke benötigt.
options ATA_STATIC_ID # Static device numbering
Erzwingt eine statische Gerätenummer für den Controller; ohne diese Option werden die Nummern dynamisch zugeteilt.
# SCSI Controllers device ahb # EISA AHA1742 family device ahc # AHA2940 and onboard AIC7xxx devices options AHC_REG_PRETTY_PRINT # Print register bitfields in debug # output. Adds ~128k to driver. device ahd # AHA39320/29320 and onboard AIC79xx devices options AHD_REG_PRETTY_PRINT # Print register bitfields in debug # output. Adds ~215k to driver. device amd # AMD 53C974 (Teckram DC-390(T)) device isp # Qlogic family #device ispfw # Firmware for QLogic HBAs- normally a module device mpt # LSI-Logic MPT-Fusion #device ncr # NCR/Symbios Logic device sym # NCR/Symbios Logic (newer chipsets + those of `ncr')) device trm # Tekram DC395U/UW/F DC315U adapters device adv # Advansys SCSI adapters device adw # Advansys wide SCSI adapters device aha # Adaptec 154x SCSI adapters device aic # Adaptec 15[012]x SCSI adapters, AIC-6[23]60. device bt # Buslogic/Mylex MultiMaster SCSI adapters device ncv # NCR 53C500 device nsp # Workbit Ninja SCSI-3 device stg # TMC 18C30/18C50
SCSI-Controller. Kommentieren Sie alle Controller aus, die sich nicht in Ihrem System befinden. Wenn Sie ein IDE-System besitzen, können Sie alle Einträge entfernen. Die Zeilen mit den *_REG_PRETTY_PRINT-Einträgen aktivieren Debugging-Optionen für die jeweiligen Treiber.
# SCSI peripherals device scbus # SCSI bus (required for SCSI) device ch # SCSI media changers device da # Direct Access (disks) device sa # Sequential Access (tape etc) device cd # CD device pass # Passthrough device (direct SCSI access) device ses # SCSI Environmental Services (and SAF-TE)
SCSI Peripheriegeräte. Kommentieren Sie wieder alle Geräte aus, die Sie nicht besitzen. Besitzer von IDE-Systemen können alle Einträge entfernen.
Anmerkung: Der USB-umass(4)-Treiber und einige andere Treiber benutzen das SCSI-Subsystem obwohl sie keine SCSI-Geräte sind. Belassen Sie die SCSI-Unterstützung im Kernel, wenn Sie solche Treiber verwenden.
# RAID controllers interfaced to the SCSI subsystem device amr # AMI MegaRAID device arcmsr # Areca SATA II RAID device asr # DPT SmartRAID V, VI and Adaptec SCSI RAID device ciss # Compaq Smart RAID 5* device dpt # DPT Smartcache III, IV - See NOTES for options device hptmv # Highpoint RocketRAID 182x device hptrr # Highpoint RocketRAID 17xx, 22xx, 23xx, 25xx device iir # Intel Integrated RAID device ips # IBM (Adaptec) ServeRAID device mly # Mylex AcceleRAID/eXtremeRAID device twa # 3ware 9000 series PATA/SATA RAID # RAID controllers device aac # Adaptec FSA RAID device aacp # SCSI passthrough for aac (requires CAM) device ida # Compaq Smart RAID device mfi # LSI MegaRAID SAS device mlx # Mylex DAC960 family device pst # Promise Supertrak SX6000 device twe # 3ware ATA RAID
Unterstützte RAID Controller. Wenn Sie keinen der aufgeführten Controller besitzen, kommentieren Sie die Einträge aus oder entfernen sie.
# atkbdc0 controls both the keyboard and the PS/2 mouse device atkbdc # AT keyboard controller
Der Tastatur-Controller (atkbdc) ist für die Ein- und Ausgabe von AT-Tastaturen und PS/2 Zeigegeräten (z.B. einer Maus) verantwortlich. Dieser Controller wird vom Tastaturtreiber (atkbd) und dem PS/2 Gerätetreiber (psm) benötigt.
device atkbd # AT keyboard
Zusammen mit dem atkbdc Controller bietet der atkbd Treiber Zugriff auf AT-Tastaturen.
device psm # PS/2 mouse
Benutzen Sie dieses Gerät, wenn Sie eine Maus mit PS/2 Anschluss besitzen.
device kbdmux # keyboard multiplexer
Basisunterstützung für Tastaturmultiplexer. Verwenden Sie nur eine einzige Tastatur, können Sie diese Zeile aus Ihrer Kernelkonfigurationsdatei entfernen.
device vga # VGA video card driver
Der Grafikkartentreiber.
device splash # Splash screen and screen saver support
Zeigt einen “Splash Screen” beim Booten. Diese Zeile wird auch von den Bildschirmschonern benötigt.
# syscons is the default console driver, resembling an SCO console device sc
sc ist in der Voreinstellung der Treiber für die Konsole, die der SCO-Konsole ähnelt. Da die meisten bildschirmorientierten Programme auf die Konsole mit Hilfe einer Datenbank wie termcap zugreifen, sollte es keine Rolle spielen, ob Sie diesen Treiber oder vt, den VT220 kompatiblen Konsolentreiber einsetzen. Wenn Sie Probleme mit bildschirmorientierten Anwendungen unter dieser Konsole haben, setzen Sie beim Anmelden die Variable TERM auf den Wert VT220.
# Enable this for the pcvt (VT220 compatible) console driver #device vt #options XSERVER # support for X server on a vt console #options FAT_CURSOR # start with block cursor
Der VT220 kompatible Konsolentreiber ist kompatibel zu VT100/102. Auf einigen Laptops, die aufgrund der Hardware inkompatibel zum sc Treiber sind, funktioniert dieser Treiber gut. Beim Anmelden sollten Sie die Variable TERM auf den Wert vt100 setzen. Dieser Treiber kann sich als nützlich erweisen, wenn Sie sich über das Netzwerk auf vielen verschiedenen Maschinen anmelden, da dort oft Einträge in termcap oder terminfo für das sc Gerät fehlen. Dagegen sollte vt100 auf jeder Plattform unterstützt werden.
device agp
Fügen Sie diese Zeile ein, wenn Sie eine AGP-Karte besitzen. Damit werden Motherboards mit AGP und AGP GART unterstützt.
# Power management support (see NOTES for more options) #device apm
Unterstützung zur Energieverwaltung. Diese Option ist nützlich für Laptops, allerdings ist sie in GENERIC deaktiviert.
# Add suspend/resume support for the i8254. device pmtimer
Zeitgeber für Ereignisse der Energieverwaltung (APM und ACPI).
# PCCARD (PCMCIA) support # PCMCIA and cardbus bridge support device cbb # cardbus (yenta) bridge device pccard # PC Card (16-bit) bus device cardbus # CardBus (32-bit) bus
PCMCIA Unterstützung. Wenn Sie einen Laptop benutzen, brauchen Sie diese Zeile.
# Serial (COM) ports device sio # 8250, 16[45]50 based serial ports
Die seriellen Schnittstellen, die in der MS-DOS- und Windows-Welt COM genannt werden.
Anmerkung: Wenn Sie ein internes Modem, das COM4 benutzt, besitzen und eine serielle Schnittstelle haben, die auf COM2 liegt, müssen Sie den IRQ des Modems auf 2 setzen (wegen undurchsichtigen technischen Gründen ist IRQ2 gleich IRQ9). Wenn Sie eine serielle Multiport-Karte besitzen, entnehmen Sie bitte die Werte, die Sie in die Datei /boot/device.hints einfügen müssen, der Hilfeseite sio(4). Einige Graphikkarten, besonders die auf S3-Chips basierten, benutzen IO-Adressen der Form 0x*2e8 und manche billige serielle Karten dekodieren den 16-Bit IO-Adressraum nicht sauber. Dies führt zu Konflikten und blockiert dann die COM4-Schnittstelle.
Jeder seriellen Schnittstelle muss ein eigener IRQ zugewiesen werden (wenn Sie eine Multiport-Karte verwenden, bei der das Teilen von Interrupts unterstützt wird, muss das nicht der Fall sein), daher können in der Voreinstellung COM3 und COM4 nicht benutzt werden.
# Parallel port device ppc
Die parallele Schnittstelle auf dem ISA Bus.
device ppbus # Parallel port bus (required)
Unterstützung für den Bus auf der parallelen Schnittstelle.
device lpt # Printer
Unterstützung für Drucker über die parallele Schnittstelle.
Anmerkung: Sie brauchen jede der drei Zeilen, um die Unterstützung für einen Drucker an der parallelen Schnittstelle zu aktivieren.
device plip # TCP/IP over parallel
Der Treiber für das Netzwerkinterface über die parallele Schnittstelle.
device ppi # Parallel port interface device
Allgemeine I/O (“geek port”) und IEEE1284 I/O Unterstützung.
#device vpo # Requires scbus and da
Dies aktiviert den Treiber für ein Iomega Zip Laufwerk. Zusätzlich benötigen Sie noch die Unterstützung für scbus und da. Die beste Performance erzielen Sie, wenn Sie die Schnittstelle im EPP 1.9 Modus betreiben.
#device puc
Aktivieren Sie diesen Treiber, wenn Sie eine serielle oder parallele PCI-Karte besitzen, die vom Treiber puc(4) unterstützt wird.
# PCI Ethernet NICs. device de # DEC/Intel DC21x4x (“Tulip”) device em # Intel PRO/1000 adapter Gigabit Ethernet Card device ixgb # Intel PRO/10GbE Ethernet Card device txp # 3Com 3cR990 (“Typhoon”) device vx # 3Com 3c590, 3c595 (“Vortex”)
Verschiedene Treiber für PCI-Netzwerkkarten. Geräte, die sich nicht in Ihrem System befinden, können Sie entfernen oder auskommentieren.
# PCI Ethernet NICs that use the common MII bus controller code. # NOTE: Be sure to keep the 'device miibus' line in order to use these NICs! device miibus # MII bus support
Einige PCI 10/100 Ethernet Netzwerkkarten, besonders die, die MII-fähige Transceiver verwenden oder Transceiver-Steuerungen implementieren, die ähnlich wie MII funktionieren, benötigen die Unterstützung für den MII-Bus. Die Zeile device miibus fügt dem Kernel die Unterstützung für das allgemeine miibus API und allen PHY-Treibern hinzu.
device bce # Broadcom BCM5706/BCM5708 Gigabit Ethernet device bfe # Broadcom BCM440x 10/100 Ethernet device bge # Broadcom BCM570xx Gigabit Ethernet device dc # DEC/Intel 21143 and various workalikes device fxp # Intel EtherExpress PRO/100B (82557, 82558) device lge # Level 1 LXT1001 gigabit ethernet device msk # Marvell/SysKonnect Yukon II Gigabit Ethernet device nge # NatSemi DP83820 gigabit ethernet device nve # nVidia nForce MCP on-board Ethernet Networking device pcn # AMD Am79C97x PCI 10/100 (precedence over 'lnc') device re # RealTek 8139C+/8169/8169S/8110S device rl # RealTek 8129/8139 device sf # Adaptec AIC-6915 (“Starfire”) device sis # Silicon Integrated Systems SiS 900/SiS 7016 device sk # SysKonnect SK-984x & SK-982x gigabit Ethernet device ste # Sundance ST201 (D-Link DFE-550TX) device stge # Sundance/Tamarack TC9021 gigabit Ethernet device ti # Alteon Networks Tigon I/II gigabit Ethernet device tl # Texas Instruments ThunderLAN device tx # SMC EtherPower II (83c170 “EPIC”) device vge # VIA VT612x gigabit ethernet device vr # VIA Rhine, Rhine II device wb # Winbond W89C840F device xl # 3Com 3c90x (“Boomerang”, “Cyclone”)
Treiber, die den MII Bus Controller Code benutzen.
# ISA Ethernet NICs. pccard NICs included. device cs # Crystal Semiconductor CS89x0 NIC # 'device ed' requires 'device miibus' device ed # NE[12]000, SMC Ultra, 3c503, DS8390 cards device ex # Intel EtherExpress Pro/10 and Pro/10+ device ep # Etherlink III based cards device fe # Fujitsu MB8696x based cards device ie # EtherExpress 8/16, 3C507, StarLAN 10 etc. device lnc # NE2100, NE32-VL Lance Ethernet cards device sn # SMC's 9000 series of Ethernet chips device xe # Xircom pccard Ethernet # ISA devices that use the old ISA shims #device le
Treiber für ISA Ethernet Karten. Schauen Sie in /usr/src/sys/i386/conf/NOTES nach, um zu sehen, welche Karte von welchem Treiber unterstützt wird.
# Wireless NIC cards device wlan # 802.11 support
Generische 802.11-Unterstützung. Diese Zeile wird unbedingt benötigt, wenn Sie WLAN nutzen wollen.
device wlan_wep # 802.11 WEP support device wlan_ccmp # 802.11 CCMP support device wlan_tkip # 802.11 TKIP support
Krypto-Unterstützung für 802.11-Geräte. Sie benötigen diese Zeilen, wenn Sie Ihr drahtloses Netzwerk verschlüsseln und die 802.11-Sicherheitsprotokolle einsetzen wollen.
device an # Aironet 4500/4800 802.11 wireless NICs device ath # Atheros pci/cardbus NIC's device ath_hal # Atheros HAL (Hardware Access Layer) device ath_rate_sample # SampleRate tx rate control for ath device awi # BayStack 660 and others device ral # Ralink Technology RT2500 wireless NICs. device wi # WaveLAN/Intersil/Symbol 802.11 wireless NICs. #device wl # Older non 802.11 Wavelan wireless NIC.
Treiber für drahtlose Netzwerkkarten (WLAN).
# Pseudo devices device loop # Network loopback
Das TCP/IP Loopback Device. Wenn Sie eine Telnet oder FTP Verbindung zu localhost (alias 127.0.0.1) aufbauen, erstellen Sie eine Verbindung zu sich selbst durch dieses Device. Die Angabe dieser Option ist verpflichtend.
device random # Entropy device
Kryptographisch sicherer Zufallszahlengenerator.
device ether # Ethernet support
ether brauchen Sie nur, wenn Sie eine Ethernet-Karte besitzen. Der Treiber unterstützt das Ethernet-Protokoll.
device sl # Kernel SLIP
sl aktiviert die SLIP-Unterstützung. SLIP ist fast vollständig von PPP verdrängt worden, da letzteres leichter zu konfigurieren, besser geeignet für Modem zu Modem Kommunikation und mächtiger ist.
device ppp # Kernel PPP
Dies ist Kernel Unterstützung für PPP-Wählverbindungen. Es existiert auch eine PPP-Version im Userland, die den tun Treiber benutzt. Die Userland-Version ist flexibler und bietet mehr Option wie die Wahl auf Anforderung.
device tun # Packet tunnel.
Dies wird vom der Userland PPP benutzt. Die Zahl hinter tun gibt die Anzahl der unterstützten gleichzeitigen Verbindungen an. Weitere Informationen erhalten Sie im Abschnitt PPP dieses Handbuchs.
device pty # Pseudo-ttys (telnet etc)
Dies ist ein “Pseudo-Terminal” oder simulierter Login-Terminal. Er wird von einkommenden telnet und rlogin Verbindungen, xterm und anderen Anwendungen wie Emacs benutzt.
device md # Memory “disks”
Pseudo-Gerät für Speicher-Laufwerke.
device gif # IPv6 and IPv4 tunneling
Dieses Gerät tunnelt IPv6 über IPv4, IPv4 über IPv6, IPv4 über IPv4 oder IPv6 über IPv6. Das Gerät gif kann die Anzahl der benötigten Geräte automatisch bestimmen (“auto-cloning”).
device faith # IPv6-to-IPv4 relaying (translation)
Dieses Pseudo-Gerät fängt zu ihm gesendete Pakete ab und leitet Sie zu einem Dæmon weiter, der Verkehr zwischen IPv4 und IPv6 vermittelt.
# The `bpf' device enables the Berkeley Packet Filter. # Be aware of the administrative consequences of enabling this! # Note that 'bpf' is required for DHCP. device bpf # Berkeley packet filter
Das ist der Berkeley Paketfilter. Dieses Pseudo-Gerät kann Netzwerkkarten in den “promiscuous” Modus setzen und erlaubt es damit, Pakete auf einem Broadcast Netzwerk (z.B. einem Ethernet) einzufangen. Die Pakete können auf der Festplatte gespeichert und mit tcpdump(1) untersucht werden.
Anmerkung: Das bpf(4)-Gerät wird von dhclient(8) genutzt, um die IP-Adresse des Default-Routers zu bekommen. Wenn Sie DHCP benutzen, lassen Sie diese Option bitte aktiviert.
# USB support device uhci # UHCI PCI->USB interface device ohci # OHCI PCI->USB interface device ehci # EHCI PCI->USB interface (USB 2.0) device usb # USB Bus (required) #device udbp # USB Double Bulk Pipe devices device ugen # Generic device uhid # “Human Interface Devices” device ukbd # Keyboard device ulpt # Printer device umass # Disks/Mass storage - Requires scbus and da device ums # Mouse device ural # Ralink Technology RT2500USB wireless NICs device urio # Diamond Rio 500 MP3 player device uscanner # Scanners # USB Ethernet, requires mii device aue # ADMtek USB Ethernet device axe # ASIX Electronics USB Ethernet device cdce # Generic USB over Ethernet device cue # CATC USB Ethernet device kue # Kawasaki LSI USB Ethernet device rue # RealTek RTL8150 USB Ethernet
Unterstützung für verschiedene USB Geräte.
# FireWire support device firewire # FireWire bus code device sbp # SCSI over FireWire (Requires scbus and da) device fwe # Ethernet over FireWire (non-standard!)
Verschiedene Firewire-Geräte.
Mehr Informationen und weitere von FreeBSD unterstützte Geräte entnehmen Sie bitte /usr/src/sys/i386/conf/NOTES.
Systeme mit hohen Speicheranforderungen benötigen mehr Speicher als den auf 4 Gigabyte beschränkten User- und Kernel-Adressraum (KVA). Mit dem Pentium Pro und neueren CPUs hat Intel den Adressraum auf 36-Bit erweitert.
Die Physical-Address-Extension (PAE)
von Intels Pentium Pro
und neueren Prozessoren unterstützt bis zu 64 Gigabyte Speicher. FreeBSD kann
diesen Speicher mit der Option PAE
in der
Kernelkonfiguration nutzen. Die Option gibt es in allen aktuellen FreeBSD-Versionen.
Wegen Beschräkungen der Intel-Speicherarchitektur wird keine Unterscheidung
zwischen Speicher oberhalb oder unterhalb von 4 Gigabyte getroffen. Speicher
über 4 Gigabyte wird einfach dem zur Verfügung stehenden Speicher
zugeschlagen.
Sie aktivieren PAE im Kernel, indem Sie die folgende Zeile in die Kernelkonfigurationsdatei einfügen:
options PAE
Anmerkung: FreeBSD unterstützt PAE nur auf IA-32 Prozessoren. Die PAE-Unterstützung wurde zudem noch nicht hinreichend getestet und befindet sich im Vergleich zu anderen Komponenten von FreeBSD noch im Beta-Stadium.
Die PAE-Unterstützung in FreeBSD ist mit den nachstehenden Einschränkungen verbunden:
Ein Prozess kann nicht mehr als 4 Gigabyte virtuellen Speicher benutzen.
Gerätetreiber, die nicht die bus_dma(9)-Schnittstelle benutzen, führen zusammen mit einem PAE-Kernel zu Datenverlusten. Diese Treiber sollen nicht mit einem PAE-Kernel verwendet werden. Daher gibt es unter FreeBSD eine zusätzliche PAE-Kernelkonfigurationsdatei, die alle Treiber enthält, die mit einem PAE-Kernel funktionieren.
Einige Systemvariablen werden abhängig von der Speichergröße eingestellt. In
einem PAE-System mit viel Speicher
können die Werte daher zu hoch eingestellt sein. Ein Beispiel ist die
sysctl-Variable kern.maxvnodes
, die die maximale
Anzahl von vnodes im Kernel bestimmt. Solche Variablen sollten auf einen
angemessenen Wert eingestellt werden.
Es kann erforderlich sein, den virtuellen Adressraum des Kernels (KVA) zu vergrößern oder, wie oben beschrieben,
den Wert einer häufig gebrauchten Kernelvariablen zu verringern. Dies
verhindert einen Überlauf des KVAs. Der
Adressraum des Kernels kann mit der Kerneloption KVA_PAGES
vergrößert werden.
Hinweise zur Leistungssteigerung und Stabilität entnehmen Sie bitte der Hilfeseite tuning(7). Die PAE-Unterstützung von FreeBSD wird in der Hilfeseite pae(4) beschrieben.
Es gibt vier Hauptfehlerquellen beim Erstellen eines angepassten Kernels:
Wenn config(8) misslingt, liegen Fehler in der Kernelkonfigurationsdatei vor. Zum Glück gibt config(8) die die Zeilennummer der Fehlerstelle an, sodass Sie den Fehler schnell finden können. Beispielsweise könnten Sie folgende Fehlermeldung sehen:
config: line 17: syntax error
Vergleichen Sie die angegebene Zeile mit GENERIC und stellen Sie sicher, dass das Schlüsselwort richtig geschrieben ist.
Wenn make misslingt, liegen meistens Fehler in der
Konfigurationsdatei vor, die aber nicht schwerwiegend genug für config(8) waren.
Überprüfen Sie wiederum Ihre Konfiguration und wenn Sie keinen Fehler
entdecken können, schicken Sie eine E-Mail mit Ihrer Kernelkonfiguration an die
Mailingliste 'Fragen und Antworten zu FreeBSD' <de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>
.
Sie sollten dann schnell Hilfe erhalten.
Wenn der Kernel nicht booten will, ist das noch lange kein Grund zur Panik. Denn FreeBSD besitzt exzellente Mechanismen zur Wiederherstellung nach dem Einsatz inkompatibler Kernel. Den Kernel, mit dem Sie booten wollen, können Sie sich im FreeBSD Boot-Loader aussuchen. Dazu wählen Sie im Bootmenü die Option “Escape to a loader prompt”. Danach geben Sie den Befehl boot kernel.old oder den Namen eines anderen Kernels ein, der sauber bootet. Für alle Fälle sollten Sie immer einen Kernel, der garantiert bootet, bereit halten.
Nun können Sie die Konfiguration noch einmal überprüfen und den Kernel neu kompilieren. Dazu ist /var/log/messages sehr nützlich, da hier sämtliche Kernelmeldungen von jedem erfolgreichen Bootvorgang gespeichert werden. dmesg(8) gibt Ihnen die Kernelmeldungen vom letzten Bootvorgang aus.
Anmerkung: Für den Fall, dass Sie Probleme bei dem Kernelbau bekommen, heben Sie sich immer einen GENERIC oder einen anderen Kernel, der garantiert bootet, auf. Der Name dieses Kernels sollte so gewählt sein, dass er beim nächsten Bau nicht überschrieben wird. Sie können sich nicht auf kernel.old verlassen, da dieser Kernel durch den zuletzt installierten Kernel, der vielleicht schon kaputt war, während der Installation ersetzt wird. Kopieren Sie den funktionierenden Kernel so schnell wie möglich in das richtige Verzeichnis (/boot/kernel). Ansonsten funktionieren Kommandos wie ps(1) nicht. Benennen Sie dazu einfach das Verzeichnis des funktionierenden Kernels um:
# mv /boot/kernel /boot/kernel.bad # mv /boot/kernel.good /boot/kernel
Wenn Sie eine andere Version des Kernels installiert haben als die, mit der Ihre Systemwerkzeuge gebaut wurden (beispielsweise einen -CURRENT-Kernel auf einem -RELEASE-System), werden Programme wie ps(1) und vmstat(8) nicht mehr funktionieren. Sie sollten nun das komplette System neu bauen und installieren. Achten Sie darauf, dass die Quellen, aus denen Sie das System bauen, zum installierten Kernel passen. Das ist ein Grund dafür, warum man nie einen Kernel, der nicht zur Systemversion passt, benutzen sollten.
Mit FreeBSD können Sie viele unterschiedliche Drucker benutzen, von den ältesten Nadeldruckern bis zu den neuesten Laserdruckern, und allen möglichen Geräten dazwischen. Auf diese Weise können Sie hochwertige Ausdrucke mit Ihren Programmen erzeugen.
Sie können FreeBSD auch so konfigurieren, dass es Druckaufträge von anderen Computern über Ihr lokales Netzwerk entgegennimmt, seien es Windows-, Mac OS- oder andere FreeBSD-Computer. FreeBSD stellt sicher, dass die Druckaufträge in der richtigen Reihenfolge bearbeitet werden und kann optional ein Deckblatt mit dem Namen des Auftraggebers eines Druckauftrags aufgeben. FreeBSD kann auch Statistiken über die Computer und Benutzer führen, die Ausdrucke in Auftrag geben.
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie:
FreeBSD-Druckerwarteschlangen einrichten.
Druckfilter installieren, die Druckaufträge je nach Bedarf besonders behandeln und z.B. Dokumente automatisch in eine Form umwandeln, die Ihr Drucker versteht.
Druckaufträge mit einem Deckblatt versehen können.
Mit einem Drucker drucken können, der an einen anderen Computer angeschlossen ist.
Mit einem Drucker drucken können, der direkt an das Netzwerk angeschlossen ist.
die Größe von Druckaufträgen beschränken können, oder bestimmte Benutzer von den Benutzung des Drucksystems ausschließen können.
Statistiken aufzeichnen und die Benutzung des Drucksystems nach Benutzern und Computern aufschlüsseln können.
Probleme beim Drucken diagnostizieren und beheben können.
Bevor Sie dieses Kapitel lesen:
Machen Sie sich mit der Konfiguration und Installation eines neuen Kernels vertraut (Kapitel 9).
Um einen Drucker mit FreeBSD zu benutzen, können Sie das Berkeley Line Printer Spooling System, das auch als LPD-Drucksystem oder nur als LPD bekannt ist, verwenden. Dieses System zur Verwaltung von Druckaufträgen ist das Standardsystem in FreeBSD. Dieses Kapitel führt Sie in LPD und dessen Konfiguration ein.
Wenn Sie bereits mit LPD oder einem anderen Drucksystem vertraut sind, können Sie direkt im Abschnitt Einfache Drucker-Konfiguration weiterlesen.
LPD steuert alle Aspekte rund um die Drucker, die an den Computer angeschlossen sind. Es ist verantwortlich für:
Die Zugriffskontrolle für direkt und über das Netzwerk angeschlossene Drucker.
Die Entgegennahme von Dateien, die gedruckt werden sollen; eine so an das Drucksystem übergebene Datei wird als Druckauftrag bezeichnet.
Den gleichzeitigen Zugriff von mehreren Benutzern auf einen Drucker. Alle Druckaufträge werden in einer Druckerwarteschlange gesammelt, und nacheinander abgearbeitet.
Den Druck von Deckblättern (auch als Banner- oder Burst-Seiten bezeichnet), damit Benutzer ihre Druckaufträge schnell innerhalb eines Stapels von ausgedruckten Dokumenten finden können.
Das Einstellen der korrekten Kommunikations-Parameter für Drucker, die seriell angeschlossen sind.
Das Senden von Druckaufträgen an ein LPD-System auf einem anderen Computer.
Das Ausführen von speziellen Filtern, um Druckaufträge in die unterschiedlichen Seitenbeschreibungssprachen umzusetzen oder an die Fähigkeiten eines Druckers anzupassen.
Das Erfassen von Verrechnungsdaten für Druckaufträge.
Sie können LPD alle diese Funktionen, oder auch nur einen Teil davon, ausführen lassen, indem Sie die Konfigurationsdatei (/etc/printcap) anpassen, und indem Sie spezielle Filterprogramme bereitstellen.
Wenn Sie der einzige Benutzer sind, der mit Ihrem Computer arbeitet, fragen Sie sich vielleicht, warum Sie die Konfigurationsarbeit für das Drucksystem auf sich nehmen sollten, wenn Sie Deckblätter, Abrechnungsdaten oder Zugriffskontrolle nicht benötigen. Obwohl Sie direkt auf den Drucker zugreifen können, bietet LPD eine Reihe von Vorteilen:
LPD druckt im Hintergrund; Sie müssen nicht erst darauf warten, dass Ihr Druckauftrag an den Drucker übermittelt worden ist.
LPD kann Druckaufträge mit Kopf- oder Fußzeilen versehen, oder ein spezielles Dateiformat, wie DVI von TeX, automatisch in ein für den Drucker verständliches Format umwandeln; Sie müssen diese Schritte nicht manuell ausführen.
Viele freie und kommerzielle Programme, mit denen Sie drucken können, erwarten, mithilfe des LPD-Drucksystems zu drucken. Wenn Sie das Drucksystem konfiguriert haben, können Sie einfacher mit neuer oder auch vorhandener Software drucken.
Warnung: Mit FreeBSD 8.0 wurden die Gerätedateien für serielle Ports von /dev/ttydN in /dev/ttyuN umbenannt. Setzen Sie noch FreeBSD 7.X ein, müssen Sie die Befehle in den folgenden Abschnitten entsprechend anpassen.
Um einen Drucker mit dem LPD-Drucksystem benutzen zu können, müssen Sie sowohl Ihren Drucker und die Drucker-Schnittstelle als auch das LPD-Drucksystem konfigurieren. Dieser Abschnitt beschreibt zwei Konfigurationen:
Abschnitt Einfache Drucker-Konfiguration beschreibt, wie Sie einen Drucker an Ihren Computer anschließen und LPD so konfigurieren, dass Sie Textdateien zum Drucker senden können.
Abschnitt Erweiterte Drucker-Konfiguration beschreibt, wie Sie mit speziellen Dateiformaten umgehen können, wie Sie Deckblätter drucken können, wie Sie den Zugriff auf Drucker einschränken können, und wie Sie Verrechnungsdaten aufzeichnen können.
Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie die LPD-Software konfigurieren, um Ihren Drucker zu benutzen. Diese Grundlagen werden erklärt:
Abschnitt Hardware-Konfiguration erläutert, wie Sie Ihren Drucker an Ihren Computer anschließen können.
Abschnitt Software-Konfiguration erklärt, wie Sie die LPD-Konfigurationsdatei (/etc/printcap) anpassen.
Wenn Sie einen Drucker einrichten möchten, der über das Netzwerk angeschlossen ist (anstatt über die serielle oder parallele Schnittstelle), lesen Sie bitte Abschnitt Drucker mit direkter TCP-Schnittstelle.
Obwohl dieser Abschnitt “Grund-Konfiguration” heißt, ist die Konfiguration relativ komplex. Es ist vergleichsweise schwierig, einen Drucker mit Ihrem Computer und dem LPD-Drucksystem zu verbinden. Die weiteren Optionen, wie Kopfzeilen oder Deckblätter, sind einfach zu konfigurieren, sobald die Grund-Konfiguration erfolgreich abgeschlossen ist.
Dieser Abschnitt beschreibt, über welche Schnittstellen Sie einen Drucker mit Ihrem Computer verbinden können. Er behandelt sowohl die Schnittstellen und Kabel, als auch die Kerneloptionen, die Sie benötigen, um FreeBSD mit Ihrem Drucker kommunizieren zu lassen.
Wenn Sie Ihren Drucker bereits erfolgreich mit einem anderen Betriebssystem auf Ihrem PC eingesetzt haben, können Sie wahrscheinlich mit dem Abschnitt Software-Konfiguration fortfahren.
Praktisch alle Drucker unterstützen mindestens eine dieser Schnittstellen:
Seriell angeschlossene Drucker werden über eine serielle Schnittstelle (auch RS-232 oder COM-Schnittstelle genannt) mit Ihrem Computer verbunden. Diese Schnittstelle wird von vielen unterschiedlichen Systemen verwendet. Serielle Kabel sind leicht erhältlich und können auch einfach selbst hergestellt werden. Einige Drucker erfordern möglicherweise ein spezielles Kabel oder besondere Kommunikationseinstellungen. Die meisten seriellen Schnittstellen von PCs besitzen eine maximale Datenübertragungsrate von 115200 bps; zum Ausdruck großer Grafiken sind serielle Drucker daher ungeeignet.
Parallel angeschlossene Drucker werden über eine parallele Schnittstelle mit Ihrem Computer verbunden. Diese Schnittstelle wird hauptsächlich von PCs und Workstations benutzt. Die Schnittstelle bietet eine höhere Datenübertragungsrate als serielle Schnittstellen. Kabel sind leicht erhältlich, sind aber vergleichsweise schwer selbst herzustellen. Üblicherweise brauchen keine Kommunikationsparameter festgelegt zu werden; dies macht die Einrichtung sehr einfach.
Die parallele Schnittstelle wird auch als “Centronics”-Schnittstelle bezeichnet, nach dem Namen des Steckverbinders, der hier häufig zum Einsatz kommt.
USB-Schnittstelle (Universal Serial Bus) bieten noch höhere Geschwindigkeiten als parallele Schnittstellen oder serielle RS-232-Schnittstellen. USB-Kabel sind einfach und billig. Zum Drucken ist die USB-Schnittstelle besser geeignet als serielle oder parallele Schnittstellen, auf vielen UNIX Systemen werden USB-Schnittstellen jedoch nur unzureichend unterstützt. Um Probleme zu vermeiden, sollten Sie sich einen Drucker anschaffen, der sowohl eine USB-Schnittstelle als auch eine parallele Schnittstelle besitzt (viele Drucker besitzen heute beide Schnittstellen).
Im Allgemeinen versenden parallele Schnittstellen Daten nur in eine Richtung (vom Computer zum Drucker), serielle Schnittstellen und USB-Schnittstellen versenden Daten in beide Richtungen. Moderne parallele Schnittstellen (EPP and ECP) übertragen Daten bi-direktional nach dem Standard IEEE 1284.
Ein Drucker kann auf zwei Arten bi-direktional angesprochen werden. Die erste Methode benutzt einen Druckertreiber, der die herstellerspezifische Sprache des Druckers beherrscht. Diese Methode wird oft mit Tintenstrahl-Druckern eingesetzt und dazu benutzt, den Füllstand der Tintenpatronen und andere Status-Informationen auszugeben. Die zweite Methode wird benutzt, wenn der Drucker PostScript beherrscht.
Da ein PostScript-Druckauftrag ein komplettes Programm ist, kann es auch Daten an den Computer zurückliefern, ohne überhaupt eine Seite Papier zu bedrucken. Auf diesem Wege werden auch Probleme wie z.B. ein Papierstau vom Drucker an den Computer übermittelt. Darüberhinaus ist dies die effektivste Methode, um die tatsächlich gedruckte Anzahl an Seiten vom Drucker abzufragen: ein PostScript-Programm ermittelt jeweils vor und direkt nach einem Druckauftrag den Seitenzähler des Druckers, und vergleicht die beiden Zählerwerte.
Um einen Drucker mit paralleler Schnittstelle an Ihren Computer anzuschließen, verbinden Sie den Drucker mit einer parallelen Schnittstelle Ihres Computers. Die Dokumentation zu Ihrem Drucker oder Computer sollte Ihnen hier weiterhelfen.
Notieren Sie sich, mit welcher parallelen Schnittstelle des Computers Sie den Drucker verbunden haben. Die meisten Computer haben lediglich eine parallele Schnittstelle. Der FreeBSD-Gerätename der ersten Schnittstelle lautet ppc0, der der zweiten ppc1, und so weiter. Der Gerätename für den Drucker an der ersten parallelen Schnittstelle folgt dem selben Schema und lautet /dev/lpt0, usw.
Um einen Drucker mit serieller Schnittstelle an Ihren Computer anzuschließen, verbinden Sie den Drucker mit einer seriellen Schnittstelle Ihres Computers. Die Dokumentation zu Ihrem Drucker oder Computer sollte Ihnen hier weiterhelfen.
Sollten Sie sich nicht sicher sein, welches das “richtige Kabel” ist, können Sie eine dieser Alternativen ausprobieren:
Ein Modemkabel verbindet alle Anschlüsse an einem Ende des Kabels eins-zu-eins mit den Anschlüssen am anderen Ende des Kabels. Ein solches Kabel wird auch als (engl.) “DTE-to-DCE-” oder “DEE-zu-DÜE-”Kabel bezeichnet.
Ein Nullmodemkabel verbindet einige Signale eins-zu-eins, andere über Kreuz (z.B. Sende- und Empfangsleitung), und verbindet einige weitere direkt im Stecker miteinander. Ein solches Kabel wird auch als (engl.) “DTE-to-DTE-” oder “DEE-zu-DEE-”Kabel bezeichnet.
Ein Serielles Druckerkabel schließlich, das für einige spezielle Drucker benötigt wird, verbindet zusätzliche Signale miteinander, anstatt sie im Stecker zurückzuführen.
Sie sollten auch die Kommunikationsparameter am Drucker einstellen; üblicherweise gibt es dazu DIP-Schalter, oder eine Option in der Menüführung am Drucker. Wählen Sie die höchste Bitrate (auch als bps Bits pro Sekunde oder Baudrate bezeichnet), die sowohl Ihr Drucker als auch Ihr Computer unterstützen. Wählen Sie 7 oder 8 Bits, gerade, ungerade oder keine Parität, und ein oder zwei Stoppbits. Wählen Sie die Art der Flusssteuerung: keine, XON/XOFF (auch als “in-band-” oder “Software”-Flusssteuerung bezeichnet), oder Hardware. Notieren Sie sich diese Einstellungen, damit Sie sie später bei der Software-Konfiguration zur Verfügung haben.
Dieser Abschnitt beschreibt die notwendigen Konfigurationsschritte, damit Sie mit dem FreeBSD-LPD-System drucken können.
Diese Schritte müssen Sie ausführen:
Konfigurieren Sie Ihren Kernel, soweit notwendig, um die Schnittstelle benutzen zu können, an die Ihr Drucker angeschlossen ist. Abschnitt Kernel-Konfiguration erklärt, welche Optionen Sie benötigen.
Konfigurieren Sie die Kommunikationseinstellungen für die parallele Schnittstelle, sofern Sie sie benutzen. Abschnitt Kommunikationseinstellungen für die parallele Schnittstelle enthält die Details.
Prüfen Sie, ob Sie Daten an den Drucker senden können. Abschnitt Prüfen der Drucker-Kommunikation führt eine Reihe von Möglichkeiten auf.
Konfigurieren Sie LPD für Ihren Drucker, indem Sie die Konfigurationsdatei /etc/printcap anpassen. Details dazu finden Sie im Abschnitt LPD aktivieren: die /etc/printcap-Datei.
Der Betriebssystem-Kernel ist für eine bestimmte Kombination aus Geräten kompiliert. Dies schließt Ihre seriellen oder parallelen Schnittstellen mit ein. Dementsprechend kann es notwendig sein, die Kernelkonfiguration um weitere Schnittstellen zu erweitern.
So können Sie prüfen, ob Ihr Kernel die serielle Schnittstelle unterstützt, an die Sie den Drucker angeschlossen haben:
# grep sioN /var/run/dmesg.boot
Ersetzen Sie N durch die Nummer der seriellen Schnittstelle, beginnend bei Null. Wenn Sie eine Ausgabe ähnlich der folgenden erhalten, unterstützt ihr Kernel diese Schnittstelle:
sio2 at port 0x3e8-0x3ef irq 5 on isa sio2: type 16550A
Erhalten Sie keine Ausgabe, oder eine Fehlermeldung, wird die Schnittstelle nicht korrekt unterstützt.
So können Sie prüfen, ob Ihr Kernel die parallele Schnittstelle unterstützt, an die Sie den Drucker angeschlossen haben:
# grep ppcN /var/run/dmesg.boot
Ersetzen Sie N durch die Nummer der parallelen Schnittstelle, beginnend bei Null. Wenn Sie eine Ausgabe ähnlich der folgenden erhalten, unterstützt ihr Kernel diese Schnittstelle:
ppc0: <Parallel port> at port 0x378-0x37f irq 7 on isa0 ppc0: SMC-like chipset (ECP/EPP/PS2/NIBBLE) in COMPATIBLE mode ppc0: FIFO with 16/16/8 bytes threshold
Erhalten Sie keine Ausgabe, oder eine Fehlermeldung, wird die Schnittstelle nicht korrekt unterstützt.
Gegebenenfalls müssen Sie Ihren Kernel umkonfigurieren und neu kompilieren, damit die von Ihnen gewählte Schnittstelle unterstützt wird.
Um Unterstützung für eine serielle Schnittstelle hinzuzufügen, lesen Sie bitte Kapitel Konfiguration des FreeBSD Kernels. Um eine parallele Schnittstelle hinzuzufügen, lesen Sie bitte ebenfalls jenes Kapitel als auch den folgenden Abschnitt Kommunikationseinstellungen für die parallele Schnittstelle.
Wenn Sie die parallele Schnittstelle zur Kommunikation mit Ihrem Drucker benutzen, haben Sie die Wahl zwischen Interrupt-gesteuerter oder Polling-Datenübertragung. Der generische Druckergerätetreiber lpt(4) in FreeBSD benutzt das ppbus(4)-System, das die parallele Schnittstelle mithilfe des ppc(4)-Treibers steuert.
Die Interrupt-gesteuerte Datenübertragung ist die Voreinstellung im GENERIC-Kernel. Der Treiber benutzt eine IRQ-Leitung, um zu erfahren, wann der Drucker weitere Daten empfangen kann.
Bei der Polling-Methode prüft der Treiber in regelmäßigen Abständen, ob weitere Daten übertragen werden können.
Die Interrupt-gesteuerte Methode ist überlicherweise schneller und verbraucht weniger Rechenzeit als die Polling-Methode, es wird jedoch eine eigene IRQ-Leitung für die Schnittstelle benötigt. Darüberhinaus kann es mit einigen Druckermodellen zu Problemen kommen, wenn die Interrupt-gesteuerte Übertragung zum Einsatz kommt.
Die können die Kommunikationseinstellung entweder in der Kernel-Konfiguration wählen, oder mittels des lptcontrol(8)-Programms zur Laufzeit einstellen.
So legen Sie die Kommunikationseinstellung in der Kernel-Konfiguration fest:
Ändern Sie Ihre Kernel-Konfigurationsdatei. Finden Sie die Zeile, die mit device ppc0 beginnt. Wenn Sie die zweite parallele Schnittstelle konfigurieren möchten, suchen Sie nach device ppc1, für die dritte Schnittstelle ppc2, usw.
Um die Interrupt-Steuerung zu aktivieren, passen Sie die folgende Zeile an:
hint.ppc.0.irq="N"
Ersetzen Sie N durch die Nummer der IRQ-Leitung, die dieser parallelen Schnittstelle zugewiesen ist. Stellen Sie sicher, dass Ihre Kernel-Konfigurationsdatei den ppc(4)-Treiber enthält:
device ppc
Wenn Sie den Polling-Modus verwenden möchten, entfernen Sie die folgende Zeile aus /boot/device.hints:
hint.ppc.0.irq="N"
Sollte der Treiber die Schnittstelle dennoch im Interrupt-Modus betreiben, könnte dies an der Aktivierung durch das acpi(4)-System in FreeBSD liegen. Bitte prüfen Sie die ACPI- und die BIOS-Konfiguration.
Wenn Sie Ihre Kernel-Konfigurationsdatei angepasst haben, kompilieren und installieren Sie nun einen neuen Kernel. Das Kapitel Konfiguration des FreeBSD-Kernels enthält weitere Details dazu.
So können Sie die Kommunikationseinstellung mitlptcontrol(8) ändern:
Um die Interrupt-Steuerung für die Schnittstelle N zu aktivieren, geben Sie ein:
# lptcontrol-i
-d
/dev/lptN
Um den Polling-Modus für die Schnittstelle N zu aktivieren, geben Sie ein:
# lptcontrol-p
-d
/dev/lptN
Sie können diesen Befehl in /etc/rc.local aufnehmen, damit er bei jedem Systemstart automatisch ausgeführt wird. lptcontrol(8) enthält weitere Informationen.
Bevor Sie mit der Konfiguration des LPD-Drucksystems fortfahren, sollten Sie sicherstellen, das Sie erfolgreich Daten an Ihren Drucker senden können. Es ist deutlich einfacher, Kommunikations- und Konfigurationsprobleme unabhängig voneinander zu lösen.
Der Drucker kann mit einem Probeausdruck getestet werden. Für alle Drucker, die normalen Text unmittelbar drucken können, bietet sich das Programm lptest(1) an: es produziert alle 96 druckbaren ASCII-Zeichen auf 96 Zeilen.
Für einen PostScript-Drucker (oder andere Drucker, die eine Seitenbeschreibungssprache verwenden) muss ein passendes Programm an den Drucker gesendet werden, z.B. dieses:
%!PS 100 100 moveto 300 300 lineto stroke 310 310 moveto /Helvetica findfont 12 scalefont setfont (Funktioniert dieser Drucker?) show showpage
Sie können dieses ProstScript-Programm in einer Datei speichern, und mit den Beispielen in den folgenden Abschnitt verwenden.
Anmerkung: Nicht alle Drucker, die eine Seitenbeschreibungssprache verwenden, benötigen ein Test-Programm: z.B. HPs PCL (das auch in vielen kompatiblen Druckern zum Einsatz zu kommt), versteht normalen Text. Besondere Escape-Sequenzen werden benutzt, um die erweiterten Möglichkeiten aufzurufen. PostScript-Drucker können in der Regel keinen normalen Text direkt verarbeiten, weil sie ein PostScript-Programm erwarten, das eine Seite produziert.
Dieser Abschnitt führt vor, wie Sie die Kommunikation mit Ihrem Drucker über die parallele Schnittstelle prüfen können.
So testen Sie einen Drucker an einer parallelen Schnittstelle:
Werden Sie root mithilfe des su(1)-Befehls.
Senden Sie Testdaten an den Drucker.
Wenn Ihr Drucker reinen Text direkt drucken kann, verwenden Sie lptest(1):
# lptest > /dev/lptN
Ersetzen Sie N durch die Nummer der parallelen Schnittstelle, an die der Drucker angeschlossen ist (angefangen bei Null).
Wenn Ihr Drucker PostScript (oder eine andere Seitenbeschreibungssprache) versteht, senden Sie ein passendes Testprogramm an den Drucker. Geben Sie folgenden Befehl ein:
# cat file > /dev/lptN
Ersetzen Sie N durch die Nummer der parallelen Schnittstelle, an die der Drucker angeschlossen ist (angefangen bei Null). Geben Sie nun das Testprogramm ein, Zeile für Zeile. Kontrollieren Sie jede Zeile, bevor Sie die Eingabetaste drücken: Sie können die Zeile später nicht mehr ändern. Zum Schluss tippen Sie Ctrl+D. Wenn Sie ein anderes Zeichen nutzen, um das Ende der Datei anzuzeigen, müssen Sie natürlich die entsprechende Tastenkombination für dieses Zeichen betätigen.
Sie können das Testprogramm auch in einer Datei speichern, und dann diesen Befehl aufrufen:
# cat Testprogramm > /dev/lptN
Ersetzen Sie Testprogramm durch den Dateinamen, unter dem Sie das Testprogramm gespeichert haben.
Der Drucker sollte einige Zeilen oder eine Seite drucken. Machen Sie sich keine Sorgen über falsche Formatierungen: die Software-Konfiguration enthält Informationen zum Umformatieren von Druckaufträgen.
Dieser Abschnitt führt vor, wie Sie die Kommunikation mit Ihrem Drucker über die parallele Schnittstelle prüfen können.
So testen Sie einen Drucker an einer seriellen Schnittstelle:
Werden Sie root mithilfe des su(1)-Befehls.
Ändern Sie die Datei /etc/remote. Fügen Sie den folgenden Eintrag hinzu:
printer:dv=/dev/port:br#bps-rate:pa=parity
Ersetzen Sie Gerät durch den Gerätenamen der seriellen Schnittstelle (ttyu0 für die erste, ttyu1 für die zweite, usw.), Baudrate ist die Geschwindigkeit und Parität die Parität (even für gerade, odd für ungerade oder none für keine), die Sie am Drucker eingestellt haben.
Hier ein Beispieleintrag für einen Drucker, der über die dritte serielle Schnittstelle angeschlossen ist, mit 19.200 Baud kommuniziert und keine Parität verwendet:
printer:dv=/dev/ttyu2:br#19200:pa=none
Verbinden Sie sich mit dem Drucker über den Befehl tip(1):
# tip printer
Kommt es hierbei zu einer Fehlermeldung, ändern Sie den Eintrag in /dev/cuaaN und verwenden Sie /dev/cuaaN statt /dev/ttyuN.
Senden Sie Testdaten an den Drucker.
Wenn Ihr Drucker reinen Text direkt drucken kann, verwenden Sie lptest(1):
% $lptest
Wenn Ihr Drucker PostScript (oder eine andere Seitenbeschreibungssprache) versteht, senden Sie ein passendes Testprogramm an den Drucker. Geben Sie das Testprogramm ein, Zeile für Zeile. Kontrollieren Sie jede Zeile, bevor Sie die Eingabetaste drücken: Sie können die Zeile später nicht mehr ändern. Zum Schluss tippen Sie Control-D.
Sie können das Testprogramm auch in einer Datei speichern, und dann diesen Befehl aufrufen:
% >Testprogramm
Ersetzen Sie Testprogramm durch den Dateinamen, unter dem Sie das Testprogramm gespeichert haben. Nachdem tip(1) die Datei gesendet hat, tippen Sie Control-D.
Der Drucker sollte einige Zeilen oder eine Seite drucken. Machen Sie sich keine Sorgen über falsche Formatierungen: die Software-Konfiguration enthält Informationen zum Umformatieren von Druckaufträgen.
Nachdem Sie Ihren Drucker angeschlossen haben, Ihren Kernel richtig konfiguriert haben und erfolgreich einen Testausdruck produziert haben, können Sie nun das LPD-System konfigurieren.
Sie konfigurieren LPD, indem Sie die Datei /etc/printcap anpassen. Da LPD die Datei jedes Mal liest, wenn eine Aktion durchgeführt wird, werden Änderungen an der Konfiguration sofort aktiv.
Die printcap(5)-Datei ist einfach aufgebaut. Sie können /etc/printcap mit Ihrem bevorzugten Texteditor bearbeiten. Sie verwendet dasselbe Format wie auch /usr/share/misc/termcap oder /etc/remote. Informationen zum Format finden Sie in cgetent(3).
Die Grund-Konfiguration des LPD-Systems beinhaltet diese Schritte:
Wählen Sie einen Namen (und einige praktische Abkürzungen) für die Druckerwarteschlage, und tragen Sie ihn in die /etc/printcap-Datei ein. Abschnitt Einen Namen wählen enthält weitere Informationen.
Schalten Sie den Druck von Deckblättern aus (dies ist standardmäßig eingeschaltet), indem Sie das Attribut sh setzen. Abschnitt Den Druck von Deckblättern ausschalten erklärt, wie Sie dies tun können.
Legen Sie ein Pufferverzeichnis für die Warteschlange an, und geben Sie den Pfad mittels des sd-Attributs an: siehe Abschnitt Das Pufferverzeichnis anlegen.
Geben Sie den Gerätenamen für Ihren Drucker mittels des lp-Attributs an: siehe Abschnitt Festlegen der Drucker-Gerätedatei. Ist Ihr Drucker über eine serielle Schnittstelle angeschlossen, benutzen Sie das Attribut ms#, wie dies in Abschnitt Festlegen der Kommunikationsparameter beschrieben ist.
Installieren Sie einen Filter für reinen Text: siehe Abschnitt Den Textfilter installieren.
Testen Sie die Konfiguration, indem Sie etwas mit dem lpr(1)-Befehl drucken. Die Abschnitte Die Konfiguration testen und Fehlersuche und Problembehebung enthalten weitere Informationen.
Anmerkung: Drucker, die eine Seitenbeschreibungssprache wie PostScript verwenden, können keinen reinen Text drucken. Es wird deshalb angenommen, dass Sie nur solche Dateien drucken, die Ihr Drucker verarbeiten kann.
Viele Anwender erwarten, dass sie normalen Text auf allen Druckern drucken können. Viele Programme, die mit LPD zusammenarbeiten, gehen ebenfalls von dieser Annahme aus. Wenn Sie einen PostScript-Drucker installieren, und Sie sowohl PostScript- als auch Textdateien drucken möchten, sollten Sie einen weiteren Konfigurationsschritt ausführen und einen Text-zu-PostScript-Filter installieren. Der Abschnitt Drucken von reinen Textdateien auf einem PostScript-Drucker erklärt, wie Sie dies tun können.
Der erste einfache Schritt ist, einen Namen für Ihren Drucker zu wählen. Sie können diesen Namen frei wählen, Sie sollten allerdings keine Sonderzeichen oder Umlaute verwenden. Sie können mehrere Alias-Namen vergeben.
Ein Drucker in /etc/printcap sollte den Alias lp haben. Dieser Name wird standardmäßig von allen Druckbefehlen verwendet, wenn auf der Befehlszeile oder in der PRINTER-Umgebungsvariablen kein anderer Drucker angegeben ist.
Ebenso ist es üblich, eine ausführliche Beschreibung des Druckermodells als letzten Alias-Namen zu verwenden.
Sobald Sie einen Namen und einige einfache Alias-Namen ausgewählt haben, tragen Sie sie in die Datei /etc/printcap ein. Beginnen Sie die Zeile mit dem Namen des Druckers und fügen Sie alle Alias-Namen an. Trennen Sie die Namen durch den senkrechten Strich |. Fügen Sie an das Ende der Zeile einen Doppelpunkt : an.
Das folgende Beispiel definiert zwei Drucker, einen Diablo 630 Zeilendrucker, und einen Panasonic KX-P4455 PostScript-Laserdrucker:
# # /etc/printcap for host rose # rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer: bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:
Der erste Drucker hat den Namen rattan, und hat die Alias-Namen line, diablo, lp und Diablo 630 Line Printer. Da er den Alias-Namen lp trägt, wird er standardmäßig von den Druckprogrammen verwendet. Der zweite Drucker heißt bamboo, und hat die Alias-Namen ps, PS, S, panasonic und Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4.
Standardmäßig druckt das LPD-System ein Deckblatt vor jedem Druckauftrag, die den Namen des Druckauftrags, den Benutzer und den Computer angibt. Während der Einrichtung des Systems und beim Testen stört das Deckblatt allerdings, weshalb Sie sie zunächst deaktivieren sollten.
Um den Druck von Deckblättern zu deaktivieren, fügen Sie das Attribut sh zur Druckerdefinition in /etc/printcap hinzu. Hier ein Beispiel:
# # /etc/printcap for host rose - no header pages anywhere # rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\ :sh: bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\ :sh:
Beachten Sie die korrekte Formatierung: die beiden Definitionen beginnen auf einer Zeile; weitere Zeilen der Definition sind mit einem Tab-Zeichen eingerückt, und alle Zeilen einer Definition, bis auf die letzte, enden mit dem Backslash \.
Der nächste Schritt ist, das Pufferverzeichnis anzulegen. In diesem Verzeichnis werden Druckaufträge zwischengespeichert, während sie gedruckt werden. Gleichzeitig werden hier auch einige Verwaltungsdateien des Systems abgelegt.
Da sich die Dateien in diesem Verzeichnis häufig ändern, ist es üblich, das Verzeichnis unter /var/spool anzulegen. Es ist nicht notwendig, Sicherungskopien der Dateien herzustellen; das Verzeichnis kann nötigenfalls leicht mit mkdir(1) wieder angelegt werden.
Es ist auch üblich, dem Verzeichnis denselben Namen wie dem Drucker zu geben:
# mkdir /var/spool/printer-name
Wenn Sie viele Drucker verwenden, ist es am besten, wenn Sie für die Pufferverzeichnisse ein eigenes Unterverzeichnis in /var/spool anlegen, wie dies hier für die beiden Beispieldrucker rattan und bamboo gezeigt wird:
# mkdir /var/spool/lpd # mkdir /var/spool/lpd/rattan # mkdir /var/spool/lpd/bamboo
Anmerkung: Um zu verhindern, dass alle Benutzer den Inhalt aller Druckaufträge einsehen können, sollten Sie die Rechte auf den Pufferverzeichnissen einschränken. Die Verzeichnisse sollten dem Benutzer daemon und der Gruppe daemon gehören, und auch nur vom Benutzer und der Gruppe les-, schreib- und durchsuchbar sein. Für unsere Beispieldrucker:
# chown daemon:daemon /var/spool/lpd/rattan # chown daemon:daemon /var/spool/lpd/bamboo # chmod 770 /var/spool/lpd/rattan # chmod 770 /var/spool/lpd/bamboo
Schließlich müssen Sie dem LPD-System noch mitteilen, wo Sie die Pufferverzeichnisse angelegt haben. Dazu geben Sie in der Definition das Attribut sd an:
# # /etc/printcap for host rose - added spooling directories # rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\ :sh:sd=/var/spool/lpd/rattan: bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\ :sh:sd=/var/spool/lpd/bamboo:
Beachten Sie, dass der Druckername in der ersten Spalte beginnt, und dass alle Folgezeilen mit einem Tab eingerückt sind.
Wenn Sie das sd-Attribut nicht angeben, verwendet das System /var/spool/lpd als Verzeichnis.
Nachdem Sie die korrekte Gerätedatei für die Schnittstelle im Abschnitt Hardware-Konfiguration identifiziert und angelegt haben, müssen Sie dem LPD-System mitteilen, welche Gerätedatei im Verzeichnis /dev es für die Datenübertragung zum Drucker verwenden soll.
Geben Sie die Gerätedatei durch das Attribut lp in /etc/printcap an.
Wenn rattan an die erste parallele Schnittstelle angeschlossen ist, und bamboo an die sechste serielle, dann sieht /etc/printcap so aus:
# # /etc/printcap for host rose - identified what devices to use # rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\ :sh:sd=/var/spool/lpd/rattan:\ :lp=/dev/lpt0: bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\ sh:sd=/var/spool/lpd/bamboo:\ :lp=/dev/ttyu5:
Wenn Sie lp nicht angeben, versucht LPD die Gerätedatei /dev/lp zu verwenden. /dev/lp ist zurzeit in FreeBSD nicht definiert.
Wenn Ihr Drucker über eine parallele Schnittstelle angeschlossen ist, können Sie mit dem Abschnitt Den Textfilter installieren fortfahren. Verwenden Sie eine serielle Schnittstelle, beachten Sie bitte den folgenden Abschnitt.
Für seriell angeschlossene Drucker kann LPD die Geschwindigkeit, Parität und weitere Kommunikationsparameter einstellen. Dies hat folgende Vorteile:
Sie können die Parameter einfach in /etc/printcap ändern, ohne das Ausgabe-Filterprogramm anpassen zu müssen.
Dasselbe Ausgabe-Filterprogramm kann für unterschiedliche Drucker verwendet werden, auch wenn diese unterschiedliche Kommunikationseinstellungen benötigen.
Die folgenden Attribute legen die seriellen Kommunikationsparameter fest:
Setzt die Übertragungsgeschwindigkeit auf Baudrate. Baudrate kann üblicherweise 50, 75, 110, 134.5, 150, 300, 600, 1200, 1800, 2400, 4800, 9600, 19200, 38400, 57600, oder 115200 Bit pro Sekunde betragen.
Setzt die Eigenschaften für das Gerät, nachdem es geöffnet wurde. Die verfügbaren Eigenschaften sind in stty(1) aufgeführt.
Wenn LPD das mit lp angegebene Gerät öffnet, setzt es die mit ms# angegebenen Eigenschaften. Von besonderem Interesse sind hier die Modi parenb, parodd, cs5, cs6, cs7, cs8, cstopb, crtscts und ixon, die in der stty(1)-Handbuchseite erläutert werden.
Für den über die sechste serielle Schnittstelle angeschlossenen Laserdrucker beträgt die Geschwindigkeit 38.400 Baud, und es werden diese Kommunikationseinstellungen verwendet: keine Parität (-parenb), 8-Bit-Zeichen (cs8), keine Modemsteuerung (clocal) und Hardware-Flusssteuerung (crtscts):
bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\ :sh:sd=/var/spool/lpd/bamboo:\ :lp=/dev/ttyd5:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:
Ein Textfilter, auch als Eingangsfilter bezeichnet, ist ein Programm, das von LPD aufgerufen wird, wenn ein Druckauftrag verarbeitet wird. Dabei wird die Standardeingabe des Programms mit der zu druckenden Datei verbunden, und die Standardausgabe mit dem im lp-Attribut angegebenen Gerät. Das Programm sollte nun die Datei einlesen, alle Übersetzungen durchführen, die für den Drucker notwendig sind, und das Ergebnis über die Standardausgabe an den Drucker senden. Textfilter werden im Abschnitt Filter genauer erläutert.
Um einen einfachen Test durchzuführen, reicht ein kleines Filterprogramm, dass schlicht /bin/cat aufruft, um die Daten unverändert und den Drucker zu schicken. FreeBSD verfügt über das Programm lpf, das Unterstreichung und Fettdruck für solche Drucker ermöglicht, die ansonsten dazu nicht in der Lage wären. Darüberhinaus gibt es viele andere Filter, die Sie einsetzen können. lpf wird im Abschnitt lpf: ein Textfilter ausführlich beschrieben.
Legen Sie zunächst das folgende Shell-Skript als /usr/local/libexec/if-simple mit Ihrem bevorzugten Texteditor an:
#!/bin/sh # # if-simple - Simple text input filter for lpd # Installed in /usr/local/libexec/if-simple # # Simply copies stdin to stdout. Ignores all filter arguments. /bin/cat && exit 0 exit 2
Machen Sie die Datei ausführbar:
# chmod 555 /usr/local/libexec/if-simple
Konfigurieren Sie nun den Textfilter für Ihren Drucker in /etc/printcap, indem Sie das if-Attribut hinzufügen. Hier die Konfiguration unserer beiden Beispieldrucker:
# # /etc/printcap for host rose - added text filter # rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\ :sh:sd=/var/spool/lpd/rattan:\ :lp=/dev/lpt0:\ :if=/usr/local/libexec/if-simple: bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\ :sh:sd=/var/spool/lpd/bamboo:\ :lp=/dev/ttyu5:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:\ :if=/usr/local/libexec/if-simple:
Anmerkung: Das Shell-Skript if-simple steht im Verzeichnis /usr/share/examples/printing.
lpd(8) wird von /etc/rc gestartet, wenn die rc.conf(5)-Variable lpd_enable auf YES gesetzt ist. Fügen Sie dazu diese Zeile in /etc/rc.conf hinzu:
lpd_enable="YES"
Starten Sie Ihren Computer neu, oder starten Sie lpd(8) von Hand:
# lpd
Damit ist die einfache Konfiguration abgeschlossen. Noch muss die Konfiguration aber getestet werden und etwaige Probleme müssen behoben werden. Um die Konfiguration zu testen, sollten Sie einen Probeausdruck mithilfe des Programms lpr(1) produzieren. lpr(1) übergibt Druckaufträge an das LPD-System.
Sie können lpr(1) mit lptest(1) kombinieren, um Testdaten zu drucken. lptest(1) wurde im Abschnitt Kommunikation mit den Drucker prüfen vorgestellt.
So testen Sie die einfache LPD-Konfiguration:
# lptest 20 5 | lpr -P
Druckername
Ersetzen Sie Druckername durch den Namen des
Druckers, den Sie testen möchten. Wenn Sie den Standard-Drucker testen möchten,
rufen Sie lpr(1) ohne die Option
-P
auf. Wenn Sie einen Drucker testen möchten, der nur
PostScript versteht, müssen Sie ein PostScript-Testprogramm an lpr(1) übergeben.
Ein Testprogramm, das Sie in einer Datei gespeichert haben, können Sie mit
dem Befehl lpr Dateiname an das LPD-System übergeben.
Bei einem PostScript-Drucker hängt das Ergebnis naturgemäß vom Testprogramm ab. Wenn Sie lptest(1) verwenden, sollte das Ergebnis ungefähr so aussehen:
!"#$%&'()*+,-./01234 "#$%&'()*+,-./012345 #$%&'()*+,-./0123456 $%&'()*+,-./01234567 %&'()*+,-./012345678
Um sicherzustellen, dass alles richtig funktioniert, sollten Sie jetzt ein größeres PostScript-Programm senden. Mit lptest(1) können Sie größere Datenmengen z.B. mit dem Befehl lptest 80 60 erzeugen: lptest(1) produziert 60 Zeilen mit je 80 Zeichen.
Wenn Sie nicht erfolgreich drucken können, finden Sie im Abschnitt Fehlersuche und Problembehebung weitere Informationen.
Warnung: Mit FreeBSD 8.0 wurden die Gerätedateien für serielle Ports von /dev/ttydN in /dev/ttyuN umbenannt. Setzen Sie noch FreeBSD 7.X ein, müssen Sie die Befehle in den folgenden Abschnitten entsprechend anpassen.
Dieser Abschnitt beschreibt den Einsatz von Filtern für das Drucken speziell formatierter Seiten oder von Deckblättern, das Drucken über ein Netzwerk sowie die Beschränkung und Verrechnung der Druckernutzung.
Obwohl LPD Netzwerkprotokolle, Warteschlangen, Zugriffskontrollen und andere für das Drucken wichtige Aspekte prinzipiell unterstützt, passiert ein Großteil der wirklichen Arbeit in den sogenannten Filtern. Dabei handelt es sich um Programme, die direkt mit einem Drucker kommunizieren und deren Gerätespezifika und spezielle Anforderungen erfüllen. Im einfachsten Fall installiert man nur einen reinen Textfilter, der mit beinahe allen Druckern funktionieren sollte. (Lesen Sie dazu auch den Abschnitt Den Text-Filter installieren.)
Um die erweiterten Fähigkeiten von Druckern auch einsetzen zu können, sollten Sie verstehen, wie Filter arbeiten, da diese für die Bereitstellung dieser Funktionen zuständig sind. Die schlechte Nachricht ist, dass Sie diese Filter bereitstellen müssen. Die gute Nachricht ist allerdings, dass diese in der Regel bereits vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, können Sie einen Filter meist relativ einfach selbst erstellen.
Der Filter /usr/libexec/lpr/lpf wird bereits mit FreeBSD geliefert. Er kümmert sich um die korrekte Behandlung von gelöschten Zeichen (das sogenannte Backspacing), um im Text enthaltene Tabulatoren, sowie um die Verrechnung von Druckaufträgen. Das ist aber auch alles, was dieser Filter kann. Zusätzliche Filter und für die Funktion von Filtern nötige Komponenten finden sich aber in der FreeBSD Ports-Sammlung.
Dieser Abschnitt behandelt folgende Themen:
Der Abschnitt Die Funktionsweise von Filtern versucht, einen Überblick über die Rolle von Filtern innerhalb des Druckprozesses zu geben. Sie sollten diesen Abschnitt lesen, damit Sie verstehen, was “unter der Haube” passiert, wenn LPD einen Filter verwendet. Dieses Wissen wird Ihnen dabei helfen, Probleme, die bei Installation von Filtern für verschiedene Drucker entstehen können, vorauszusehen und zu beheben.
LPD geht davon aus, dass jeder Drucker in der Lage ist, normalen Text zu drucken. Für PostScript- (oder andere sprachbasierte) Drucker stellt dies allerdings ein Problem dar, da diese nicht in der Lage sind, normalen Text direkt zu drucken. Der Abschnitt Normalen Text auf PostScript-Druckern drucken beschreibt, wie Sie dieses Problem lösen können. Besitzen Sie einen PostScript-Drucker, sollten Sie diesen Abschnitt lesen.
PostScript ist ein populäres Ausgabeformat, das von vielen Programmen unterstützt wird. Es ist sogar möglich, PostScript-Code direkt zu schreiben. Leider sind PostScript-Drucker in der Regel relativ teuer. Der Abschnitt PostScript auf Nicht-PostScript-Druckern emulieren beschreibt, wie Sie einen Textfilter anpassen müssen, um PostScript-Daten auf einem nicht-PostScript-fähigen Drucker auszugeben. Haben Sie keinen PostScript-Drucker, sollten Sie insbesondere diesen Abschnitt lesen.
Der Abschnitt
Konvertierungsfilter beschreibt eine Möglichkeit zur automatischen
Konvertierung verschiedener Dateiformate in ein von Ihrem Drucker unterstütztes
Format. Nachdem Sie diesen Abschnitt gelesen haben, werden Sie in der Lage
sein, Ihren Drucker so zu konfigurieren, dass Sie durch die Eingabe von lpr -t
troff-Daten, von lpr -d
TeX-DVI-Daten, oder von lpr -v
Rasterbilddaten drucken können. Daher sollten
Sie diesen Abschnitt auf jeden Fall lesen.
Im Abschnitt Ausgabefilter wird eine nur selten genutzte Eigenschaft von LPD, die sogenannten Ausgabefilter, beschrieben. Wenn Sie keine Deckblätter drucken müssen, können Sie diesen Abschnitt überspringen.
Der Abschnitt lpf: Ein Textfilter beschreibt lpf, einen kompletten, wenn auch einfachen Textfilter für Zeilendrucker (oder auch Laserdrucker, die sich analog verhalten), der bereits mit FreeBSD geliefert wird. Wenn Sie nur am Ausdruck von reinem Text interessiert sind, oder wenn Ihr Drucker nur “Schrott” produziert, wenn er auf Backspace-Zeichen trifft, sollten Sie sich lpf näher ansehen.
Anmerkung: Eine Kopie der verschiedenen Skripte finden Sie im Verzeichnis /usr/share/examples/printing.
Bei einem Filter handelt es sich um ein ausführbares Programm, das von LPD gestartet wird, um den geräteabhängigen Teil der Kommunikation mit einem Drucker zu übernehmen.
Wenn LPD eine Datei über einen Druckauftrag drucken will, startet es ein Filterprogramm. Danach setzt es die Standardeingabe des Filters auf die zu druckende Datei, die Standardausgabe auf den Drucker und die Standardfehlerausgabe auf /dev/console (Voreinstellung) oder auf die über die Option lf in /etc/printcap festgelegte Datei.
Welcher Filter von LPD mit welchen Argumenten geladen
wird, wird in der Datei /etc/printcap oder durch die
Argumente, die der Anwender lpr(1) auf der
Kommandozeile übergibt, festgelegt. Gibt der Anwender beispielsweise lpr -t
ein, startet LPD über die tf-Fähigkeit den
troff-Filter für den gewünschten Drucker. Wollen Sie hingegen normalen Text
drucken, wird der if-Filter gestartet. (Für Ausnahmen von
diesem Vorgehen lesen Sie bitte den Abschnitt
Ausgabefilter.)
Es gibt drei Arten von Filtern, die Sie in /etc/printcap angeben können:
Textfilter (die in der LPD-Dokumentation als input filter bezeichnet werden) sind für den Druck von normalem Text zuständig. Es handelt sich dabei um eine Art Standardfilter, da LPD von jedem Drucker erwartet, dass er normalen Text drucken kann. Aufgabe des Textfilters ist es, sicherzustellen, dass gelöschte Zeichen (Backspaces), Tabulatoren und andere Sonderzeichen Ihren Drucker nicht verwirren. Falls Sie für die Nutzung eines Druckers bezahlen müssen, kann der Textfilter über die Anzahl der gedruckten Zeilen auch die Anzahl der von Ihnen gedruckten Seiten ermitteln. Der Textfilter wird mit folgenden Argumenten gestartet:
filter-name [-c] -w width -l length -i indent -n login -h host acct-file
Die einzelnen Argumente haben folgende Bedeutung:
-c
Notwendig, wenn lpr -l
verwendet
wird.
Der Wert der in /etc/printcap festgelegten Option pw (page width). In der Voreinstellung ist dieser Wert auf 132 gesetzt.
Der Wert der pl-Fähigkeit (page length), Voreinstellung 66.
Der durch lpr -i
festgelegte
Einzug, Voreinstellung 0.
Der Name des Benutzers, der die Datei druckt.
Der Rechner, auf dem der Druckauftrag gestartet wurde.
Der Name der Verrechnungsdatei, in der die Ergebnisse der af-Fähigkeit gespeichert werden.
Ein Konvertierungsfilter konvertiert verschiedene Dateiformate in ein Format, das Ihr Drucker auf Papier ausgeben kann. So kann etwa der ditroff-Schriftsatz nicht direkt gedruckt werden, daher müssen Sie einen Konvertierungsfilter installieren, um diese Daten in ein Format zu bringen, das Ihr Drucker verarbeiten und drucken kann. Der Abschnitt Konvertierungsfilter enthält ausführliche Informationen zu diesen Filtern. Konvertierungsfilter können auch zur Verrechnung verwendet werden. Sie werden mit folgenden Argumenten gestartet:
filter-name -x pixel-width -y pixel-height -n login -h host acct-file
pixel-width ist der Wert der px-Fähigkeit (Voreinstellung 0), während pixel-height dem Wert der py-Fähigkeit (Voreinstellung ebenfalls 0) entspricht.
Ausgabefilter werden nur verwendet, wenn keine Textfilter vorhanden sind oder wenn Deckblätter benötigt werden. Der Abschnitt Ausgabefilter enthält weitere Informationen. Ausgabefilter unterstützen nur zwei Argumente:
filter-name -w width -l length
Beide Argumente entsprechen den Optionen -w
und -l
der Textfilter.
Alle Filter sollten mit folgenden Rückgabewerten (Exitcodes) beendet werden:
Der Filter hat die Datei erfolgreich gedruckt.
Der Filter war nicht in der Lage, die Datei zu drucken und meldet diesen Exitcode an LPD, um die Datei erneut zu drucken. LPD startet daraufhin den Filter erneut.
Der Filter war nicht in der Lage, die Datei zu drucken. Bei diesem Exitcode soll LPD aber nicht versuchen, die Datei erneut zu drucken, sondern den Druckauftrag verwerfen.
/usr/libexec/lpr/lpf, der mit FreeBSD gelieferte Textfilter, nutzt die Argumente page width und page length, um festzulegen, wann ein Seitenumbruch (form feed) gesendet werden soll sowie zur Verrechnung von Druckaufträgen. Dazu werden der Benutzername, der für den Druckauftrag verwendete Rechner sowie die Verrechnungsdatei ausgewertet, um die entsprechenden Einträge zu erstellen.
Wenn Sie auf der Suche nach Filtern sind, achten Sie darauf, dass diese LPD-kompatibel sind. Dazu müssen diese die oben beschriebenen Argumente unterstützen. Wenn Sie planen, Ihre Filter selbst zu erstellen, müssen diese ebenfalls die gleichen Argumente und Exitcodes unterstützen.
Sie sind der alleinige Benutzer Ihres Computers und Ihres PostScript-Druckers und Sie sind sich sicher, dass Sie niemals normalen Text an Ihren Drucker senden werden? Außerdem werden Sie niemals ein Programm verwenden, um normalen Text auszudrucken? Nur wenn dies alles zutrifft, können Sie diesen Abschnitt überspringen.
Wollen Sie allerdings sowohl PostScript als auch normalen Text drucken, müssen Sie Ihren Drucker zuvor entsprechend konfigurieren. Dazu muss Ihr Textfilter in der Lage sein, zu unterscheiden, ob es sich bei einem ankommenden Druckauftrag um normalen Text oder um PostScript-Daten handelt. Jeder PostScript-Druckauftrag muss mit den Zeichen %! beginnen (sehen Sie in Ihrem Druckerhandbuch nach, ob Ihr Drucker weitere Sprachen unterstützt). Sind dies die beiden ersten Zeichen eines Druckauftrages, so handelt es sich um PostScript-Daten, die direkt gedruckt werden können. Fehlen diese Zeichen allerdings, muss der Textfilter den Inhalt der Datei nach PostScript konvertieren, bevor die Datei gedruckt werden kann.
Wie funktioniert diese Unterscheidung?
Haben Sie einen seriellen Drucker, können Sie lprps installieren. lprps ist ein PostScript-Druckerfilter, der eine Zweiwegekommunikation mit einem Drucker ermöglicht. Er aktualisiert die Druckerstatusdatei mit Protokollinformationen des Druckers. Dadurch sind Anwender und Administratoren in der Lage, den genauen Zustand des Druckers zu prüfen (durch Meldungen wie “toner low” oder “paper jam”). Wichtiger ist allerdings, dass lprps psif enthält, ein Programm, das feststellen kann, ob ein ankommender Druckauftrag normalen Text enthält. Ist dies der Fall, wird textps (das ebenfalls mit lprps geliefert wird) aufgerufen und die Datei nach PostScript konvertiert. Danach kann lprps die Datei an den Drucker senden.
lprps ist in der FreeBSD Ports-Sammlung enthalten. Je nach der von Ihnen verwendeten Papiergröße installieren Sie dazu den Port print/lprps-a4 oder print/lprps-letter. Nach der Installation müssen Sie nur noch den Pfad zum Programm psif angeben, das als Teil von lprps installiert wird. Haben Sie lprps über die Ports-Sammlung installiert, fügen Sie folgende Zeile in den Eintrag Ihres PostScript-Druckers in /etc/printcap ein:
:if=/usr/local/libexec/psif:
Zusätzlich sollten Sie die rw-Fähigkeit aktivieren, um LPD im Schreib- und Lesemodus zu öffnen.
Haben Sie hingegen einen parallelen PostScript-Drucker, was eine Zweiwegekommunikation mit Ihrem Drucker (auf die lprps angewiesen ist) unmöglich macht, können Sie das folgende Shell-Skript verwenden:
#!/bin/sh # # psif - Drucke PostScript oder normalen Text auf einem PostScript-Drucker # Script-Version; das ist NICHT die mit lprps gelieferte Version! # Installiert unter: /usr/local/libexec/psif # IFS="" read -r first_line first_two_chars=`expr "$first_line" : '\(..\)'` if [ "$first_two_chars" = "%!" ]; then # # PostScript - einfach drucken. # echo "$first_line" && cat && printf "\004" && exit 0 exit 2 else # # Normaler Text - zuerst konvertieren, dann drucken. # ( echo "$first_line"; cat ) | /usr/local/bin/textps && printf "\004" && exit 0 exit 2 fi
Für dieses Skript wurde textps als seperates Programm installiert, um normalen Text nach PostScript zu konvertieren. Sie können aber auch jeden anderen Text-nach-PostScript-Konverter verwenden. Die FreeBSD Ports-Sammlung enthält mit a2ps ein umfangreiches Programm zur Konvertierung von normalem Text nach PostScript.
Bei PostScript handelt es sich um den de facto-Standard für hochwertigen Schriftsatz und Druck. Leider ist PostScript aber auch ein teurer Standard. Glücklicherweise hat Aladdin Enterprises daher eine freie PostScript-ähnliche Implementierung namens Ghostscript entwickelt, die auch unter FreeBSD lauffähig ist. Ghostscript kann fast jede PostScript-Datei lesen und auf den verschiedensten Geräten ausgeben, darunter auch auf vielen Nicht-PostScript-Druckern. Durch die Installation von Ghostscript und die Nutzung eines speziellen Textfilters erreichen Sie, dass sich Ihr Nicht-PostScript-Drucker wie ein echter PostScript-Drucker verhält.
Ghostscript ist in verschiedenen Versionen in der FreeBSD Ports-Sammlung enhalten, die am häfigsten verwendete Version ist print/ghostscript-gpl.
Um PostScript zu emulieren, muss der Textfilter erkennen, ob er eine PostScript-Datei drucken soll. Ist dies nicht der Fall, wird die Datei direkt an den Drucker geschickt. Anderenfalls wird die Datei an Ghostscript übergeben, das die Datei in ein Format konvertiert, das Ihr Drucker versteht.
Dazu ein Beispiel. Das folgende Skript ist ein Textfilter für den Drucker
DeskJet 500 von Hewlett Packard. Nutzen Sie einen anderen Drucker, müssen Sie die
Option -sDEVICE
beim Aufruf von gs (Ghostscript) entsprechend anpassen. Eine Liste der von
Ghostscript unterstützten Geräte erhalten Sie
durch die Eingabe von gs -h
auf der Kommandozeile.
#!/bin/sh # # ifhp - Ghostscript-emuliertes PostScript auf einem HP DeskJet 500 drucken # Installiert unter: /usr/local/libexec/ifhp # # LF als CR+LF behandeln (um einen "Treppeneffekt" auf HP/PCL-Drucker # zu vermeiden) # printf "\033&k2G" || exit 2 # # Lies die ersten zwei Zeichen der Datei # IFS="" read -r first_line first_two_chars=`expr "$first_line" : '\(..\)'` if [ "$first_two_chars" = "%!" ]; then # # Oh. Es ist PostScript; mit Ghostscript konvertieren, danach drucken. # /usr/local/bin/gs -dSAFER -dNOPAUSE -q -sDEVICE=djet500 \ -sOutputFile=- - && exit 0 else # # Normaler Text oder HP/PCL, einfach direkt drucken. Ans Ende setzen wir # einen Seitenumbruch (also ein Form Feed), damit auch die letzte Seite # ausgeworfen wird. # echo "$first_line" && cat && printf "\033&l0H" && exit 0 fi exit 2
Zuletzt müssen Sie LPD noch durch die if-Fähigkeit über den neuen Filter informieren:
:if=/usr/local/libexec/ifhp:
Das ist alles. Ab sofort sollte sowohl ein lpr normaler.text als auch ein lpr wasauchimmer.ps funktionieren und beide Dateien sollten problemlos gedruckt werden.
Nachdem Sie Ihren Drucker wie unter Einfache Drucker-Konfiguration eingerichtet haben, wollen Sie wahrscheinlich einige Konvertierungsfilter installieren, damit Sie (abgesehen von ASCII-Text) auch Ihre Lieblings-Dateiformate drucken können.
Konvertierungsfilter erleichtern das Drucken von verschiedenen Dateiformaten. Nehmen wir beispielsweise an, dass Sie sehr viel mit dem TeX-Satzsystem arbeiten und über einen PostScript-Drucker verfügen. Eine vom TeX-System erzeugte DVI-Datei kann erst dann gedruckt werden, nachdem diese nach PostScript konvertiert wurde. Dazu geben Sie Folgendes ein:
% dvips seaweed-analysis.dvi % lpr seaweed-analysis.ps
Haben Sie einen Konvertierungsfilter für DVI-Dateien installiert, können Sie die manuelle Konvertierung überspringen, da dies nun LPD für Sie erledigt. Wollen Sie eine DVI-Datei drucken, geben Sie nur noch den folgenden Befehl ein:
% lpr -d
seaweed-analysis.dvi
Durch die Verwendung der Option -d
wurde LPD angewiesen, unsere DVI-Datei vor dem Druck zu
konvertieren. Der Abschnitt Formatierungs-
und Konvertierungsoptionen beschreibt die dabei möglichen Optionen.
Für jede Konvertierungsoption, die Ihr Drucker unterstützen soll, müssen Sie einen eigenen Konvertierungsfilter installieren und dessen Pfad in der Datei /etc/printcap angeben. Ein Konvertierungsfilter verhält sich im Prinzip wie ein Textfilter bei einer einfachen Druckerkonfiguration (lesen Sie dazu auch den Abschnitt Den Textfilter installieren), allerdings konvertiert er die Datei in ein Format, das Ihr Drucker versteht, anstatt normalen Text zu drucken.
Sie sollten nur Filter installieren, die Sie auch benötigen. Wenn Sie sehr viele DVI-Dateien drucken, sollten Sie auch einen DVI-Konvertierungsfilter installieren. Müssen Sie viele troff-Daten drucken, ist ein troff-Filter hilfreich.
Die folgende Tabelle listet die von LPD unterstützten Filter sowie die Einträge in /etc/printcap auf, mit denen Sie diese Fähigkeiten aktivieren. Zusätzlich wird angegeben, wie Sie lpr jeweils aufrufen müssen:
Dateityp | /etc/printcap-Fähigkeit | lpr-Option |
---|---|---|
cifplot | cf | -c |
DVI | df | -d |
plot | gf | -g |
ditroff | nf | -n |
FORTRAN-Text | rf | -f |
troff | tf | -f |
Rasterdaten | vf | -v |
Normaler Text | if | keine, -p , or -l |
Wollen Sie also lpr -d
verwenden, muss die df-Fähigkeit in /etc/printcap aktiviert sein.
Obwohl manche Leute etwas anderes behaupten, sind Formate wie FORTRAN-Text und
-Plot inzwischen nahezu obsolet. Wenn Sie diese Formate dennoch benötigen,
installieren Sie einfach einen angepassten Filter. Wollen Sie beispielsweise zwar
Printerleaf-Dateien (also Dateien des Desktop Publishing-Programms von Interleaf),
aber keine Plotdateien drucken, so können Sie einen
Printerleaf-Konvertierungsfilter installieren, der es durch die Aktivierung der gf-Fähigkeit erlaubt, diese Dateien direkt zu drucken. Nun
müssen Sie Ihren Mitarbeitern nur noch mitteilen, dass lpr -g
nun für “drucke
Printerleaf-Dateien” steht.
Da Konvertierungsfilter nicht zum Basissystem von FreeBSD gehören, sollten diese unter /usr/local installiert werden. Häufig wird das Verzeichnis /usr/local/libexec verwendet, da es sich bei Konvertierungsfiltern um spezielle Programme handelt, die nur von LPD, aber nicht von einem normalen Benutzer gestartet werden.
Um einen Konvertierungsfilter zu aktivieren, müssen Sie dessen Pfad zusätzlich zur benötigten Fähigkeit in der Datei /etc/printcap eintragen.
In unserem Beispiel wollen wir einen DVI-Konvertierungsfilter für den Drucker bamboo installieren. Unsere bereits bekannte /etc/printcap wurde allerdings um die df-Fähigkeit für den Drucker bamboo erweitert:
# # /etc/printcap des Rechners rose - neuer df-Filter für bamboo # rattan|line|diablo|lp|Diablo 630 Line Printer:\ :sh:sd=/var/spool/lpd/rattan:\ :lp=/dev/lpt0:\ :if=/usr/local/libexec/if-simple: bamboo|ps|PS|S|panasonic|Panasonic KX-P4455 PostScript v51.4:\ :sh:sd=/var/spool/lpd/bamboo:\ :lp=/dev/ttyu5:ms#-parenb cs8 clocal crtscts:rw:\ :if=/usr/local/libexec/psif:\ :df=/usr/local/libexec/psdf:
Beim DVI-Filter handelt es sich um ein Shell-Skript namens /usr/local/libexec/psdf:
#!/bin/sh # # psdf - DVI-nach-PostScript Druckerfilter # Installiert unter: /usr/local/libexec/psdf # # Wird von lpd aktiviert, wenn der Nutzer lpr -d eingibt. # exec /usr/local/bin/dvips -f | /usr/local/libexec/lprps "$@"
Dieses Skript startet dvips im Filtermodus (durch das
Argument -f
wird der Druckauftrag über die
Standardeingabe entgegengenommen). Danach wird der PostScript-Druckerfilter lprps
(lesen Sie dazu auch den Abschnitt Drucken von
reinen Textdateien auf einem PostScript-Drucker)
mit den von LPD übergebenen Argumenten gestartet.
Das lprps-Werkzeug wiederum nutzt diese Argumente, um die
gedruckten Seiten zu verrechnen.
Da es keine verbindliche Prozedur zur Installation eines Druckerfilters gibt, folgen nun weitere Beispiele in diesem Abschnitt. Verwenden Sie diese, um Ihre eigenen Filter zu erstellen. Falls ein Filter Ihren Anforderungen bereits entspricht, können Sie ihn auch direkt verwenden.
Das erste Beispiel beschreibt einen Konvertierungsfilter für GIF-Dateien für den Drucker LaserJet III-Si von Hewlett Packard:
#!/bin/sh # # hpvf - Konvertiert GIF-Dateien nach HP/PCL, danach wird gedruckt. # Installiert unter: /usr/local/libexec/hpvf PATH=/usr/X11R6/bin:$PATH; export PATH giftopnm | ppmtopgm | pgmtopbm | pbmtolj -resolution 300 \ && exit 0 \ || exit 2
Dieser Filter konvertiert eine GIF-Datei in eine portable Anymap, diese in ein portables Graustufenbild, dieses wiederum in eine portable Bitmap, die schließlich in ein LaserJet/PCL-kompatibles Format umgewandelt wird.
/etc/printcap muss für einen Drucker, der diesen Filter nutzen will, folgenden Eintrag enthalten:
# # /etc/printcap des Rechners orchid # teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\ :lp=/dev/lpt0:sh:sd=/var/spool/lpd/teak:mx#0:\ :if=/usr/local/libexec/hpif:\ :vf=/usr/local/libexec/hpvf:
Das folgende Skript ist ein Konvertierungsfilter, der das Drucken von troff-Daten des groff-Textsatzsystems auf dem PostScript-Drucker bamboo ermöglicht:
#!/bin/sh # # pstf - Konvertiert groff's troff-Daten nach PS, dann wird gedruckt. # Installiert unter: /usr/local/libexec/pstf # exec grops | /usr/local/libexec/lprps "$@"
Dieses Skript nutzt wiederum lprps, um mit dem Drucker zu kommunizieren. Wäre der Drucker an einem parallelen Port angeschlossen, würde das Skript so aussehen:
#!/bin/sh # # pstf - Konvertiert groff's troff-Daten nach PS, danach wird gedruckt. # Installiert unter: /usr/local/libexec/pstf # exec grops
Das ist alles. Um den Filter verwenden zu können, müssen Sie ihn allerdings noch in /etc/printcap aktivieren:
:tf=/usr/local/libexec/pstf:
Das nächste Skript ist ein FORTRAN-Textfilter für jeden Drucker, der normalen Text direkt drucken kann und der hier für den Drucker teak installiert wird:
#!/bin/sh # # hprf - FORTRAN-Textfilter für den Drucker LaserJet 3si: # Installiert unter: /usr/local/libexec/hprf # printf "\033&k2G" && fpr && printf "\033&l0H" && exit 0 exit 2
Zusätzlich benötigen wir wiederum einen Eintrag in /etc/printcap, um diesen Filter für den Drucker teak zu aktivieren:
:rf=/usr/local/libexec/hprf:
Das letzte Beispiel ist etwas komplexer. Es soll ein DVI-Filter für den bereits erwähnten LaserJet-Drucker teak installiert werden. Der erste Teil ist einfach: Sie müssen den Pfad des DVI-Filters in /etc/printcap eintragen:
:df=/usr/local/libexec/hpdf:
Nun kommt der schwierige Teil: Sie müssen den Filter funktionsfähig machen. Dazu benötigen Sie einen DVI-nach-LaserJet/PCL-Konverter. Glücklicherweise enthält die FreeBSD Ports-Sammlung mit print/dvi2xx ein solches Programm. Nach der Installation des Pakets verfügen wir über das Programm dvilj2p, das zur Konvertierung von DVI-Daten in zu den Druckern LaserJet IIp, LaserJet III, sowie LaserJet 2000 kompatible Codes benötigt wird.
Durch den Einsatz von dvilj2p wird der Filter hpdf relativ komplex, da dvilj2p nicht von der Standardeingabe lesen kann, sondern als Eingabe einen Dateinamen erwartet. Zusätzlich muss der Dateiname auf .dvi enden, daher ist die Verwendung von /dev/fd/0 als Standardeingabe problematisch. Wir können diese Problem aber umgehen, indem wir einen temporären Dateinamen symbolisch nach /dev/fd/0 linken. Dadurch wird dvilj2p gezwungen, dennoch von der Standardeingabe zu lesen.
Das letzte Problem, das wir noch lösen müssen, ist, dass wir /tmp nicht als temporären Link verwenden können. Symbolische Links gehören dem User sowie der Gruppe bin. Der Filter läuft aber als User daemon. Außerdem ist /tmp durch ein Sticky-Bit gesichert. Daher kann der Filter den Link zwar erzeugen, ein Aufräumen ist aber nicht mehr möglich, weil sich die Eigentümer des Filters und des temporären Verzeichnisses unterscheiden.
Daher legt der Filter den symbolischen Link im Arbeitsverzeichnis an, das gleichzeitig als Spooling-Verzeichnis dient (festgelegt durch die Aktivierung der sd-Fähigkeit in /etc/printcap). Das Arbeitsverzeichnis ist ein idealer Ort für den Filter, insbesondere da dieses (manchmal) sogar über mehr freien Speicherplatz als /tmp verfügt.
Mit diesen Informationen sind wir nun in der Lage, den Filter zu entwickeln:
#!/bin/sh # # hpdf - DVI-Daten auf einen HP/PCL-Drucker drucken # Installiert unter: /usr/local/libexec/hpdf PATH=/usr/local/bin:$PATH; export PATH # # Eine Funktion zum Aufräumen unserer temporären Dateien. # Diese finden sich im Arbeitsverzeichnis, das wir auch als # Spooling-Verzeichnis für unseren Drucker verwenden werden. # cleanup() { rm -f hpdf$$.dvi } # # Eine Funktion, um fatale Fehler zu behandeln. Dazu die Meldung # ausgeben, danach ein exit 2. Dadurch weiß LPD, dass es # den Auftrag nicht noch einmal drucken soll. # fatal() { echo "$@" 1>&2 cleanup exit 2 } # # Wenn ein Anwender den Auftrag entfernt, sendet LPD ein SIGINT, daher # wollen wir SIGINT und einige andere Signale abfangen (trappen), um # nach der Konvertierung aufräumen zu können. # trap cleanup 1 2 15 # # Bevor wir anfangen, räumen wir noch auf. Sicher ist sicher. # cleanup # # Die DVI-Eingabedatei auf die Standardeingabe linken (die zu druckende # Datei). # ln -s /dev/fd/0 hpdf$$.dvi || fatal "Konnte Symlink nicht anlegen!" # # Umwandeln: LF = CR+LF # printf "\033&k2G" || fatal "Konnte Drucker nicht initialisieren!" # # Konvertieren und drucken. Da der Rückgabewert von dvilj2p # unzuverlässig ist, ignorieren wir ihn einfach. # dvilj2p -M1 -q -e- dfhp$$.dvi # # Aufräumen und beenden. # cleanup exit 0
Alle in diesem Abschnitt besprochenen Konvertierungsfilter sind zwar sehr hilfreich, allerdings müssen Sie nach wie vor bei jedem Aufruf von lpr(1) angeben, welchen Filter sie verwenden wollen, was mit der Zeit sicher nervend wird. Schlimmer ist allerdings, dass die Auswahl eines unpassenden Filters dazu führen kann, dass Sie Hunderte Seiten Papier ausdrucken.
Statt also Konvertierungsfilter zu installieren, könnten Sie den Textfilter (der ohnehin der Standardfilter ist) verwenden, um den zu druckenden Dateityp zu erkennen und anschließend den korrekten Konvertierungsfilter auszuwählen. Um den Dateityp zu bestimmen, können Sie beispielsweise file verwenden. Leider ist es bei einigen Dateitypen problematisch, diese zu unterscheiden. Daher könnten Sie für diese Dateitypen dennoch einen Konvertierungsfilter installieren.
Die FreeBSD Ports-Sammlung enthält mit apsfilter (print/apsfilter) einen Textfilter, der diese automatische Konvertierung durchführen kann. Er ist in der Lage, normalen Text, PostScript, DVI und beinahe jede Art von Datei zu erkennen, diese zu konvertieren und auf Ihren Drucker auszugeben.
LPD unterstützt noch eine weitere Filterart, die sogenannten Ausgabefilter. Diese sind – analog zu einem Textfilter – für den Druck von normalem Text ausgelegt, allerdings verfügen sie im Vergleich zu diesen nur über sehr eingeschränkte Fähigkeiten. Wenn Sie einen Ausgabefilter (aber keinen Textfilter) verwenden, dann
startet LPD nur einen Ausgabefilter für den kompletten Druckauftrag, statt für jede Datei des Auftrags einen eigenen Filter zu starten.
kümmert sich LPD nicht darum, den Beginn oder das Ende einer Datei innerhalb des Druckauftrages zu finden.
übergibt LPD weder den Benutzer- noch den Rechnernamen desjenigen, der den Druckauftrag erteilt hat, an den Ausgabefilter, was eine Verrechnung von Druckaufträgen unmöglich macht. Ausgabefilter unterstützen insgesamt nur zwei Argumente:
filter-name -w width -l length
width basiert auf der pw-Fähigkeit, length hingegen auf der pl-Fähigkeit des gewählten Druckers.
Lassen Sie sich von dieser angeblichen Einfachheit eines Ausgabefilters nicht täuschen. Ausgabefilter sind beispielsweise nicht dazu in der Lage, jede Datei eines Druckauftrages auf einer neuen Seite zu drucken. Dazu benötigen Sie einen Textfilter (die im Abschnitt Den Textfilter installieren beschrieben werden). Außerdem sind Ausgabefilter in Wirklichkeit komplexer, da sie den gesendeten Bytestrom nicht nur auf Sonderzeichen hin untersuchen müssen, sondern auch die Übertragung von Signalen für LPD übernehmen müssen.
Sie benötigen Ausgabefilter aber dann, wenn Sie Deckblätter drucken wollen, da dazu Escape-Sequenzen und Initialisierungsstrings erforderlich sind. (Es ist allerdings nicht möglich, den Druck dieser Deckblätter zu verrechnen, da LPD keine Benutzer- oder Rechnerinformationen an den Ausgabefilter übergibt.)
LPD kann für den gleichen Drucker sowohl Ausgabefilter als auch Textfilter verwenden. In solchen Fällen verwendet LPD den Ausgabefilter nur für den Druck von Deckblättern (die im Abschnitt Deckblätter näher beschrieben werden). Nach dem Druck des Deckblattes erwartet LPD, dass sich der Ausgabefilter selbst beendet. Dazu werden zwei Bytes an den Ausgabefilter gesendet: ASCII 031, gefolgt von ASCII 001. Wenn ein Ausgabefilter diese zwei Bytes (031, 001) empfängt, sendet er das Signal SIGSTOP an sich selbst. Nachdem LPD den Rest des Druckauftrages erledigt hat, wird der Ausgabefilter erneut gestartet, indem ein SIGCONT an den Ausgabefilter gesendet wird.
Haben Sie nur einen Ausgabefilter, aber keinen Textfilter installiert, dann verwendet LPD den Ausgabefilter auch für den Druck von normalem Text. Wie bereits erwähnt, werden dabei allerdings alle Dateien des Druckauftrags unmittelbar hintereinander gedruckt, Seitenumbrüche oder ein zusätzlicher Papiervorschub sind also nicht möglich. Da dieses Verhalten von Ihnen wahrscheinlich nicht gewünscht wird, werden Sie in fast allen Fällen einen zusätzlichen Textfilter benötigen.
Der weiter oben beschriebene Textfilter lpf kann auch als Ausgabefilter verwendet werden. Wenn Sie nur einen funktionierenden Ausgabefilter benötigen, aber nicht den dafür benötigten Code (zur Zeichenerkennung und zum Senden von Signalen) schreiben wollen, sollten Sie sich lpf näher ansehen. Sie können lpf auch in ein Shell-Skript einbinden, um von Ihrem Drucker benötigte Initialisierungscodes zu verarbeiten.
Der Textfilter (Eingabefilter) /usr/libexec/lpr/lpf
wird bereits mit FreeBSD geliefert. Er erlaubt das Einrücken der Ausgabe
(über lpr -i
), die Übergabe
von Zeichen-Literalen (über lpr -l
), das Anpassen der Druckposition bei gelöschten
Zeichen (Backspaces) oder Tabulatoren, sowie die
Verrechnung gedruckter Seiten. Zusätzlich kann dieser Textfilter auch als
Ausgabefilter arbeiten.
lpf ist für viele verschiedene Druckumgebungen geeignet. Zwar ist dieser Textfilter nicht in der Lage, Initialisierungssequenzen an einen Drucker zu senden, dieses Problem kann allerdings durch das Schreiben und Ausführen eines Shell-Skripts (das diese Funktion übernimmt) und das anschließende Aufrufen von lpf gelöst werden.
Damit Sie lpf für die Verrechnung von Druckaufträgen einsetzen können, müssen Sie die korrekten Werte für die pw- und pl-Fähigkeiten in /etc/printcap eintragen. lpf verwendet diese Werte, um festzustellen, wieviel Text auf eine Seite passt und wieviele Seiten im Druckauftrag enthalten sind. Weitere Informationen zur Verrechnung der Druckernutzung enthält der Abschnitt Die Druckernutzung verrechnen.
Wenn Sie viele Benutzer mit verschiedenen Druckern verwalten müssen, sollten Sie Deckblätter als notwendiges Übel akzeptieren.
Deckblätter (manchmal auch als Bannerseiten oder burst pages bezeichnet) geben an, wem die Ausgabe eines Druckauftrags gehört. Sie werden normalerweise in großen fetten Buchstaben gedruckt, manchmal sogar mit zusätzlicher Umrandung, damit man sie leichter von den tatsächlichen Seiten eines Druckauftrages unterscheiden kann. Der Nachteil von Deckblättern ist allerdings, dass es sich dabei um eine zusätzliche zu druckende Seite handelt, die in der Regel bereits nach wenigen Minuten wieder im Papierkorb landet. Da aber für jeden Druckauftrag nur ein einziges Deckblatt gedruckt wird, ist der Papierverbrauch in den meisten Fällen tolerierbar.
Das LPD-System kann Deckblätter automatisch erzeugen, wenn Ihr Drucker normalen Text direkt drucken kann. Haben Sie hingegen einen PostScript-Drucker, benötigen Sie ein externes Programm, um die Deckblätter zu generieren (Lesen Sie dazu auch den Abschnitt Deckblätter auf PostScript-Druckern erzeugen.).
Im Abschnitt Einfache Drucker-Konfiguration haben wir die Ausgabe von Deckblättern durch die die Angabe der Option sh (suppress header) in /etc/printcap deaktiviert. Um die Ausgabe von Deckblättern wieder zu aktivieren, müssen Sie daher die sh-Fähigkeit wieder entfernen.
Das klingt zu einfach? Wo ist der Haken?
Sie haben recht. Es ist möglich, dass Sie einen Ausgabefilter verwenden müssen, um die nötigen Initialisierungsstrings an den Drucker zu senden. Das folgende Beispiel beschreibt einen Ausgabefilter für PCL-kompatible Drucker von Hewlett Packard:
#!/bin/sh # # hpof - Ausgabefilter für PCL-kompatible Drucker von Hewlett Packard # Installiert unter: /usr/local/libexec/hpof printf "\033&k2G" || exit 2 exec /usr/libexec/lpr/lpf
Geben Sie den Pfad des Ausgabefilters über die of-Fähigkeit an. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Ausgabefilter.
Das nächste Beispiel beschreibt die Datei /etc/printcap des bereits erwähnten Druckers teak. Allerdings sind nun die Ausgabe von Deckblättern sowie der vorhin beschriebene Ausgabefilter enthalten:
# # /etc/printcap für den Rechner orchid # teak|hp|laserjet|Hewlett Packard LaserJet 3Si:\ :lp=/dev/lpt0:sd=/var/spool/lpd/teak:mx#0:\ :if=/usr/local/libexec/hpif:\ :vf=/usr/local/libexec/hpvf:\ :of=/usr/local/libexec/hpof:
Wenn ein Anwender nun einen Druckauftrag an den Drucker teak schickt, wird für jeden Druckauftrag ein Deckblatt
erstellt. Benötigt ein Anwender keine Deckblätter, kann er die Ausgabe dieser
Seiten durch die Verwendung von lpr -h
unterdrücken. Weitere, für die Ausgabe von
Deckblättern interessante lpr(1)-Optionen
finden Sie im Abschnitt Deckblattoptionen.
Anmerkung: LPD verwendet ein Form Feed, um das Deckblatt abzuschließen. Wenn Ihr Drucker ein anderes Zeichen verwendet, um eine Seite auszuwerfen, geben Sie dieses über die ff-Fähigkeit in /etc/printcap an.
Haben Sie die Ausgabe von Deckblättern aktiviert, gibt LPD eine ganze Seite in großen Buchstaben aus, die den Anwender, den verwendeten Rechner sowie den Druckauftrag beschreiben. Das folgende Beispiel ist ein Deckblatt für den Druckauftrag “outline”, der von kelly auf dem Rechner rose erstellt wurde:
k ll ll k l l k l l k k eeee l l y y k k e e l l y y k k eeeeee l l y y kk k e l l y y k k e e l l y yy k k eeee lll lll yyy y y y y yyyy ll t l i t l oooo u u ttttt l ii n nnn eeee o o u u t l i nn n e e o o u u t l i n n eeeeee o o u u t l i n n e o o u uu t t l i n n e e oooo uuu u tt lll iii n n eeee r rrr oooo ssss eeee rr r o o s s e e r o o ss eeeeee r o o ss e r o o s s e e r oooo ssss eeee Job: outline Date: Sun Sep 17 11:04:58 1995
LPD fügt ein Form Feed an diesen Text an, damit der eigentliche Druckauftrag auf einer neuen Seite gestartet wird (es sei denn, Sie haben die sf-Fähigkeit (suppress form feeds) des jeweiligen Druckers in /etc/printcap aktiviert).
Wenn Sie dies wüschen, kann LPD auch nur ein kurzes Deckblatt ausgeben. Dazu verwenden Sie die Option sb (short banner) in /etc/printcap. Dadurch erhalten Sie ein Deckblatt ähnlich dem folgenden:
rose:kelly Job: outline Date: Sun Sep 17 11:07:51 1995
In der Voreinstellung druckt LPD zuerst das Deckblatt und danach den eigentlichen Druckauftrag. Um diese Reihenfolge umzukehren, geben Sie die Option hl (header last) in /etc/printcap ans.
Wenn Sie die in LPD eingebaute Funktion zur Erstellung von Deckblättern verwenden, werden Sie auf folgendes Paradigma stoßen: Deckblätter müssen kostenlos sein.
Warum ist das so?
Weil der Ausgabefilter das einzige externe Programm ist, das zum Zeitpunkt der
Erstellung des Deckblatts eine Verrechnung durchführen könnte. Da Ausgabefilter
aber weder über Benutzer- noch über
Rechnerinformationen verfügen, ist es nicht möglich, einen
Druckauftrag einem bestimmten Benutzer zuzuordnen. Da ein Benutzer die Ausgabe von
Deckblättern über lpr -h
unterdrücken kann, ist es auch nicht möglich, die Vorgabe “verrechne eine
zusätzliche Seite” in den Text- oder Konvertierungsfilter (die über die zur
Verrechnung nötigen Benutzer- und Rechnerinformationen verfügen) aufzunehmen,
weil Benutzer sonst für Deckblätter bezahlen müssten, die sie nicht gedruckt
haben.
Es ist ebenfalls nicht
ausreichend, jeden Filter eigene Deckblätter erzeugen zu lassen (und
sie dadurch verrechnen zu können). Wollte ein Benutzer durch ein lpr -h
die Ausgabe eines
Deckblattes unterdrücken, würde dieses nun trotzdem verrechnet werden, da LPD keine Informationen über die Verwendung der Option
-h
an einen Filter weitergibt.
Welche Möglichkeiten habe ich nun?
Sie können:
Das Paradigma von LPD einfach akzeptieren und die Deckblätter gratis abgeben.
Eine alternatives Drucksystem wie LPRng installieren. Der Abschnitt Alternativen zum Standard-Drucksystem beschreibt verschiedene Drucksysteme, die LPD ersetzen können.
Schreiben Sie einen intelligenten Ausgabefilter. Normalerweise kümmert sich ein Ausgabefilter nur um die Initialisierung des Druckers oder um eine einfache Zeichenkonvertierung. Außerdem eignet er sich für die Ausgabe von Deckblättern und normalem Text, wenn Sie keinen Text- oder Eingabefilter installiert haben. Haben Sie allerdings einen Textfilter installiert, verwendet LPD Ausgabefilter nur für die Ausgabe von Deckblättern. Ein Ausgabefilter kann den Text des von LPD erzeugten Deckblattes untersuchen, um festzustellen, welcher Benutzer und welcher Rechner den Druckauftrag gestartet hat. Leider weiß der Ausgabefilter auch mit dieser Methode nicht, welche Datei er zur Verrechnung verwenden soll (da der Name dieser Datei durch die af-Fähigkeit übergeben wird). Wenn Sie eine Standard-Verrechnungsdatei verwenden, können Sie diese in den Ausgabefilter einbauen. Um den Text des Deckblattes zu untersuchen, verwenden Sie die sh-Fähigkeit (short header) in /etc/printcap. Falls Ihnen das zuviel Aufwand ist, freuen sich Ihre Benutzer sicher darüber, wenn Sie ihnen den kostenlosen Druck von Deckblättern erlauben.
In der Regel erzeugt LPD ein Deckblatt mit normalem Text, das für viele verschiedene Drucker geeignet ist. Da PostScript-Drucker normalen Text aber nicht drucken können, ist die LPD-Funktion zur Erstellung von Deckblättern auf diesen Drucker relativ sinnlos.
Es sei denn, jeder Text- und Konvertierungsfilter erzeugt über den Benutzer- und
Rechnernamen sein eigenes, für den jeweiligen Drucker geeignetes Deckblatt. Das
Problem dieser Methode ist allerdings, dass ein Anwender auch dann ein
Deckblatt erhält, wenn er dies über lpr -h
verhindern wollte.<