Erweiterungsbeziehung (optional oder bedingt). Fügt einem Geschäftsanwendungsfall, der in sich abgeschlossen ist, einen
Ablauf hinzu. Der Ablauf "Spezielle Gepäckbearbeitung" wird dann in "Einzel-Check-in" eingefügt, wenn der Passagier
sich an einen speziellen Gepäckschalter wenden muss.
Lesen Sie zum Vergleich auch die Seite Richtlinie
zum Arbeitsergebnis: Erweiterungsbeziehung für das Systemanwendungsfallmodell.
Nachdem Sie den Workflow eines Geschäftsanwendungsfalls skizziert haben, werden Sie unter Umständen Verhalten finden,
das bedingt oder optional ist. Wenn dieser Teil des Verhaltens nennenswert ist, sollten Sie ihn gesondert beschreiben.
Die nahe liegende Methode ist, das Verhalten in einem gesonderten Unterabschnitt der Workflow-Dokumentation zu
beschreiben. Alternativ können Sie es jedoch in einem gesonderten Geschäftsanwendungsfall beschreiben, der eine
Erweiterung des ursprünglichen Geschäftsanwendungsfalls bildet.
Der Erweiterungsansatz ist besonders interessant, wenn der extrahierte Teil nennenswert, logisch verbunden, natürlich
begrenzt ist und Sie den ursprünglichen Geschäftsanwendungsfall einfach halten möchten. Dieser Ansatz bietet sich auch
an, wenn eine optionale Erweiterung für mehrere Geschäftsanwendungsfälle relevant ist.
Eine Instanz eines Geschäftsanwendungsfalls, der optional durch weitere Anwendungsfälle ergänzt wird, folgt zunächst
der Beschreibung des Basisanwendungsfalls und folgt dann, sobald eine Bedingung erfüllt ist, der Beschreibung des
erweiternden Geschäftsanwendungsfalls. Wenn das Ende des Erweiterungsanwendungsfalls erreicht ist, kehrt sie zur
Beschreibung des Basisanwendungsfalls zurück.
Der Workflow des Anwendungsfalls "Spezielle Gepäckbearbeitung" wird mit einer Erweiterungsbeziehung in den
Anwendungsfall "Einzel-Check-in" eingefügt.
Die Geschäftsanwendungsfälle, die erweitert werden, müssen aussagefähig und in sich abgeschlossen sein, selbst
wenn der Workflow des hinzugefügten Geschäftsanwendungsfalls nicht ausgeführt wird. Die meisten erweiternden
Geschäftsanwendungsfälle können nicht eigenständig ausgeführt werden.
Verwenden Sie eine Erweiterungsbeziehung beispielsweise für folgende Situationen:
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Bedingtes oder optionales Verhalten in einem Geschäftsanwendungsfall modellieren, indem die Workflows in
unterschiedlichen Anwendungsfällen beschrieben werden, in denen bedingtes oder optionales Verhalten von
verbindlichem Verhalten unterschieden wird.
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Einen komplexen Workflow modellieren, der selten auftritt.
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Einen gesonderten untergeordneten Ablauf modellieren, der nur unter bestimmten Bedingungen ausgeführt wird.
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Verschiedene unterschiedliche Geschäftsanwendungsfälle modellieren, die an einem bestimmten Punkt eingefügt werden
kann (wobei die Reihenfolge vom Geschäftsakteur gesteuert wird).
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