Die dynamische Anwendungsverteilung für IIOP- (Internet InterORB Protocol), JMS- (Java Message Service) und HTTP-Anforderungen wird durch die Kooperation verschiedener Produktkomponenten erreicht. Zu diesen Komponenten gehören dynamische Cluster, der On Demand Router (ODR) und zugehörige autonome Manager sowie der Controller für die Verteilung von Anwendungen. Schwankungen im Anforderungsaufkommen für Anwendungen wird auf der Seite des Anwendungsservers mit der Funktion für die Verteilung von Anwendungen entgegengetreten, die die Integrität der definierten Geschäftsziele sicherstellt.
Die Verteilung von Anwendungen ist eine natürliche Erweiterung der Funktion für die Ordnung von Anforderungsflüssen nach Prioritäten. Während der ODR und die zugehörigen autonomen Manager sicherstellen, dass die Workloads der definierten Richtlinie entsprechen, sorgt die Funktion für die Verteilung von Anwendungen dafür, dass stets genügend Anwendungen und Knoten, auf denen die Anwendungen ausgeführt werden, für die eingehenden Anforderungen vorgehalten werden. Bei weniger Workload werden nur wenig Instanzen im Ressourcenpool vorgehalten. Sobald die Workload zunimmt, wird die Anzahl der aktiven Anwendungsinstanzen entsprechend erhöht.
Die folgende Abbildung stellt den Prozess der Anwendungsverteilung für ein Aktienhandelsunternehmen zu Zeiten mit geringer Workload dar, d. h., der Anforderungsfluss findet zu einer Zeit geringer Systemauslastung statt. Der ODR und die zugehörigen Manager steuern die Ordnung der eingehenden Anforderungen nach Prioritäten. Die Entscheidungskomponente der Funktion für die Verteilung von Anwendungen wird über die Servicerichtlinie für die eingehenden URI-Anforderungen sowie den Bedarf an Ressourcen für den angegebenen Anwendungsserver informiert. Deshalb können die aktiven Anwendungsinstanzen die derzeitigen Anforderungen bequem bewältigen.
Die folgende Abbildung zeigt einen plötzlichen Anstieg bei den eingehenden URI-Anforderungen. Es ist beispielsweise Mittagszeit, und alle Onlinehändler greifen auf das Internet zu, um persönliche Dinge zu erledigen. Die plötzliche Schwankung der Workload, die in anderen Umgebungen einen manuellen Eingriff erfordern würde, wird durch die autonomen Funktionen für dynamische Operationen behandelt.
Die Funktion für die Verteilung von Anwendungen muss in Zeiten mit hoher Workload sicherstellen, dass die für die verschiedenen Anwendungs-URIs erstellten Geschäftsziele erfüllt werden. Deshalb müssen die autonomen Manager für dynamische Operationen gemeinsam für eine gleichmäßige Auslastung der Umgebung sorgen. Diese gleichmäßig Auslastung ist in der Abbildung erreicht. Workload-Schwankungen werden abgefangen, indem die Anzahl der auf den verfügbaren Knoten ausgeführten Anwendungsinstanzen erhöht wird und gleichzeitig die Last gemäß den Definitionen der Servicerichtlinie gleichmäßig verteilt wird. Sobald die Workload nachlässt, reduziert die Funktion für die Verteilung von Anwendungen die Anzahl aktiver Anwendungsinstanzen entsprechend.
Voraussetzung für die Funktionalität der dynamischen Verteilung von Anwendungen ist der Einsatz grundlegender Komponenten von WebSphere Virtual Enterprise. Für die Anwendungsverteilung werden dynamische Cluster und Servicerichtlinien benötigt. Dynamische Cluster sind die Anwendungsimplementierungsziele. Servicerichtlinien sind Leistungsziele, die einem bestimmten Anwendungs-URI zugeordnet sind.
Durch die Integration dieser Komponenten in die autonomen Manager ist eine dynamische Verteilung von Anwendungen möglich.
Wenn Sie die Komponente WebSphere Extended Deployment Compute Grid zusammen mit der Komponente WebSphere Virtual Enterprise verwenden, wird die dynamische Anwendungsverteilung mit dem Job-Scheduler unterstützt. Der Controller für die Verteilung von Anwendungen sorgt zusammen mit dem Scheduler und dem Autonomic Request Flow Manager für einen Überlastungsschutz, solange die Online- und Stapel-Workloads in dynamischen Clustern verarbeitet werden. Dieser Überlastungsschutz wird für Member statischer Cluster nicht unterstützt. Da Stapeljobs sehr viel Prozessorkapazität konsumieren und eine lange Laufzeit haben können, kann das Nutzungslimit überschritten werden.
Wenn die Komponente WebSphere Virtual Enterprise zusammen mit der Komponente WebSphere Extended Deployment Compute Grid installiert ist, konsultiert der Job-Scheduler während der Auswahl seines Endpunkts den Controller für die Verteilung von Anwendungen. Sie können die angepasste Eigenschaft "UseAPCEndpointSelection" mit dem Wert false im Job-Scheduler konfigurieren, um die Integration des Controllers für die Verteilung von Anwendungen und des Job-Schedulers zu inaktivieren. Wenn Sie diese angepasste Eigenschaft verwenden, wird der Job-Scheduler daran gehindert, den Controller für die Verteilung von Anwendungen aufzufordern, einen Endpunkt auszuwählen. Ist die angepasste Eigenschaft auf false gesetzt, wird der Endpunkt vom Job-Scheduler ausgewählt.