Artefakte sind konkrete, klar strukturierte Arbeitsergebnisse, die von Aufgaben verwendet, erzeugt oder geändert
werden. Artefakte können sich aus anderen Artefakten zusammensetzen. Ein Modellartefakt kann sich beispielsweise aus
Modellelementen zusammensetzen, die ebenfalls Artefakte sind. Sie können als Basis für die Definition
wiederverwendbarer Assets dienen. Rollen verwenden Artefakte, um Aufgaben auszuführen, und erzeugen während der
Ausführung der Aufgaben Artefakte.
Artefakte liegen in der Zuständigkeit einer einzigen Rolle. Die macht die Zuständigkeit leicht erkennbar und
verdeutlicht das Konzept, dass für jede Einzelinformation, die innerhalb der Methode erzeugt wird, ein bestimmtes
Know-how erforderlich ist. Obwohl eine Rolle "Eigner" eines bestimmten Typs von Artefakt sein kann, können andere
Rollen die Artefakte trotzdem verwenden, unter Umständen sogar aktualisieren, falls die Rolle über die entsprechenden
Berechtigungen verfügt.
Artefakte sind in der Regel keine Dokumente. In vielen Methoden haben Dokumente, insbesondere
Dokumentationen in Papierform einen extrem hohen Stellenwert. Die effizienteste und pragmatischste Lösung ist
die Verwendung eines geeigneten Tools, in dem die Projektartefakte erstellt und verwaltet werden. Dokumente
(Momentaufnahmen) können mit diesen Tools bedarfsorientiert generiert werden.
Beispielartefakte:
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Eine Anwendungsfallspezifikation, die in Microsoft® Word® gespeichert ist.
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Ein Designmodell, das in Rational Software Architect gespeichert ist.
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Ein Projektplan, der in Microsoft® Project® gespeichert ist.
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Ein Mangel, der in Rational ClearQuest gespeichert ist.
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Eine Datenbank mit Projektanforderungen in Rational RequisitePro.
Es können auch Formate wie in Whiteboards oder Flipcharts üblich verwendet werden, um grafisch
dargestellte Informationen wie UML-Diagramme, tabellarisch aufbereitete Informationen wie Kurzlisten oder selbst
Textinformationen wie kurze Visionsbeschreibungen erfasst werden. Diese Formate sind gut für kleinere, zusammengefasste
Teams geeignet, in denen alle Teammitglieder freien Zugang zu diesen Ressourcen haben.
Es gibt jedoch auch Artefakte, die einfache Textdokumente sein müssen bzw. am besten dafür geeignet sind, z. B. externe
Vorgaben für das Projekt, oder in manchen Fällen einfach das beste Mittel sind, um beschreibende Informationen
darzustellen. Sofern möglich, sollten Teams interaktive Arbeitsgruppentools wie WikiWiki oder Groove verwenden,
um textbasierte Dokumentation elektronisch zu erfassen, um somit die fortlaufende Inhalts- und Versionsverwaltung zu
vereinfachen. Dies ist besonders wichtig, wenn Protokollunterlagen aufbewahrt werden müssen, beispielsweise für die
Einhaltung von Prüfvorschriften. Für alle wichtigen Entwicklungsarbeiten, insbesondere dann, wenn große
Entwicklungsteams beteiligt sind, unterliegen Arbeitsergebnisse in aller Wahrscheinlichkeit
dem Versionssteuerungs- und Konfigurationsmanagement. Dies kann manchmal nur durch eine Versionssteuerung des
Containerarbeitsergebnisses erreicht werden, nämlich dann, wenn es für die einzelnen, im Container enthaltenen
Arbeitsergebnisse nicht möglich ist. In der Softwareentwicklung können Sie beispielsweise die Versionen eines
vollständigen Designmodells oder Designpaket, aber nicht die einzelnen, darin enthaltenen Klassen steuern.
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