Modellteilung

Sie können ein Modell in einer einzigen Datei entwickeln und anschließend in mehrere Dateien aufteilen. Jede neue Datei ist eine Modellpartition.

Die Modellteilung kann die Zusammenarbeit und Entwicklungsarbeit in Teams, die komplexe Systeme entwickeln, in den folgenden Punkten vereinfachen:
  • Teammitglieder können nicht gleichzeitig denselben Teil eines Modells bearbeiten, wenn das Team ein Konfigurationsverwaltungssystem verwendet
  • Die Häufigkeit und Komplexität der Zusammenführungssitzungen im Team wird reduziert
  • Zum Laden von Modellen wird weniger Zeit benötigt
Die Modellteilung kann jedoch zu Verzögerungen in der Zusammenarbeit und Entwicklungsarbeit im Team führen, wenn sie nicht sorgfältig ausgeführt wird. Die folgenden Abschnitte enthalten Empfehlungen für ordnungsgemäße Modellteilung.

Abstraktionsebenen

Ein Modell sollte erste geteilt werden, wenn seine Abstraktionsebene stabilisiert ist. Wenn die Abstraktionsebene eines Modells stabil ist, muss die Teilung nur noch selten geändert werden.

Frühe Versionen eines Modells stellen oft nur die Subsysteme der Ausgangsebene eines Systems dar. Teilen Sie das Modell erst, nachdem die Subsysteme der Ausgangsebene so definiert sind, dass sie auch in künftigen Iterationen bestehen bleiben. Wenn die Subsysteme der Ausgangsebene gefestigt und stabil sind, können Sie getrennt werden, um durch parallele Entwicklung das Öffnen des Modells zu beschleunigen. Wenn der Inhalt der einzelnen Subsysteme gefestigt (stabilisiert) ist, können die Subsysteme geteilt werden.

Abhängigkeiten

Durch Minimieren der Abhängigkeiten zwischen Modellen wird die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Änderungen in einem Modell sich auf ein anderes Modell auswirken.

Wenn Sie Abhängigkeiten zwischen Modellen zulassen, können bei Zusammenführungen weit reichende Konflikte auftreten. Diese Konflikte sind in der Regel kontextunabhängige Zusammenführungen, die möglicherweise schwer zu beheben sind. Ein geteiltes Modell ist unter Umständen schwerer zusammenzuführen als ein einzelnes Modell. Wenn Sie beispielsweise geteilte Modelle zusammenführen, die Diagramme mit Verweisen auf andere Modelle enthalten, können die Verweise beim Zusammenführen nicht vollständig aufgelöst werden.

Eigentumsrichtlinie

Die Anzahl erforderlicher Zusammenführungen kann verringert werden, indem durch eine Eigentumsrichtlinie festgelegt wird, dass jede Datei nur einen Eigner hat, der Änderungen vornehmen darf.

Beim Arbeiten mit dem Modelleigentumsrecht sollten Sie die Größe und den Bereich für jedes Modell so wählen, dass es von einer einzigen Person bearbeitet werden kann. Wenn jeweils nur eine Person ein Modell ändert, entstehen bei der Übergabe des Modells an einen gemeinsam genutzten Arbeitsbereich keine Konflikte. Dadurch erübrigen sich Zusammenführungen in der Integrationsphase und der Integrationsprozess wird beschleunigt.

Fehlerhafte Verweise

Um fehlerhafte Verweise zu vermeiden, sollten Sie keine Modellpartitionen außerhalb Ihres Konfigurationsverwaltungssystems verschieben.

Andernfalls werden die Verweise in dem Modell beschädigt. Beim erneuten Integrieren des Modells in das Konfigurationsverwaltungssystem müssen alle fehlerhaften Verweise behoben werden. Je nach der Komplexität des Modells, den Typen der vorgenommenen Änderungen und der Anzahl der fehlerhaften Verweise kann diese Aufgabe unnötig viele Ressourcen binden.

Synchronisierte Arbeitsbereiche

Um beim Arbeiten mit Partitionen eines Kombinationsmodells fehlerhafte Daten zu vermeiden, sollten Sie immer in einem synchronisierten Arbeitsbereich arbeiten, der alle Partition des Kombinationsmodells umfasst, und in dem jede Partition den gleichen Änderungsstand hat.

Beispiel

Das folgende Beispiel zeigt, was passieren kann, wenn Sie in einem nicht synchronisierten Arbeitsbereich mit den Partitionen eines Kombinationsmodells arbeiten.

Ein Kombinationsmodell in einem Konfigurationsverwaltungssystem besteht aus zwei Modellpartitionen (Modell X und Modell Y). Beide Modelle liegen in der Version 20 vor. Modell X enthält ein Paket (P1). Modell Y ist leer.
  1. Benutzer A checkt beide Modelle mit dem Versionsstand 20 aus.
  2. Benutzer A nimmt mehrere Änderungen an P1 vor und verschiebt P1 aus Modell X in Modell X.
  3. Benutzer A checkt Modell X und Modell Y ein. Beide Dateien haben jetzt den Versionsstand 21.
  4. Benutzer B hat Modell X mit dem Versionsstand 20 in seinem Arbeitsbereich und nimmt eine Änderung an P1 vor. Das Konfigurationsverwaltungssystem fordert Benutzer B auf, entweder die vorhandene Version im Arbeitsbereich auszuchecken (Modell X, Version 20) oder die neuere Version (Modell X, Version 21).

Wenn Benutzer B sich für die im Arbeitsbereich vorhandene Version (Modell X, Version 20) entscheidet, muss er möglicherweise die Operation wiederholen, für die das Auschecken nötig wurde.

Entscheidet sich Benutzer B jedoch für die neuere Modellversion (Modell X, Version 21), gehen alle Änderungen verloren, die Benutzer A an dem Modell vorgenommen hatte, wenn Benutzer B das Modell speichert.

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