Hauptbeschreibung |
In Protokollen können die zu definierenden und wiederzuverwendenden Kapsel-Ports spezifiziert werden. Das Protokoll definiert eine Gruppe
eingehender und abgehender Nachrichtentypen (z. B. Operationen, Signale) und optional eine Kollaboration (die sich
normalerweise aus mehreren Ablaufdiagrammen zusammensetzt, siehe Richtlinie:
Ablaufdiagramm), die die erforderliche Reihenfolge von Nachrichten und eine Zustandsmaschine (beschrieben durch
Zustandsdiagramme, siehe Richtlinie:
Zustandsdiagramm) definiert, die das abstrakte Verhalten, das von den Teilnehmern an einem Protokoll gefordert
wird, spezifiziert.
Ein Protokoll ist eine Spezifikation gewünschten Verhaltens, das über einen Konnektor, eine explizite
Spezifikation der Vertragsvereinbarung zwischen den Teilnehmern am Protokoll, stattfinden kann. Es definiert nur
Verhalten und keine strukturellen Elemente. Ein Protokoll setzt sich aus mehreren Teilnehmern zusammen, wobei jeder
Teilnehmer eine spezielle Rolle im Protokoll innehat.
Jede dieser Protokollrollen wird mit einem eindeutigen Namen und einer Gruppe von Signalen, die von dieser Rolle
empfangen werden, sowie mit der Gruppe den Signalen angegeben, die diese Rolle sendet (beide Gruppen können leer sein).
Optional kann ein Protokoll auch eine Spezifikation der gültigen Übertragungssequenzen haben. Diese kann von einer
Zustandsmaschine angegeben werden. Ein Protokoll kann auch eine Gruppe von prototypischen Interaktionssequenzen haben
(die in Form von Ablaufdiagrammen angezeigt werden können). Diese müssen der Protokollzustandsmaschine entsprechen,
sofern eine solche definiert ist.
Binäre Protokolle, bei denen es nur zwei Teilnehmer gibt, sind die gebräuchlichsten und die, die am einfachsten
anzugeben sind. Ein Vorteil dieser Protokolle ist, dass nur eine Rolle, die so genannte Basisrolle, angegeben
werden muss. Die andere Rolle, die so genannte Konjugatrolle, kann von der Basisrolle abgeleitet werden, indem
die eingehende und abgehende Signalgruppe einfach umgekehrt werden. Diese Umkehrungsoperation ist auch als
Konjugation bekannt.
Komposition der <<Protokollklasse>>
Wie in der vorherigen Abbildung gezeigt, enthält ein Protokoll in der Regel eine oder mehrere Ablaufdiagramme, die die
gültigen Nachrichtenaustauschsequenzen veranschaulichen, die im Protokoll angegeben sind. Das Protokoll enthält auch
eine Gruppe eingehender (Anforderungs-) Nachrichten und eine Gruppe abgehender (Antwort-) Nachrichten. Mit einer
optionalen Zustandsmaschine kann das Verhalten definiert werden, das die Protokollteilnehmer unterstützen müssen.
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