Serverkonfiguration
Liberty Profile wird nach dem Ausnahmeprinzip konfiguriert. Die Laufzeitumgebung arbeitet mit einem Satz integrierter Konfigurationsstandardeinstellungen, und Sie müssen nur die Konfigurationseinstellungen angeben, die bestimmte Standardeinstellungen überschreiben sollen. Dazu bearbeiten Sie zur Laufzeit die Datei server.xml oder eine andere XML-Datei, die in der Datei server.xml enthalten ist.
- Sie ist in XML-Dateien beschrieben.
- Sie ist lesbar und kann in einem Texteditor bearbeitet werden.
- Sie ist klein und lässt sich ohne großen Aufwand sichern und auf ein anderes System kopieren.
- Sie kann von einem Anwendungsentwicklungsteam gemeinsam genutzt werden.
- Sie ist zusammensetzbar, sodass Features ihre eigene Konfiguration ohne großen Aufwand zum System hinzufügen können.
- Sie ist erweiterbar, sodass Sie die aktuelle Konfiguration für künftige Versionen der Laufzeitumgebung nicht ändern müssen.
- Sie reagiert dynamisch auf Aktualisierungen.
- Sie ist "nachsichtig", sodass fehlende Werte angenommen und nicht erkannte Eigenschaften ignoriert werden.
Features sind Funktionseinheiten, mit deren Hilfe Sie steuern können, welche Teile der Laufzeitumgebung in einen bestimmten Server geladen werden. Sie sind der primäre Mechanismus, der einen Server zusammensetzbar macht. Die Liste der Features, die Sie in der Serverkonfiguration angeben, stellt einen funktionsfähigen Server bereit. Weitere Informationen finden Sie unter Liberty-Features.
- Standardmäßig enthält ein Server das Feature jsp-2.2 zur Unterstützung von Servlet- und JSP-Anwendungen. Sie können den Feature-Manager verwenden, um die benötigten Features hinzuzufügen.
- Die Serverkonfiguration erfolgt durch Festlegen von Ausnahmen von der Standardkonfiguration. Wenn Sie die benötigten Features angeben, stellt die Standardkonfiguration dieser Features eine umfangreiche Umgebung bereit, die so aufgebaut ist, dass sie die meisten der üblichen Anforderungen abdeckt, sodass Sie nur die Abweichungen von der Standardkonfiguration angeben müssen.
Eine vollständige Liste der Elemente, die Sie konfigurieren können, um die von den Liberty-Features bereitgestellte Konfiguration zu ergänzen oder zu ändern, finden Sie unter Konfigurationselemente in der Datei 'server.xml'.
Sie können auch eine Datei mit dem Namen bootstrap.properties verwenden, um erforderliche Eigenschaften festzulegen, bevor die Hauptkonfiguration verarbeitet wird, und um Variablen zu definieren, die in der Hauptkonfiguration verwendet werden.
Eine vollständige Liste der Konfigurationsdateien finden Sie unter Verzeichnispositionen und -eigenschaften.
Perspektive des Serviceautors: Laufzeitverwaltung der Konfiguration
Der Konfigurationsservice des Liberty-Profils führt eine Syntaxanalayse der primären Datei server.xml und aller darin eingeschlossenen
Dateien sowie der Konfigurationsdateien im Verzeichnis configDropins durch. Anschließend wird der Inhalt dieser Dateien mit den von den installierten Bundles bereitgestellten Konfigurationswerten zusammengeführt. Die daraufhin generierten Eigenschaftensätze werden dann dem OSGi-Service "Configuration Admin" (CA) zugeführt. Der CA injiziert jeden Eigenschaftensatz in den Service, der Eigner des Satzes ist, sofern er beim CA registriert ist.
Die Reihenfolge dieser Schritte ist flexibel. Services können vor oder nach der Konfiguration der Anfangseigenschaftensätze beim CA registriert werden. Eigenschaften können nach der ursprünglichen Injektion in CA aktualisiert werden, woraufhin sie in den Eignerservice injiziert werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Services Aktualisierungen ihrer Konfiguration jederzeit empfangen und entsprechend reagieren können, wenn sie aktiv sind. Ein Service muss also aktiviert werden können, wenn er seine Aktivierung bis zur Verfügbarkeit seiner Konfiguration verzögert.
Wenn Sie einen Service für den Empfang von Konfigurationsdaten aktivieren möchten, müssen Sie eine Reihe von Schritten ausführen. Weitere Informationen finden Sie unter Service für den Empfang von Konfigurationsdaten aktivieren.