Hinweise zur Benutzung

Allgemeines

Bei der Scribus-Online-Hilfe handelt es sich nicht um eine vollständige Beschreibung aller Scribus-Funktionen, sondern um eine Einführung, die Ihnen die erfolgreiche Benutzung des Programms ermöglichen soll. Darüber hinaus möchten die Autoren diejenigen, die mit dem, was gemeinhin als »Desktop Publishing« bezeichnet wird, nicht oder nur oberflächlich vertraut sind, mit den dieser Software-Gattung eigenen Konzepten vertraut machen. Dies beinhaltet auch Warnungen vor Fallen und Fehlerquellen, die auf dem Weg von der Erstellung von Dokumenten zur professionellen Druckausgabe lauern.

Diese Dokumentation wird mit jeder neuen Scribus-Version erweitert und somit immer »vollständiger« werden. Das Scribus-Team arbeitet darüber hinaus an einer neuen Auflage des gedruckten Scribus-Handbuches, für das weitgehende Vollständigkeit angestrebt wird.

Zur Textgestalt

Die deutschsprachige Version der Online-Hilfe verwendet trotz des Drucks, der von Schulen, Behörden und anpassungsbereiten Medien ausgeht, die unreformierte deutsche Orthographie. Die Entscheidung für diese Wahl fiel insofern nicht schwer, als die sogenannte »neue Rechtschreibung« in diametralem Gegensatz zu den Idealen Freier Software steht:

  1. Freie Software ist international, während die amtliche »Orthografie« (geplant war ursprünglich »ortografi«) nur als hinterwälderisch und provinziell bezeichnet werden kann (»platzieren«, »Krepp Suzette«, »Desktoppublishing« usw.) und ihre Prämissen teilweise in bedenklicher Nähe zur nationalsozialistischen Sprachideologie und der damit verbundenen Deutschtümelei stehen.
  2. Die für die reformierte Orthographie zuständigen »Experten« waren und sind Verfechter eines autoritären Denkmodells, das auf staatliche »Sprachlenkung« und »Umerziehung« setzt. Das Ideal Freier Software ist hingegen das der Aufklärung, d.h. der Gedankenfreiheit und des freien Wettbewerbs um die besten Lösungen. Im freien Wettbewerb hatte sich beispielsweise die herkömmliche Verteilung von ss und ß durchgesetzt, nicht die gegenwärtige »amtliche« Version.
  3. Die »Rechtschreibreform« führte zur Liquidierung Hunderter oder gar Tausender Wörter aus dem deutschen Wortschatz (sogenannt, jedesmal, Handvoll u.v.m.). Auch in der aktuellen Version des »amtlichen« Rechtschreibregelwerkes gibt es diese Wörter nicht mehr, sondern nur entsprechende »Schreibvarianten«. Staatlicher Sprachdirigismus, der sich anmaßt, über die Existenz von Wörtern zu entscheiden, ist ein Kennzeichen totalitärer Regime (literarisch scharfsinnig und einsichtsvoll kondensiert von George Orwell in »1984«) und mit den Idealen Freier Software nicht vereinbar.
  4. Vieles in der »neuen« Rechtschreibung ist schlicht und ergreifend falsch, und es als »richtig« zu akzeptieren, würde bedeuten, dem Staat auch die Herrschaft über die Sprache insgesamt (Grammatik, Wortbildung, Aussprache, in die die sogenannte »Rechtschreibreform« ebenfalls eingreift) zuzugestehen. Zwar sind in vielen (aber nicht allen) Fällen die grammatisch korrekten Formen inzwischen wiederhergestellt worden, meist aber nur als »Schreibvariante« zum offensichtlich Falschen.
  5. Wo die »neue Rechtschreibung« nicht einfach falsch ist, handelt es sich um eine Rückkehr zu Schreibweisen, die in früheren Jahrhunderten zeitweise anzutreffen waren. Wer die ursprünglichen Pläne der Verantwortlichen kennt, wird davon nicht überrascht sein, denn vorgesehen war ja eigentlich eine Wiedereinführung mittelalterlicher Schreibungen. Daß die »Reform« vielfach aus der Wiederkehr von längst überholten Wortschreibungen und -trennungen aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert besteht (auch die »neue« ss/ß-Schreibung gehört in diese Kategorie!), muß, wenn man in der Lage ist, genügend Zynismus aufzubringen, vor diesem Hintergrund beinahe schon als Fortschritt bezeichnet werden.
  6. Im Gegensatz zur staatlichen Propaganda ist die reformierte Orthographie keineswegs einfacher geworden, sondern es wurden fast ausschließlich zusätzliche Schikanen eingeführt: 8-jährig, 8-Jährige, 8er, 8-fach/8fach, 8-mal statt herkömmlich 8jährig, 8jährige, 8er, 8fach, 8mal; gestern Morgen, gestern früh, Dienstagmorgen, Dienstag früh statt herkömmlich gestern morgen, gestern früh, Dienstag morgen, Dienstag früh; Commedia dell’Arte, Modus Vivendi, a capella statt herkömmlich Commedia dell’arte, Modus vivendi, a capella; Nasi-goreng, Chop-Suey statt herkömmlich Nasi-goreng, Chop-suey; die ersten drei, die drei Ersten statt herkömmlich die ersten drei, die drei ersten.
    Herkömmliches gut tun, leid tun, not tun, leid sein, not sein, weh tun, recht haben, recht sein, recht tun wurde 1996 zu: gut tun, Leid tun, Not tun, leid sein, Not sein, wehtun, Recht haben, recht tun, recht sein. In der letzten und damit aktuellen Revision wurde daraus »amtlich« gut tun, leidtun, nottun, leid sein, not sein, wehtun, recht/Recht haben, recht tun, recht sein.

    Wer all dies für eine Erleichterung oder gar für fortschrittlich hält, mag es tun – die Redaktion der Scribus-Online-Hilfe tut es jedenfalls nicht und ignoriert daher kopfschüttelnd die weiterhin stark reparaturbedürftigen »amtlichen« Absurditäten.

Bildschirmschnappschüsse

Fast alle Bildschirmschnappschüsse (Screenshots) wurden unter den Fedora- und OpenSUSE-Versionen von KDE4 erstellt. Unter anderen Betriebssystemen oder Desktop-Umgebungen (z.B. Gnome) kann die Benutzeroberfläche geringfügig anders aussehen, aber dank der Verwendung des Qt-Toolkits sollte die Bedienung auf allen unterstützten Betriebssystemen gleich sein.

Tastaturkürzel

Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich Tastaturkürzel auf PC-Tastaturen (Linux, UNIX, Windows, OS/2, eComStation).

Dateien und Verzeichnisse

Die Autoren dieser Online-Hilfe sind bestrebt, alle unterstützten Betriebssysteme gleichwertig abzudecken. Aus Gründen, die sich anhand der Entwicklungsgeschichte von Scribus erklären lassen, kann es jedoch vorkommen, daß lediglich Speicherorte unter Linux/UNIX angegeben sind. Sollten Sie auf eine derartige Dokumentationslücke stoßen, würden wir uns freuen, wenn Sie uns darauf aufmerksam machten und es uns auf diese Weise ermöglichten, diese Lücke zu schließen.