Aufgabe: Einigung über den Auftrag erzielen
Diese Aufgabe konzentriert sich darauf, das richtige Gleichgewicht zwischen den verfügbaren Testressourcen und den Zielen für die Iteration zu finden.
Zweck
Diese Aufgabe hat folgenden Zweck:
  • Die effektivste Nutzung von Testressourcen für die einzelne Iteration diskutieren
  • Übereinkunft über geeignete und erreichbare Ziele und Liefergegenstände für die Iteration erzielen.
Beziehungen
RollenHauptrollen: Zusätzliche Rollen: Unterstützende Rollen:
EingabenVerbindlich: Optional: Extern:
  • Ohne
Ausgaben
Schritte
Iterationsziele verstehen
Zweck:  Eine Vorstellung vom Umfang und von den Zielen des Iterationsplans bekommen.  

Prüfen Sie den Iterationsplan und identifizieren Sie den Umfang und die Ziele des Plans.

Es ist sinnvoll, diese Überprüfung zu ergänzen durch informelle Gespräche mit den maßgeblichen Projektmitarbeitern, z. B. dem Projektleiter, dem Softwarearchitekten und Geldgeber des Kunden. Solche Gespräche sind oft besser geeignet, Bedenken deutlicher als im Plan dokumentiert hervorzuheben. Besprechungen zu Beginn der Iteration sind ebenfalls dazu geeignet, nützliche Informationen zu liefern.

Optionen für den Umfang der Bewertung überprüfen
Zweck:  Sich mit den Erwartungen der Standholder hinsichtlich des Bewertungsumfangs vertraut machen.  

Der Auftrag ist das Leitprinzip des Tests bezogen auf einen bestimmten Zeitrahmen. Testressourcen sind normalerweise begrenzt, die Herausforderung besteht also darin, gegebene Einschränkungen für Testressourcen mit der Notwendigkeit, die Qualität der Softwareentwicklung zu überprüfen, in Einklang zu bringen.

Machen Sie sich auf einer strategischen Ebene mit den Erwartungen des Softwareentwicklungsteams vertraut. Sie sollten sich dabei hauptsächlich an den Erwartungen des Projektleiters, des Softwarearchitekten und leitender Systemanalytiker orientieren.

Stakeholdern Optionen präsentieren
Zweck:  Vorgaben und Feedback von Stakeholdern bezüglich der Testziele und des Testumfangs erfragen. 

Es ist nicht sehr sinnvoll, Ziele und Umfang isoliert vom restlichen Projektteam zu betrachten. Das Konzept von RUP betrachtet das gesamte Team als Eigner der Produktqualität ist, daher sollten Sie, wenn die Entscheidung ansteht, welche Tests wichtig sind, immer wichtige Stakeholder aus dem restlichen Projektteam hinzuziehen. Sie sollten Teammitglieder in Erwägung ziehen, die als wichtige Stakeholder folgende Rollen innehaben: Projektleiter, Architekt, Systemanalytiker, Integrator.

In einigen Fällen ist ein formaler Rahmen für die Darstellung von Vorteil, mit Stakeholdern, die als Prüfungsinstanz zusammentreten, und umfangreichen Vorbereitungen. In anderen Fällen ist vielleicht ein unkonventionelles Mittagessen besser geeignet oder es sind persönliche Gespräche mit den einzelnen Stakeholdern vorzuziehen. Es gibt für jeden Ansatz Vor- und Nachteile: Wählen Sie die Form aus, die im Kontext der aktuellen Projektumgebung am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Aufgabenbeschreibung formulieren
Zweck:  Den Testfokus für die aktuelle Iteration klar identifizieren. 

Aufgabenbeschreibungen sind hilfreich, um ein Team auszurichten, insbesondere wenn es mit vielen möglichen Optionen konfrontiert ist. Testteams ohne einen Bewertungsauftrag haben oft die Einstellung, dass sie "einfach nur testen" sollen. Sie haben also keine Richtlinie, wenn es darum geht, schwierige Entscheidungen zu treffen und den besten Testfokus in einem bestimmten zeitlichen und finanziellen Rahmen auszuwählen. Eine Aufgabenbeschreibung definiert das Wesen des aktuellen Arbeitsziels und gibt dem Team eine klare Richtlinie an die Hand, die ihm dabei hilft, die richtigen Aspekte im Auge zu behalten.

Formulieren Sie eine Aufgabenbeschreibung, die vom Testteam verwendet werden kann. Machen Sie die Beschreibung nicht zu kompliziert und nehmen Sie nicht zu viele Ideen auf, die zueinander im Konflikt stehen. Die Aufgabenbeschreibung sollte möglichst einfach, kurz und knapp sein und in Situationen, die eine Auswahl aus verschiedenen Optionen erfordern, eine klare Richtung vorgeben.

Es folgen ein paar Vorschläge für Aufgabenbeschreibungen, die Sie für eine bestimmte Iteration übernehmen können:

  • So viele Programmfehler wie möglich finden
  • Wichtige Probleme schnell finden
  • Ermittelte Qualitätsrisiken bewerten
  • Projektrisiken aus eigener Sicht schildern
  • Empfehlung zur festgestellten Qualität abliefern
  • Standard zertifizieren
  • Spezifikation überprüfen (Anforderungen, Design- oder Produktanforderungen)
  • Erwartungen der Stakeholder erfüllen
  • Prozessvoraussetzungen erfüllen

Wenn Sie diese Liste durchsehen, werden Sie feststellen, dass viele Aufgabenbeschreibungen sich gegenseitig ausschließen. Wenn der Auftrag z. B. "Probleme schnell finden" lautet, kann nicht gleichzeitig der Auftrag "Anhand einer Spezifikation prüfen" ausgeführt werden. Wird ein Auftrag erfolgreich ausgeführt, steht das oft im Gegensatz zu anderen möglichen Aufträgen und erfordert einen anderen unterstützenden Testansatz.

Testteams, die versuchen, zu vielen Bewertungsaufträgen gleichzeitig gerecht zu werden, bekommen Probleme und geraten ständig in Konflikte. Es empfiehlt sich auch, den Ihren Bewertungsauftrag in jeder Iteration erneut auszuwählen bzw. zu überprüfen. Es ist normal, dass die Aufgabenbeschreibung sich im Laufe der Zeit je nach Arbeitskontext ändert.

Liefergegenstände des Tests identifizieren
Zweck:  Den Nutzen, der durch den Test erzielt wird, klar benennen.  

Bestimmte Arbeitsergebnisse sind Liefergegenstände, die für einen oder mehrere Stakeholder wichtig sind, andere Arbeitsergebnisse wiederum sind notwendige Bestandteile von Tests und sind wichtig für das Testteam, jedoch von geringem Interesse für die Stakeholder.

Prüfen Sie, welches Minimum nützlicher Liefergegenstände für den Test erforderlich ist. Listen Sie nicht alle Arbeitsergebnisse auf, sondern nur diejenigen, die einen direkten, greifbaren Nutzen für einen Stakeholder haben und diejenigen, an denen Sie den Testerfolg messen möchten. Möglicherweise müssen Sie Ihre anfängliche Liste ändern, um sie an die Bedürfnisse der Stakeholder anzupassen, Sie müssen jedoch aktiv dafür sorgen, dass die Liefergegenstände brauchbar bleiben und einfach verwaltet werden können.

Zustimmung der Stakeholder einholen
Zweck:  Mit allen Stakeholdern verhandeln, um eine Übereinkunft über den Auftrag zu erzielen, der in der aktuellen Iteration am wichtigsten ist.  

Ähnlich wie beim vorherigen Schritt Stakeholdern Optionen präsentieren können Sie von den Stakeholdern die Zustimmung einholen, dass der Bewertungsauftrag und seine zugehörigen unterstützenden Aspekte für die Iteration geeignet sind.

Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, über die geeignete Form nachzudenken, in der die Aufgabe präsentiert und die Zustimmung der beteiligten Personen eingeholt werden soll. Wählen Sie die Form aus, die im Kontext der aktuellen Projektumgebung am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Ergebnisse bewerten und prüfen
Zweck:  Überprüfen, ob die Aufgabe ordnungsgemäß ausgeführt wurde und die resultierenden Arbeitsergebnisse annehmbar sind.  

Wenn Sie Ihre Arbeit beendet haben, kann es vorteilhaft sein zu prüfen, ob diese Arbeit hinreichend nutzbringend oder eine reine Papierverschwendung war. Sie sollten bewerten, ob die Qualität Ihrer Arbeit angemessen ist und ob der Umfang der Arbeit ausreicht, um eine Hilfestellung für die Teammitglieder zu bieten, die sie als Arbeitsvorgabe verwenden sollen. Verwenden Sie nach Möglichkeit die RUP-Prüflisten, um zu überprüfen, ob Qualität und Umfang "gut genug" sind.

Legen Sie den Personen, die nachgeordnete Aufgaben ausführen müssen und auf Ihre Arbeitsvorgaben angewiesen sind, einen Zwischenstand Ihrer Arbeiten zur Prüfung vor. Wählen Sie dafür einen Zeitpunkt, der eine Einbeziehung von Änderungswünschen oder die Berücksichtigung von Problemstellungen zulässt. Bewerten Sie Ihre Arbeit auch anhand der Arbeitsergebnisse, die für Sie die wichtigsten Vorgaben waren, um sicherzugehen, dass Sie diese präzise und ausreichend dargestellt haben. Vielleicht lassen Sie Ihre Arbeit ja dahingehend vom Autor dieser Arbeitsergebnisse prüfen.

Vergessen Sie nicht, dass RUP ein iterativer Bereitstellungsprozess ist und dass sich in vielen Fällen Arbeitsergebnisse über einen längeren Zeitraum entwickeln. Es ist daher in der Regel nicht nötig und manchmal sogar kontraproduktiv, ein Arbeitsergebnis, das für die unmittelbar folgenden Arbeiten nur teilweise oder gar nicht benötigt wird, bereits vollständig und abschließend zu definieren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die umgebende Situation für das Arbeitsergebnis sich noch ändern wird und die bei Erzeugung des Arbeitsergebnisses gültigen Annahmen sich als fehlerhaft erweisen, so dass eine abschließende Gestaltung des Arbeitsergebnisses einen unnötigen Arbeitsaufwand und teures Nacharbeiten bedeuten würde. Sie sollten auch nicht zu viel Zeit auf die Darstellung verwenden, sondern sich eher auf den Inhalt konzentrieren. In Projektumgebungen, bei denen die Präsentation wichtig ist und als Projektliefergegenstand einen wirtschaftlichen Wert hat, könnten Sie für die Darstellungsaufgaben eine administrative Ressource nutzen.



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