Gemeinsamen Cache verwenden

Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Zugangspunkt (Point of Presence) im Web mehr Datenverkehr verarbeiten muss, als ein Server bewältigen kann. Dieses Problem kann durch das Hinzufügen von Servern gelöst werden. Bei der Verwendung mehrerer Proxy-Server, die Caching unterstützen, können sich die Inhalte der Caches überlappen. Die Überlappung hat neben unnötigen Redundanzen zur Folge, dass keine maximalen Bandbreiteneinsparungen erzielt werden, weil Dateien im Cache erneut von den Ursprungsservern abgerufen werden müssen, wenn ein Proxy-Server Anforderungen für diese Dateien erhält und diese nicht aus seinem eigenen Cache bedienen kann. Obwohl mehrfaches Caching durch Verwendung einer hierarchischen Kette von Proxy-Servern minimiert werden kann, erfordert dies zusätzliche Datenübertragungen über einen bestimmten Server, und jeder zusätzliche Link in der Kette bedeutet eine zusätzliche Latenzzeit.

Diese Probleme können durch die Verwendung eines gemeinsamen Cache gelöst werden, indem jedem Cache erlaubt wird, seine Inhalte anderen Caches zur Verfügung zu stellen. Bandbreite kann durch folgende Tatsachen eingespart werden:

Es werden zwei Methoden bereitgestellt, mit denen mehrere Caches so verwendet werden können, als wären sie ein einziger logischer Cache:

RCA und ICP können zusammen verwendet werden.

Ferner Cache-Zugriff

Beachten Sie bei der Planung eines fernen Cache-Zugriffs die folgenden Empfehlungen:

Es sollte auf den fernen Cache-Zugriff verzichtet werden, falls eine dieser Bedingungen nicht erfüllt ist oder unterschiedliche Organisationen unterschiedliche Server verwalten, die Member des RCA-Bereichs sind.

Fernen Cache-Zugriff konfigurieren

Zum Konfigurieren des fernen Cache-Zugriffs wählen Sie in den Konfigurations- und Verwaltungsformularen Cache-Konfiguration –> Ferner Cache-Zugriff aus. Die Felder in diesem Formular definieren einen benannten Bereich, der einen einzigen logischen Cache verwendet. Geben Sie die erforderlichen Informationen für jedes Member des Bereichs ein.

Informationen zum Konfigurieren des fernen Cache-Zugriffs durch Editieren der Konfigurationsdatei des Proxy-Servers finden Sie in Anhang B. Anweisungen in der Konfigurationsdatei in den Referenzabschnitten zu folgenden Anweisungen:

Plug-in Internet Caching Protocol (ICP) konfigurieren

Das Plug-in Internet Caching Protocol (ICP) erlaubt Caching Proxy, bei der Suche nach HTML-Seiten oder anderen Ressourcen, die im Cache gespeichert werden können, ICP-kompatible Caches abzufragen. Wenn der Proxy-Server eine HTTP-Anforderung empfängt, durchsucht er seinen eigenen Cache nach der Ressource. Wird die Ressource im lokalen Cache nicht gefunden und ist das Plug-in ICP aktiviert, packt der Proxy-Server den URL in ein ICP-Abfragepaket und übermittelt dieses Paket an alle identifizierten ICP-Peer-Caches. Falls ein Peer-Cache antwortet, dass er die Ressource besitzt, ruft der Proxy-Server die Ressource aus dem Cache dieses Peer ab. Antworten zwei oder mehr Peers positiv, wird die erste Antwort verarbeitet. Falls keiner der Peers mit einem Treffer antwortet, wird die Anforderung vom ursprünglichen Server gemäß seines definierten Arbeitsablaufs verarbeitet. Der Proxy-Server kann beispielsweise ein anderes Plug-in aufrufen, mit der RCA-Routine fortfahren (sofern RCA aktiviert ist) oder die angeforderte Ressource selbst abrufen.

Plug-in ICP konfigurieren

Sie können das Plug-in ICP in der Konfigurationsdatei des Proxy-Servers, ibmproxy.conf, aktivieren und konfigurieren. Die Anweisung ServerInit und/oder die Anweisung PreExit muss in der Konfigurationsdatei zum Abschnitt mit den API-Anweisungen hinzugefügt werden, damit das Plug-in ICP verwendet werden kann. Welche Anweisung verwendet wird, ist vom Aufgabenbereich von Caching Proxy im ICP-System abhängig:

Zum Erstellen dieser Anweisungen können Sie die Datei ibmproxy.conf manuell editieren oder, falls der Proxy-Server bereits aktiv ist, eine Verbindung zum Konfigurations- und Verwaltungsformular Serverkonfiguration–> Anforderungsverarbeitung –> Verarbeitung von API-Anforderungen herstellen.

Beachten Sie, dass die Prototypanweisungen (in Form von Kommentaren) zum API-Abschnitt der Datei ibmproxy.conf hinzugefügt wurden. Diese API-Anweisungen sind in einer zweckmäßigen Reihenfolge angeordnet. Wenn Sie API-Anweisungen hinzufügen, um neue Funktionen und Plug-in-Module zu aktivieren, sollten Sie die Anweisungen wie im Prototypabschnitt der Konfigurationsdatei gezeigt anordnen. Alternativ dazu können Sie, falls erforderlich, die Kommentarzeichen für API-Anweisungen entfernen und API-Anweisungen editieren, um die Unterstützung für jede gewünschte Funktion oder jedes gewünschte Plug-in hinzuzufügen.

Die Anweisungen ServerInit und PreExit unterstützen zwei Argumente: (1) den vollständig qualifizierten Pfad der gemeinsam benutzten Bibliothek und (2) den Funktionsaufruf. Diese Argumente werden durch einen Doppelpunkt (:) getrennt. Das erste Argument ist systemspezifisch und abhängig davon, wo die Plug-in-Komponenten installiert sind. Das zweite Argument ist in der gemeinsam genutzten Bibliothek fest codiert und muss wie gezeigt eingegeben werden.

Jede Anweisung in der Konfigurationsdatei des Proxy-Servers muss in einer gesonderten Zeile stehen.

ServerInit Pfad_der_gemeinsam_benutzten_Bibliothek:icpServer

Linux- und UNIX-Systeme:

ServerInit /opt/ibm/edge/cp/internet/lib/plugins/icp/libicp_plugin.so:icpServer

Beispiel für Windows:

ServerInit C:\Programme\IBM\edge\cachingproxy\cp\Bin\plugins\icp\icpplugin.dll:icpServer
PreExit Pfad_der_gemeinsam_benutzten_Bibliothek:icpClient

Linux- und UNIX-Systeme:

PreExit /opt/ibm/edge/cp/internet/lib/plugins/icp/libicp_plugin.so:icpClient

Beispiel für Windows:

PreExit C:\Programme\IBM\edge\cachingproxy\cp\Bin\plugins\icp\icpplugin.dll:icpClient

Zum Konfigurieren der Plug-in-Einstellungen können Sie die ICP*-Anweisungen in der Konfigurationsdatei des Proxy-Servers hinzufügen oder ändern. Nähere Informationen hierzu finden Sie in den Beschreibungen der folgenden Anweisungen.