Konzept: Konfigurations- und Änderungsanfragemanagement
Dieses Konzept stellt den Umfang und die Umsetzung des Konfigurations- und Änderungsanfragemanagements dar.
Beziehungen
Hauptbeschreibung

Die wichtigsten Aspekte eines Konfigurationsmanagementsystems sind in der Regel die folgenden:

  • Änderungsanfragemanagement
  • Konfigurationsmanagement
  • Änderungsverfolgung
  • Versionsauswahl

Konfigurationsmanagementsysteme können auch Folgendes umfassen:

  • Softwareherstellung
  • Abrechnung und Bewertung des Konfigurationsstatus

Der folgende Kubus, der die gegenseitigen Abhängigkeiten darstellt, dient zur Verdeutlichung der wichtigsten Aspekte eines Konfigurationsmanagementsystems.

Konzepte: Änderungsanfragemanagement Konzepte: Änderungsanfragemanagement Konzepte: Änderungsanfragemanagement Diagramm eines Kubus, der die Beziehungen zwischen Änderungsanfragemanagement, Bewertung und Konfigurationsmanagement darstellt



  1. Änderungsanfragemanagement (CRM, Change Request Management): Beschäftigt sich mit der Organisationsinfrastruktur, die erforderlich ist, um die Kosten, den Zeitplan und die Auswirkungen einer angeforderten Änderung für das vorhandene Projekt abzuschätzen. Das Änderungsanfragemanagement geht auf die Arbeiten eines Änderungsprüfteams und des Change Control Board ein.
  2. Konfigurationsstatusabrechnung (Bewertung:) Beschreibt den 'Zustand' des Produkts basierend auf Typ, Anzahl, Rate und Schweregrad der gefundenen und behobenen Mängel im Verlauf der Produktentwicklung. Die unter diesem Aspekt abgeleiteten Metriken (anhand von Prüfungen oder Rohdaten) sind hilfreich, um die Vollständigkeit des Projekts insgesamt zu bestimmen.
  3. Konfigurationsmanagement (CM, Configuration Management): Beschreibt die Produktstruktur und gibt die Konfigurationselemente an, die als einzelne Entitäten mit Versionsangabe im Konfigurationsmanagementprozess behandelt werden. Das Konfigurationsmanagement beschäftigt sich mit der Definition von Konfigurationen, dem Erstellen und Bezeichnen sowie mit der Erfassung versionsgesteuerter Arbeitsergebnisse zu konstituierenden Gruppen und der Verwaltung der Rückverfolgbarkeit zwischen diesen Versionen.
  4. Änderungsverfolgung: Beschreibt, welche Änderungen an Elementen vorgenommen werden, aus welchem Grund und zu welcher Zeit. Sie dient als Historie und Begründung für Änderungen. Die Änderungsverfolgung ist nicht gleichzusetzen mit der Bewertung der Auswirkungen vorgeschlagener Änderungen, die unter 'Änderungsanfragemanagement' beschrieben ist.
  5. Versionsauswahl: Mit einer sorgfältigen 'Versionsauswahl' kann sichergestellt werden, dass die richtigen Versionen von Konfigurationselementen für eine Änderung oder Implementierung ausgewählt werden. Die Versionsauswahl stützt sich auf eine solide 'Konfigurationsidentifikation'.
  6. Softwareherstellung: Beschäftigt sich mit der Anforderung, Schritte zum Kompilieren, Testen und Packen von Software für den Vertrieb zu automatisieren.

Rational Unified Process beschreibt ein umfassendes Konfigurationsmanagementsystem, das alle Aspekte des Konfigurationsmanagements abdeckt. Ein effektiver Konfigurationsmanagementprozess

  • muss in den Softwareentwicklungsprozess integriert werden,
  • verwaltet die Weiterentwicklung von Arbeitsergebnissen in der Softwareentwicklung,
  • ermöglicht Entwicklern die Ausführung von Konfigurationsmanagementaufgaben bei minimalem Eingriff in den Entwicklungsprozess.

Ein Ziel des Konfigurationsmanagementprozesses von Rational ist die Verwaltung von Arbeitsergebnissen, die in den Entwicklungstools erfasst werden, unter Versionssteuerung zu stellen und von der ressourcenabträglichen Produktion von Hardcopy-Dokumentationen an sich wegzukommen.

Ein weiteres Ziel des Konfigurationsmanagementprozesses von Rational ist sicherzustellen, dass die Kontrolle, der jedes Arbeitsergebnis unterzogen wird, der Reife dieses Produkts entspricht. Mit zunehmender Reife der Arbeitsergebnisse wandert die Änderungsberechtigung vom Implementierer zum Subsystem- bzw. Systemintegrator, dann zum Projektleiter und schließlich zum Kunden.

Im Hinblick auf die Prozesseffektivität muss sichergestellt werden, dass der bürokratische Aufwand, der mit dem Änderungsanfragemanagementprozess verbunden ist, der Reife des Produkts entspricht.

In frühen Iterationen kann der Änderungsanfragemanagementprozess (CRM-Prozess, Change Request Management) relativ formlos sein. In den späteren Phasen des Entwicklungszyklus kann der CRM-Prozess strenger gehalten werden, um sicherzustellen, dass die Test- und Dokumentationsverantwortlichen die Änderungen bewältigen können, und die mögliche Instabilität einschätzen zu können, die eine Änderung mit sich bringen kann. Ein Projekt, das nicht in der Lage ist, die Steuerungsebene während des Entwicklungsprozesses anzupassen, kann nicht optimal ausgeführt werden.