Für die meisten geschäftsorientierten IT-Organisationen ist das Verständnis und die Verwaltung von Daten in Form
komplexer Artefakt: Geschäftsentität wesentliche Voraussetzung für die Analyse
und das Design von Lösungen. Viele Lösungen werden Services enthalten, die als Datenmanagement-Services agieren, und
die Identifikation von Services wird sich mehr auf das Artefakt: Datenmodell oder das Artefakt: Geschäftsanalysemodell. Hinsichtlich der Umstrukturierung
von Anwendungen hin zu serviceorientierten Lösungen müssen Datenmodelle aus vorhandenen Anwendungen entwickelt werden,
mit denen kohärente, als autonome Services handhabbare Teilgruppen identifiziert werden können.
Die Erstellung eines unternehmensweiten Domänenmodells ist eine Aktivität, die - wo immer sie durchgeführt werden kann
- von großem Wert ist. Das Domänenmodell stellt eine höhere allgemeine Abstraktionsform als das umfassendere logische
Datenmodell dar (siehe Beschreibung zum Artefakt Artefakt: Datenmodell) und kann deshalb mit größerer Regelmäßigkeit verwaltet werden. Dieses Domänenmodell drückt die
Schlüsselkonzepte anhand von Artefakt: Geschäftsentität aus und kann als Darstellung der
wichtigsten Artefakttypen angesehen werden, die von einer Geschäftskomponente oder einem Geschäftsservice verwaltet
werden (siehe Konzept Konzept: Component Business Model). Die logische Zusammenfassung abhängiger
Entitäten zu einer kohärenten Gruppe in einem Domänenmodell kann somit ein Ausgangspunkt für die Serviceidentifikation
sein, wobei der Service als Eigner der Entitäten angesehen wird. Schauen Sie sich dazu das folgende Beispielfragment
eines Domänenmodells an.
Wie Sie sehen, identifiziert das Domänenmodell eine Reihe von Geschäftsentitäten, die zwei
Hauptgeschäftszuständigkeiten sind: Accountverwaltung und Kundenmanagement. Obwohl es unbestritten eine signifikante
Beziehung zwischen einem Account und einer Organisation gibt, werden diese beiden Artefakttypen in den meisten Fällen
separat gehandhabt, so dass Operationen entweder auf Accountebene oder auf Organisationsebene ausgeführt werden. Die
relevanten Abschnitte des Domänenmodells können dann einem RUP-Artefakt Artefakt: Geschäftssystem (in CBM Geschäftskomponente) zugeordnet
werden. Schauen Sie sich dazu die folgende Abbildung an.
Nun, da wir ein klares Bild davon haben, wer Eigner der relevanten Artefakttypen ist, können wir einen Schritt
weitergehen und die Services identifizieren, die das Geschäftssystem für die Organisation bereitstellt. In diesem Fall
können wir insbesondere den Service identifizieren, der für die Verwaltung der identifizierten Artefakttypen
bereitgestellt wird. In dem vorhandenen Beispiel würden Sie also die Entität "Account" als primäres Artefakt
identifizieren, dessen Eigner das Geschäftssystem "Accountverwaltung" ist, und das primäre Artefakt "Kunde", dessen
Eigner das System "Kundenmanagement" ist. Die folgende Abbildung zeigt nun die Bereitstellung eines Service, der den
Zugriff auf diese Entitäten und die Aktualisierung dieser Entitäten ermöglicht.
Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass diese Servicespezifikationen nur geeignete Services darstellen (siehe
Eigenschaft 'status' des Artefakts Artefakt: Servicespezifikation), die noch mit Details der von ihnen
bereitgestellten Operationen verfeinert werden müssen, insbesondere der Operationen, die eine Aktualisierung der
Entitäten ermöglichen.
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