Wenn das FreeBSD-System so konfiguriert wurde, dass es ohne eine grafische Benutzeroberfläche startet, wird das System nach dem Start einen Anmeldeprompt ausgeben, wie in diesem Beispiel zu sehen:
FreeBSD/amd64 (pc3.example.org) (ttyv0) login:
Die erste Zeile enthält einige Informationen über das
System. amd64
zeigt an, dass auf dem
System in diesem Beispiel eine 64-Bit Version von FreeBSD
läuft. Der Hostname ist
pc3.example.org
und
ttyv0
gibt an, dass dies die
„Systemkonsole“ ist. Die zweite Zeile zeigt den
Anmeldeprompt.
Da FreeBSD ein Mehrbenutzersystem ist, muss es die verschiedenen Benutzer voneinander unterscheiden können. Dies wird dadurch erreicht, dass sich jeder Benutzer zuerst am System anmelden muss, um Zugriff auf die Programme zu bekommen. Jeder Benutzer hat einen eindeutigen „Benutzernamen“ und ein persönliches „Kennwort“.
Um sich auf der Systemkonsole anzumelden, geben Sie den Benutzernamen ein, der während der Systeminstallation, wie in ??? beschrieben, konfiguriert wurde und drücken Sie Enter. Geben Sie dann das zum Benutzernamen zugeordnete Passwort ein und drücken Enter. Das Passwort wird aus Sicherheitsgründen nicht angezeigt.
Sobald das richtige Passwort eingegeben wird, wird die
Nachricht des Tages (MOTD) gefolgt von
einer Eingabeaufforderung ausgegeben. In Abhängigkeit der
verwendeten Shell des Benutzers wird der Prompt mit dem
Zeichen #
, $
oder
%
dargestellt. Der Prompt zeigt an, dass
der Benutzer jetzt an der FreeBSD Systemkonsole angemeldet ist
und nun alle verfügbaren Befehle probieren kann.
Obwohl die Systemkonsole dazu verwendet werden kann, um mit dem System zu interagieren, wird sich ein Benutzer in der Regel an einer virtuellen Konsole im FreeBSD-System anmelden. Das liegt daran, dass die Systemmeldungen standardmäßig auf der Systemkonsole angezeigt werden und somit die Meldungen des Befehls oder einer Datei, die der Benutzer gerade bearbeitet, überschrieben werden.
In der Voreinstellung ist FreeBSD so konfiguriert, dass viele virtuelle Konsolen zur Eingabe von Befehlen zur Verfügung stehen. Jede virtuelle Konsole verfügt über einen eigenen Anmeldeprompt und eine Shell. Sie können ganz einfach zwischen den virtuellen Konsolen umschalten. Dies ist vergleichbar mit mehreren geöffneten Fenstern in einer graphischen Umgebung.
Die Tastenkombinationen
Alt+F1
bis
Alt+F8
sind in FreeBSD zum Umschalten zwischen virtuellen Konsolen
reserviert. Verwenden Sie
Alt+F1
um auf die Systemkonsole (ttyv0
) zu
wechseln,
Alt+F2
für die erste virtuelle Konsole (ttyv1
,
Alt+F3
für die zweite virtuelle Konsole (ttyv2
,
und so weiter.
Beim Wechsel von einer Konsole zur nächsten wird die Bildschirmausgabe von FreeBSD verwaltet. Dies erzeugt die Illusion mehrerer Bildschirme und Tastaturen, an denen Kommandos abgesetzt werden können. Die Programme, die in einer virtuellen Konsole gestartet werden, laufen auch dann weiter, wenn der Benutzer auf eine andere virtuelle Konsole wechselt.
Lesen Sie syscons(4), atkbd(4), vidcontrol(1) und kbdcontrol(1) für eine recht technische Beschreibung der FreeBSD-Konsole und der Tastatur-Treiber.
In FreeBSD wird die Anzahl der verfügbaren virtuellen
Konsolen in diesem Abschnitt von
/etc/ttys
konfiguriert:
# name getty type status comments # ttyv0 "/usr/libexec/getty Pc" xterm on secure # Virtual terminals ttyv1 "/usr/libexec/getty Pc" xterm on secure ttyv2 "/usr/libexec/getty Pc" xterm on secure ttyv3 "/usr/libexec/getty Pc" xterm on secure ttyv4 "/usr/libexec/getty Pc" xterm on secure ttyv5 "/usr/libexec/getty Pc" xterm on secure ttyv6 "/usr/libexec/getty Pc" xterm on secure ttyv7 "/usr/libexec/getty Pc" xterm on secure ttyv8 "/usr/X11R6/bin/xdm -nodaemon" xterm off secure
Um eine virtuelle Konsole zu deaktivieren, setzen Sie ein
Kommentarzeichen (#
an den Anfang der Zeile
für die entsprechende Konsole. Um bspw. die Anzahl der
verfügbaren virtuellen Konsolen von acht auf vier zu
reduzieren, setzen Sie ein #
an den Anfang
der letzten vier Zeilen, den virtuellen Konsolen
ttyv5
bis ttyv8
.
Kommentieren Sie nicht die Zeile für die Systemkonsole
ttyv0
aus! Beachten Sie, dass die
letzte virtuelle Konsole (ttyv8
) zum
Wechsel auf die graphische Oberfläche gedacht ist, wenn
Xorg wie im Kapitel 6, Das X-Window-System installiert und
konfiguriert ist.
ttys(5) enthält eine ausführliche Beschreibung der Spalten dieser Datei und der verfügbaren Optionen für virtuelle Konsolen.
Das FreeBSD Boot-Menü verfügt über eine Option
„Boot Single User“. Wird diese Option
gewählt, bootet das System in einen speziellen Modus, der als
„Single-User-Modus“ bekannt ist. Dieser Modus
wird normalerweise zur Reparatur des Systems verwendet,
bspw. wenn das System nicht mehr startet, oder das
root
-Passwort
zurückgesetzt werden muss. Im Single-User-Modus haben Sie
keinen Zugriff auf das Netzwerk und es stehen Ihnen keine
weiteren virtuellen Konsolen zur Verfügung. Allerdings
haben Sie vollen Zugriff auf das System und in der
Voreinstellung wird das root
-Passwort nicht
benötigt. Aus diesem Grund wird ein physischer Zugriff
auf die Tastatur benötigt, um in diesem Modus zu booten.
Zur Absicherung eines FreeBSD-Systems sollte ermittelt werden,
welche Personen physischen Zugriff auf die Tastatur bekommen
sollen.
Die Einstellungen für den Single-User-Modus befinden sich
diesem Abschnitt von /etc/ttys
:
# name getty type status comments # # If console is marked "insecure", then init will ask for the root password # when going to single-user mode. console none unknown off secure
In der Voreinstellung ist der Status auf
secure
eingestellt. Das setzt voraus, dass
der physische Zugriff auf die Tastatur entweder unwichtig ist,
oder über eine Sicherheitsrichtlinie geregelt wird. Wenn der
Status auf insecure
eingestellt wird, wird
davon ausgegangen, dass die Umgebung selbst unsicher ist, da
jeder Zugriff auf die Tastatur hat. FreeBSD wird dann nach dem
root
-Passwort
fragen, wenn ein Benutzer versucht in den Single-User-Modus zu
booten.
Setzen Sie insecure
nicht
leichtfertig ein! Wenn das
root
-Passwort
vergessen wird, wird es schwierig in den
Single-User-Modus zu gelangen, wenn man den Bootprozess von
FreeBSD nicht genau versteht.
Der Standard-Videomodus der FreeBSD-Konsole kann auf jeden
Modus eingestellt werden, der von der Grafikkarte und dem
Monitor unterstützt wird (beispielsweise 1024x768 oder
1280x1024). Um eine andere Einstellung zu verwenden, muss
das VESA
-Modul geladen werden:
#
kldload vesa
Um festzustellen, welche Video-Modi von der Hardware unterstützt werden, nutzen Sie vidcontrol(1). Um eine Liste aller unterstützten Modi zu sehen, verwenden Sie diesen Befehl:
#
vidcontrol -i mode
Die Ausgabe dieses Befehls listet alle Videomodi, die von
der Hardware unterstützt werden. Um einen neuen Video-Modi zu
wählen, wird der entsprechende Modus als
root
-Benutzer an
vidcontrol(1) übergeben:
#
vidcontrol MODE_279
Um diese Einstellung dauerhaft zu speichern, muss
folgende Zeile in /etc/rc.conf
hinzugefügt werden:
allscreens_flags="MODE_279"
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