Einführung
Dieses Prinzip besagt, dass die Anpassung des Umfangs des Entwicklungsprozesses an den Projektbedarf
kritisch ist. Weder mehr noch weniger Entwicklung ist per se besser. Stattdessen müssen der Umfang des
Prozessablaufs, der Grad der Genauigkeit und der Umfang der Steuerungsmaßnahmen in einem Projekt an
eine Vielzahl von Faktoren, einschließlich der Projektgröße und der Teamverteilung, der Anzahl der von
außen auferlegten Einschränkungen und der aktuellen Projektphase, angepasst werden.
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Vorteile
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Effizienz des Lebenszyklus
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Erhöhte Agilität des Projekts
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Realistische Pläne und Einschätzungen
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Muster
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Den Prozessumfang einschließlich folgender Größen an den Projektbedarf anpassen:
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Größe und Verteilung des Projektteams
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Komplexität der Anwendung
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Notwendigkeit der Kompatibilität.
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Den Prozessablauf an die Lebenszyklusphase anpassen
(bei Klärung von Unklarheiten formale Unterteilung von leicht bis schwer
vornehmen).
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Den Prozess ständig verbessern.
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Pläne und Schätzungen gegen Unsicherheitsfaktoren abwägen.
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Antimuster
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Ein Mehr an Prozessen und detaillierter Vorausplanung immer als bessere Lösung
ansehen:
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Schätzungen früh vornehmen und diese dann strikt einhalten.
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Präzise Pläne entwickeln und das Projektmanagement nach einem statischen
Plan abwickeln.
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Diskussion
Ein Mehr an Prozessen, wie z. B. die Verwendung von mehr Artefakten, die Produktion von mehr detaillierter
Dokumentation, die Entwicklung und Pflege von mehr Modellen, die synchronisiert werden müssen, und mehr formale
Überprüfungen, ist nicht notwendigerweise besser. Stattdessen ist es erforderlich, den Prozess dem Projektbedarf
anzupassen. Wenn ein Projekt wächst, in stärkerem Maße verteilt wird, komplexere Technologie verwendet, eine
größere Anzahl von Stakeholdern hat und strengere Kompatibilitätsregeln einhalten muss, muss der Prozess stärker
überwacht werden. Bei kleineren Prozessen jedoch, mit kleinen Teams, die an einem Ort arbeiten, und mit bekannter
Technologie, sollte der Aufwand geringer gehalten werden.
Faktoren, die den Umfang der Prozessüberwachung beeinflussen
Viele Faktoren haben Einfluss darauf, wie stark der Prozess überwacht werden muss: die Projektgröße, die
Teamverteilung, die Komplexität der Technologie, die Anzahl der Stakeholder, die Kompatibilitätsanforderungen und die
Position im Projektlebenszyklus.
Ein Projekt muss den Prozessablauf an die Lebenszyklusphase anpassen. Am Beginn des Projekts sind
normalerweise viele Unsicherheitsfaktoren zu berücksichtigen, und es ist viel Kreativität erforderlich, um eine
Anwendung zu entwickeln, die bestimmten geschäftlichen Anforderungen gerecht wird. Mehr Prozesse bedeuten normalerweise
weniger - nicht mehr - Kreativität. Daher ist es unbedingt erforderlich, den Prozessumfang in einem frühen Stadium des
Projekts, in dem die Unsicherheitsfaktoren eine große Rolle spielen, weitestmöglich zu reduzieren. In einem späteren
Stadium des Projekts ist jedoch mehr Kontrolle erforderlich, z. B. in Form von Change Control Boards, um unerwünschte
Kreativität und das damit verbundene Risiko, dass in einer späten Phase Mängel im Produkt auftreten, zu verhindern.
Dies bedeutet einen höheren Prozessanteil im Projekt.
Eine Organisation sollte bemüht sein, den Prozess ständig zu verbessern. Ziehen Sie in Betracht, nach jeder
Iteration und bei Projektende eine Bewertung vorzunehmen, um die gemachten Erfahrungen zu dokumentieren und sie für die
Verbesserung des Prozesses zu nutzen. Halten Sie alle Teammitglieder dazu an, ständig nach Verbesserungsmöglichkeiten
zu suchen.
Schließlich ist es entscheidend, die Projektpläne und die entsprechenden geschätzten Kosten mit den
Unsicherheitsfaktoren eines Projekts abzugleichen. Das bedeutet, dass in einer frühen Projektphase, wenn der Grad
der Unsicherheit normalerweise hoch ist, Pläne und geschätzte Kosten naturgemäß im Umfang größer und weniger präzise
sind. Die Entwicklungsaktivitäten sollten im frühen Stadium darauf ausgerichtet sein, die Unsicherheit weitestmöglich
zu reduzieren, um die Planungsgenauigkeit schrittweise erhöhen zu können.
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