Artefakt: Geschäftsanwendungsfall
Ein Geschäftsanwendungsfall (Klasse) definiert eine Gruppe von Geschäftsanwendungsfallinstanzen, in der jede Instanz eine Abfolge von Aktionen ist, die ein Geschäft ausführt und die einen erkennbaren Wert für einen bestimmten Geschäftsakteur liefern oder zeigen, wie das Geschäft auf ein Geschäftsereignis reagiert, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
Arten von Arbeitsergebnissen: Modellelement
Zweck

Ein Geschäftsanwendungsfall beschreibt einen Geschäftsprozess aus einer externen Wertschöpfungsperspektive. Geschäftsanwendungsfälle sind Geschäftsprozesse, die Organisationsgrenzen überschreiten und unter Umständen Partner und Lieferanten einschließen, um einem Stakeholder des Geschäfts einen Wert zu liefern. Ein Geschäftsanwendungsfall ist eine prozessorientierte Spezifikation von Geschäftsverhalten in Reaktion auf

  • Interaktionen zwischen Geschäft und Geschäftsakteuren,
  • wichtige Geschäftsereignisse.

Ein Geschäftsanwendungsfall ist eine Darstellung eines Verwendungsmusters eines Geschäfts und der Auswirkungen, die diese Verwendung auf die Umgebung (insbesondere die Geschäftsakteure) und auf das Geschäfts selbst hat. Die Verwendung kann die Art und Weise ändern, in der das Geschäft auf künftige Ereignisse oder Interaktionen reagiert. Es das Geschäft direkt oder explizit für seine Umgebung bereitstellt, sind Services (das Geschäft aus dieser Perspektive ist einfach das Geschäftssystem der Ausgangsebene und sollte deshalb seine Ressourcen beinhalten und klar definierte Services für seine Umgebung bereitstellen - siehe Richtlinie: Geschäftssystem). Die Interaktion zwischen dem Geschäftsakteur und dem Geschäft, die im Geschäftsanwendungsfall beschrieben ist, findet über den Aufruf einer oder mehrerer dieser Services statt. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite Richtlinie: Geschäftsanwendungsfall.

Geschäftsanwendungsfälle sind hilfreich für alle, die wissen möchten, welchen Wert das Geschäft liefert und wie es mit seiner Umgebung interagiert. Stakeholder, Geschäftsprozessanalytiker und Geschäftsdesigner verwenden Geschäftsanwendungsfälle, um Geschäftsprozesse zu beschreiben und um die Auswirkungen vorgeschlagener Änderungen (z. B. ein Unternehmenszusammenschluss oder eine erste CRM-Implementierung) auf die Arbeitsweise des Geschäfts zu verstehen. Geschäftsanwendungsfälle werden auch von Systemanalytikern und Softwarearchitekten verwendet, um festzustellen, wie ein Softwaresystem in die Organisation passt. Testmanager verwenden Geschäftsanwendungsfälle, um Kontext für die Entwicklung von Testszenarios für Softwaresysteme bereitzustellen. Projektmanager verwenden Geschäftsanwendungsfälle, um den Inhalt von Geschäftsmodellierungsiterationen und für den Überwachungsprozess zu planen.

Beziehungen
Beschreibung
Kurze Gliederung

Es wird eine Vorlage für eine Geschäftsanwendungsfallspezifikation bereitgestellt, die die Texteigenschaften des Geschäftsanwendungsfalls enthält. Verwenden Sie dieses Dokument mit einem Tool für Anforderungsmanagement wie Rational RequisitePro, um die Anforderungen in den Eigenschaften des Geschäftsanwendungsfalls angeben und markieren zu können.   

Die Diagramme des Geschäftsanwendungsfalls können mit einem visuellen Modellierungstool wie Rational Rose entwickelt werden. Mit Rational SoDA kann ein Bericht zum Geschäftsanwendungsfall (mit allen Eigenschaften) generiert werden.

Weitere Informationen finden Sie in den Toolmentoren Anwendungsfälle mit Rational Rose und Rational RequisitePro verwalten und Anwendungsfallbericht mit Rational SoDA erstellen.  

Abbildungen
Anpassung
Darstellungsoptionen

UML-Darstellung: Anwendungsfall mit dem Stereotyp <<Geschäftsanwendungsfall>> 

Ein Geschäftsanwendungsfall kann die folgenden Eigenschaften haben:

  • Name: Der Name des Geschäftsanwendungsfalls.
  • Kurzbeschreibung: Eine Kurzbeschreibung der Rolle und des Zwecks des Geschäftsanwendungsfalls.
  • Leistungsziele: Eine Spezifikation der Metriken, die für den Geschäftsanwendungsfall relevant sind, und eine Definition der Ziele, die durch die Verwendung dieser Metriken erreicht werden sollen.
  • Workflow: Eine Beschreibung des Workflows, den der Geschäftsanwendungsfall darstellt. Der Ablauf sollte beschreiben, was das Geschäft unternimmt, um einen Wert für einen Geschäftsakteur zu produzieren, und nicht, wie das Geschäft seine Probleme löst. Die Beschreibung muss für jeden innerhalb des Geschäfts verständlich sein.
  • Kategorie: Gibt die Kategorie an, zu der der Geschäftsanwendungsfall gehört: "Kern" "unterstützend" oder "Management".  
  • Risiken: Eine Spezifikation der Risiken, die mit der Ausführung oder Implementierung des Geschäftsanwendungsfalls verbunden sind. Ein Risiko wird anhand der potenziellen Abweichung zwischen erwarteter Wertschöpfung und tatsächlicher Wertschöpfung definiert.
  • Möglichkeiten: Eine Beschreibung des geschätzten Verbesserungspotenzials des Geschäftsanwendungsfalls.  
  • Prozessverantwortlicher: Eine Definition des Geschäftsprozessverantwortlichen, d. h. der Person, die die Änderungen und Änderungspläne verwaltet.  
  • Spezielle Anforderungen: Die Merkmale und Quantoren von Geschäftsanwendungsfällen, die nicht in der Beschreibung des Workflows abgedeckt sind.
  • Erweiterungspunkte: Eine Liste mit Positionen im Ereignisablauf des Geschäftsanwendungsfalls, an denen über die Erweiterungsbeziehung zusätzliches Verhalten eingeführt werden kann.
  • Unterstützte Geschäftsziele: Stereotype Abhängigkeiten, die die Geschäftsziele angeben, die von dem Geschäftsanwendungsfall unterstützt werden.
  • Beziehungen: Die Beziehungen, z. B. gerichtete Kommunikationsassoziationen, Einschluss- und Ausschlussbeziehungen, an denen der Geschäftsanwendungsfall beteiligt ist.
  • Aktivitätsdiagramme: Diese Diagramme zeigen die Struktur des Workflows.
  • Anwendungsfalldiagramme: Diese Diagramme zeigen die Beziehungen, an denen der Geschäftsanwendungsfall beteiligt ist.
  • Abbildungen des Workflows: Handgezeichnete Skizzen oder Ergebnisse von Storyboarding-Sitzungen.

Wenn Sie die Geschäftsmodellierung lediglich durchführen, um eine vorhandene Zielorganisation abzubilden, ohne die Absicht, sie zu ändern, können Sie die folgenden Abschnitte aus der Vorlage für die Geschäftsanwendungsfallspezifikation weglassen:

  • Leistungsziele
  • Risiken
  • Möglichkeiten
  • Prozessverantwortlicher
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