WebSphere Virtual Enterprise, Version 6.1.1
             Betriebssysteme: AIX, HP-UX, Linux, Solaris, Windows,


Angepasste Eigenschaften des dynamischen Clusters

Sie können angepasste Eigenschaften für dynamische Cluster verwenden, um das Verhalten Ihrer dynamischen Cluster und die Verteilung von Anwendungen zu ändern.

Angepasste Eigenschaft "equalCPUFactor" [Version 6.1.1 and later]

Sie können die angepasste Eigenschaft "equalCPUFactor" verwenden, um den Dynamic Workload Manager (DWLM) darüber zu informieren, wie er die Leistung der Server in einem dynamischen Cluster ausgleichen soll.

Der DWLM berechnet dynamische Wertigkeiten für die Server in einem bestimmten dynamischen Cluster, um die Leistung der Server auszugleichen. Die Serverleistung wird anhand zweier einheitlicher Messwerte ermittelt:
  • der durchschnittlichen Servicezeit für eine Anforderung, die an den Server gesendet wird
  • der Prozessorauslastung des Knotens
Mit der angepassten Eigenschaft können Sie festlegen, welches Kriterium die höhere Priorität hat. Wenn Sie z. B. konsistent festlegen möchten, wie die Benutzer Ihres Standorts die Standortleistung wahrnehmen sollen, können Sie die durchschnittliche Servicezeit optimieren. Wenn Sie sich mehr für die Nutzung Ihrer Hardware interessieren, können Sie die Prozessorauslastung als Leistungskriterium festlegen.

Wenn die gleichmäßige Verteilung der durchschnittlichen Servicezeit die höchste Priorität hat, setzen Sie den Wert der angepassten Eigenschaft auf 0. Möchten Sie die Prozessorauslastung des Knotens gleichmäßig verteilen, setzen Sie den Wert auf 1. Wenn Sie eine Kombination beider Kriterien mit einer relativen Wertigkeit für jedes Kriterium verwenden möchten, setzen Sie den Wert auf eine Bruchzahl zwischen 0 und 1, z. B. 0,4. Durch die Angabe eines Bruchteilwerts legen Sie im vorliegenden Beispiel eine relative Wertigkeit von 0,4 für die Prozessorauslastung und 1 minus 0,4 bzw. 0,6 als relative Wertigkeit für die durchschnittliche Servicezeit fest.

Eine gleichmäßige Lastverteilung unter beiden Kriterien gleichzeitig vorzunehmen, ist möglicherweise nicht zu jeder Zeit möglich. Wenn Sie z. B. in einer Umgebung mit heterogenen Servern oder mit Servern, die Hintergrundlasten unterschiedlichen Umfangs zu bewältigen haben, die Prozessorauslastung ausgleichen möchten, kann das ungleiche durchschnittliche Servicezeiten zur Folge haben. Ein schneller Server und ein langsamer Server, die beide mit derselben Prozessorauslastung ausgeführt werden, kann eine kurze bzw. eine lange durchschnittliche Servicezeit für Anforderungen zur Folge haben. Bei einer Anforderung, die lange auf einem von mehreren Servern in einer tieferen Schicht verbleibt, weicht möglicherweise die durchschnittliche Servicezeit ab. Diese Abweichung kann je nach Server, an den die Anforderung gesendet wurde, auftreten, selbst wenn die Server in der tieferen Schicht homogen sind und eine gleiche Prozessorauslastung aufweisen. Es gibt andere Situationen, in denen die Servicezeit einer Anforderung von anderen Ressourcen als dem Prozessor abhängig ist. Der Wert der angepassten Eigenschaft "equalCPUFactor" hilft dem DWLM-Controller, einen gewichteten Messwert sowohl für die durchschnittliche Servicezeit als auch für die Prozessorauslastung zu bestimmen und einen entsprechenden Ausgleich vorzunehmen.

Selbst ohne die angepasste Eigenschaft "equalCPUFactor" wirkt sich die Prozessorauslastung der Server in einem vorhandenen dynamischen Cluster auf das Verhalten des DWLM-Controllers aus. Im Allgemeinen, wenn die Prozessorauslastung niedrig ist, hat der Lastausgleich eine höhere Priorität als der Leistungsausgleich hinsichtlich der Servicezeit oder der Nutzung. Nimmt die Nutzung zu, bekommt der Leistungsausgleich allmählich den höchsten Stellenwert. Bei sehr hohen Raten der Prozessorauslastung ändern sich die Gewichtungen tendenziell nicht mehr so häufig, damit keine Instabilität eintritt. Wenn die Prozessorauslastung hoch ist, weist das Leistungsverhalten hinsichtlich des Lastausgleichs eine erhöhte Sensitivität auf.

Tabelle 1. Werte der angepassten Eigenschaft "equalCPUFactor"
Geltungsbereich Zelle. Dieser Bereich gilt für alle dynamischen Cluster in der Zelle oder für die einzelne Ebene des dynamischen Clusters. Wenn die angepasste Eigenschaft auf der Ebene des dynamischen Clusters und auf der Zellenebene angegeben wird, überschreibt der Wert für die Ebene des dynamischen Clusters den für die Zellenebene angegebenen Wert.
Gültige Werte Eine Bruchzahl zwischen 0 und 1.
Standardeinstellung 0 for nicht virtualisierte Umgebung und 1 für virtualisierte Umgebungen.
Angepasste Eigenschaft "HttpSessionRebalanceOff"

Mit der angepassten Eigenschaft "HttpSessionRebalanceOff" können Sie die Neuverteilung von HTTP-Sitzungen inaktivieren.

Die Neuverteilung von HTTP-Sitzungen ist automatisch aktiviert. Mit der Neuverteilung von HTTP-Sitzungen können vorhandene Sitzungsaffinitäten neuen Servern zugeordnet werden, die für die Verarbeitung der jeweiligen angegebenen Webanwendung verfügbar werden. Weitere Informationen finden Sie im Artikel Neuverteilung von HTTP-Sitzungen .

Verwenden Sie die angepasste Eigenschaft "HttpSessionRebalanceOff", wenn Sie Ihre Konfiguration wieder auf das alte HTTP-Sitzungsverhalten zurücksetzen möchten, bei dem die Sitzungsaffinitäten zu einem bestimmten Anwendungsserver eingerichtet und nicht auf neu verfügbare Server umgestellt werden.

Die Neuverteilung von Sitzungen ist in allen dynamischen Clustern, die sich aus Servern zusammensetzen, auf denen WebSphere Application Server nicht ausgeführt wird, wie z. B. PHP- oder Tomcat-Servern, standardmäßig inaktiviert, weil für diese Server möglicherweise ein anderer Clustering-Mechanismus für Sitzungen implementiert ist.

Sie können die Neuverteilung von HTTP-Sitzungen inaktivieren, wenn Ihre Sitzungen sehr groß sind. In diesem Fall können die Kosten für das Verschieben der Sitzungen auf einen neuen Server höher sein als der Nutzen, den die Entlastung des ursprünglichen Servers bringt. Auf der Basis der PMI-Daten können Sie die Entscheidung treffen, ob Sie die Neuverteilung von Sitzungen inaktivieren möchten. Die PMI-Daten können Aufschluss darüber geben, ob Antwortzeiten, Speicherauslastung und Prozessorauslastung auf bestimmten Servern zunehmen, wenn die Sitzungsdaten übertragen werden. Nähere Informationen zum Analysieren der PMI-Daten und den Best Practices für die Verwendung von HTTP-Sitzungen finden Sie im WebSphere Application ServerInformation Center.

Wenn Sie die Neuverteilung von Sitzungen aktiviert lassen und die Sitzungen immer gleichmäßiger verteilt werden, wird auch die Speicher- und Prozessorauslastung auf den Servern im Cluster immer gleichmäßiger. Bei einer gleichmäßigeren Auslastung eines Clusters ist es einfacher für WebSphere Virtual Enterprise, autonome Entscheidungen zu treffen.

Tabelle 2. Werte der angepassten Eigenschaft "HttpSessionRebalanceOff"
Geltungsbereich Dynamischer Cluster
Gültige Werte true: Inaktiviert die Neuverteilung von HTTP-Sitzungen.

false: Aktiviert die Neuverteilung von HTTP-Sitzungen. Wenn Sie die Neuverteilung von HTTP-Sitzungen für Anwendungsserver von WebSphere Application Server inaktivieren möchten, können Sie die angepasste Eigenschaft löschen.

Standardeinstellung

Für dynamische Cluster, die sich aus Anwendungsservern von WebSphere Application Server zusammensetzen: false (aktiviert)

Für dynamische Cluster, die sich aus Servern zusammensetzen, die keine Anwendungsserver von WebSphere Application Server sind, wie z. B. PHP-Server oder Tomcat-Server: true (inaktiviert)

Angepasste Eigenschaft "numVerticalInstances"

Verwenden Sie diese angepasste Eigenschaft, um die Anzahl dynamischer Clusterinstanzen auf einem Knoten zu definieren.

Verwenden Sie diese angepasste Eigenschaft nur, wenn die Knoten in Ihrem dynamischen Cluster heterogen sind und unterschiedliche Kapazitäten haben. Wenn die Knoten in Ihrem dynamischen Cluster homogen sind, können Sie die Anzahl der dynamischen Clusterinstanzen einmalig in der Administrationskonsole festlegen.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Artikel Einen dynamischen Cluster mit heterogenen Knoten für die Unterstützung mehrerer Instanzen konfigurieren .

Tabelle 3. Werte der angepassten Eigenschaft "numVerticalInstances"
Geltungsbereich Dynamischer Cluster
Namensformat Geben Sie den Namen der angepassten Eigenschaft mit "numVerticalInstances.Knotenname" an, wobei Knotenname für den Namen Ihres Knotens steht.
Gültige Werte Dieser Wert ist die Anzahl startbarer Instanzen.
Angepasste Eigenschaft "proactiveIdleStop"

Mit der angepassten Eigenschaft "proactiveIdleStop" können Sie dynamische Clusterinstanzen bei Inaktivität stoppen.

Diese angepasste Eigenschaft erweitert die Funktionalität der Einstellung Bei Inaktivität alle Instanzen stoppen, wenn andere dynamische Cluster diese Ressourcen benötigen in der Administrationskonsole. Diese Einstellung muss in der angepassten Eigenschaft aktiviert sein. Über die Einstellung in der Administrationskonsole können Instanzen nur gestoppt werden, wenn andere Cluster in der Zelle die Ressourcen benötigen, die von den inaktiven Instanzen verwendet werden. Außerdem können Sie die Wartezeit bis zum Stoppen von Instanzen für den Cluster festlegen. Wenn Sie diese angepasste Eigenschaft definieren, werden inaktive Instanzen auch dann gestoppt, wenn die Ressourcen nicht von anderen Komponenten in der Umgebung benötigt werden. Die Clusterinstanz wird für die Zeit, die Sie über die Einstellung in der Administrationskonsole festgelegt haben, inaktiviert.

Der Controller für die Verteilung von Anwendungen stoppt die Instanz zu einem bestimmten Zeitpunkt, der der in der Administrationskonsole festgelegten Zeit plus dem für die Einstellung Zeitlicher Mindestabstand zwischen Verteilungsänderungen angegebenen Wert entspricht. Wenn Sie z. B. die angepasste Eigenschaft "proactiveIdleStop" auf true setzen, beträgt der Wert für die Einstellung Zeitlicher Mindestabstand zwischen Verteilungsänderungen 15 Minuten, und der Wert für Wartezeit für das Stoppen von Instanzen 5 Minuten. Die Instanz des dynamischen Clusters wird zwischen 5 und 20 Minuten, nachdem die letzte Anforderung an die Instanz weitergeleitet wurde, gestoppt.

Tabelle 4. Werte der angepassten Eigenschaft "proactiveIdleStop"
Geltungsbereich Zelle
Gültige Werte Boolescher Wert
Standardeinstellung false (inaktiviert)



Zugehörige Konzepte
Dynamische Cluster
Zugehörige Tasks
Dynamische Cluster erstellen
Zugehörige Verweise
Verwaltungs-Tasks für dynamische Cluster
Zugehörige Informationen
Angepasste Eigenschaften für die Anwendungsverteilung
Referenzartikel    

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Letzte Aktualisierung: 24.09.2009 16.40 Uhr EDT
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