FreeBSD besitzt keinen vorinstallierten Browser, stattdessen enthält das www-Verzeichnis der Ports-Sammlung viele Browser, die als Paket oder aus der Ports-Sammlung installiert werden können.
Die Desktop-Umgebungen KDE und GNOME verfügen über eigene HTML-Browser. Weitere Informationen zur Einrichtung dieser Umgebungen finden Sie in Abschnitt 6.7, „Grafische Oberflächen“.
Besonders schlanke Browser sind www/dillo2, www/links und www/w3m.
Dieser Abschnitt demonstriert, wie die folgenden gängigen Webbrowser installiert werden, sowie den Ressourcenbedarf, den Installationsaufwand beim Übersetzen des Ports, oder ob die Anwendung wichtige Abhängigkeiten benötigt.
Anwendung | Ressourcenbedarf | Installationsaufwand aus den Ports | Anmerkungen |
---|---|---|---|
Firefox | mittel | hoch | FreeBSD, Linux® und lokalisierte Versionen sind verfügbar |
Opera | niedrig | niedrig | Es gibt eine FreeBSD- und eine Linux-Version. Die Linux-Version hängt von der Linux-Kompatibilität (Linux Binary Compatibility) und linux-openmotif ab. |
Konqueror | mittel | hoch | Benötigt KDE-Biliotheken |
Chromium | mittel | hoch | Benötigt Gtk+ |
Firefox ist ein Open-Source Browser, der vollständig auf FreeBSD portiert wurde. Er bietet eine dem HTML-Standard konforme Anzeige, Browserfenster als Tabs, Blockierung von Pop-up-Fenstern, Erweiterungen, verbesserte Sicherheit und mehr. Firefox basiert auf der Mozilla Codebasis.
Installieren Sie das Paket der aktuellen Release-Version von Firefox:
#
pkg install firefox
Um stattdessen die Extended Support Release (ESR) Version zu installieren, benutzen Sie:
#
pkg install firefox-esr
Lokalisierte Versionen finden Sie in www/firefox-i18n und www/firefox-esr-i18n.
Alternativ kann auch die Ports-Sammlung verwendet werden,
um die gewünschte Version von
Firefox aus dem Quellcode zu
installieren. Dieses Beispiel baut
www/firefox, wobei sich
firefox
durch die ESR oder die
lokalisierte Version ersetzen lässt.
#
cd /usr/ports/www/firefox
#
make install clean
Die Installation von Firefox enthält keine Unterstützung für Java™. java/icedtea-web stellt ein freies Webbrowser-Plugin für die Ausführung von Java-Applets zur Verfügung. Dieses Plugin kann als Paket, oder wie in diesem Beispiel, über die Ports-Sammlung installiert werden:
#
cd /usr/ports/java/icedtea-web
#
make install clean
Verwenden Sie die Standardoptionen beim Übersetzen des Ports.
Starten Sie nun Firefox. Geben
Sie in der Adresszeile about:plugins
ein
und bestätigen Sie die Eingabe mit Enter.
Dadurch wird eine Seite geöffnet, die alle installierten
Plugins auflistet. In dieser Liste sollte sich auch das
Java™-Plugin befinden.
Wird das Plugin nicht gefunden, muss für jeden Benutzer der folgende Befehl ausgeführt werden:
%
ln -s /usr/local/lib/IcedTeaPlugin.so \ $HOME/.mozilla/plugins/
Ein natives Adobe® Flash®-Plugin ist für FreeBSD nicht verfügbar. Es existiert jedoch ein Software-Layer (Wrapper), der es erlaubt die Linux®-Version des Plugins unter FreeBSD einzusetzen. Dieser Wrapper bietet auch Unterstützung für weitere Webbrowser-Plugins wie zum Beispiel RealPlayer®.
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um das Plugin zu installieren und zu aktivieren:
Installieren Sie den Port www/nspluginwrapper. Aus lizenzrechtlichen Gründen ist ein Paket nicht verfügbar. Dieser Port benötigt emulators/linux_base-c6.
Installieren Sie den Port www/linux-c6-flashplugin11. Aus lizenzrechtlichen Gründen ist ein Paket nicht verfügbar.
Bevor das Plugin verwendet werden kann, muss der Benutzer zunächst das folgende Kommando aufrufen:
%
nspluginwrapper -v -a -i
Nach einem Update von Flash® muss der Benutzer folgendes eingeben:
%
nspluginwrapper -v -a -u
Starten Sie den Browser und geben Sie in der Adresszeile
about:plugins
ein. Diese Eingabe muss mit
Enter bestätigt werden. Dadurch wird eine
Seite geladen, die alle installierten Plugins
auflistet.
Swfdec ist die Bibliothek zum Dekodieren und Rendern von Flash® Animationen. Swfdec-Mozilla ist ein Plugin für Firefox-Browser, welches die Swfdec-Bibliothek zum Abspielen von SWF-Dateien benutzt.
Um das Paket zu installieren:
#
pkg install swfdec-plugin
Wenn das Paket nicht verfügbar ist, kann es auch über die Ports-Sammlung gebaut und installiert werden:
#
cd /usr/ports/www/swfdec-plugin
#
make install clean
Starten Sie den Browser neu, damit das Plugin aktiviert wird.
Opera ist ein vollwertiger und standardkonformer Browser, der zudem relativ klein und schnell ist. Es enthält einen eingebauten E-Mail- und Newsreader, einen IRC-Client, einen RSS/Atom-Feeds-Reader, sowie weitere Programme. Opera ist als native Version für FreeBSD, oder als Linux®-Version verfügbar.
Der folgende Befehl installiert die FreeBSD-Version von
Opera. Ersetzen Sie
opera
durch linux-opera
,
wenn Sie stattdessen die Linux®-Version installieren
wollen.
#
pkg install opera
Alternativ können Sie beide Versionen über die Ports-Sammlung installieren. Dieses Beispiel übersetzt die native Version:
#
cd /usr/ports/www/opera
#
make install clean
Wenn Sie die Linux®-Version des Browsers verwenden
wollen, ersetzen Sie opera
durch
linux-opera
.
Um Adobe® Flash®-Plugin Unterstützung zu installieren, übersetzten Sie zunächst den Port www/linux-c6-flashplugin11. Ein Paket ist aus lizenzrechtlichen Gründen nicht verfügbar. Installieren Sie anschließend www/opera-linuxplugins. Dieses Beispiel übersetzt beides aus der Ports-Sammlung:
#
cd /usr/ports/www/linux-c6-flashplugin11
#
make install clean
#
cd /usr/ports/www/opera-linuxplugins
#
make install clean
Um die Existenz des Plugins zu überprüfen, starten Sie den
Browser und geben Sie in der Adresszeile
about:plugins
ein. Diese Eingabe muss mit
Enter bestätigt werden. Dadurch wird eine
Seite geladen, die alle installierten Plugins
auflistet.
Um das Java™-Plugin zu installieren, folgen Sie den Anweisungen in Abschnitt 7.2.1.1, „Firefox und das Java™-Plugin“.
Konqueror ist mehr als nur ein Webbrowser, da es ebenfalls Dateimanager und Multimedia-Betrachter ist. Es ist als Paket oder Port x11/kde4-baseapps verfügbar.
Konqueror unterstützt sowohl WebKit als auch sein eigenes KHTML. WebKit wird von vielen modernen Browsern verwendet, einschließlich Chromium. Um WebKit mit Konqueror unter FreeBSD zu verwenden, installieren Sie das Paket oder den Port www/kwebkitpart. Dieses Beispiel übersetzt den Port:
#
cd /usr/ports/www/kwebkitpart
#
make install clean
Um WebKit in Konqueror zu aktivieren, klicken Sie auf „Settings“, „Configure Konqueror“. Klicken Sie auf der Seite „General“ das Dropdown-Menü neben „Default web browser engine“ und ändern Sie „KHTML“ auf „WebKit“.
Konqueror kann auch
Flash®-Seiten darstellen. Wie Sie
die Flash®-Unterstützung
aktivieren, können Sie unter http://freebsd.kde.org/howtos/konqueror-flash.php
nachlesen.
Chromium ist ein quelloffenes Browserprojekt mit dem Ziel ein sicheres, schnelleres und stabileres Surferlebnis im Web zu ermöglichen. Chromium ermöglicht surfen mit Tabs, Blockieren von Pop-Ups, Erweiterungen und vieles mehr. Chromium ist das Open Source Projekt, welches auf dem Google Chrome Webbrowser basiert.
Chromium kann als Paket durch die Eingabe des folgenden Befehls installiert werden:
#
pkg install chromium
Als Alternative kann Chromium aus dem Quellcode durch die Ports Collection übersetzt werden:
#
cd /usr/ports/www/chromium
#
make install clean
Die ausführbare Datei für
Chromium ist
/usr/local/bin/chrome
und
nicht
/usr/local/bin/chromium
.
Die Installation von Chromium enthält keine Unterstützung für Java™. Um Unterstützung für das Java™-Plugin zu installieren, folgen Sie den Anweisungen in Abschnitt 7.2.1.1, „Firefox und das Java™-Plugin“.
Sobald Unterstützung für Java™ installiert ist, starten
Sie Chromium und geben Sie
about:plugins
in die Adresszeile ein.
IcedTea-Web sollte dort als eines der installierten Plugins
aufgelistet sein.
Falls Chromium das IcedTea-Web Plugin nicht anzeigt, geben Sie das folgende Kommando ein und starten Sie den Webbrowser anschließend neu:
#
mkdir -p /usr/local/share/chromium/plugins
#
ln -s /usr/local/lib/IcedTeaPlugin.so \ /usr/local/share/chromium/plugins/
Die Konfiguration von Chromium und Adobe® Flash® ist ähnlich zur Anleitung in Abschnitt 7.2.1.2, „Firefox und das Adobe® Flash®-Plugin“. Es sollte keine weitere Konfiguration notwendig sein, da Chromium in der Lage ist, einige Plugins von anderen Browsern zu benutzen.
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.