Nachdem der Kernel den Bootprozess abgeschlossen hat,
übergibt er die Kontrolle an den Benutzer-Prozess
init(8). Dieses Programm befindet sich in
/sbin/init
, oder dem Pfad, der durch die
Variable init_path
im Loader
spezifiziert wird.
Der automatische Reboot-Vorgang stellt sicher, dass alle Dateisysteme des Systems konsistent sind. Falls dies nicht der Fall ist und die Inkonsistenz des UFS-Dateisystems nicht durch fsck(8) behebbar ist, schaltet init(8) das System in den Single-User-Modus (Abschnitt 13.6.2, „Der Single-User Modus“), damit der Systemadministrator sich des Problems annehmen kann.
Der Wechsel in den Single-User Modus kann durch den
automatischen Reboot-Vorgang (Abschnitt 13.6.1, „Der automatische Reboot-Vorgang“), das Booten mit der Option
-s
, oder das Setzen der
boot_single
Variable in loader(8) erreicht
werden.
Weiterhin kann der Single-User Modus aus dem
Mehrbenutzermodus (Abschnitt 13.6.3, „Mehrbenutzermodus“) heraus
durch den Aufruf von shutdown(8), ohne die Option
-r
oder -h
,
erreicht werden.
Falls die System-Konsole (console
) in
/etc/ttys
auf insecure
(dt.: unsicher) gesetzt ist, fordert das System zur Eingabe
des Passworts von
root
auf, bevor es
den Single-User Modus aktiviert.
/etc/ttys
# name getty type status comments # # If console is marked "insecure", then init will ask for the root password # when going to single-user mode. console none unknown off insecure
Eine Konsole sollte auf insecure
gesetzt sein, wenn die physikalische Sicherheit der Konsole
nicht gegeben ist und sichergestellt werden soll, dass nur
Personen, die das Passwort von root
kennen, den
Single-User Modus benutzen können. Daher kann man
insecure
anstatt dem voreingestellten
secure
verwenden, um dieses Maß an
Sicherheit zu ergänzen.
Stellt init(8) fest, dass das Dateisystem in Ordnung ist, oder der Benutzer den Single-User-Modus (Abschnitt 13.6.2, „Der Single-User Modus“) beendet, schaltet das System in den Mehrbenutzermodus, in dem dann die Ressourcen Konfiguration des Systems gestartet wird.
Das Ressourcen Konfigurationssystem (engl.
resource configuration, rc)
liest seine Standardkonfiguration von
/etc/defaults/rc.conf
und
System-spezifische Details von
/etc/rc.conf
. Dann mountet es die
Dateisysteme gemäß /etc/fstab
, startet
die Netzwerkdienste, diverse System Daemons und führt
schließlich die Start-Skripten der lokal installierten
Anwendungen aus.
Lesen Sie rc(8) und ebenso die Skripte an sich, um mehr über das Ressourcen Konfigurationssystem zu erfahren.
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