Eclipse ausführen

Nachdem Sie Eclipse SDK in einem Verzeichnis installiert haben, können Sie die Workbench starten, indem Sie die ausführbare Datei für Eclipse aus diesem Release ausführen (zusätzlich benötigen Sie eine Java SE 5 JRE, die nicht in Eclipse SDK enthalten ist). Unter Windows heißt die ausführbare Datei eclipse.exe; sie befindet sich im Unterverzeichnis eclipse der Installation. Wenn sie in f c:\eclipse-SDK-4.1-win32 installiert wurde, heißt die ausführbare Datei c:\eclipse-SDK-4.1-win32\eclipse\eclipse.exe. Hinweis: Die Konfiguration ist bei den meisten Betriebsumgebung analog. Spezielle Anweisungen für Mac OS X sind unten aufgeführt.

Ausreichend Speicher zuordnen und Fehler des Typs "OutOfMemoryErrors" auflösen

Eclipse ordnet standardmäßig bis zu 384 Megabyte für den Java-Heapspeicher zu. Dieser Wert sollte für alle üblichen Entwicklungstasks ausreichend sein. Abhängig von der ausgeführten JRE, der Anzahl der zusätzlich verwendeten Plug-ins und der Anzahl der Dateien, mit denen Sie arbeiten, kann es sein, dass Sie diesen Wert erhöhen müssen. Eclipse lässt die direkte Übergabe von Argumenten an die Java-VM mit dem Befehlszeilenparameter -vmargs zu, der nach allen anderen Eclipse-spezifischen Argumenten angegeben werden muss. Zur Erhöhung des verfügbaren Heapspeichers wird daher normalerweise der folgende Befehl verwendet:

eclipse -vmargs -Xmx<speichergröße>

Hierbei muss der Wert für <speichergröße> größer als "384M" (= Standardwert 384 Megabyte) sein.

Bei Verwendung einer virtuellen Maschine (VM) von Oracle (Sun) müssen Sie möglicherweise auch die Größe des permanenten Generierungsspeichers heraufsetzen. Das Standardmaximum beträgt 64 Megabyte. Abhängig von der Plug-in-Konfiguration und -Verwendung ist jedoch eventuell mehr erforderlich. Wenn der der Generierungsspeicher für die VM nicht ausreicht, kann die VM beim Klassenladen abstürzen oder blockiert werden. Dieser Fehler tritt seltener auf, wenn Sie die Sun-JRE ab Version 1.5.0_07 einsetzen. Die maximale Größe für den permanenten Generierungsspeicher wird mit dem Argument -XX:MaxPermSize=<speichergröße> heraufgesetzt.

eclipse -vmargs -XX:MaxPermSize=<speichergröße>

Dieses Argument ist unter Umständen nicht bei allen VM-Versionen und -Plattformen verfügbar. Weitere Details finden Sie in der VM-Dokumentation.

Bitte beachten Sie, dass Java überlastet wird, wenn die festgelegte Speichergröße den Umfang des verfügbaren physischen Speichers auf dem System überschreitet, weil Java Objekte in den virtuellen Speicher kopiert und wieder aus diesem Speicher zurückkopiert, wodurch eine erhebliche Beeinträchtigung des Leistungsverhaltens resultiert.

Arbeitsbereich auswählen

Nach dem Starten der Workbench wird als Erstes ein Dialog angezeigt, in dem Sie auswählen können, wo der Arbeitsbereich platziert werden soll. Der Arbeitsbereich ist das Verzeichnis, in dem Ihre Daten gespeichert werden. Falls Sie keine andere Angabe machen, erstellt Eclipse den Arbeitsbereich in Ihrem Benutzerverzeichnis. Dieses Arbeitsbereichsverzeichnis wird als Standardinhaltsbereich für Ihre Projekte und zum Speichern aller erforderlichen Metadaten verwendet. Bei gemeinsam genutzten Installationen oder Installationen mit mehreren Arbeitsbereichen müssen Sie die Position für Ihren Arbeitsbereich im Dialogfenster (oder über den Befehlszeilenparameter "-data") explizit angeben.

Festlegung der Java Virtual Machine

Typische Eclipse-Befehlszeile: 

eclipse -vm c:\jdk5u22\jre\bin\javaw

Tipp: Es empfiehlt sich generell, die bei der Ausführung von Eclipse zu verwendende Java-VM explizit anzugeben. Hierzu verwenden Sie den Befehlszeilenparameter "-vm" wie oben beschrieben. Wenn Sie den Parameter "-vm" nicht verwenden, sucht Eclipse im Betriebssystempfad. Die Installation anderer Java-basierter Produkte kann den Pfad ändern und dazu führen, dass beim nächsten Start von Eclipse eine andere Java-VM verwendet wird.

So erstellen Sie einen Windows-Direktaufruf mit einer Eclipse-Installation:

  1. Navigieren Sie im Windows-Explorer zur Datei eclipse.exe, und verwenden Sie die Option "Verknüpfung erstellen" im Kontextmenü.
  2. Wählen Sie die Verknüpfung aus, und bearbeiten Sie ihre Eigenschaften. Hängen Sie an den Wert im Feld "Ziel:" die Befehlszeilenparameter an.

Beim Öffnen dieser Verknüpfung wird Eclipse gestartet. (Sie können die Verknüpfung auf den Windows-Desktop ziehen, damit sie einfacher zu erreichen ist.)

Mac OS X

Bei Mac OS X starten Sie Eclipse, indem Sie auf die Anwendung "Eclipse" doppelklicken. Falls Sie Argumente an Eclipse übergeben müssen, müssen Sie die Datei eclipse.ini im Anwendungspaket von Eclipse bearbeiten. Wählen Sie das Symbol für das Anwendungspaket von Eclipse bei gedrückter Taste Strg aus. Daraufhin wird ein Kontextmenü aufgerufen. Wählen Sie in diesem Kontextmenü die Option für das Anzeigen des Paketinhalts aus. Suchen Sie nach der Datei eclipse.ini im Unterordner Contents/MacOS, und öffnen Sie sie mit einem Texteditor Ihrer Wahl, um die Befehlszeilenoptionen zu bearbeiten.

Unter MacOS X können Sie nur ein Benutzerschnittstellenprogramm mehrfach starten, wenn Sie auf dem Datenträger über separate Kopien des Programms verfügen. Dieses Verhalten rührt daher, dass jede Benutzerschnittstellenanwendung unter MacOS mehrere Dokumente öffnen kann und es daher normalerweise unnötig ist, ein Programm zweimal zu öffnen. Da Eclipse nur einen Arbeitsbereich öffnen kann, bedeutet dies, dass Sie von der Eclipse-Installation eine Kopie erstellen müssen, wenn Sie mehrere Arbeitsbereiche gleichzeitig öffnen möchten (Fehlernummer 139319).

Falls Sie Eclipse über die Befehlszeile starten müssen, können Sie den symbolischen Link "eclipse" im Eclipse-Ordner der höchsten Ebene verwenden. Dieser Link verweist auf die ausführbare Datei von Eclipse im Anwendungspaket und verwendet dieselben Argumente als Eingabe wie die Datei "eclipse.exe" auf anderen Plattformen.

Bei Mac OS X 10.4 und höher kann es sein, dass Sie eine Leistungsminderung feststellen, wenn Sie mit einer erheblichen Anzahl von Ressourcen arbeiten und die Indexierung des Arbeitsbereichs durch die Spotlight-Funktion zulassen. Um dies zu vermeiden, starten Sie die Benutzervorgaben für das System, wählen Sie das Symbol für die Spotlight-Funktion aus, wählen Sie dann die Registerkarte für den Datenschutz aus, klicken Sie dann auf die Schaltfläche zum Hinzufügen ("+"), und suchen Sie in dem aufgerufenen Dialog nach dem Arbeitsbereichsverzeichnis.

Gemeinsam genutzte Installation

Die Startgeschwindigkeit einer gemeinsam genutzten Installation kann verbessert werden, wenn entsprechende Cache-Informationen im gemeinsam genutzten Installationsbereich gespeichert sind. Hierzu führen Sie nach der Dekomprimierung der Eclipse-Verteilung Eclipse einmalig mit der Option "-initialize" über ein Konto aus, das einen Schreibzugriff auf das Installationsverzeichnis besitzt.

Themen für Fortgeschrittene bei der Ausführung von Eclipse

Die ausführbare Eclipse-Datei und die Plattform selbst bieten eine Reihe von Ausführungsoptionen, die vor allem für Benutzer interessant sind, die Komponenten für Eclipse entwickeln oder Fehler darin beheben. Dies ist eine Liste der im allgemeinen benutzten Optionen. Eine vollständige Liste finden Sie auf der Seite "Eclipse-Laufzeitoptionen" im Plattform-Plug-in - Entwicklerhandbuch. Die allgemeine Form der Ausführung der ausführbaren Eclipse-Datei ist:

eclipse [plattformoptionen] [-vmargs [Java-VM-Argumente]]
Eclipse-Startparameter
Befehl Beschreibung Verfügbar seit
-arch architektur
Diese Option definiert die Prozessorarchitektur, in der die Eclipse-Plattform ausgeführt wird. Üblicherweise berechnet die Eclipse-Plattform die optimale Einstellung mit Hilfe des vorherrschenden Werts der Java-Eigenschaft os.arch. Wenn dieser Wert hier angegeben ist, verwendet die Eclipse-Plattform diesen Wert. Der hier angegebene Wert steht den Plug-ins als "Platform.getOSArch()" zur Verfügung. Beispielwerte: "x86", "sparc", "PA-RISC", "ppc". 2.0
-application anwendungs-id
Die auszuführende Anwendung. Anwendungen werden von Plug-ins deklariert, die Erweiterungen des Erweiterungspunkts org.eclipse.core.runtime.applications liefern. Dieses Argument ist üblicherweise nicht erforderlich. Wenn der Wert angegeben ist, überschreibt er den Wert der Konfiguration. Ist kein Wert angegeben, wird die Eclipse-Workbench ausgeführt. 1.0
-clean
Bereinigt im Cache zwischengespeicherte Daten, die vom OSGi-Framework und der Eclipse-Laufzeit verwendet werden. Versuchen Sie, Eclipse einmalig mit dieser Option auszuführen, wenn Sie nach der Installation, nach der Aktualisierung oder bei Verwendung einer gemeinsam genutzten Konfiguration Startfehler feststellen. 3.0
-configuration config-URL
Die Position der Eclipse-Plattformkonfigurationsdatei, dargestellt als URL. Die Konfigurationsdatei legt die Position der Eclipse-Plattform, die verfügbaren Plug-ins und das primäre Feature fest. Beachten Sie, dass relative URLs nicht zulässig sind. Die Konfigurationsdatei wird in diese Position geschrieben, wenn die Eclipse-Plattform installiert oder aktualisiert wird. 2.0
-consolelog
Diese Option spiegelt das Fehlerprotokoll der Eclipse-Plattform auf die Konsole, die zur Ausführung von Eclipse eingesetzt wird. Diese Option ist in Kombination mit der Option -debug nützlich. 1.0
-data arbeitsbereichspfad
Pfad des Arbeitsbereichs, in dem die Eclipse-Plattform ausgeführt werden soll. Die Arbeitsbereichsposition ist auch die Standardposition für Projekte. Relative Pfade werden als relativ zu dem Verzeichnis interpretiert, aus dem Eclipse gestartet wurde. 1.0
-debug [optionsdatei]
Diese Option versetzt die Plattform in den Debugmodus und lädt die Debugoptionen aus der Datei in der (gegebenenfalls) angegebenen Position. Diese Datei gibt an, welche Debugpunkte für ein Plug-in verfügbar sind und ob diese aktiviert sind. Wenn keine Dateiposition angegeben ist, sucht die Plattform im Verzeichnis, in dem Eclipse gestartet wurde, nach der Datei ".options". Als Dateiposition können URLS und Dateisystempfade gleichermaßen verwendet werden. 1.0
-dev [klassenpfadeinträge]
Stellt die Plattform in den Entwicklungsmodus. Die optionalen Klassenpfadeinträge (eine durch Kommata gegliederte Liste) werden dem Klassenpfad der Laufzeit jedes Plug-ins hinzugefügt. Wenn zum Beispiel der Arbeitsbereich Plug-ins enthält, die entwickelt werden, fügt die Angabe von -dev bin dem Verzeichnis jedes Plug-in-Projekts einen Klassenpfadeintrag mit dem Namen bin hinzu. Dadurch können neu generierte Klassendateien dort gefunden werden. Redundante oder nicht existierende Klassenpfadeinträge werden eliminiert. 1.0
-initialize
Initialisiert die ausgeführte Konfiguration. Alle laufzeitbezogenen Datenstrukturen und Caches werden aktualisiert. Diese Option ist bei gemeinsam genutzten Installationen praktisch, denn das Leistungsverhalten beim Start wird verbessert, wenn Sie Eclipse über ein Konto mit Schreibberechtigungen einmalig mit dieser Option ausführen. 3.0
-keyring pfad_der_schlüsselringdatei
Die Position der Berechtigungsdatenbank (oder "Schlüsselring"-Datei) auf dem Datenträger. Dieses Argument muss in Verbindung mit der Option -password verwendet werden. Relative Pfade werden als relativ zu dem Verzeichnis interpretiert, aus dem Eclipse gestartet wurde. 1.0
-nl ländereinstellung
Diese Option definiert die Ländereinstellung, in der die Eclipse-Plattform ausgeführt wird. Üblicherweise berechnet die Eclipse-Plattform die optimale Einstellung automatisch. Wenn dieser Wert hier angegeben ist, verwendet die Eclipse-Plattform diesen Wert. Der hier angegebene Wert steht den Plug-ins als "Platform.getNL()" zur Verfügung. Beispielwerte: "en_US" und "fr_FR_EURO". 2.0
-nosplash
Führt die Plattform aus, ohne die Eingangsanzeige aufzurufen. 1.0
-os betriebssystem
Diese Option definiert das Betriebssystem, unter dem die Eclipse-Plattform aktiv ist. Üblicherweise berechnet die Eclipse-Plattform die optimale Einstellung mit Hilfe des vorherrschenden Werts der Java-Eigenschaft os.name. Wenn dieser Wert hier angegeben ist, verwendet die Eclipse-Plattform diesen Wert. Der hier angegebene Wert steht den Plug-ins als "Platform.getOS()" zur Verfügung und wird zum Auflösen von Vorkommen der Variablen $os$ in den erwähnten Pfaden in der Manifestdatei des Plug-ins verwendet. Beispielwerte: "win32", "linux", "hpux", "solaris", "aix". 1.0
-password kennwort
Das Kennwort der Berechtigungsdatenbank. Wird in Verbindung mit der Option -keyring verwendet. 1.0
-perspective perspektiven-id
Gibt die Perspektive an, die beim Programmstart im aktiven Workbenchfenster geöffnet sein soll. Wenn dieser Parameter nicht angegeben ist, wird die Perspektive geöffnet, die beim Systemabschluss aktiv war. 1.0
-plugincustomization
	  eigenschaftendatei
Position einer Eigenschaftsdatei, die die Standardeinstellungen der Plug-in-Benutzervorgaben enthält. Diese Standardeinstellungen überschreiben die in dem primären Feature angegebenen Standardeinstellungen. Relative Pfade werden als relativ zu dem Verzeichnis interpretiert, aus dem Eclipse gestartet wurde. 2.0
-product produkt-id
Die ID des auszuführenden Produkts. Das Produkt verleiht der gestarteten Eclipse-Instanz ihre "Persönlichkeit" und legt die verwendeten Produktanpassungsinformationen fest. Diese Option ersetzt die Option "-feature" ersetzt, die aber aus Kompatibilitätsgründen weiterhin unterstützt wird. 3.0
-refresh 
Mit dieser Option kann beim Programmstart eine globale Aktualisierung der Workbench ausgeführt werden. Hierbei werden alle Änderungen angeglichen, die seit der letzten Ausführung der Plattform im Dateisystem vorgenommen wurden. 1.0
-showlocation [arbeitsbereichsname]
Mit dieser Option kann die Position des Arbeitsbereichs in der Titelleiste des Fensters angezeigt werden. In Release 2.0 konnte diese Option nur zusammen mit dem Befehlszeilenparameter "-data" verwendet werden. In Version 3.2 wurde ein optionales Argument für den Arbeitsbereichsnamen hinzugefügt, das in der Fenstertitelleiste anstelle der Position des Arbeitsbereichs den bereitgestellten Namen anzeigt. 2.0
-vm vm-pfad
Position der JRE (Java Runtime Environment), die für die Ausführung der Eclipse-Plattform verwendet werden soll. Wenn dies nicht angegeben ist, versucht das Startprogramm, eine JRE zu finden. Zuerst sucht es ein Verzeichnis mit dem Namen jre, das der ausführbaren Eclipse-Datei gleichgeordnet ist, und anschließend durchsucht es den Betriebssystempfad. Relative Pfade werden als relativ zu dem Verzeichnis interpretiert, aus dem Eclipse gestartet wurde. 1.0
-vmargs argumente
Wenn diese Option an Eclipse übergeben wird, wird sie verwendet, um die Operation der verwendeten Java-VM so anzupassen, dass Eclipse ausgeführt wird. Wenn sie angegeben wird, muss diese Option ans Ende der Befehlszeile gestellt werden. Die jeweiligen Argumente hängen von der ausgeführten VM ab. 1.0

Alle Argumente, die auf den Eintrag -vmargs folgen (nicht jedoch dieser Eintrag selbst) werden direkt über die angegebene Java-VM als Argumente für die virtuelle Maschine übergeben (also vor der auszuführenden Klasse). Hinweis: Wenn nach den Argumenten für die Java-VM (-vmargs) ein Argument für den Eclipse-Start (z.B. "-data") angegeben ist, wird Eclipse nicht gestartet, und Sie empfangen den folgenden Fehler: "JVM beendet Exit-Code=1".