Aufgabe: Benutzerschnittstelle entwerfen
Diese Aufgabe beschreibt, wie eine Benutzerschnittstelle mit dem Schwerpunkt auf Benutzerfreundlichkeit entworfen wird.
Zweck
  • Ein Design der Benutzerschnittstelle erstellen, das die Diskussion über die Benutzerfreundlichkeit und Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit unterstützt
Beziehungen
RollenHauptrollen: Zusätzliche Rollen: Unterstützende Rollen:
EingabenVerbindlich: Optional: Extern:
  • Ohne
Ausgaben
Hauptbeschreibung

Wenn Sie die Benutzerschnittstelle entwerfen, müssen Sie alle Storyboards, die während der Sondierung der Anforderungen erstellt wurden, die Richtlinien für Benutzerschnittstellen in den projektspezifischen Richtlinien und alle vorhandenen Benutzerschnittstellenprototypen berücksichtigen. Sollten Sie im Verlauf dieser Aufgabe feststellen, dass Verfeinerungen an den Storyboards vorgenommen werden müssen, werden diese Aktualisierungen vom Systemanalytiker vorgenommen (siehe Aufgabe: Stakeholder-Anfragen sondieren).

Schritte
Merkmale der Benutzer beschreiben

Beschreiben Sie die Merkmale der (menschlichen) Benutzer, die mit dem System interagieren, um die in der aktuellen Iteration berücksichtigten Anforderungen zu erfüllen. Konzentrieren Sie sich bei der Beschreibung auf die primären Benutzer, da diese an den meisten Interaktionen beteiligt sind. Diese Informationen sind wichtig für die nachfolgenden Schritte.

Stellen Sie in Zusammenarbeit mit dem Systemanalytiker fest, ob Änderungen an der Akteurbeschreibung erforderlich sind, um die Merkmalbeschreibungen widerzuspiegeln. Einzelheiten hierzu finden Sie in Richtlinie für Arbeitsergebnis: Akteur, Merkmale.

Primäre Benutzerschnittstellenelemente identifizieren

Identifizieren Sie auf der Basis der in der aktuellen Iteration berücksichtigten Anforderungen (insbesondere Anwendungsfälle und/oder Storyboards) die Primärfenster der Benutzerschnittstelle des Systems. "Primär" bezieht sich hier auf solche Fenster, mit denen der Benutzer am meisten interagiert (also solche Benutzerschnittstellenelemente, die von zentralem Interesse im mentalen Systemmodell des Benutzers sind). Primärfenster enthalten Menüs und können Teilfenster oder Formulare enthalten. Primärfenster sind Fenster, zwischen denen der Benutzer navigiert. Nicht primäre Fenster können Teil eines Primärfensters werden.

Das Hauptprimärfenster muss das Fenster sein, das geöffnet wird, wenn der Benutzer die Anwendung startet. Dieses Fenster bleibt normalerweise so lange geöffnet, wie die Anwendung aktiv ist, und ist die Stelle, an der der Benutzer einen erheblichen Teil seiner "Verwendungszeit" verbringt. Da dieses Fenster immer geöffnet ist und den ersten Kontakt des Benutzers mit dem System darstellt, ist es es DAS Mittel, das das mentale Modell des Benutzers vom System umsetzt. Das Hauptprimärfenster wird häufig auch als "Homepage" bezeichnet.

Versuchen Sie, Benutzerschnittstellenelemente in demselben Primärfenster zu gruppieren, wenn diese Elemente zusammen oder in in der Nähe anderer Benutzerschnittstellenelemente angezeigt werden müssen., Dies ist jedoch aufgrund von Einschränkungen des Anzeigebereichs nicht immer möglich. Die durchschnittliche Anzahl der Objekte ist für diesen Schritt eine wichtige Eingabe, da sie Aufschluss darüber gibt, wie viele Objekte potenziell gleichzeitig angezeigt werden müssen. Wenn es zu viele Objekte sind, können diese möglicherweise nicht in demselben Fenster angezeigt werden. Stattdessen können Sie in einem Primärfenster eine kompakte Darstellung der Objekte präsentieren und dann separate Primärfenster für jedes der Objekte bzw. eine Gruppe dieser Objekte definieren.

Im Folgenden finden Sie verschiedene Empfehlungen für Primärfenster:

  • Fenster, die eine zentrale Rolle im mentalen Modell des Benutzers vom System darstellen
  • Fenster, in denen der Benutzer die meiste Zeit verbringt
  • Fenster, in denen Anwendungsfälle eingeleitet werden können

Das Ziel ist, die Anzahl der Primärfenster und die Anzahl der Navigationspfade zwischen diesen zu minimieren.

Navigationsübersicht definieren

Definieren Sie basierend auf der identifizierten Gruppe von Primärfenstern und den Storyboards die Navigationsübersicht des Systems.

Die Navigationsübersicht muss die primären Benutzerschnittstellenelemente und ihre Navigationspfade enthalten. Sie muss jedoch nicht alle möglichen Pfade durch die Benutzerschnittstellenelemente enthalten, sondern nur die Hauptpfade. Die Navigationsübersicht soll als Roadmap für die Benutzerschnittstelle des Systems dienen.

Ein höchst offensichtlicher Kandidat für das Ausgangsbenutzerschnittstellenelement in der Navigationsübersicht ist das Hauptprimärfenster (das Fenster, in dem der Benutzer die meiste Zeit seiner Zeit verbringt).

Die Navigationsübersicht muss verdeutlichen, wie oft ein Benutzer klicken muss, um zu einer bestimmten Anzeige oder einem Teil von Funktionalität zu gelangen. Normalerweise liegen die wichtigen Bereiche der Anwendung so, dass sie nur einen Mausklick vom Primärfenster entfernt sind. Je mehr unnötige Interaktionen hinzugefügt werden und je länger die Navigationspfade durch die Fenster sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Benutzer im System "verirrt". Im Idealfall sollten alle Fenster von einem Hauptprimärfenster aus zugänglich sein, was eine maximale Fensternavigationslänge von zwei ergibt. Versuchen Sie, bei der Fensternavigation eine Länge von drei nicht zu überschreiten.

Die Navigationsübersicht sollte außerdem die Verwendungsmetapher für die Benutzerschnittstelle des Systems widerspiegeln, die in den projektspezifischen Richtlinien dokumentiert ist.

Es steht eine Vielzahl von Darstellungsmöglichkeiten für die Navigationsübersicht zur Verfügung. Einige Beispiele sind im Folgenden aufgeführt:

  • Hierarchisches Baumstrukturdiagramm, in dem jede Diagrammebene zeigt, wie oft geklickt werden muss, um zu einem bestimmten Benutzerschnittstellenelement zu gelangen.
  • Beliebig wählbare Grafiken mit benutzerdefinierten Symbolen
  • UML-Klassendiagramm, in dem Klassen für Benutzerschnittstellenelemente und Assoziationen für Navigationspfade verwendet werden

Die Auswahl der zu verwendenden Darstellung wird in den projektspezifischen Richtlinien spezifiziert.

Design der Benutzerschnittstellenelemente ausarbeiten

Das Benutzerschnittstellendesign auf hoher Ebene ist abgeschlossen, wenn folgende Punkte erfüllt sind:

  • Die Primärfenster wurden identifiziert:
  • Die Benutzerschnittstellenelemente und ihre Navigationspfade wurden identifiziert (die Navigationsübersicht).

Jetzt kann mit dem detaillierten Design der Benutzerschnittstellenelemente begonnen werden. Im Folgenden werden verschiedene Aspekte beim Design der Benutzerschnittstellenelemente beschrieben:

Visualisierung der Primärfenster entwerfen

Die Visualisierung der Primärfenster und insbesondere des Hauptprimärfensters hat erhebliche Auswirkung auf die Benutzerfreundlichkeit des Systems. Beim Design dieser Visualisierung geht es darum, die Teile (Eigenschaften) der enthaltenen Benutzerschnittstellenelemente zu bestimmen, die visualisiert werden sollen. Der Ereignisablauf im Storyboard kann verwendet werden, um die Priorität der anzuzeigenden Eigenschaften zu bestimmen. Wenn der Benutzer viele Eigenschaften der Benutzerschnittstellenelemente sehen muss, können Sie verschiedene Sichten eines Primärfensters implementieren, die jeweils eine andere Gruppe von Eigenschaften visualisieren. Das Entwerfen dieser Visualisierung bedeutet auch, dass Sie sich anschauen müssen, wie die Eigenschaften der enthaltenen Benutzerschnittstellenelemente zu visualisieren sind, indem Sie alle visuellen Dimensionen in Betracht ziehen. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt "Visuelle Dimensionen" in Richtlinie: Benutzerschnittstelle (Allgemein).

Versuchen Sie, sofern möglich, "gemeinsame Nenner" für die Elemente zu finden, die in den Primärfenstern angezeigt werden. Durch die Visualisierung gemeinsamer Nenner in einer Dimension kann der Benutzer die Elemente einander zuordnen und Muster klarer erkennen. Auf diese Weise kann die "Bandbreite" der Benutzerschnittstelle erheblich erhöht werden.

Beispiel:

Angenommen, Sie haben ein Kundenservicesystem, in dem Sie Aspekte wie die folgenden zeigen möchten:

  • Beschwerden und Fragen, die der Kunde im Laufe der Zeit eingereicht hat
  • Produkte, die der Kunde im Laufe der Zeit erworben hat
  • Beträge, die dem Kunden im Laufe der Zeit in Rechnung gestellt wurden

Hier ist ein gemeinsamer Nenner die "Zeit". Wenn Sie nun Beschwerden/Fragen, Käufe und Rechnungen nebeneinander auf derselben horizontalen Zeitachse darstellen, kann der Benutzer Muster erkennen, wie diese Aspekte zueinander in Beziehung stehen (sofern überhaupt).

Benutzeraktionen der Primärfenster entwerfen

Hier entscheiden Sie, wie die Benutzeraktionen, die für die Primärfenster aufgerufen werden können, "implementiert" werden. Gewöhnlich werden die Benutzeraktionen der Primärfenster als Menüpunkte in einer Menüleiste und als Alternative und Ergänzung über Popup-Menüs und Funktionsleisten bereitgestellt.

Definieren Sie für jedes Primärfenster die Menüs und Menüoptionen. In einem Dokumenteditor gibt es beispielsweise ein Menü "Bearbeiten", in dem zusammengehörige Operationen wie "Ausschneiden", "Kopieren" usw. gruppiert werden.

Einige Benutzeraktionen können eine komplexe Interkation mit dem Benutzer erfordern und damit ein eigenes sekundäres Fenster rechtfertigen. In einem Dokumenteditor gibt es beispielsweise eine Operation "Drucken" in einem Dokument, das aufgrund seiner komplexen Interaktion ein gesondertes Dialogfenster rechtfertigt.

Wenn in einem Fenster viele Objekte visualisiert werden müssen, kann es erforderlich sein, Benutzeraktionen zu entwerfen, an denen diese Objekte beteiligt sind. Im Folgenden sind einige solcher Benutzeraktionen aufgeführt:

  • Suchen in mehreren Objekten
  • Sortieren mehrerer Objekte
  • Anzeige von Hierarchien mehrerer Objekte
  • Auswahl mehrerer Objekte

Weitere Einzelheiten finden Sie in Richtlinie: Benutzerschnittstelle (Allgemein).

Verschiedene Features entwerfen

Fügen Sie der Benutzerschnittstelle das erforderliche dynamische Verhalten hinzu. Das meiste dynamische Verhalten wird von der Zielplattform vorgegeben, z. B. das Konzept Auswählen-Ausführen, Öffnen durch Doppeklicken, Popup-Menüs beim Klicken der rechten Maustaste usw. Es gibt jedoch einige Entscheidungen, die Sie treffen müssen, zu denen die folgenden gehören:

  • Unterstützung des Fenstermanagements
  • Zwischen Sitzungen zu speichernde Sitzungsinformationen, z. B. Position des Eingabecursors, Position der Schiebeleiste, geöffnete Fenster, Fenstergrößen, relative Fensterpositionen usw.
  • Unterstützung einzelner oder mehrerer Dokumentschnittstellen (SDI oder MDI) für die Primärfenster

Werten Sie außerdem andere allgemeine Features aus, die die Benutzerfreundlichkeit verstärken, z. B.:

  • Soll eine Onlinehilfe, einschließlich Assistenten bereitgestellt werden
  • Soll eine Operation "Rückgängig" bereitgestellt werden, um das System sicherer zu machen
  • Sollen Agenten bereitgestellt werden, die Benutzerereignisse überwachen und Aktionen aktiv vorschlagen
  • Soll "dynamische Hervorhebung" unterstützt werden, um Assoziationen zu visualisieren
  • Sollen benutzerdefinierte Makros unterstützt werden
  • Sollen bestimmte Bereiche vom Benutzer konfigurierbar sein

Weitere Einzelheiten finden Sie in Richtlinie: Benutzerschnittstelle (Allgemein).

Eigenschaften
Mehrere Vorkommen
Ereignisgesteuert
Fortlaufend
Optional
Geplant
Wiederholt anwendbar
Weitere Informationen