Toolmentor: Anwendungsfall mit Rational RequisitePro ausarbeiten
Dieser Toolmentor beschreibt, wie Sie mit Rational RequisitePro® einen Systemanwendungsfall detailliert beschreiben.
Tool: Rational RequisitePro
Beziehungen
Hauptbeschreibung

Überblick

Nachdem die Anwendungsfälle für das vorgeschlagene System (gemäß der Beschreibungen im Rational-Rose®-Toolmentor "Aktuere und Anwendungsfälle finden") ermittelt wurden, können Sie mit RequisitePro ein Dokument für die Anwendungsfallspezifikation entwickeln.

Die Beschreibung des Systemanwendungsfalls wird vom Systemanalytikern erstellt.

Anmerkung: Sie können die Anwendungsfälle in Rose entwickeln und sie in RequisitePro mit dem Feature für integriertes Anwendungsfallmanagement (Integrated Use-Case Management) generieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Toolmentor "Anwendungsfälle mit Rational Rose und Rational RequisitePro verwalten".

Abschnitte des Dokuments für die Anwendungsfallspezifikation können zum Erstellen bestimmter Anforderungen verwendet werden. Diese Anforderungen können zu andern Anwendungen zurückverfolgt (oder verlinkt) werden, z. B. zu Produktmerkmalen.

Der Text zu den ausgewählten Anwendungsfällen wird von einer Person ausgearbeitet, der die Rolle Anforderungsautor zugewiesen und die für das Schreiben einer Anwendungsfallspezifikation für jeden Anwendungsfall verantwortlich ist. Dieses Dokument definiert alle textorientierten Eigenschaften des Anwendungsfalls und kann zu dem Namen und der Beschreibung des mit der RUP-Aufgabe Akteure und Anwendungsfälle finden erzeugten Anwendungsfall weitere Details hinzufügen.

Toolschritte

Führen Sie zum Ausarbeiten eines Anwendungsfalls mit RequisitePro die folgenden Schritte aus:

  1. Dokument für Anwendungsfallspezifikation erstellen
  2. Dokument für Anwendungsfallspezifikation fertig stellen
  3. Anforderungen in der ausgearbeiteten Anwendungsfallspezifikation erstellen
  4. Diagramme zur Anwendungsfallspezifikation hinzufügen (optional)

Wenn Sie Ihr RequisitePro-Projekt mit der Anwendungsfallvorlage erstellt haben, enthält Ihr Projekt bereits ein Dokument vom Typ Anwendungsfallspezifikation.

1. Dokument für Anwendungsfallspezifikation erstellen

Das Dokument für die Anwendungsfallspezifikation enthält die Texteigenschaften des Anwendungsfalls, z. B. Name, Kurzbeschreibung, Basisereignisablauf, alternativer Ereignisablauf, Vorbedingungen, Nachbedingungen und Sonderanforderungen.

Anmerkung: Wenn Sie Ihre Anwendungsfälle in Rose entwickelt haben, können Sie die im Toolmentor "Anwendungsfälle mit Rational Rose und Rational RequisitePro verwalten" beschriebenen Prozeduren verwenden, um ein neues Anwendungsfalldokument für Ihren Rose-Anwendungsfall zu erstellen. Falls Sie die Anwendungsfälle nicht in Rose erstellt haben, führen Sie zum Erstellen eines Anwendungsfalldokuments die folgenden Toolschritte aus.

Gehen Sie wie folgt vor, um ein Dokument für Anwendungsfallspezifikation in RequisitePro zu erstellen:
  1. Wählen Sie im Explorer das Paket aus, in das Sie das neue Dokument stellen möchten. Klicken Sie anschließend auf File > New > Document. Das Dialogfenster "Document Properties" erscheint.
  2. Geben Sie einen Namen, eine Beschreibung und einen Dateinamen für das Dokument ein.
  3. Wählen Sie in der Liste Document Type den Eintrag "Use-Case Specification Document Type" aus.
  4. Klicken Sie auf OK. Die Vorlage (Outline in RequisitePro) für das Dokument für die Anwendungsfallspezifikation wird in Microsoft® Word geöffnet.

Weitere Informationen

Symbol für Onlinehilfe Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema Creating requirements documents (Index: documents>creating) der Onlinehilfe zu RequisitePro.

2. Dokument für Anwendungsfallspezifikation fertig stellen

Geben Sie im neu erstellten Dokument für die Anwendungsfallspezifikation in jedem Abschnitt anwendungsfallspezifische Informationen ein. Der Name und die Kurzbeschreibung müssen bereits bei der ursprünglichen Angabe des Anwendungsfalls dokumentiert worden sein.

Gehen Sie wie folgt vor, um das Dokument für die Anwendungsfallspezifikation fertig zu stellen:

  1. Ersetzen Sie den im Feld "Use-Case Name" in der Vorlage angezeigten Text durch den Namen des Anwendungsfalls.

    Anmerkung: Wenn Sie das Anwendungsfalldokument mit den im Toolmentor "Anwendungsfälle mit Rational Rose und Rational RequisitePro verwalten" beschriebenen Prozeduren erstellt haben, wird der Anwendungsfallname automatisch in den Titel des Dokuments eingefügt. Verwenden Sie die Befehle RequisitePro > Requirement > Cut und Paste, um die Anwendungsfallanforderung in das Textfeld "Use Case Name" zu verschieben.

  2. Lesen Sie die Anweisungen im Abschnitt Brief Description, löschen Sie sie anschließend und geben Sie eine Kurzbeschreibung ein.

    Anmerkung: Wenn Sie den Anwendungsfall in Rose entwickelt haben und das Rose-Feld "Documentation" in den Abschnitt mit der Kurzbeschreibung des RequisitePro-Anwendungsfalldokuments einfügen möchten, kopieren Sie den Text aus dem Feld Documentation im Rose-Dialogfenster "Use-Case Specification" und fügen Sie ihn in das Dokument für die Anwendungsfallspezifikation ein.

  3. Ersetzen Sie den Standardtext im Abschnitt für den Basisereignisablauf (Basic Flow of Events) durch den Text für den Basisereignisablauf dieses Anwendungsfalls. Geben Sie jeden Schritt in einer gesonderten Zeile ein.

  4. Wiederholen Sie diese Prozedur für alle weiteren Anwendungsfalleigenschaften (alternativer Ereignisablauf, Sonderanforderungen, Vorbedingungen, Nachbedingungen usw.)

  5. Klicken Sie in RequisitePro auf Document > Save.

Weitere Informationen

Symbol für Onlinehilfe Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema Saving requirements documents (Index: documents>saving) in der Onlinehilfe zu RequisitePro.

3. Anforderungen in der ausgearbeiteten Anwendungsfallspezifikation erstellen

Zur Überwachung der Rückverfolgbarkeitsverbindungen zwischen Anwendungsfällen und anderen Informationen, z. B. dem Anwendungsfallmodell oder Produktmerkmalen, erstellen Sie aus den Abschnitten in der Anwendungsfallspezifikation RequisitePro-Anforderungen. Legen Sie den Namen des Anwendungsfalls als übergeordnete Anforderung fest und erstellen Sie aus den Eigenschaften des Anwendungsfalls untergeordnete Anforderungen. Zu diesen Eigenschaften können Kurzbeschreibungen, Aktionen im Basis- oder alternativen Ereignisablauf, Vorbedingungen, Nachbedingungen, Sonderanforderungen und Erweiterungsbeziehungen gehören.

  1. Wählen Sie im Dokument für die Anwendungsfallspezifikation den Namen des Anwendungsfalls aus.

  2. Führen Sie eine der folgenden Aktionen aus:

    • Klicken Sie mit der rechten Maustaste und wählen Sie New Requirement aus.
    • Klicken Sie in RequisitePro auf Requirement > New.
      Das Dialogfenster "Requirement Properties" erscheint.

  3. Wählen Sie UC: Use Case Requirement Type als Anforderungstyp aus.

  4. Wählen Sie auf der Registerkarte Attributes für das Attribut Property den Wert Name in der Liste aus.

  5. Wiederholen Sie die vorherigen Schritte für die Kurzbeschreibung (und setzen Sie das Attribut "Property" auf Brief Description). Wählen Sie auf der Registerkarte Hierarchy den Eintrag <choose parent> aus und geben Sie die Anwendungsfallanforderung an, die den Namen des Anwendungsfalls darstellt.

  6. Erstellen Sie im Abschnitt mit dem Basisereignisablauf im Dokument für die Anwendungsfallspezifikation Anwendungsfallanforderungen für jeden Schritt bzw. jede Gruppe von Schritten (Unterablauf), für den bzw. die Sie Rückverfolgbarkeitsverbindungen definieren möchten. Setzen Sie das Attribut "Property" auf Basic Flow und legen Sie als übergeordnete Anforderung für die Anforderung den Namen des Anwendungsfalls fest (siehe Schritte 1-3). Sie können Gruppen von Schritten angeben, die immer zusammen ausgeführt werden. Verwenden Sie gegebenenfalls hierarchische Anforderungen, um Unterabläufe vom Basisereignisablauf unterscheiden zu können.

    Anmerkung: Sie müssen nicht für jeden Schritt in einem Ereignisablauf Anforderungen erstellen. Das Erstellen von Anforderungen für den Ereignisablauf hat den Sinn, Anforderungen von einer höheren Ebene, z. B. einem Produktmerkmal, bis hin zu einem bestimmten Teil des Ereignisablaufs verfolgen zu können. Ein Ereignisablauf erstreckt sich häufig über mehrere Seiten, so dass es sich empfehlen kann, den Ereignisablauf als Ganzes zu betrachten.

  7. Erstellen Sie in jedem alternativen Ereignisablauf für jeden Schritt bzw. jede Gruppe von Schritten (Unterablauf) Anwendungsfallanforderungen, für den bzw. die Sie Rückverfolgbarkeitsverbindungen erstellen möchten. Setzen Sie das Attribut "Property" auf Alternate Flow und definieren Sie die übergeordnete Anforderung wie zuvor beschrieben. Verwenden Sie ähnlich wie beim Basisanforderungsablauf hierarchische Anforderungen, um vollständige Unterabläufe zu kennzeichnen.

  8. Die folgenden Schritte sind optional:

    • Wählen Sie im Abschnitt mit den Vorbedingungen (Preconditions) des Dokuments für die Anwendungsfallspezifikation jede Vorbedingung einzeln aus und erstellen Sie eine Anwendungsfallanforderung (Property = pre-conditions, übergeordnete Anforderung = Name des Anwendungsfalls).
    • Wiederholen Sie diesen Schritt für den Abschnitt mit den Nachbedingungen (Property = Post-conditions) und den Abschnitt mit den Sonderanforderungen (Property = Special). Legen Sie den Namen des Anwendungsfalls als übergeordnete Anforderung fest.

Weitere Informationen

Symbol für Onlinehilfe Weitere Informationen finden Sie im Thema Creating requirements in a document (Index: requirements>creating) in der Onlinehilfe zu RequisitePro.

4. Diagramme zur Anwendungsfallspezifikation hinzufügen (optional)

Einige Anwendungsfalleigenschaften sind nicht textorientiert, z. B. Anwendungsfalldiagramme oder andere Diagramme. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Anwendungsfall. Diese Diagramme werden in Rose gespeichert. Mit Rational SoDA® können Sie aus den in RequisitePro gespeicherten textorientierten Eigenschaften des Anwendungsfalls und den in Rose gespeicherten Informationen im Anwendungsfalldiagramm einen Anwendungsfallbericht erstellen.

Weitere Anleitungen finden Sie in den zusätzlichen Informationen am Anfang dieses Toolmentors.