Kollokierte Server für die Komponente Dispatcher konfigurieren

Informationen zu erweiterten Features für die Konfiguration der Komponente Dispatcher mit kollokierten Servern.

Informationen zu diesem Vorgang

Load Balancer kann sich auf dem Server befinden, für dessen Anforderungen er einen Lastausgleich durchführt. Diese Konfiguration wird als "Kollokation" eines Servers bezeichnet und wird nur unter Linux und AIX unterstützt. Sie wird außerdem nur für die MAC-Weiterleitung unterstützt. Kollokierte Server und Satzreplikation mit hoher Verfügbarkeit sollten nach der Übernahme nicht zusammen verwendet werden, weil der neu kollokierte Anwendungsserver keinen Verbindungsstatus hat.
Wichtig: In Zeiten hohen Datenverkehrs konkurriert ein kollokierter Server mit Load Balancer um Ressourcen. Sind jedoch keine überlasteten Maschinen vorhanden, kann mit einem kollokierten Server die Gesamtzahl der Maschinen reduziert werden, die erforderlich sind, um einen Standort mit Lastausgleich einzurichten. Unter Linux ist das Kollokationsfeature abhängig vom Modul TUN. Bevor Sie die Kollokation konfigurieren, sollten Sie daher sicherstellen, dass das Modul TUN auf der Linux-Version, die Sie verwenden, unterstützt wird. Außerdem sind Leistung und Funktion abhängig vom Modul TUN. Damit ein Server für die Kollokation konfiguriert werden kann, stellt der Befehl dscontrol server eine Option mit dem Namen "collocated" bereit, die auf yes oder no gesetzt werden kann. Der Standardwert ist no. Alternativ dazu können Sie den Parameter "collocated" über die grafische Benutzerschnittstelle festlegen. Sie finden ihn in der Registerkarte mit den Konfigurationseinstellungen des Serverobjekts. Die Adresse des Servers muss eine gültige IP-Adresse einer Netzschnittstellenkarte auf dem System sein.
Tipp:
  • Wenn die hohe Verfügbarkeit konfiguriert ist, müssen Sie die geeigneten Befehl in goScripts aufnehmen.
  • Der Nachbarstatus eines kollokierten Servers ist immer verfügbar.
  • Manager und Advisor arbeiten wie gewöhnlich mit dem kollokierten Server zusammen.
  • Mehrere Cluster können kollokierte Server enthalten.
  • Metric Server sollte nicht zusammen mit einem kollokierten Server verwendet werden.
  • Falls Sie IPv4- oder IPv6-Cluster verwenden, sollte die Load-Balancer-Maschine vor der Konfiguration in beiden Netzen vorhanden sein.

Vorgehensweise

  1. [Linux] Konfigurieren Sie einen kollokierten Server unter Linux.
    1. Geben Sie folgenden Befehl ein, um einen kollokierten Server zu konfigurieren:
      modprobe tun
      
      modprobe ip_tables
    2. Geben Sie folgenden Befehl ein, um den Server mit der bevorzugten IP-Adresse und dem Wert yes für den Parameter "collocated" (kollokiert) hinzuzufügen bzw. festzulegen:
      dscontrol server add cluster@port@server collocated yes
      
      dscontrol server set cluster@port@server collocated yes
      Achtung: Durch Hinzufügen bzw. Festlegen des Kollokationsparameters wird eine zusätzliche virtuelle Netzschnittstelle mit dem Namen ibmulb erstellt, die Load Balancer verwendet, um die Pakete auf derselben Maschine weiterzuleiten. Diese Schnittstelle hat eine Übertragungsgeschwindigkeit von 10 MB/s.
    3. Fügen Sie eine Regel des Typs iptable hinzu, die festlegt, dass IP-Pakete, die für die Cluster-IP bestimmt sind, fallengelassen werden. Führen Sie diesen Schritt aus, damit das Betriebssystem auf diese Pakete nicht antwortet und Load Balancer umgeht. Sie können Regeln für jede Cluster-IP-Adresse hinzufügen. Wählen Sie die richtige Schnittstelle aus, während Sie die Regeln hinzufügen, da die Kollokation andernfalls nicht funktionieren wird.
      iptables -A INPUT -i <interface> -d <cluster_ip>/32 -j DROP
      ip6tables -A INPUT -i <interface> -d <cluster_ip>/128 -j DROP
      Entfernen Sie die Regeln des Typs iptable mit den folgenden Befehlen:
      iptables -D INPUT -i <interface> -d <cluster_ip>/32 -j DROP(IPv4)
      ip6tables -D INPUT -i <interface> -d <cluster_ip>/128 -j DROP(IPv6)
    4. ARP-Unterdrückung (nur IPv4)
      sysctl -w net.ipv4.conf.all.arp_ignore=3 net.ipv4.conf.all.arp_announce=2
      
    5. Alias-Cluster-IP.
      Achtung: Dieser Schritt ist für Linux on Z nicht erforderlich, wenn sich die Schnittstelle in layer3 (Schicht 3) befindet. In diesem Fall sollte ein Alias der Cluster-IP auf layer3 festgelegt werden, wobei ein Präfix für die primäre IP verwendet wird.
      ip addr add <cluster_ip>/32 dev ibmulb scope host
      ip -6 addr add <cluster_ipv6>/128 dev ibmulb
      Entfernen Sie den Aliasnamen der Cluster-IP vom Loopback-Adapter, indem Sie folgende Befehle verwenden:
      ip addr del <cluster_ip>/32 dev ibmulb scope host(IPv4)
      ip -6 addr del <cluster_ipv6>/128 dev ibmulb(IPv6)
    6. Inaktivieren Sie Reverse Path Filtering (umgekehrte Pfadfilterung) wie folgt für alle Schnittstellen (nur IPv4):
        "sysctl -w net.ipv4.conf.<inteface_name>.rp_filter=0 "
  2. [AIX] Konfigurieren Sie einen kollokierten Server unter AIX.
    1. Geben Sie folgenden Befehl ein, um den Server mit der ausgewählten IP-Adresse und dem Wert yes für den Parameter "collocated" (kollokiert) hinzuzufügen bzw. festzulegen:
      dscontrol server add cluster@port@server collocated yes
      dscontrol server set cluster@port@server collocated yes
    2. Legen Sie durch Konfiguration oder Aliasing eine Cluster-IP auf dem Loopback-Adapter fest:
      ifconfig lo0 inet <cluster_ip> netmask 255.255.255.255 alias
      ifconfig lo0 inet6 <cluster_ipv6>/128 alias
      Entfernen Sie den Alias wie folgt aus dem Loopback:
      ifconfig lo0 inet <cluster_ip> netmask 255.255.255.255 -alias
      ifconfig lo0 inet6 <cluster_ipv6>/128 -alias
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Last updated: May 30, 2013 07:18 AM EDT
File name: tcfg_dispatchercollocation.html