Das Konzept des Strukturtests wird in zwei Hauptkontexten verwendet. Das Grundkonzept bzw. der Grundgedanke beim
Strukturtest ist, obwohl vom Wesen her unterschiedlich, möglicherweise dasselbe bzw. derselbe.
In älteren und vielleicht gebräuchlicheren Referenzinformationen bezieht sich der Begriff "Strukturtest" auf das Testen
der internen Struktur des Softwarequellcodes. In den meisten Fällen wird diese Form des Strukturtests als statischer
Test (im Gegensatz zu einem dynamischen Test), in dem die Software selbst nicht ausgeführt wird, eingesetzt.
Diagnosetools führen eine Syntaxanalyse des Quellcodes durch und suchen nach strukturellen Fehlern und Schwächen.
Normalerweise erstellen sie eine Liste, der Sie dann die notwendigen Korrekturmaßnahmen entnehmen können. Diese Art von
Test und Bewertung wird von Entwicklern und nicht von Systemtestern durchgeführt.
Webbasierte Anwendungen, d. h. Anwendungen, die Internet-Anwendungstechnologie einsetzen, setzen sich immer mehr durch.
Diese Entwicklung wurde gefördert durch den Umstand, dass diese Softwareentwicklungs- und -Deployment-Methode
Organisationen die Möglichkeit bietet, verschiedene technologiegesteuerte Wettbewerbsvorteile zu nutzen, z. B.:
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Entwickelte Zielgruppe aus Kunden, Aussichten und Geschäftspartnern, ohne ein einziges Stück Software oder
Papier senden zu müssen. Jeder, der einen Browser hat und die Möglichkeit hat, auf das Internet oder ein
Intranet zuzugreifen, kann einfach den veröffentlichten URL aufrufen und sofort die Anwendung ausführen.
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Zentrale Steuerung und Verwaltung. Das "Thin-Client/Fat-Server"-Modell aus webbasierten Anwendungen
platziert die Anwendungskomponenten und die Anwendungslogik auf dem Webserver, der die Steuerung und Verwaltung
zentralisiert. Auch das ermöglicht den Entwicklern, die Software automatisch zu verteilen. Wenn die Anwendung sich
auf dem Server befindet, ist sie sofort für alle Server verfügbar.
Diese Technologie bietet ihren Nutzern zwar Vorteile, erhöht aber auch den Testbedarf. Das Testen dieser webbasierten
Anwendungen konzentriert sich ebenso wie das Testen ihrer nicht webbasierten Pendants (Client/Server, traditionelle
Produkte usw.) auf die Funktions- und Leistungsmerkmale der Anwendungen. Außerdem benötigen webbasierte Anwendungen
Tests, die sich auf die Struktur der Anwendung konzentrieren und sicherstellen, dass sie korrekt aufgebaut ist und alle
Links funktionieren.
Normalerweise werden webbasierte Anwendungen mit einer Reihe von Dokumenten (HTML-Textdokument und GIF/JPEG-Grafiken),
die durch viele statische und einige wenige aktive bzw. programmgesteuerte Links verbunden sind. Diese Anwendungen
können auch so genannten aktiven Inhalt beinhalten, z. B. Formulare, Java-Scripts, von Plug-ins übergebenen Inhalt oder
Java-Anwendungen. Häufig wird dieser aktive Inhalt nur für die Ausgabe, z. B. die Audio- oder Videodarstellung,
verwendet. Er kann allerdings auch als Navigationshilfe verwendet werden, um dem Benutzer die Navigation in der
Anwendung (Website) zu erleichtern. Die Formlosigkeit der webbasierten Anwendungen (über ihre Links) ist eine große
Stärke, stellt aber zugleich auch eine große Schwäche dar, da ihre strukturelle Integrität leicht beschädigt werden
kann.
Strukturtests werden implementiert und durchgeführt, um zu überprüfen, ob alle Links (statische oder aktive) richtig
verknüpft sind. Diese Tests umfassen folgende Punkte:
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Überprüfen, dass für jeden Link der richtige Inhalt angezeigt wird. Verschiedene Link-Typen werden
verwendet, um Zielinhalte in webbasierten Anwendungen zu referenzieren, z. B. Lesezeichen, Hyperlinks zu anderen
Zielinhalten (auf derselben oder einer anderen Website) oder Hotspots. Jeder Link muss überprüft werden, damit
sichergestellt werden kann, dass dem Benutzer der richtige Zielinhalt angezeigt wird.
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Sicherstellen, dass es keine defekten Links gibt. Defekte Links sind Links, für die der Zielinhalt nicht
ermittelt werden kann. Links können aus vielen Gründen defekt sein, z. B., weil die Dateien des Zielinhalts
verschoben, entfernt oder umbenannt wurden. Links können auch aufgrund falscher Syntax, wie fehlender
Schrägstriche, Doppelpunkte oder Buchstaben, defekt sein.
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Sicherstellen, dass kein verwaister Inhalt vorhanden ist. Von verwaistem Inhalt spricht man, wenn sich auf
der aktuellen Website kein eingehender Link befindet, d. h., wenn der Inhalt nicht aufgerufen bzw. dargestellt
werden kann. Die Ursachen für verwaisten Inhalt müssen sorgfältig untersucht werden:
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Ist der Inhalt verwaist, weil er tatsächlich nicht mehr benötigt wird?
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Ist der Inhalt verwaist aufgrund eines defekten Links?
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Oder erfolgt der Zugriff auf den Inhalt über einen externen Link, d. h., einen Link, der sich nicht auf der
aktuellen Website befindet?
Sobald die Ursache festgestellt ist, muss die passende Aktion ausgeführt werden, z. B. Entfernen der Inhaltsdatei,
Korrigieren des defekten Links oder aber Ignorieren des verwaisten Inhalts.
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