Wenn das System ein vorhandenes System ersetzen soll, müssen Themen wie Kompatibilität, Umsetzung und Migration
behandelt werden. Insbesondere ist Folgendes zu beachten:
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Daten müssen von einem vorhandenen System auf das neue System übertragen (und möglicherweise in ein neues Format
konvertiert) werden.
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Vorhandene Benutzerschnittstellen (Anzeigeformate, Befehle usw.) müssen im neuen System unterstützt werden.
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Alle vorhandenen Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) müssen gepflegt werden.
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Die Migration vom vorhandenen System auf das neue darf den Betrieb nicht länger als die dafür vorgesehene Zeit
unterbrechen (variiert je nach Geschäftstyp).
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Das neue System muss während der Migration parallel zum alten System ausgeführt werden können.
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Es muss die Möglichkeit bestehen, bei Bedarf in den ersten beiden Wochen des Betriebs auf das alte System
zurückgreifen zu können.
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Die alten Archivdaten müssen möglicherweise auf dem neuen System verarbeitet werden. Wenn diese durch
Verschlüsselung geschützt sind, muss den Chiffrierschlüsseln bei der Migration besondere Aufmerksamkeit geschenkt
werden.
Die für diese Problemstellungen gewählten Strategien müssen in der Architektur und im Design des Systems unterstützt
werden.
Der Übergang eines Systems in die Produktionsumgebung erfordert Planung und Vorbereitung. Unter anderem müssen die
folgenden technischen Faktoren berücksichtigt werden:
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Benutzer des System müssen möglicherweise geschult werden.
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Die Produktionsunterstützungsumgebung muss vorbereitet sein, und die Mitarbeiter der Produktionsunterstützung
müssen trainiert und für die Unterstützung vorbereitet sein.
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Es müssen Prozeduren für die Produktionsunterstützung, einschließlich Sicherungs-, Recovery- und
Fehlerbehebungsverfahren eingerichtet sein.
Die folgenden Geschäftsfaktoren können sich auf den Zeitplan für das Deployment auswirken:
Einige Systeme müssen aufgrund von Zeit- oder Verfügbarkeitsaspekten inkrementell, d. h. Stück für Stück, eingesetzt
werden. Wenn das System nicht in einem Schritt eingesetzt werden kann, müssen die Reihenfolge, in der die Komponenten
installiert werden, und die Knoten, auf denen die Komponenten installiert werden, bestimmt werden. Gebräuchliche
Planungsmuster für das Deployment sind:
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Geografisch - nach Bereich
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Funktional - nach Anwendung
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Organisatorisch - nach Abteilung oder Aufgabenbereich
Wenn eine Anwendung über einen längeren Zeitraum hinweg eingesetzt wird, müssen die folgenden Probleme gelöst werden:
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Die Software muss in der Lage sein, in einer Teilkonfiguration ausgeführt zu werden.
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Es müssen mehrere Versionen der Software nebeneinander existieren können.
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Es muss möglich sein, auf die vorherige Version des Systems zurückzugreifen, wenn Probleme mit dem neuen System
festgestellt werden.
Alle diese Punkte können ohne fokussierte Architekturleistungen nicht erfüllt werden und müssen im Softwarearchitekturdokument festgehalten werden.
Ermitteln Sie Folgendes für jede Kategorie von Benutzer, einschließlich Administratoren, Bediener und Benutzer:
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Welche Typen von IT-Systemen verwenden sie gerade. Wenn dieses System den ersten Kontakt mit
Informationstechnologie für einen Benutzer bedeutet, kennzeichnen Sie dies als Sonderanforderung, der besondere
Aufmerksamkeit beigemessen werden muss.
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Welche neuen Funktionen bringt das neue System für sie mit sich.
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Welche Schulungen brauchen sie (grober Umriss).
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Welche Anforderungen werden an die Unterstützung in der Landessprache gestellt.
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