Arbeitsergebnis: Geschäftsanwendungsfallrealisierung
Eine Geschäftsanwendungsfallrealisierung beschreibt, wie Geschäftssysteme, Mitarbeiter, Geschäftsentitäten und Geschäftsereignisse kollaborieren, um einen bestimmten Geschäftsanwendungsfall auszuführen.
Zweck

Während ein Geschäftsanwendungsfall beschreibt, welche Schritte ausführt werden müssen, um für einen Geschäftsakteur etwas von Wert zu liefern, beschreibt eine Geschäftsanwendungsfallrealisierung, wie diese Schritte innerhalb der Organisation ausgeführt werden. Geschäftsanwendungsfälle werden aus einer externen Perspektive beschrieben, Geschäftsanwendungsfallrealisierungen aus einer internen.

Geschäftsanwendungsfallrealisierungen werden von Stakeholdern verwendet, um sicherzustellen, dass das Projektteam (oder andere Parteien) verstehen, wie das Geschäft strukturiert ist und operiert. Stakeholder werden Geschäftsanwendungsfallrealisierungen auch, wenn Sie Verbesserungen an der Organisation identifizieren und nach Priorität sortieren. Geschäftsprozessanalytiker und Geschäftsdesigner verwenden Geschäftsanwendungsfallrealisierungen, um die Rollen, Zuständigkeiten und Informationen zu definieren, die in der Organisation erforderlich sind, um Geschäftsanwendungsfälle zu realisieren. Die Auswirkungen von Änderungen an der Organisation, z. B. die Automatisierung von Geschäftsprozessen oder das Outsourcing von Geschäftsprozessen, können bei der Verwendung von Geschäftsanwendungsfallrealisierungen berücksichtigt werden. Systemanalytiker und Softwarearchitekten verwenden Geschäftsanwendungsfallrealisierungen, um festzustellen, wie ein Softwaresystem in eine Organisation passt.

Beziehungen
RollenVerantwortlich: Geändert von:
Eingabe fürVerbindlich: Optional:
  • Ohne
Extern:
  • Ohne
Beschreibung
Kurze Gliederung

Es wird eine Vorlage für die Spezifikation einer Geschäftsanwendungsfallrealisierung bereitgestellt, die die Texteigenschaften der Geschäftsanwendungsfallrealisierung enthält. Verwenden Sie dieses Dokument mit einem Tool für Anforderungsmanagement wie Rational RequisitePro, um die Anforderungen in den Eigenschaften der Geschäftsanwendungsfallrealisierung angeben und markieren zu können.   

Die Diagramme der Geschäftsanwendungsfallrealisierung können mit einem visuellen Modellierungstool wie Rational Rose entwickelt werden. Mit Rational SoDA kann ein Bericht über die Geschäftsanwendungsfallrealisierung (einschließlich aller Diagramme und Eigenschaften) generiert werden.

Weitere Informationen finden Sie in den Toolmentoren Anwendungsfälle mit Rational Rose und Rational RequisitePro verwalten und Bericht über die Geschäftsanwendungsfallrealisierung mit Rational SoDA erstellen.  

Eigenschaften
Optional
GeplantYes
Abbildungen
Anpassung
DarstellungsoptionenUML-Darstellung: Kollaboration mit dem Stereotyp as <<Geschäftsanwendungsfallrealisierung>>

In vielen Fällen ist der Fokus dieses Arbeitsergebnisses das Aktivitätsdiagramm, in dem Sie mit Hilfe von Verantwortlichkeitsbereichen definieren, welche Zuständigkeiten zu welchem Geschäftssystem oder Mitarbeiter gehören. Hier treffen Sie die Schlüsselentscheidungen über das, was automatisiert werden soll. Häufig kann hier die Spezifikation der Geschäftsanwendungsfallrealisierung mit Texteigenschaften des Arbeitsergebnisses wegfallen, und alle abgeleiteten Anforderungen können stattdessen in den ergänzenden Geschäftsspezifikationen dokumentiert werden. Aktivitätsdiagramme können auch das Senden und Empfangen von Geschäftsereignissen zwischen Mitarbeitern veranschaulichen.

Wenn die Geschäftsanwendungsfälle selbst nicht geändert werden, sondern die Realisierung der Geschäftsanwendungsfälle, können die Geschäftsanwendungsfallrealisierungen verwendet werden, um aktuelle (AS-IS) Prozessbeschreibungen mit (künftigen) Zielprozessbeschreibungen zu vergleichen. Stellen Sie sich beispielsweise vor, dass ein vorhandenes Softwaresystem durch ein Standardsoftwareprodukt ersetzt werden soll, das von einem externen Partner verwaltet wird. In einem solchen Fall können Geschäftsanwendungsfallrealisierungen verwendet werden, um die Auswirkungen dieser Änderung auf die Organisation zu bewerten.

Da Geschäftsanwendungsfallrealisierungen gewöhnlich detaillierter und spezifischer sind als Geschäftsanwendungsfälle, können Sie auch verwendet werden, um Unterschiede zwischen verschiedenen Kontexten eines abstrakteren Geschäftsanwendungsfalls zu veranschaulichen. Stellen Sie sich beispielsweise vor, dass Kunden über unterschiedliche Kommunikationskanäle (Internet, Call-Center, Post oder elektronischer Austausch von Nachrichten usw.) bedient werden müssen. Die Schritte, die während eines Geschäftsanwendungsfalls "Preisangebot anfordern" oder "Angebot akzeptieren" ausgeführt werden, bleiben unverändert, aber die Art und Weise, in der der Geschäftsanwendungsfall ausgeführt wird, ist für jeden Kanal eine andere. Geschäftsanwendungsfallrealisierungen können verwendet werden, um kanalspezifische Realisierungen des Geschäftsanwendungsfalls zu veranschaulichen.

Rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass Geschäftsanwendungsfälle entweder von Geschäftsakteuren oder internen Geschäftsereignissen durch den Aufruf eines oder mehrerer der vom Geschäft bereitgestellten Services ausgelöst werden. Im Fall des Geschäftsakteurs erfolgt der Aufruf extern und im Fall des Geschäftsereignisses intern. Ein Service umfasst mindestens eine Geschäftsoperation (siehe Arbeitsergebnis: Operation (Geschäftsmodellierung)), so dass eine Geschäftsanwendungsfallrealisierung die Schablone für alle erforderlichen Geschäftsoperationsrealisierungen ist (siehe Arbeitsergebnis: Operationsrealisierung (Geschäftsmodellierung)). Dies kann mit einer großen Kollaboration (Geschäftsanwendungsfallrealisierung) modelliert werden, die sich aus mehreren kleineren (Geschäftsoperationsrealisierungen) zusammensetzt. Beachten Sie, dass die Geschäftsanwendungsfallrealisierung nicht 'Eigner' der Geschäftsoperationsrealisierungen ist. Die Geschäftsoperationsrealisierungen können und werden wahrscheinlich auch in anderen Geschäftsanwendungsfallrealisierungen vorkommen.

Es gibt keinen Grund, warum Sie einige Services, die vom Geschäft bereitgestellt werden, nicht als private Services modellieren sollten. Private Services stellen Aktionen dar, die das Geschäft von sich selbst anfordern kann (z. B. wenn ein Geschäftsereignis bedient wird), aber die für einen Geschäftsakteur nicht verfügbar sind.

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