Arbeitsergebnis: Analysemodell
Dieses Arbeitsergebnis definiert ein Objektmodell, das die Realisierung von Anwendungsfällen beschreibt und das als Abstraktion des Designmodells dient.
Zweck

Das Analysemodell enthält die Analyseklassen und alle zugeordneten Arbeitsergebnisse. Das Analysemodell kann ein temporäres Arbeitsergebnis sein, beispielweise, wenn es zu einem Designmodell weiterentwickelt wird, oder für einen Teil des Projekts, das gesamte Projekt oder sogar darüber hinaus als konzeptionelle Übersicht über das System dienen.

Beziehungen
RollenVerantwortlich: Geändert von:
Hauptbeschreibung
Das Analysemodell definiert ein Objektmodell, das die Realisierung von Anwendungsfällen definiert und das als Abstraktion des Designmodells dient. Das Analysemodell enthält die Ergebnisse der Anwendungsfallanalyse, Instanzen der Analyseklasse.
Eigenschaften
Optional
GeplantYes
Abbildungen
Beispiele
Anpassung
Darstellungsoptionen

UML-Darstellung: Modell mit dem Stereotyp <<Analysemodell>> (Analysis model). 

Das Analysemodell kann die folgenden Eigenschaften haben:

  • Einführung: Eine Textbeschreibung, die als Kurzeinleitung in das Modell dient.  
  • Analysepakete:  Die Pakete im Modell, die eine Hierarchie darstellen.  
  • Klassen: Die Klassen im Modell, deren Eigner die Pakete sind.   
  • Beziehungen: Die Beziehungen im Modell, deren Eigner die Pakete sind.  
  • Anwendungsfallrealisierungen: Die Anwendungsfallrealisierungen im Modell, deren Eigner die Pakete sind.
  • Diagramme:  Die Diagramme im Modell, deren Eigner die Pakete sind. 

Normalerweise entwickeln sich die "Analyseklassen" direkt zu Elementen im Designmodell. Einige werden zu Designklassen und andere zu Designsubsystemen. Mit der Analyse wird das Ziel verfolgt, eine vorläufige Zuordnung des erforderlichen Verhaltens zu Modellierungselementen im System zu ermitteln. Beim Design wird diese vorläufige (und in gewisser Weise idealisierte) Zuordnung in eine Gruppe von Modellelementen umgesetzt, die implementiert werden können. Beim Übergang von der Analyse zum Design findet demzufolge eine Präzisierung (Detail und Genauigkeit) statt. Deshalb sind die "Analyseklassen" häufig relativ flexibel, veränderlich und entwickeln sich erheblich, bevor sie sich in Designaktivitäten manifestieren.

Beachten Sie die folgenden Punkte, wenn Sie entscheiden, ob ein separates Analysemodell erforderlich ist:

  • Ein separates Analysemodell kann hilfreich sein, wenn das System für mehrere Zielumgebungen mit separaten Designarchitekturen entworfen werden muss. Das Analysemodell ist eine Abstraktion bzw. eine Generalisierung des Designmodells. Im Analysemodell fehlt ein Großteil der Designdetails, um einen Überblick über die Funktionalität des Systems zu liefern.
  • Das Design ist komplex, so dass ein vereinfachtes, abstraktes "Design" erforderlich ist, um das Design neuen Teammitgliedern vorzustellen. Eine klar strukturierte Architektur kann demselben Zweck dienen.
  • Die zusätzliche Arbeit, die erbracht werden muss, um sicherzustellen, dass die Analyse- & Designmodelle konsistent bleiben, muss gegen die Vorteile abgewogen werden, die eine Sicht des Systems bietet, die ausschließlich die wichtigsten Details der Funktionsweise des Systems darstellt. Analysemodell und Designmodell im Einklang zu halten, kann erhebliche Kosten verursachen. Sie können sich auch für den weniger ambitionierten Ansatz entscheiden, im Analysemodell nur die wichtigsten Domänenklassen und im Design die Schlüsselabstraktionen zu verwalten. Mit zunehmender Komplexität des Analysemodells steigen auch die Kosten für dessen Verwaltung.
  • Wenn das Analysemodell nicht mehr verwaltet wird, nimmt sein Nutzen rapide ab und ist ab einem gewissen Punkt nicht mehr hilfreich, weil es das aktuelle Design des Systems nicht mehr genau widerspiegelt. Wenn das Analysemodell seinem Zweck gedient hat, kann es durchaus Sinn machen, die Verwaltung einzustellen. Diese Entscheidung sollte jedoch mit Sorgfalt getroffen werden.

In einigen Unternehmen, in denen ein System Jahrzehnte im Einsatz bleibt oder in denen es viele Varianten des Systems gibt, hat sich ein separates Analysemodell vielfach als hilfreich erwiesen.



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