Lesen Sie vor Ausführung der in diesem Kapitel beschriebenen Schritte Planung für Content Based Routing. In diesem Kapitel wird erklärt, wie eine Basiskonfiguration für die Komponente CBR von Load Balancer erstellt wird.
Vergewissern Sie sich vor Ausführung der Konfigurationsschritte in dieser Tabelle, dass die CBR-Maschine und alle Servermaschinen mit dem Netz verbunden sind, gültige IP-Adressen haben und sich gegenseitig über Pingsignale erreichen können.
Task | Beschreibung | Referenzinformationen |
---|---|---|
CBR-Maschine konfigurieren | Stellen Sie fest, welche Voraussetzungen zu erfüllen sind. | CBR-Maschine konfigurieren |
Am Lastausgleich beteiligte Maschinen konfigurieren. | Definieren Sie Ihre Lastausgleichskonfiguration. | Schritt 7. Am Lastausgleich beteiligte Servermaschinen definieren |
Es gibt im Wesentlichen vier Methoden für das Erstellen einer Basiskonfiguration für die Komponente CBR von Load Balancer:
Voraussetzung für die Verwendung von CBR ist die Installation von Caching Proxy.
Dies ist die direkte Methode für die Konfiguration von CBR. Die Werte der Befehlsparameter müssen in englischen Zeichen eingegeben werden. Die einzige Ausnahme hiervon bilden Hostnamen (die z. B. in den Befehlen cluster und server verwendet werden) und Dateinamen.
Starten Sie CBR wie folgt von der Befehlszeile aus:
Klicken Sie auf Windows-Systemen nacheinander auf Start > Systemsteuerung > Verwaltung > Dienste. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf IBM Content Based Routing und wählen Sie Starten aus. Zum Stoppen des Services müssen Sie dieselben Schritte ausführen und Beenden auswählen.
Sie können eine gekürzte Version der Parameter für den Befehl cbrcontrol eingeben. Sie müssen nur die eindeutigen Buchstaben der Parameter eingeben. Beispiel: Wenn Sie Hilfe für den Befehl zum Speichern von Dateien aufrufen möchten, können Sie cbrcontrol he f an Stelle von cbrcontrol help file angeben.
Wenn Sie die Befehlszeilenschnittstelle starten möchten, setzen Sie den Befehl cbrcontrol ab, um die Eingabeaufforderung cbrcontrol aufzurufen.
Sie können die Befehlszeilenschnittstelle verlassen, indem Sie den Befehl exit oder quit absetzen.
Die Shell des Betriebssystems könnte diese Zeichen als Sonderzeichen interpretieren und in alternativen Text konvertieren, bevor sie von cbrcontrol ausgewertet werden.
Die oben aufgelisteten Sonderzeichen sind optionale Zeichen für den Befehl cbrcontrol rule add und werden zum Angeben eines Musters für eine Inhaltsregel verwendet. Der folgende Befehl ist deshalb unter Umständen nur bei Verwendung der Eingabeaufforderung cbrcontrol>> gültig.
rule add 10.1.203.4:80:cbr_prod_rule_ek type content
pattern uri=/nipoek/*
Wenn dieser Befehl an der Eingabeaufforderung des Betriebssystems funktionieren soll, müssen Sie das Muster wie folgt in Anführungszeichen setzen:
cbrcontrol rule add 10.1.203.4:80:cbr_prod_rule_ek type content
pattern "uri=/nipoek/*"
Fehlen die Anführungszeichen, könnte beim Speichern der Regel in CBR ein Teil des Musters abgeschnitten werden. An der Eingabeaufforderung cbrcontrol>> wird die Verwendung von Anführungszeichen nicht unterstützt.
Die Befehle zum Konfigurieren von CBR können in eine Konfigurationsscriptdatei eingegeben und dann zusammen ausgeführt werden.
cbrcontrol file appendload meinScript
cbrcontrol file newload meinScript
Führen Sie den folgenden Befehl aus, um die aktuelle Konfiguration in einer Scriptdatei (z. B. "Sicherungsscript") zu speichern:
cbrcontrol file save Sicherungsscript
Dieser Befehl speichert die Konfigurationsscriptdatei im folgenden Verzeichnis:
Abb. 38 zeigt ein Beispiel für die grafische Benutzerschnittstelle (GUI) mit allgemeinen Anweisungen.
Gehen Sie zum Starten der GUI wie folgt vor:
Zum Konfigurieren der Komponente CBR von der GUI aus müssen Sie zunächst in der Baumstruktur Content Based Routing auswählen. Sie können den Manager starten, nachdem Sie eine Verbindung zu einem Host hergestellt haben. Sie können auch Cluster mit Ports und Servern erstellen und Advisor für den Manager starten.
Mit der GUI können Sie dieselben Tasks wie mit dem Befehl cbrcontrol ausführen. Wenn Sie beispielsweise einen Cluster von der Befehlszeile aus konfigurieren möchten, müssten Sie den Befehl cbrcontrol cluster add Cluster eingeben. Zum Definieren eines Clusters von der GUI aus müssen Sie mit der rechten Maustaste auf "Executor" klicken und in dem angezeigten Popup-Menü mit der linken Maustaste auf Cluster hinzufügen klicken. Geben Sie die Clusteradresse im Dialogfenster ein und klicken Sie dann auf OK.
Bereits vorhandene CBR-Konfigurationsdateien können Sie mit der im Popup-Menü Host angezeigten Option Neue Konfiguration laden (zum vollständigen Ersetzen der derzeitigen Konfiguration) oder An aktuelle Konfiguration anfügen (zum Aktualisieren der derzeitigen Konfiguration) laden. Sie sollten Ihre CBR-Konfiguration von Zeit zu Zeit mit der Option Konfigurationsdatei sichern unter in einer Datei sichern. Diese Option ist ebenfalls im Popup-Menü Host enthalten. Das in der GUI befindliche Menü Datei bietet Ihnen die Möglichkeit, die aktuellen Hostverbindungen in einer Datei zu speichern oder Verbindungen aus vorhandenen Dateien für alle Komponenten von Load Balancer wiederherzustellen.
Sie können die Hilfe aufrufen, indem Sie auf das Fragezeichen in der oberen rechten Ecke des Fensters von Load Balancer klicken.
Wenn Sie von der GUI aus einen Befehl ausführen möchten, gehen Sie wie folgt vor: Heben Sie in der GUI-Baumstruktur den Hostknoten hervor und wählen Sie im Popup-Menü "Host" Befehl senden... aus. Geben Sie im Befehlseingabefeld den gewünschten Befehl ein, z. B. executor report. In einem Fenster sehen Sie die Ergebnisse und die Historie der in der aktuellen Sitzung ausgeführten Befehle.
Weitere Informationen zur Verwendung der GUI finden Sie in Anhang A. Allgemeine Anweisungen zur GUI.
Führen Sie folgende Schritte aus, wenn Sie den Konfigurationsassistenten verwenden:
Starten Sie den Assistenten von der Eingabeaufforderung aus, indem Sie den Befehl cbrwizard absetzen. Sie können den Konfigurationsassistenten auch im CBR-Komponentenmenü auswählen, das in der GUI angezeigt wird.
Auf AIX-, HP-UX-, Linux- oder Solaris-Systemen: Geben Sie zum Starten von Caching Proxy ibmproxy ein.
Windows-Systeme: Starten Sie Caching Proxy von der Anzeige "Dienste" aus, indem Sie nacheinander auf Start > Systemsteuerung > Verwaltung > Dienste klicken.
Der CBR-Assistent führt Sie schrittweise durch den Prozess zum Erstellen einer Basiskonfiguration für die Komponente CBR. Der Assistent stellt Ihnen Fragen bezüglich Ihres Netzes und führt Sie durch die Konfiguration eines Clusters, mit dem CBR den Datenverkehr auf eine Gruppe von Servern verteilen kann.
Vor dem Konfigurieren der Maschine mit CBR müssen Sie (auf AIX-, HP-UX-, Linux- oder Solaris-Systemen) als Root oder (auf Windows-Systemen) als Administrator registriert sein.
Sie benötigen für jeden zu konfigurierenden Servercluster eine IP-Adresse. Eine Clusteradresse ist eine Adresse, die einem Hostnamen zugeordnet ist (beispielsweise www.firma.com). Diese IP-Adresse wird von einem Client benutzt, um die Verbindung zu den Servern in einem Cluster herzustellen. Diese Adresse ist in der URL-Anforderung von dem Client enthalten. CBR verteilt alle Anforderungen, die an dieselbe Clusteradresse gerichtet sind.
Nur für Solaris-Systeme: Vor Verwendung der Komponente CBR müssen die Systemstandardwerte für die prozessübergreifende Kommunikation (Inter-process Communication) geändert werden. Die maximale Größe des gemeinsam genutzten Speichersegments und die Anzahl von Semaphor-Kennungen müssen erhöht werden. Sie können Ihr System auf die Unterstützung für CBR einstellen, indem Sie die Datei /etc/system auf Ihrem System editieren und die folgenden Anweisungen hinzufügen, bevor Sie dann einen Warmstart durchführen:
set shmsys:shminfo_shmmax=0x02000000
set semsys:seminfo_semmap=750
set semsys:seminfo_semmni=30
set semsys:seminfo_semmns=750
set semsys:seminfo_semmnu=30
set semsys:seminfo_semume=30
Wenn Sie das gemeinsam genutzte Speichersegment nicht auf die oben gezeigten Werte vergrößern, kann der Befehl cbrcontrol executor start nicht ausgeführt werden.
Voraussetzung für die Verwendung von CBR ist die Installation von Caching Proxy.
Die Konfigurationsdatei für Caching Proxy (ibmproxy.conf) müssen Sie wie folgt ändern:
Vergewissern Sie sich, dass die eingehende URL-Anweisung CacheByIncomingUrl auf off (Standardeinstellung) gesetzt ist.
Fügen Sie in der Konfigurationsdatei für jeden Cluster zum Abschnitt mit den Zuordnungsregel eine ähnliche Zuordnungsregel wie die folgende hinzu:
Proxy /* http://cluster.domain.com/* cluster.domain.com
Für das CBR-Plug-in müssen Sie vier Einträge editieren:
Nachfolgend sehen Sie die spezifischen Zusätze zur Konfigurationsdatei für die einzelnen Betriebssysteme:
Betriebssystem | Zusätze zur CBR-Konfigurationsdatei |
---|---|
AIX, HP-UX, Linux und Solaris-Systeme |
|
Windows-Systeme |
|
Geben Sie zum Starten der CBR-Serverfunktion in der Befehlszeile cbrserver ein.
Eine Standardkonfigurationsdatei (default.cfg) wird beim Starten von cbrserver automatisch geladen. Wenn Sie die CBR-Konfiguration in default.cfg sichern, werden alle in dieser Datei gesicherten Angaben beim nächsten Starten von cbrserver automatisch geladen.
Geben Sie zum Starten der Executor-Funktion den Befehl cbrcontrol executor start ein. Sie können jetzt auch verschiedene Executor-Einstellungen ändern. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt dscontrol executor — Executor steuern.
CBR verteilt die an den Cluster gesendeten Anforderungen auf die entsprechenden Server, die für die Ports dieses Clusters konfiguriert wurden.
Der Cluster ist der symbolische Name im Hostabschnitt des URL und muss mit dem in der Proxy-Anweisung der Datei ibmproxy.conf verwendeten Namen übereinstimmen.
In CBR definierte Cluster sollten so definiert werden, dass sie mit der eingehenden Anforderung übereinstimmen. Ein Cluster muss mit dem Hostnamen oder der IP-Adresse definiert werden, der bzw. die in der eingehenden Anforderung enthalten ist. Wird die Anforderung beispielsweise mit der IP-Adresse eingegeben, muss der Cluster mit der IP-Adresse definiert sein. Falls mehrere Hostnamen in eine IP-Adresse aufgelöst werden (und Anforderungen mit jedem dieser Hostnamen eingehen können), sollten alle Hostnamen als Cluster definiert sein.
Setzen Sie zum Definieren eines Clusters den folgenden Befehl ab:
cbrcontrol cluster add Cluster
Setzen Sie zum Festlegen von Clusteroptionen den folgenden Befehl ab:
cbrcontrol cluster set Wert_der_Clusteroption
Weitere Informationen hierzu finden Sie in Befehlsreferenz für Dispatcher und CBR.
Wenn Sie Caching Proxy als Reverse Proxy konfiguriert haben und einen Lastausgleich für mehrere Websites durchführen, müssen Sie die Clusteradresse jeder Website zu mindestens einer Netzschnittstellenkarte der Load-Balancer-Maschine hinzufügen. Andernfalls kann dieser Schritt übergangen werden.
Auf AIX-, HP-UX-, Linux- oder Solaris-Systemen: Fügen Sie die Clusteradresse mit dem Befehl ifconfig zur Netzschnittstellenkarte hinzu. Den Befehl für das von Ihnen verwendete Betriebssystem können Sie Tabelle 6 entnehmen.
AIX | ifconfig Schnittstellenname alias Clusteradresse netmask Netzmaske |
HP-UX | ifconfig Schnittstellenname Clusteradresse netmask Netzmaske up |
Linux | ifconfig Schnittstellenname Clusteradresse netmask Netzmaske up |
Solaris 9 und Solaris 10 | ifconfig Schnittstellenname addif Clusteradresse netmask Netzmaske up |
Für Windows 2003: Gehen Sie zum Hinzufügen der Clusteradresse zur Netzschnittstelle wie folgt vor:
Die Portnummer bezeichnet den Port, an dem die Serveranwendungen empfangsbereit sind. Für HTTP-Datenverkehr ist dies bei Verwendung von CBR mit Caching Proxy in der Regel Port 80.
Setzen Sie den folgenden Befehl ab, um für den im vorherigen Schritt definierten Cluster einen Port zu definieren:
cbrcontrol port add Cluster:Port
Setzen Sie zum Festlegen von Portoptionen den folgenden Befehl ab:
cbrcontrol port set Cluster:Wert_der_Portoption
Weitere Informationen hierzu finden Sie in Befehlsreferenz für Dispatcher und CBR.
Die Servermaschinen sind die Maschinen, auf denen die Anwendungen ausgeführt werden, deren Last verteilt werden soll. Für den Server wird der symbolische Name der Servermaschine oder deren Adresse in der Schreibweise mit Trennzeichen angegeben. Setzen Sie den folgenden Befehl ab, um für Cluster und Port einen Server zu definieren:
cbrcontrol server add Cluster:Port:Server
Für einen Cluster müssen Sie pro Port mehrere Server definieren, um einen Lastausgleich durchführen zu können.
Dies ist der wichtigste Schritt beim Konfigurieren von CBR mit Caching Proxy. Mit einer Regel wird definiert, wie zwischen URL-Anforderungen unterschieden wird und wie eine Anforderung an die entsprechende Gruppe von Servern gesendet wird. Der spezielle von CBR verwendete Regeltyp wird als Inhaltsregel bezeichnet. Setzen Sie zum Definieren einer Inhaltsregel den folgenden Befehl ab:
cbrcontrol rule
add Cluster:Port:Regel type content pattern Muster
Der Wert Muster ist der reguläre Ausdruck, der mit dem URL in den einzelnen Clientanforderungen verglichen wird. Weitere Informationen zum Konfigurieren des Musters finden Sie in Anhang B. Syntax für Inhaltsregeln (Muster).
Einige der anderen in Dispatcher definierten Regeltypen können ebenfalls für CBR verwendet werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Regelbasierten Lastausgleich konfigurieren.
Wenn für eine Clientanforderung eine Übereinstimmung mit einer Regel gefunden wird, wird bei der der Regel zugeordneten Servergruppe der beste Server abgefragt. Die der Regel zugeordnete Servergruppe ist eine Untergruppe der Server, die für den Port definiert sind. Setzen Sie den folgenden Befehl ab, um Server zur Servergruppe einer Regel hinzuzufügen:
cbrcontrol rule useserver Cluster:Port:Regel Server
Die Managerfunktion verbessert den Lastausgleich. Setzen Sie zum Starten des Managers den folgenden Befehl ab:
cbrcontrol manager start
Die Advisor liefern dem Manager weitere Informationen über die Fähigkeit der am Lastausgleich beteiligten Servermaschinen, auf Anforderungen zu antworten. Advisor sind protokollspezifisch. Soll beispielsweise der HTTP-Advisor gestartet werden, setzen Sie den folgenden Befehl ab:
cbrcontrol advisor start http Port
Wenn Sie Advisor starten, können Sie den Stellenwert (die Gewichtung) ändern, der den in Entscheidungen für den Lastausgleich einfließenden Advisorinformationen beigemessen wird. Setzen Sie zum Festlegen von Clusterproportionen den Befehl cbrcontrol cluster set Cluster proportions ab. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Proportionale Gewichtung von Statusinformationen.
/opt/ibm/edge/lb/servers/lib
/opt/ibm/edge/lb/servers/lib
<Installationsstammverzeichnis>ibm\edge\lb\servers\lib
Starten Sie Caching Proxy in der neuen Umgebung:
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um CBR zu konfigurieren: