Ein Deskriptor stellt ein Vorkommen eines konkreten Inhaltselements (z. B. eine Aufgabe, eine Rolle oder ein
Arbeitsergebnis) in einer Aktivität dar. Deskriptoren liefern eine Proxy-ähnliche Darstellung dieser Inhaltselemente
innerhalb von Gliederungsstrukturen. Sie verweisen nicht nur auf Inhaltselemente, sondern ermöglichen auch, die
strukturellen Beziehungen von Inhaltselementen durch Festlegung eigener Assoziationen zu überschreiben.
Deskriptoren sind ein wichtiges Konzept für die Abgrenzung von Prozessen und Methodeninhalt. Ein Deskriptor kann als
Referenzobjekt für ein bestimmtes Inhaltselement bezeichnet werden, das eigene Beziehungen und Eigenschaften hat. Wenn
ein Deskriptor erstellt wird, hat er dieselben Beziehungen wie das referenzierte Inhaltselement. Der Benutzer kann
diese Beziehungen für die jeweilige Prozesssituation, für die der Deskriptor erstellt wird, jedoch ändern. Das
Deskriptorkonzept ermöglicht die Definition neuer Beziehungen und spezifischer prozessbezogener Eigenschaften.
Deskriptoren sind keine Inhaltselemente und enthalten auch nicht deren vollständige Beschreibungen. Vielmehr verweisen
Sie auf die Inhaltselemente, auf denen sie basieren.
Beispiel
Beispiel für einen von einem Deskriptor referenzierten Methodeninhalt
Die vorherige Abbildung zeigt ein Beispiel, in dem die UML-2.0-Profildarstellung für UMA verwendet wird und in dem
Deskriptoren für eine Aufgabe, die ausführenden Rollen sowie die zugehörigen Ein-/Ausgabearbeitsergebnisse erstellt
wurden. Die dargestellte Situation impliziert, dass die Aufgabe "Prioritäten für Anwendungsfälle vergeben" in der
Konzeptionsphase eines Projekts anders ausgeführt werden muss als in der Ausarbeitungsphase (d. h. mit
unterschiedlicher Gewichtung verschiedener Schritte, Verwendung anderer Eingaben usw.). Es kann Folgendes beobachtet
werden:
-
Die Aufgabe hat in der Konzeptionsphase eine zusätzliche unterstützende Rolle (Kunde.Projektleiter) und keine
Beziehung zum Arbeitsergebnis Liste der Risiken, das als optionale Eingabe im Methodeninhalt definiert ist (d. h.
Schritte in der Aufgabe, die mit der Liste der Risiken arbeiten, werden in dieser Phase ausgelassen).
-
Es wird hier zwischen zwei verschiedenen Typen von Arbeitsergebnissen Anwendungsfallmodell unterschieden: Einem
Anwendungsfallmodell, wie es normalerweise in der Konstruktionsphase verwendet wird und das Anwendungsfälle nur
kurz beschreibt, und Anwendungsfällen, die wie in der Ausarbeitungsphase üblich detailliert beschrieben sind.
|