WebSphere Virtual Enterprise, Version 6.1.1
             Betriebssysteme: AIX, HP-UX, Linux, Solaris, Windows,


Schutz vor Speicherüberlastung

Der Schutz vor Speicherüberlastung begrenzt die Rate, mit der der On Demand Router (ODR) den Datenverkehr weiterleitet, um zu verhindern, dass in einem Anwendungsserver eine Ausnahme des Typs "OutOfMemoryException" ausgelöst wird. Wenn Datenverkehr ohne Serveraffinität am ODR ankommt und die Rate für alle potenziellen Server überschritten wurde, wird der Datenverkehr zurückgewiesen. Der Schutz vor Speicherüberlastung weist jedoch keinen Datenverkehr mit Serveraffinität zurück, wie z. B. HTTP-Anforderungen mit Sitzungsaffinität oder dialoginterne SIP-Nachrichten.

Damit ein Schutz vor Speicherüberlastung gegeben ist, muss zunächst die maximale Rate ermittelt werden, d. h. die Anzahl Aufrufe pro Sekunde, die aufrechterhalten werden kann, ohne den für die maximale Größe des Heap-Speichers definierten Prozentsatz zu überschreiten. Nachdem die maximale Rate ermittelt wurde, ermöglicht der Schutz vor Speicherüberlastung allmählich einen höheren Datenverkehr ohne Affinität, weist den restlichen Datenverkehr jedoch zurück. Anfangs wird eine potenziell größere Anzahl HTTP-Anforderungen oder SIP-Nachrichten ohne Affinität mit dem Fehlercode 503 zurückgewiesen (sofern der Fehlercode nicht geändert wurde). Da WebSphere Virtual Enterprise die maximale Rate auch nach Serverneustarts beibehält, muss diese nur einmal festgelegt werden. Die maximale Rate kann sich mit der Zeit aufgrund von Änderungen in der Lebensdauer der Sitzung oder des Dialogs ändern, aber eine solche Lebensdauer ändert sich in der Regel relativ langsam, und der Schutz vor Speicherüberlastung kann darauf reagieren. Damit die maximale Rate ermittelt werden kann, muss WebSphere Virtual Enterprise die Rate mindestens während eines Fensters für die Durchschnittswertermittlung relativ konstant halten. Das Fenster für die Durchschnittswertermittlung muss mindestens so lang wie die Lebensdauer der meisten HTTP-Sitzungen, SIP-Dialoge oder Anwendungssitzungen sein. Je länger daher das Fenster für die Durchschnittswertermittlung ist, desto länger benötigt es für die Initialisierung.

Für SIP und HTTP funktioniert der Schutz vor Speicherüberlastung und der Schutz für CPU-Überlastung möglicherweise nicht, wenn ein dynamischer Cluster im automatischen Modus läuft, aufgrund des damit verbundenen Systemaufwands für CPU und Heap-Speicher.

Hinweise zu WebSphere eXtreme Scale

WebSphere eXtreme Scale kann einer aktiven Anwendung zusätzlichen Speicher zuordnen, wenn ein anderer Anwendungsserver gestartet oder gestoppt wird. Diese Speicherzuordnung wird derzeit nicht durch den Schutz vor Speicherüberlastung geprüft. Wenn daher bereits eine hohe Speicherauslastung existiert, kann die zusätzliche unkontrollierte Zuordnung von Speicher eine Ausnahme des Typs "OutOfMemoryException" auslösen. Wenn beispielsweise die Einstellung für maximale Speichergröße in Prozent auf 90 % gesetzt wurde und sich die aktuelle Auslastung des Heap-Speichers im Anwendungsserver AS1 90 % nähert und gleichzeitig Anwendungsserver AS2 gestartet oder gestoppt wird, kann in AS1 aufgrund der Replikation in AS2 eine Ausnahme des Typs "OutOfMemoryException" auftreten. Die maximale Größe des Heap-Speichers in Prozent sollte so niedrig eingestellt werden, dass genügend Speicher für potenzielle Replikationen beim Starten oder Stoppen eines Anwendungsservers reserviert wird. Der Schutz vor Speicherüberlastung verhindert, dass eine Ausnahme des Typs "OutOfMemoryException" in einem dynamischen Cluster ausgelöst wird, wenn die Einstellung für die maximale Speichergröße in Prozent auf 56 % gesetzt wird.




Zugehörige Konzepte
Übersicht über die Ordnung des Anforderungsflusses nach Prioritäten
Zugehörige Tasks
Schutz vor Speicherüberlastung konfigurieren
Zugehörige Informationen
Angepasste Eigenschaften für den Autonomic Request Flow Manager
Konzeptartikel    

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Letzte Aktualisierung: 24.09.2009 16.39 Uhr EDT
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