Eine Beziehung ist eine Verbindung zwischen Modellelementen. Eine UML-Beziehung fügt einem Modell Semantik hinzu.
Im Produkt können Sie die Struktur zwischen Modellelementen mit unterschiedlichen UML-Beziehungen definieren. Beispiele für Beziehungen sind Zuordnungen, Abhängigkeiten, Generalisierungen, Realisierungen und Übergänge.
Beziehung | Beschreibung |
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Abstraktion | Eine Abstraktionsbeziehung ist eine Abhängigkeit zwischen Modellelementen, die dasselbe Konzept auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen oder aus verschiedenen Blickpunkten darstellen. Abstraktionsbeziehungen können zu einem Modell in verschiedenen Diagrammen wie Anwendungsfall-, Klassen- und Komponentendiagrammen hinzugefügt werden. |
Aggregation | Eine Aggregationsbeziehung (in UML 1.4 wurde diese als Aggregationszuordnungsbeziehung bezeichnet) stellt ein Klassifikationsmerkmal als Teil oder als untergeordnetes Exemplar eines anderen Klassifikationsmerkmals dar. |
Zuordnung | Eine Zuordnungsbeziehung ist eine strukturelle Beziehung zwischen zwei Modellelementen, die zeigt, dass Objekte aus einem Klassifikationsmerkmal (Actor, Anwendungsfall, Klasse, Schnittstelle, Knoten oder Komponente) mit Objekten eines anderen Klassifikationsmerkmals verbunden werden und auf diese Objekte navigieren können. Sogar in bidirektionalen Beziehungen werden durch eine Zuordnung zwei Klassifikationsmerkmale, nämlich das primäre (Lieferant) und das sekundäre (Client) verbunden. |
Bindung | Eine Bindungsbeziehung ist eine Abhängigkeitsbeziehung, die Schablonenparametern Werte zuweist und ein neues Modellelement aus der Schablone generiert. |
Zusammensetzung | Eine Zusammensetzungsbeziehung, die in UML 1.4 als Zusammensetzungszuordnungsbeziehung bezeichnet wurde, stellt eine Ganz-/Teilbeziehung dar und ist ein Aggregationstyp. Eine Zusammensetzungsbeziehung gibt an, dass die Lebensdauer des Teilklassifkationsmerkmals von der Lebensdauer des Ganzklassifikationsmerkmals abhängig ist. |
Steuerungsfluss | Ein Steuerungsfluss ist ein Aktivitätskantentyp, der den Steuerungsablauf von einem Aktivitätsknoten zum anderen modelliert. |
Abhängigkeit | Eine Abhängigkeitsbeziehung gibt an, dass Änderungen an einem Modellelement (dem Lieferanten oder unabhängigem Modellelement) Änderungen an einem anderen Modellelement (dem Client oder abhängigem Modellelement) verursachen können. Das Lieferantenmodellelement ist unabhängig, weil es durch eine Änderung im Client nicht beeinflusst wird. Das Clientmodellelement ist vom Lieferanten abhängig, weil sich eine Änderung am Lieferanten auf den Client auswirkt. |
Implementierung | Eine Implementierungsbeziehung zeigt die bestimmte Komponente, die von einem Exemplar eines einzelnen Knotens verwendet wird. In einem UML-Modell tritt eine Implementierungsbeziehung in der Regel in Implementierungsdiagrammen auf. |
Gesteuerte Zuordnung | Eine Beziehung des Typs 'Gesteuerte Zuordnung' ist eine Zuordnung, die nur in einer Richtung navigierbar ist und in der die Steuerung von einem Klassifikationsmerkmal zu einem anderen Klassifikationsmerkmal verläuft (z. B. von einem Actor zu einem Anwendungsfall). Nur einer der Zuordnungsendpunkte gibt die Navigierbarkeit an. |
Erweiterung | Eine Erweiterungsbeziehung zwischen Anwendungsfällen gibt an, dass ein Anwendungsfall (= der erweiterte Anwendungsfall) einen anderen Anwendungsfall (= den Basisanwendungsfall) erweitern kann. Eine Erweiterungsbeziehung bietet die Möglichkeit, den erweiterten Anwendungsfall zu verwenden. |
Generalisierung | Eine Generalisierungsbeziehung gibt an, dass ein spezialisiertes Modellelement (= das untergeordnete Modellelement) auf einem allgemeinen Modellelement (= dem übergeordneten Modellelement) basiert. Auch wenn das übergeordnete Modellelement eines oder mehrere untergeordnete Elemente und jedes untergeordnete Modellelement eines oder mehrere übergeordnete Elemente haben kann, gibt es normalerweise mehrere untergeordnete Elemente für ein einziges übergeordnetes Element. In UML 2.0 können mehrere Klassen das Generalisierungsset einer anderen Klasse bilden. Generalisierungsbeziehungen treten in Klassen-, Komponenten- und Anwendungsfalldiagrammen auf. |
Implementierung | Eine Implementierungsbeziehung ist ein spezieller Typ von Realisierungsbeziehung zwischen einem Klassifikationsmerkmal und einer bereitgestellten Schnittstelle. Die Implementierungsbeziehung gibt an, dass das realisierende Klassifikationsmerkmal die von der bereitgestellten Schnittstelle angegebene Vereinbarung erfüllen muss. |
Einschluss | Eine Einschlussbeziehung zwischen Anwendungsfällen gibt an, dass ein einschließender Anwendungsfall (= der Basisanwendungsfall) das Verhalten aus einem anderen Anwendungsfall (= dem eingeschlossenen Anwendungsfall) benötigt. Bei einer Einschlussbeziehung muss ein Anwendungsfall den eingeschlossenen Anwendungsfall verwenden. |
Manifestierung | Eine Manifestierungsbeziehung zeigt, welche Modellelemente (z. B. Komponenten oder Klassen) in einem Artefakt manifestiert werden. Das Artefakt manifestiert (enthält) eine spezifische Implementierung für die Funktionen mindestens einer physischen Softwarekomponente. |
Objektfluss | Ein Objektfluss ist ein Aktivitätskantentyp, der die Abfolge von Objekten und Daten von einem Aktivitätsknoten zum anderen modelliert. |
Hinweisanhang | Eine Hinweisanhangsbeziehung verbindet ein Hinweis- oder Textfeld mit einem Connector oder einer Form. Ein Hinweisanhang gibt an, dass das Hinweis- oder Textfeld Informationen enthält, die für den zugeordneten Connector oder die zugeordnete Form relevant sind. |
Realisierung | Eine Realisierungsbeziehung besteht zwischen zwei Modellelementen, wenn eines der Elemente das vom anderen Element angegebene Verhalten realisieren (= implementieren) muss. Das Modellelement, das das Verhalten angibt, ist der Lieferant. Das Modellelement, von dem das Verhalten implementiert wird, ist der Client. In UML 2.0 werden mit dieser Beziehung normalerweise Elemente angegeben, die das Verhalten einer Komponente realisieren oder implementieren. |
Selbstübergang | Eine Selbstübergangsbeziehung gibt an, dass der aktive Status nicht in einen anderen Status oder eine andere Aktivität geändert wird, wenn ein Objekt im Quellenstatus ein angegebenes Ereignis empfängt, eine besondere Aktion ausführt oder eine bestimmte Bedingung erfüllt. Selbstübergangsbeziehungen treten in Aktivitäts- und Statusmaschinendiagrammen auf. Übergangs- und Selbstübergangsbeziehungen sind in semantischer Hinsicht identisch. Ein Übergang ändert den aktiven Status von der Quellenform in die Zielform, während ein Selbstübergang dieselbe Quellen- und Zielform hat. |
Übergang | Eine Übergangsbeziehung ist eine Beziehung zwischen zwei Aktivitäten, die einen Arbeitsablauf von Aktivität zu Aktivität darstellt. Übergänge stellen den Reaktionspfad zwischen Aktivitäten bereit, wenn ein Arbeitsablauf in einem Aktivitätendiagramm modelliert wird. Wenn eine bestimmte Aktion in einer Aktivität abgeschlossen ist, wird der Übergang ausgelöst und der Ablauf mit der nächsten Aktivität fortgesetzt. Übergänge verbinden normalerweise Aktivitäten, Anfangsstatuszustände, Endstatuszustände sowie Sende- und Empfangssignale. Mit Übergängen können außerdem Aktivitäten in Verantwortungsbereichen verbunden werden. |
Verwendung | Eine Verwendungsbeziehung ist eine Abhängigkeitsbeziehung, in der ein Modellelement das Vorhandensein eines anderen Modellelements (oder eines Modellelementsets) benötigt, damit seine Implementierung oder Operation zur Gänze möglich ist. Das Modellelement, das das Vorhandensein eines anderen Modellelements benötigt, ist der Client. Das Modellelement, dessen Vorhandensein erforderlich ist, ist der Lieferant. Eine Verwendungsbeziehung gibt zwar eine ständige Voraussetzung an, zeigt aber auch, dass die Verbindung zwischen den beiden Modellelementen nicht immer sinnvoll oder vorhanden ist. |